Da ich auch nicht sicher war, ob ein VCR-Player oder eine Capture-Karte digitalisieren, habe ich dazu einmal bei meinem Händler nachgefragt.
Hatte vor Jahren schon eine Info von Panasonic gelesen, die besagt, dass eigentlich der Player digitalisiert und die Capture-Karte die Signale auf die Festplatte bringt.
Scheinbar digitalisiert aber erst ein Codec.
Habe folgende Antwort erhalten:
Alle Signale, die über eine Capture Karte als Videosignal (digital oder analog) aufgenommen werden, werden vom Programm (z.B. Avid, Edius) im entsprechend gewählten Codec digitalisiert und liegen dann im Fileformat vor. Natürlich wird dabei nur einmal digitalisiert.
Eine andere Möglichkeit, Videodaten in den Rechner zu bekommen, besteht darin, die Videodaten filebasiert auf den Rechner zu kopieren, die werden dann natürlich nicht neu digitalisiert, solange das Format mit dem Programm kompatibel ist. Ansonsten müssen die Daten entsprechend transcodiert werden.
Viele Grüße,
J. Sturm, Dipl.-Ing.
Manager IT Sales & Support
Videocation GmbH
Münchner Str. 110
DE-85774 Unterföhring
Ich verstehe das so, wenn man z. Bsp. mit dem BM-Codec captured und später wieder mit dem gleichen Codec exportiert, dass dann nicht noch einmal digitalisiert wird, sondern nur 1x.
Das gilt auch, wenn man z. Bsp. mit Lagarith in YUY2 captured und wieder mit Lagarith YUY2 exportiert.
Mit dem BM-Codec capturen und danach mit Lagarith YUY2 archivieren, dann hat man eine 2fache Digitalisierung.
Eine 3fache Digitalisierung ist, mit dem BM-Codec capturen, mit Lagarith YUY2 exportieren und wieder z. Bsp. mit x265, für diverse Videoplattformen, zu codieren.
Um unnötige Digitalisierungen zu vermeiden, sollte man entweder mit dem BM-Codec, oder mit Lagarith (Huffyuv, Ut-Video, 4:2:2) capturen und exportieren.
Dann hat man zumindest nur eine 2fache Digitalisierung, wenn man nochmals in x265 codieren möchte. Technisch bietet der BM-Codec die beste Qualität.
Verbraucht aber mehr Festplattenspeicher.
HDMI-Ausgang (Player) zu HDMI-Eingang (C-Karte):
Im Jahr 2011, könnte auch 2012 gewesen sein, unterhielten wir uns, Goldwingfahrer und ich, welche Videoschnittstelle die beste Bildqualität bot.
Wendo war sich nicht ganz sicher, ob er per Y/C- oder YUV-Anschluss capturen soll.
Da ich mir damals eine neue Blackmagic-Capturekarte mit HDMI-Anschlüssen gekauft hatte, empfahl ich ihm, auch HDMI für SD-Material zu nutzen.
Selbstverständlich prüfte Wendo meinen Vorschlag ausgiebig. Kam aber ebenfalls zum gleichen Ergebnis.
Mit HDMI erhält man eine wesentlich bessere Bildqualität, als über Y/C-Scart oder YUV.
Daraufhin empfahl Wendo einige Modelle der DMR-Baureihe von Panasonic mit HDMI-Ausgang. Auch wegen der guten Qualität des eingebauten TBC.
Alle diese Erfahrungen flossen dann später in den großen Capture-Thread von Gubel.
Wendo besaß ja für die Tests, die passenden Wiedergabegeräte und Konverter. MiniDV/DV-Bänder überspielten wir immer per professionellem SDI-Anschluss.
Mit dem besseren BM-SD-Codec (4:2:2, TFF) umgingen wir das lästige DV-AVI (4:2:0, BFF).
Leute, die nicht die Möglichkeit haben, über eine HDMI-Schnittstelle zu capturen, überspielen ganz normal mit FBAS- oder Y/C (Y/C-Scart).
Auch diese Konfigurationen, weisen eine gute Bildqualität auf.
Wenn man dann das Videomaterial mit VDub- oder AviSynth z. Bsp. das Bildrauschen oder den Farbversatz reduziert, bekommt man wirklich eine gute Bildqualität.
Es reicht nicht, wenn man das Filmmaterial mit 601 (YPbPr) einspielt, man muss die Farben auch im Schnittsystem auf 16-235 korrigieren.
Oder bereits vorher mit den genannten Zusatz-Tools. Wer seine Videos nur über einen PC-Monitor sehen möchte, der muss selbstverständlich nochmals in den sRGB-Farbraum (0-255) wandeln.
Ältere HD-Sat-Receiver mit FBAS-, Y/C-Scart- und HDMI-Anschlüssen, würde ich noch nicht entsorgen, sofern man noch SD-Videos capturen will.
Schwierigkeiten kann aber das HDCP-Signal bereiten. HDCP 2.0 ist mit HDCP 2.2 nicht mehr kompatibel. Klar, einen guten TBC vorschalten, bei VHS-Aufnahmen.
Tipp für Videos für Youtube und Co.:
Bildqualitätsvorteile hat man, wenn die Videos in höherer Auflösung hochgeladen werden. Auch dann, wenn die amerikanischen Softwareplayer SD-Material nur mit 640x480 Pixel wiedergeben.
Empfohlen werden für SD PAL, 720 (704) x 576 Pixel. Man braucht nicht auf 640x480 Pixel zu skalieren. Die Datenrate für SD sollte bei Verwendung mit H.264, 1.500 Kbps betragen.
Mit H.265, sollten 1.000 Kbps ausreichen.
Gruß Jo