Meine Autohistorie, Werkstätten die einen verärgern und ein sehr heißer Tag
Was für eine extreme Hitze heute.... Laut Thermometer erreichte es um die Mittagszeit Temperaturen bis zu 34 Grad Celsius. Da staut sich die Hitze in den Häuserschluchten von Wien und der Asphaltbelag der Straßen hat schon etwas von einer Kochplatte.
Sozusagen kein guter Tag um sein Nervenkostüm über Gebühr zu strapazieren. Dass dies eingetreten ist habe ich heute meiner neuen Autowerkstätte und deren Umgang mit meiner Person als Kunde zu tun.
Ich war immer schon ein Fan der italienischen Fahrzeuge. Mein allererstes Auto als Führerscheinneuling war 1992 ein gebrauchter und schon recht betagter Alfa 75 1.8, danach folgte ein gebrauchter 155er mit der tollen 2-Liter Maschine. Waren Autos die sehr viel Fahrspass vermittelten aber durchaus auch immer wieder für wenig liebsame Überrraschungen sorgten. Wenn man selbst nicht reparieren kann braucht es dann schon eine ordentliche und auch eine einigermaßen kulante und entgegenkommende Werkstätte. Dieses Glück hatte ich und dank dieser Werkstätte habe ich bei diesen beiden Fahrzeugen schonmal einige Minuspunkte verziehen. Den 75er hat der Rost geholt, beim 155er hatte ich dank der Reparaturkünste eines selbsternannten Schrauberexperten leider einen Motorschaden zu beklagen. Eine Reparatur wäre unrentabel gewesen. :heul::heul::heul:
Letztendlich ist ein Auto nicht viel mehr als ein Haufen Blech, behaftet mit erheblichem Wertverlust. Nach dem 155er sollte es was solides und verläßliches sein und meine Wahl fiel auf einen gebrauchten Audi 80 quattro 1.8. Der hat mich nun auch seit 1998 brav begleitet und trotz in diesem Zeitraum gefahrener 185000km gab es nur einen einzigen (!!!) außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt. Da konnten die beiden Italiener nicht mithalten. Ich war schon froh wenn diese Autos mal von einem Inspektionstermin zum nächsten hielten, ohne dass wieder irgendein Schalter ohne jede Fremdeinwirkung abfiel. Was dem Audi hingegen fehlte war Fahrspass. Trotz 90PS und vertretbarem Gewicht war der ziemlich lahm. Wo sich die 90PS denn nun verstecken sollten, hat sich mir nie ganz erschlossen. Vielleicht im Reserverad?
Eine Neuanschaffung die beides verbindet
sollte mein neuer Gebrauchter werden. Für einen Neuwagen ist mir mein schwer verdientes Geld viel zu schade und allzuviel davon habe ich auch nicht. Von Leasing und Kreditfinanzierung halte ich generell nichts. Ich will nicht eine Bank noch reicher machen und letztendlich will ich doch, dass das erworbene Fahrzeug auch tatsächlich mir gehört.
Daher sollte es eine Kombination aus Solidität, Qualität, Fahrspass und Wirtschaftlichkeit werden. Hauptaugenmerk lag auf der Verläßlichkeit und so wurde es ein Volvo S40 mit 1900er Turbodiesel und einigem an Komfortausstattung. Im Grunde genommen ein ausgesprochen biederes und langweiliges Fahrzeug. Mit Fahrspass ist es auch nicht sonderlich weit her. Da geht auch nicht viel vorwärts. Erstmals fuhr ich aber ein Fahrzeug mit Fahrer- und Beifahrerairbag. Sollte ich also je irgendwo gegenbrettern könnten die schon einen Sinn machen...
Heute stand der erste reguläre Wartungstermin an. Da dies mein erster Volvo ist durfte ich erneut eine neue Werkstätte kennenlernen. Es stand ein kleines Service an und das ursprünglich eingebaute altertümliche Relikt eines Autoradios mit Cassettenspieler sollte endlich etwas aktuellem meiner Wahl weichen. Leider war dies aufwändiger als es sein müsste, denn so ohne weiteres lässt sich in einen Volvo kein Autoradio mit Standardabmessungen einbauen.
Dafür muss erstmal die vorhandene Konsole getauscht werden. Diese schlägt gleichmal mit € 93,00 zu Buche. Knapp hundert Euro für ein paar hundert Gramm Plastik. Arbeitskosten für den Tausch nicht inklusive. Das macht Freude. Lässt sich leider nicht ändern.
Ansonsten die übliche Wartung die bei 130000km ansteht. Der Audi war bei den Wartungskosten sehr moderat, die Alfas vergleichsweise teuer und der Volvo übertrifft die Alfas sogar noch. Selbst die kleine Wartung wenn sonst nichts anliegt bewegt sich schnell zwischen € 480,00 und € 550,00. Da bin ich mal auf die großen Wartungstermine und etwaige Reparaturen gespannt. :hm:
Heute um 07:30 habe ich das Fahrzeug nun beim mir neuen Händler abgegeben. Das übliche Prozedere und als Abholtermin wurde 13:30 vereinbart. Dieser Zeitpunkt sollte auch locker zu halten sein, dann außer dem Einbau der Standardkonsole und einem Autoradio lag ja nichts außerplanmäßiges vor.
