mpeg2 für DVD vorbereiten

  • MPEG2-Video hat vier definierte Bitkombinationen (aus 16 möglichen), von denen nur zwei auf DVD Video erlaubt sind: DAR 4:3 oder DAR 16:9. Das Video in einer DVD ist also immer gestaucht, egal welche Auflösung gespeichert ist (PAL: 720, 704 oder 352 Pixel Breite bei 576 Zeilen Höhe), und das Flag gibt an, ob diese encodierte Breite so breit wie 4:3*576=768 oder 16:9*576=1024 Pixel dargestellt werden soll (bei PAL).

    Danke, nun hab ich meinen gedanklichen Fehler geckeckt. Ergänze ich schwarze Balken muss ich auf 4:3 stellen, beim Abspielen sehe ich dann 720x576 mit schwarzen Balken und dazwischen ein unverzerrtes 720x432 Bild. Bei 16:9 gibt's keine Balken und ich erhalte ein unverzerrtes Bild bei 1024x576 Pixeln. Die "zusätzliche" Breitenstreckung hatte ich nicht im Kopf, ich bin von 720 als fixes Maß ausgegangen.
    Wie gut, dass ich in "Newbie" gepostet habe :).

    Einen schönen Sonntag
    Thomas

  • Nochmal gut, dass ich in "Newbie" gepostet habe :). Eurer Interlace-Diskussion kann ich nicht mehr Folgen.
    Ich ziehe folgendes raus: Der Video-Ausschnitt ist wirklich Interlace und daher vermutlich auch der volle Film. Beim Ausschnitt ist das durch einfaches Betrachten eben nur nicht so leicht zu erkennen.

    Für ein "gutes" skalieren sollte ich also die von Skiller genannten Schritte einhalten.

    Grüße Thomas

  • Ja, aber es würde hier wirklich nichts bringen. Da würde viel CPU Zeit investiert werden, ohne dass es etwas verbessert.
    Außerdem müsstest du bei einem anamorphen Transfer nur die Höhe ändern, die Breite bleibt unberührt (es bleibt bei 688 + seitliche Balken).


    Für das Seitenverhältnis gibt es zwei Stellen in einer DVD-Video:

    - Das DAR Flag im eigentlichen MPEG Video (in den VOBs), hier gibt es nur die zwei von LigH genannten Möglichkeiten.

    - In den IFOs, wobei in den IFOs noch genauer spezifiziert wird, wie das Video dargestellt werden soll. Es gibt hier auch ein "Ist Letterboxed" Flag, das man bei einem 4:3 Video mit Balken (Letterbox) setzen sollte. Es bewirkt, wenn der Player es beachtet und man den Fernseher lässt, dass das Video an einem Breitbildfernseher automatisch Bildfüllend mit korrekten Proportionen dargestellt wird (eben wie bei einem anamorphen 16:9 Video).
    Edit: Das hier ist das Flag (in PgcEdit).
    Letterboxed_Flag.png

    beim Abspielen sehe ich dann 720x576 mit schwarzen Balken und dazwischen ein unverzerrtes 720x432 Bild. Bei 16:9 gibt's keine Balken und ich erhalte ein unverzerrtes Bild bei 1024x576 Pixeln. Die "zusätzliche" Breitenstreckung hatte ich nicht im Kopf, ich bin von 720 als fixes Maß ausgegangen.

    Ganz hast du es noch nicht verstanden. :zunge:
    Die 720 sind auch bei 4:3 kein fixes Maß. 720x576 sind doch nicht 4:3. ;)
    Man sieht es nicht auf den ersten Blick, weil der Unterschied nicht so groß ist, aber deine in 688x432 vorliegenden Aufnahmen sind auch leicht verzerrt, denn die Pixel auf einer DVD sind immer (egal ob 4:3 oder 16:9) nicht quadratisch. Sie sind immer rechteckig, nur sind sie bei 16:9 "noch mehr rechteckig" und zwar so sehr, dass man es sofort sieht.


    Edit: Also ich habe mir den Ausschnitt jetzt noch mal genau angesehen, weil es hier hieß, er sei interlaced. Also tut mir leid, ich sehe keins. VirtualDub + Augen sind normalerweise zuverlässig.

