PC läuft nach längerer Trennung vom Netz nicht an

  • Hallo.

    Ich habe folgendes Problem: Nachdem ich meinen Rechner ein paar Tage vom Netz getrennt hatte, läuft er nicht mehr an. War ein paar Tage nicht zu hause und hatte dementsprechend den Netzstecker gezogen. Heute wieder angeschlossen, aber beim Drücken der Power-Taste passiert exakt gar nichts, Das Problem hatte ich in ähnlicher Form schon mal, als der Rechner das letzte mal längere Zeit vom Netz getrennt. Damals lief er dann nach ein paar Versuchen allerdings wieder an. Diesmal allerdings nicht. Habe die Netzverbindung schon mehrmals getrennt und wiederhergestellt. Auch knapp eine Stunde mit Netzverbindung abgewartet. Aber es tut sich nichts. Was mir noch aufgefallen ist: Sobald der Netzstecker drin steckt, ist auf den PC-Lautsprechern ein leises kontinuierliches "Tock Tock Tock" zu hören. Mein Verdacht wäre ein Netzteil-Defekt. Für eine zweite Meinung wäre ich aber dankbar :)

    (Habe leider kein Ersatz-Netzteil zur Hand um das mal eben zu testen...)

  • Nicht viel konkretes; aber versuch mal, alle Karten (PCIe, RAM) rauszuziehen und neu reinzustecken.

    Kann ich morgen mal versuchen. Ich glaube allerdings kaum, dass es daran liegt, dass irgend etwas nicht richtig steckt. Bis der Rechner vor ein paar Tagen vorübergehend vom Netz getrennt wurde lief ja alles einwandfrei. Seitdem wurde der Rechner auch nicht angefasst.

    Hatte das auch mal. Das Problem war eine leere CMOS-Stuetzbatterie auf dem MB.

    Kann es durch eine leere Batterie wirklich passieren, dass der Rechner gar nicht mehr anläuft?

    Ich hätte vermutet, dass in dem Fall die Systemzeit und evtl. die BIOS-Setup-Einstellungen verloren gehen, aber nicht dass der Rechner plötzlich überhaupt nicht mehr reagiert!? Das Netzteil liefert doch auch im "ausgeschalteten" Zustand weiterhin ein "standby voltage" an das Board (sofern man das das Netzteil nicht komplett vom Stromnetz trennt), so dass die Power-Taste auch ohne Batterie funktionieren sollte...

    Falls es nicht klar war: Das Problem ist weniger, dass der Rechner nicht hochfährt, sondern dass er sich gar nicht erst "anschalten" lässt :ratlos:

  • Netzstecker abziehen.Einschaltknopf betätigen.....ElKos werden so entladen....etwas warten und dann Stecker wieder reinstecken,Starten.

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  • Danke fpr die Tips. Ich konnte heute endlich ein Ersatz-Netzteil zum Testen einbauen. Zwar ein älteres Modell ohne PEG-Anschlüsse, so dass ich meine Grafikkarte nicht versorgen konnte. Aber allein mit dem ATX- plus P4-Stecker für das Board ist der Rechner sofort beim Druck auf die Power-Taste wieder angelaufen. Hab auch noch einmal "mein" Netzteil eingebaut, um ganz sicher zu gehen. Aber es ging wie erwartet erneut gar nichts.

    Jetzt bin ich mir zu 99% sicher, dass es ein Netzteil Defekt sein muss...

  • Die großen Elkos im Netzteil sind es versprochen. Sie glätten die Gleichspannung nicht mehr auf die rund 400V und die Schaltung kann nicht mehr anschwingen. Passiert.

    Genau das hat mir mein Kumpel, der E-Techniker ist, vorhin auch erzählt. Ersatz ist jetzt bestellt!

  • Zitat

    Hab ich leider nicht zur Hand ;)


    Klar...aber Dein besagter Tech...denn dann hätte er nicht das NT aufschrauben und die def.ElKos auslöten und nachmessen müssen.
    Hauptsache der Fehler ist gefunden.Mir hat das Testgerät schon ein paar mal mein verlängertes Rückenteil ausm Sumpf gehoben.