Nun geht ein bißchen was schief...
Knapp vor 14:00 stand ich nun heute beim Händler und der Matte um Rechnung und Schlüssel in Empfang zu nehmen. Trotz der mörderischen Hitze heute schaffte es das Personal dort sich recht kühl und abweisend zu geben. Ich hatte beinahe den Eindruck mich für die unliebsame Störung entschuldigen zu müssen. Überraschenderweise war aber das Auto noch nicht fertig aber es sollte nur noch ein paar Minuten dauern. Solange wurde ich gebeten Platz zu nehmen.
Nun ja, soll ja nichts schlimmeres passieren. Ich platze und versuche in dem vor mir liegenden Zeitschriftenberg etwas für mich interessantes herauszufischen. Fehlanzeige. Dort liegen fast nur Frauenzeitschriften wie "Die Bunte" usw. die zu alledem noch aus dem Vorjahr stammen. In meiner Alfa-Werkstätte war es selbstverständlich bei solchen Verzögerungen nahezu augenblicklich ein Getränk, einen Kaffee usw. angeboten zu bekommen.
Trotz der happigen Wartungskosten schien das nicht drinnen zu sein und ich machte mich auf die Suche nach einem Getränkeautomaten. Zumindest war einer vorhanden. Die Zeit vergeht und nach etwa einer halben Stunde werde ich ungeduldig und frage nochmal nach wie es denn mit der Fertigstellung aussehe. Ohne weitere Korrespondenz erhalte ich die Auskunft, dass es noch ein wenig dauern würde.
Nicht mehr freundlich aber doch höflich bitte ich darum doch genau nachzufragen wie lange es noch dauern wird. Dies wird augenblicklich mit einem bösen Blick gestraft. Wie kann ich unwürdiger Kunde nur mit dieser Antwort nicht zufrieden sein. Die Antwort der Nachfrage hilft mir auch wenig weiter, denn mit "es wird am Auto gearbeitet" kann ich auch nicht viel mehr anfangen. Die gute Laune verlierend bitte ich die resolute Dame nun mich bitte telefonisch zu veständigen wenn der Wagen fertiggestellt sei. Dies wird mir mit einem Kopfnicken bestätigt.
Um noch was sinnvolles zu tun quäle ich mich ins Geschäft zurück um zumindest dort noch einen Blick darauf zu werfen ob fleißig gearbeitet wird und zudem gab es noch einige Kleinigkeiten zu erledigen. Mittlerweile 15:00 und noch kein Anruf. Mein zunehmend immer schlechterer Eindruck von diesem Autohaus verstärkt sich zunehmends. Als 15:30 überschritten ist greife ich selbst zum Hörer und rufe selbst an.
Aussage:
"Das Auto ist fertig und kann abgeholt werden. Das Service kostet € 637,00".
"Warum haben Sie mich nicht verständigt wie ich gebeten habe?"
"Einige Sekunden Schweigen.... Sie können das Auto abholen".... und dann ohne weiteres Wort einfach aufgelegt.
Als zumindest halber Wiener bin ich ja einiges gewohnt aber so ein Benehmen empfinde ich auch schon als ziemlich heftig. Also mache ich mich auf den Weg das Auto endlich abzuholen.
Dankenswerterweise hat man es gleich für mich in der prallen Sonne geparkt. Sowas ist immer eine gute Idee bei einem schwarzen Auto. Am Empfangsschalter werde ich nun nicht mehr kühl sondern nahezu schon frostig begrüßt. Passte auch schon besser zu meiner Laune die mittlerweile auch schon auf eisig zuging.
Rechnet man die Kosten und den Einbau der Konsole sowie des Autoradios mitein lagen zumindest die Servicekosten im erwarteten Bereich. Unangenehm aufgefallen sind mir auf der Rechnung die typischen Abzockerposten wie Kleinteile usw. die sich mit €13,50 zu Buche schlugen. Ganz schön happig. Seltsamerweise wurde auch nahezu neue Batterie der IR-Fernbedienung getauscht. €11,95 für einen Centartikel und nahezu null Aufwand zu verrechnen emfinde ich fast schon als eine Frechheit.
Ich erhoffte noch einen Mechanikermeister oder den Werkstättenleiter der mir die einzelnen Positionen der Rechnung erklärt. Schließlich war ich dies von meinen anderen Werkstätten so gewohnt. Auch hier Fehlanzeige. Letztendlich langt es mir aber auch und ich bin froh bezahlen und verschwinden zu können.
Im Auto springt mich wie zu erwarten die Hitze nur so an. Das hatte schon was backofenmäßiges. In der Mittelkonsole liegt noch ein schmieriger Putzlappen den offenbar ein Mechaniker vergessen hat. Gibt ja nichts besseres als Öl- und Schmutzflecken auf die Polsterung zu bekommen.
Den Putzlappen habe ich noch höflich retourniert und mich dann verabschiedet- und zwar von dieser Werkstätte endgültig und für alle Zeiten. Eine Kundenbetreuung wie ich sie mir auf keinen Fall wünsche. Dem Kunden gegenüber vermittelte Wertschätzung gleich Null. Eine Negativerfahrung!