    4 Mal editiert, zuletzt von Skiller (12. Januar 2014 um 12:59)

  • Ja, aber es würde hier wirklich nichts bringen. Da würde viel CPU Zeit investiert werden, ohne dass es etwas verbessert.

    Mein DVD-Projekt wird in 4:3 bleiben und es werden einfach die schwarzen Balken ergänzt und fertig.
    Bei Anamorph bzw 16:9 geht es mir "nur" ums Lernen bzw. Verständnis der Zusammenhänge - von daher nochmals Danke an euch für die geduldigen Erklärungen :cool:


    Die 720 sind auch bei 4:3 kein fixes Maß. 720x576 sind doch nicht 4:3. ;)
    Man sieht es nicht auf den ersten Blick, weil der Unterschied nicht so groß ist, aber deine in 688x432 vorliegenden Aufnahmen sind auch leicht verzerrt, denn die Pixel auf einer DVD sind immer (egal ob 4:3 oder 16:9) nicht quadratisch. Sie sind immer rechteckig, nur sind sie bei 16:9 "noch mehr rechteckig" und zwar so sehr, dass man es sofort sieht.

    :( Grrr - zum Glück ist die Freude über das Gelernte größer als der Ärger und Frust :D
    720 Pixel natürlich sind auf einer PAL-DVD das fixe Maß. Wie LigH richtig gerechnet hat, werden die 720 Pixel beim Ansehen je nach Seitenverhältnis auf 768 bzw. 1024 gestreckt.

    Grü0e Thomas

  • Skiller
    Ich habs auch nochmals angeschaut und nun auch bei 00:24:05.....das Bild am Kontr.Moni. [50 Hz]
    Hier fallen die Fehler wirklich auf,im Gegensatz zum vorigen Ausschnitt mit dem Blick von oben auf die Insel.
    [egal ob ich die Projektsettings vor dem Clip einfügen auf die Timeline auf bff / tff oder 25p einstelle,es ruckelt]

    Grosse Bildsprünge bei
    00:24:05 zu 24:06
    00:24:09 zu 24:10
    00:24:13 zu 24:14
    um nur ein paar zu nennen.

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Tipps zu kostenlosen Tools kann ich da keine geben,das können aber sicher andere User die sich damit beschäftigen,eher.
    Vor gefühlten 200 Jahren gabs da kostenlose Filter in VDub mit denen man die Farben im Video etwas anpassen konnte....
    ist aber Heute nicht mehr zeitgemäss da viele Filter nur in RGB arbeiten.

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Recherchieren kann ich ja ggf. auch selbst, mir fehlt allerdings ein passendes Suchwort. Waveform und Vectorsope helfen mir jetzt nicht wirklich weiter und selbst wenn, müsste man wissen, welche Einstellungen da passend wären.
    Trotzdem Danke für die Rückmeldung.

    Grüße Thomas

  • egal ob ich die Projektsettings vor dem Clip einfügen auf die Timeline auf bff / tff oder 25p einstelle,es ruckelt

    In AviSynth zu simulieren mit:

    PHP
    LoadPlugin("LSMASHSource.dll")LwLibavVideoSource("Griechenland_45s_Ausschnitt.mpg")t = AssumeTFF().Bob().Subtitle("TFF")b = AssumeBFF().Bob().Subtitle("BFF")StackVertical(t, b)

    Und siehe da: "Es tut gleichmäßig weh", also im Grunde alles schön progressiv. Ob das nun für die gesamte Dauer gilt, ist durch "Anschauen" aber schwer festzustellen. Da könnte helfen, dass man die Differenz zweier aufeinander folgender Frames je für TFF und BFF jeweils als Wert ausgeben lässt und sich in einer Tabellenkalkulation deren Verlauf vergleicht. Dafür wird ein einmaliger Durchlauf benötigt, insbesondere das Schließen des Skriptes am Ende ist notwendig. Dafür eignet sich z.B. AVSMeter, ein kleines Benchmark-Programm für AviSynth.

    Beim Import der Log-Dateien in z.B. Excel ist zu beachten, dass wahrscheinlich deutsches Dezimal-Komma erwartet wird, man muss also festlegen, dass hier englischer Dezimalpunkt vorhanden ist; Modus ist "Feste Breite", die Position der zweiten und dritten Spalte muss aber für falsch erkannte Vorzeichen-Positionen etwas justiert werden. Die logarithmische Skalierung ist hier recht nützlich, schließlich geht es eher um die Größenordnung, weniger um die exakten Werte.