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  • Man kann sich ja einen nicht so kostenintensiven, preiswerten, günstigen oder billigen China-Nachbau kaufen und ihn für den Fall der Fälle immer rum liegen haben (sprich: er wird 99% seiner Lebenszeit rum liegen :D ).


    Oder man besorgt sich ein noch billigeres (Wegwerf-) Multimeter und misst damit die Spannungen, die das Netzteil im ausgebauten Zustand liefert. Um das Netzteil so (im "nackten" Zustand) zu starten, reicht es, den (meist mit einem grünen Kabel belegten) PS_ON Pin des ATX-Stromversorgungssteckers mit einem beliebigen Masse-Pin kurz zu schließen. Beim 20-poligen Stecker (bis ATX-2.1-Norm) wären das z.B. Pin 14 und Pin 15:

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/20gbsum.gif]

    ... beim 24-poligen Stecker (ab ATX-2.2-Norm) wären das z.B. Pin 16 und Pin 17:

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/24amqqx.gif]

    Aber ACHTUNG:
    Es wird grundsätzlich NICHT empfohlen, ein Netzteil auf diese Art komplett OHNE einen angeschlossenen Verbraucher zu starten! Es sollte also auf jeden Fall eine Grundlast (z.B. in Form eines angeschlossenen alten optischen Laufwerks oder einer alten Festplatte) auf dem 5V-Strang vorhanden sein.


    Ist nichts davon möglich, hilft eben nur das, was "LoRd_MuldeR" gemacht hat ;) :
    Man besorgt sich ein Ersatz-Netzteil und testet damit die Funktionalität.


    Abgesehen davon hast du natürlich absolut recht (@ Propaganda):
    Ein verzögerter Bootvorgang deutet üblicherweise auf defekte bzw. gerade "im Sterben befindliche" Elkos im Netzteil hin. Die auf mehrere 100V ausgelegten Elkos sind es meines Wissens aber seltener, als die für Spannungen im zweistelligen Volt-Bereich bestimmten.
    Ein Blick unter die Haube des Netzteils hilft dabei aber nicht immer weiter. Ausgelaufene oder aufgeblähte Elkos sind zwar leicht zu erkennen:

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/elkosios0g.jpg]

    ... aber leider zeigt nicht jeder defekte Kondensator auch gleich optische Auffälligkeiten. Außerdem werden gelegentlich auch gerne mal Kühlkörper so verbaut, dass ein Defekt äußerlich gar nicht oder nur sehr schwierig erkennbar wird:

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/6fpqti.jpg]

    Eine halbwegs präzise Kapazitätsmessung der Kondensatoren ist mit irgendwelchen selbsternannten Universal-Messgeräten im unteren Preisbereich auch nicht möglich... ja kann sogar gefährlich sein, wenn man nicht weiß, was man da macht -> womit wir wieder am Anfang wären: bei den Netzteiltestern, Multimetern und Ersatznetzteilen ;) ! Durch die weiß man dann zwar nicht, was GENAU am Netzteil defekt ist - aber zumindest teilen sie einem meist klar mit, DASS etwas daran defekt ist.

    Who is General Failure and why is he reading my hard drive?

    He was trying to get in touch with Private Data but if it involves a Major Disaster I understand that the fault lies with General Protection.

    Furthermore, if you cannot reboot it may be because of a corrupt Colonel.

  • Zitat

    Eine halbwegs präzise Kapazitätsmessung der Kondensatoren ist mit irgendwelchen selbsternannten Universal-Messgeräten im unteren Preisbereich auch nicht möglich.

    Hier ist in allen Fällen ein erstes Auslöten angesagt.

    sei aber doch so freundlich und nenne mir ein Messgerät,egal welcher Preisklasse.
    Denn erstmal über 100 ElKo`s Auszulöten das ist.......
    Elko-AG7700.jpg