    PHP
    LoadPlugin("LSMASHSource.dll")
    LwLibavVideoSource("Griechenland_45s_Ausschnitt.mpg")
    tff = AssumeTFF().Bob()
    tff1 = tff.Trim(1, 0)
    bff = AssumeBFF().Bob()
    bff1 = bff.Trim(1, 0)
    ct = Compare(tff1, tff, "", "gr45_tff.log")
    cb = Compare(bff1, bff, "", "gr45_bff.log")
    StackVertical(ct.Subtitle("TFF"), cb.Subtitle("BFF"))

    [Blockierte Grafik: http://www.ligh.de/pics/gr45.png]

    Gäbe es Interlacing, sollte die Spalte "Mean Absolute Dev." in der falschen Reihenfolge deutlich stärkere Schwankungen zeigen, zumindest aber sich wesentlich von der Kurve der richtigen Reihenfolge unterscheiden. Alles was man hier sieht, liegt aber im Rahmen von Quantisierungsfehlern unterschiedlicher Dimensionen für I- und P/B-Frames sowie unterschiedlich starker Bewegungen je nach Szene. Entscheidend ist, dass sich beide Kurven praktisch decken; wenn es zwischen ihnen Abschnitte mit deutlichen Unterschieden gäbe, wäre dort eventuell Interlacing zu vermuten.

    [Blockierte Grafik: http://www.ligh.de/pics/rbb-was.png]

    Wenn man Mittelwerte in kleiner Umgebung vergleicht, glättet das die Sägezähne, und er Unterschied zwischen den Größenordnungen wird deutlicher als diese direkte Darstellung.

  • Zitat

    Und siehe da: "Es tut gleichmäßig weh", also im Grunde alles schön progressiv.

    ich habe den Fehler gemacht nur die ersten paar Sekunden vom Filmausschnitt anzugucken.
    Mediainfo zeigt mir TFF...also das Projekt so gestartet im Videobearbeitungsprogramm......da ist mir nichts aufgefallen und ich kümmerte mich sofort um die Farbanpassung und den Grauschleier.
    Jetzt wo ich den ganzen Ausschnitt angucke...als auch die Scene wo man den Blick auf die Backbord-Seite des Schiffes und auch die Berge am Horizont sieht,fällts mir nun umso mehr auf........
    Fazit: man sollte nicht nur einen kurzen Ausschnitt angucken :redface:

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  • Mediainfo zeigt mir TFF

    Und das ist eben völlig irrelevant. Wenn man es komplett neu encodiert, interessiert nicht, wie der Encoder des Originals eingestellt war (nur das meldet MediaInfo), sondern nur wie der Encoder der Kopie einzustellen ist.

    Übrigens ist dieser Ausschnitt insofern interessant, dass die Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit so schön gleichmäßig ist, dass hier der Pulfrich-3D-Effekt (mit der grau-violetten Brille) wunderbar funktionieren dürfte. Aber vielleicht besser bei 50 als bei 25 fps.

  • Dann interpretiere ich mal die neuesten Erkenntnisse:
    - Das Ausschnitt-Video (und damit sehr wahrscheinlich aus das volle Video dazu) liegt also doch "non-interlaced" vor.

    Damit stellt sich bei mir die Frage:
    - Wenn ich die schwarzen Ränder hinzufüge und somit neu encodieren muss, wähle ich dann besser interlaced oder progressiv für meine DVD?

    Grüße Thomas

  • Wie schon beschrieben, wurden die meisten DVDs wohl interlaced encodiert, allein aus Sicherheitsgründen wohl. Es existieren aber auch progressiv encodierte DVDs, z.B. Animatrix.

    Wenn das Quellmaterial progressiv ist, wird progressive Encodierung etwas effizienter sein, also etwas bessere Qualität pro Bitrate bringen. Ob Interlaced-Encodierung überhaupt sichtbar schlechter wäre, hinge überwiegend davon ab, wie knapp die mittlere Bitrate wäre. Ist sie "reichlich" (ab ~5 Mbps), gibt es wohl kaum Grund zur Sorge mit einem qualitativ guten MPEG2-Encoder.