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  • 1. Netzteil (AKA Elkos) - wenn der PC längere Zeit benutzt wurde (jahrelang) dann längere Zeit unbenutzt wurde. Wenn man aber zuerst den Stecker reintut, ein paar Minuten abwartet und nur dann den PC einschalten, könnte es passieren dass die Elkos neu-formiert werden (sie werden leider nicht verjüngt, nur instandsetzt).
    2. Andere Elkos (zB neben den CPU), die ähnlich gestresst sind, und sogar mehr als die die in Netzteile sind. Bei SoftPower (wie bei Handys) kann man dasselbe ausüben (Stecker rein, Minute warten, Power drücken). Bei HardPower (also richtigem Schalter) kann man die HDD und andere Stromfresser abtrennen.
    3. eine leere Batterie verhindert keinesfalls den Startvorgang - eventuell kommt die CMOS Error Meldung und man setzt denn das Datum/Uhrzeit usw. Ein PC kann auch ohne Batterie funktionieren, weil die Batterie nur als sekundäre Stromquelle für die CMOS gedacht ist. Natürlich, wenn eine unübliche Konfiguration darin gespeichert ist (zB SATA-Treiber, etwa Passwörter - meistens für Laptops -, etwa Videomodi) könnte es passieren dass der PC nicht starten will.
    4. Hauptspeicherfehler sind auch 2014 akustisch gemeldet (beep beep pause beep usw.).

  • Hier ist in allen Fällen ein erstes Auslöten angesagt.

    sei aber doch so freundlich und nenne mir ein Messgerät,egal welcher Preisklasse.
    Denn erstmal über 100 ElKo`s Auszulöten das ist.......
    Elko-AG7700.jpg


    Mit meinem Laienwissen sage ich auch nur ;) :
    Auslöten ist für präzise Tests sowieso nötig (wobei viele Messgeräte auch einen Test innerhalb des Schaltkreises erlauben - dann aber üblicherweise auch darauf hinweisen, dass die Messergebnisse dadurch ungenauer werden können)... vorher die Elkos (sicherheitshalber) entladen wäre eventuell auch sinnvoll. Ansonsten beginnen meines Wissens brauchbare Messgeräte günstigstenfalls bei ca. 90€ und messen vor allem (sinnvollerweise) den Serienersatzwiderstand (= Equivalent Series Resistance = ESR) und eben auch die Kapazität. Meist liegt eine (mal mehr, mal weniger umfangreiche) Tabelle mit Vergleichswerten zur groben Orientierung bei. Eine deutlich zu niedrige Kapazität und/oder ein sehr hoher Widerstand deuten üblicherweise auf einen höchstwahrscheinlich defekten Elektrolytkondensator hin.

    Aber wie gesagt:
    Das ist auch nur mein Anfänger-Wissen. Und bedenkt man den Preis für ein simples ESR/Kapazitäts-Messgerät, erscheint es sinnvoller und vor allem billiger, einfach auf Verdacht alle Elkos auszuwechseln, oder gleich ein komplett neues Netzteil zu kaufen.

    Who is General Failure and why is he reading my hard drive?

    He was trying to get in touch with Private Data but if it involves a Major Disaster I understand that the fault lies with General Protection.

    Furthermore, if you cannot reboot it may be because of a corrupt Colonel.

    Einmal editiert, zuletzt von Tom Keller (3. September 2014 um 10:22)

  • Stell das Licht nicht unter den Scheffel.Sowas weiss ein Laie ja gar nicht.:ani_lol:
    Exakt meine Meinung...einer meiner Tech.hat mir versprochen wenn ich ihm das passende Gerät zeige würde er mir 1000 SFr. übergeben.
    Zumeist sinds hier ja ältere Geräte die man halt nicht einfach mit Neuen ersetzen kann,schlicht und einfach,weils Diese nicht mehr gibt.
    träum ich halt weiter...

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    Einmal editiert, zuletzt von Goldwingfahrer (3. September 2014 um 10:26)

  • Was muss denn dieses tolle Gerät alles können, damit du das Geld bekommst :D ? Vielleicht reicht dafür ja schon sowas (obwohl ich es bezweifle ;) ):

    http://www.reichelt.de/index.html?ACT…4&ARTICLE=81773

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  • Ja,ich bezweifle das auch,kenne das Gerät aber nicht. Achtung, es braucht eine
    spezielle 12V Batterie, die vielleicht im Notfall nicht so leicht
    aufzufinden ist.

    Hier haben wir das Voltcraft LCR4080 von Conrad.
    Es läuft mit einer gewöhnlichen 9V Batterie oder mit dem mitgelieferten
    Netzteil. Es ist aber ein wenig teurer.
    http://www.conrad.ch/ce/de/product/…ef=searchDetail

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