  • Danke damit hab ich wohl alle nötigen Infos zusammen, um mich an die endgültiger Umsetzung des DVD-Projekts zu machen. Die Bildverbesserung à la Goldwingfahrer wäre noch nice (zum Lernen wie beim anamorphen Vorgehen), aber ich kann auch ohne Leben.

    Nachtrag: Wie empfohlen werde ich auf HCenc setzen.
    Nachtrag 2: Leider ist das Wochenende auch so gut wie vorbei :(

    Grüße Thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von mectst (12. Januar 2014 um 18:47)

  • Danke für den Link. Mit etwas Zeit sicher eine interessante Lektüre bzw. zum ausprobieren.
    Interessanterweise hatte ich die Hennek-Homepage schon mal vor längerer Zeit gebookmarkt, aber als zu "Highend" auch beiseite gelegt.

    Wünsche einen schönen Wochenstart.

    Grüße Thomas

  • Bin grad etwas frustriert :mad:

    Die Vorarbeiten haben ganz gut geklappt (Avisynth, HCenc, dgmpdec), habe jetzt für jede Folge eine m2v-Datei (720x576 4:3) und ein ac3-File, zusammen alle 4,1 GB -> müsste also gut auf 1 DVD passen.
    Bildoptimierungen hab ich erst mal beiseite gelegt, anamorphes encodieren schaue ich mir auch irgendwann später mal an.

    Nun scheitere ich gnadenlos am DVD-Authoring:
    - Ulead Tools (Vorschlag von Goldwingfahrer) scheint als Free-Version (zumindest auf legalem Wege) nicht (mehr??) zu bekommen zu sein
    - GUIforDVDAuthor (Vorschlag Skiller): bleibt vor Erstellen des DVD-ISO einfach stehen, ohne erkennbare Fehlermeldung. Wie das Programm den Input verarbeitet hat, weiß ich daher nicht
    - DVD-Styler (eigentlich ein nettes Programm, so gut wie selbst erklärend), aber: Nur Folge 1 spielt aus dem Menu ab, bei allen anderen Folgen gibt's nur ein Standbild, das partout nicht als Film laufen will
    - DVD-Flick: Durch das Programm steige ich überhaupt nicht durch
    - AVStoDVD (soweit ähnlich gut wie DVD-Styler): Will aber immer unbedingt alles noch einmal neu encodieren (HCenc) und erstellt (ohne das Zusatzprogram IMGBURN) "nur" einen Ordner mit DVD-Struktur. Kann man so einen Ordner einfach auf DVD Brennen wie eine Datendisk oder muss eine "Film-DVD" auch ähnlich bootfähig sein wie Installations-DVDs?


    Grüße Thomas

  • - GUIforDVDAuthor (Vorschlag Skiller): bleibt vor Erstellen des DVD-ISO einfach stehen, ohne erkennbare Fehlermeldung.

    Versuch mal, nur die Dateistruktur zu erstellen (kein ISO).

    und erstellt (ohne das Zusatzprogram IMGBURN) "nur" einen Ordner mit DVD-Struktur. Kann man so einen Ordner einfach auf DVD Brennen wie eine Datendisk oder muss eine "Film-DVD" auch ähnlich bootfähig sein wie Installations-DVDs?

    Eine standardgemäße DVD-Video muss im Dateisystem UDF 1.02 gebrannt werden.
    Am besten lässt du dir einfach die Dateistruktur erstellen (AUDIO_TS und VIDEO_TS Ordner) und brennst diese dann mit ImgBurn über "Write files/folders to disc". Einfach die beiden Ordner hinzufügen. ImgBurn erkennt automatisch, dass es keine Daten DVD ist und brennt es korrekt als DVD-Video. ImgBurn ist sowieso zum Brennen sehr zu empfehlen. :)

  • Kann nur zustimmen. Es gibt Regeln, wohin welche Datei auf einer DVD Video kommen soll (z.B. IFOs am Anfang, VIDEO_TS.VOB unter allen VOBs als erstes, BUPs am Ende). ImgBurn weiß das genau und macht es ordentlich. Wenn nötig, wird sogar ein wenig in den IFOs angepasst, um sicherzustellen, dass der Brand optimale Kompatibilität hat. Und wenn es ein Dual-Layer-Projekt ist, würde ich kaum einem anderen Programm als ImgBurn wirklich trauen, das Projekt korrekt zu platzieren, inklusive Layerbreak.

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