Was würdet ihr in Deutschland ändern?

  • Zitat

    aber dann bleibt das Problem Zivis

    Meiner Ansicht nach haben wir schon immer ein Problem : Die Gleichberechtigung .
    Wie heist es doch im Grundgesetz ? Niemand darf aufgrund seines Geschlechtes benachteiligt werden.
    Der Wehr- und Zivildienst ist die grösste denkbare Verstoß dagegen.

    Zitat

    weitere Verschlechterung bei der Pflege Alter und Behinderter

    Zivis sind also Sklaven der Gesellschaft?
    Wenn dann sollte es auch für Frauen gelten. Bei allen anderen Dingen verlangen sie doch auch Gleichberechtigung.

  • DerEineRing

    Du hast meinen Punkt 1.) nicht zu Ende gelesen.
    Ich fordere ja dafür ein soziales Pflichtjahr für ALLE, die das 21. Lebensjahr abgeschlossen haben. Und damit meine ich nicht nur Männer, sondern auch Frauen!
    Dadurch würde jeder in den "Genuss" kommen etwas für sein "Vaterland" zu tun und nebenbei auch die Gelegenheit bekommen, Toleranz, soziale Verantwortung und etwas über deren Folgen zu erlernen.
    In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist das nicht ganz unerheblich.

    Die derzeitige Wehrpflicht ist in meinen Augen verfassungsrechtlich bedenklich, denn wie seeigel schon richtig bemerkte, wird hier ein Geschlecht benachteiligt.
    Dann geht die Benachteiligung weiter, denn längst nicht jeder Wehrpflichtige muss seinen Dienst auch antreten!

    Das mit der Kostenexplosion durch höhere Gehaltsforderungen kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, denn schon jetzt besteht die Bundeswehr ja zum Teil aus Berufssoldaten.
    Würde man die Truppenstärke halbieren, würde sie immer noch günstiger sein als heute. Man darf nur nicht den Fehler machen, den z. B. die USA und UK gemacht haben: Diese Berufsarmee zu einer universellen Angriffsarmee auf dem neuesten militärischen Stand zu bringen. Das brauchen wir in Deutschland nicht.

    Die beste Lösung wäre in meinen Augen sogar die Auflösung der Bundeswehr in einer gesamteuropäischen Verteidigungsarmee (nur halte ich das für sehr unwahrscheinlich).
    Das von Deutschland zu stellende Kontingent könnte dann auf ca. 80.000 Mann schrumpfen, wenn die EU-Armee sich auf eine Truppenstärke nicht über 500.000 Mann beschränkt. Und mehr wäre da auch nicht nötig.
    Allerdings birgt diese Idee auch einige nicht zu verachtende Risiken...
    __________

    seeigel

    Da kann ich dir voll und ganz zustimmen.
    Auch in dem Punkt, dass es bislang den Anschein hat, dass die Zivis als Sozial-Sklaven missbraucht werden.
    Dieser Anschein wäre allerdings ebenfalls weg, wenn JEDER diesen Dienst machen müsste und sich nicht einige wenige vor jeder Verantwortung drücken könnten, dann aber am lautesten schreien, wenn Not am Mann ist.

  • Im Prinzip bräuchten wir gar nicht so viel tralalla mit Änderungen von diesem und jenem.

    Im Grundgesetz müsste doch nur festgeschrieben sein, dass Politiker für ihre Handlungen auch die entsprechende Verantwortung übernehmen zu haben und im Falle eines groben Verschuldens haftbar zu machen sind.
    Dann glaube ich schon, dass einige nicht mehr so leichtfertig mit Ihren Ressourcen umgehen werden. Schliesslich sind viele ja nur dabei um nach ein paar Jahren eine dicke Rente zu kassieren, egal wieviel sie vorher in den Sand gesetzt haben. Ein Politiker, der z.B. in Gefahr geraten könnte zum Hartz2-Fall zu werden, würde einem solchen Gesetz erst gar nicht zustimmen.

    Das Problem wird wohl nur darin bestehen, dass sie sich im Falle einer Gesetzesänderung selbst ihren dicken Ast auf dem sie sitzen absägen würden und diesen Mut traue ich eigentlich keinem der aktuellen Spitzenpolitiker zu.

    Der zweite wichtige Punkt: der Parteinzwang bei Abstimmungen müsste abgeschafft werden (der meiner Meinung nach sogar gegen das Grundgesetz verstösst). Was nutzt mir ein Politiker, den ich gewählt habe weil er meine Ansichten vertritt und dann etwas zustimmen muss, von dem er eigentlich nicht überzeugt ist.

    Leider kann man derzeit wählen wen man will, es wird keiner von seinem hohen Ross heruntekommen.

    mfg, Jürgen

    P.S. Wie hat Merkel geagt? Sie wollte Deutschland dienen? Vielleicht sollte man mal bei ihr anfragen, was sie von diesen Vorschlägen hält. Wenn sie es so meint, wie sie es gesagt hat, sollte sie ja kein Problem damit haben.....

    Der DAU ist das Salz in der Suppe des Lebens :rolleyes:

  • Was ich mir für Deutschland wünschen würde:

    1. Einführung einer Vermögenssteuer; u.a. Abgaben wenn jemand mehr als ein Haus, Auto usw. besitzt

    2. Obergrenzen (<= vor der Steuer) und Untergrenzen (<= nach der Steuer) für Gehälter

    3. Höhere Besteuerung der Waren von Firmen, die Arbeitskräfte auslagern, im Land erwirtschaftetes Kapital nicht bis zu einem Gewissenprozentsatz (80% oder so) auch wieder im Land investieren oder keine Angestellten im Land haben.

    4. Klarere und verständlichere (Steuer-)Gesetzte + eine Begründugn bei jedem Gesetz die zeigen soll warum als nötig erachtet wird.

    4. Abschaffung von Studiengebühren und dergleichen, die Finanzierung der Bildung sollte durch 1&2 ohne Probleme machbar sein

    5. Einführung eines Bürgergeldes und Abschaffung von Arbeitlosengeld&Co, 5 Sozialstunden für alle Bürger pro Woche.

    6. Einstellung von mehr Lehrern, so dass eine maximale Klassengröße von 15 Kindern/Jugendlichen möglich wäre.

    7. Einführung einer Kulturflatrate und freies surfen (mit 1GB Volumenbeschränkung) über WiMax in allen Städten + öffentliche Terminalcomputer zum Surfen.

    8. Größere Gesetzesänderungen immer nur über Volksabstimmungen + allgemeine Politischeweiterbildung der Bevölkerung dadurch, dass jeder Sender einen gewissen Prozentsatz seines Mittags- und Abendsprogramms mit politischen Sendungen versehen muss.

    9. Förderung von OpenSource Projekten z.B. dadurch dass hier Arbeitslose eingesetzt und Weitergebildet werden.

    10. Erhöhte Abgaben auf Kaffee, alkoholische Getränke, Zigaretten&Co und Süßigkeiten.

    Cu Selur

  • Selur

    Auch wenn ich wahrscheinlich niemals in Verlegenheit käme, Vermögenssteuer bezahlen zu müssen, bin ich strikt gegen eine solche Steuer.
    Denn es widerstrebt meinem Sinn für Gerechtigkeit, wenn ein bereits beim Erwerb hoch versteuertes Einkommen (irgendwo muss das Vermögen ja herkommen) noch einmal besteuert wird.
    Nur macht man in Deutschland den Fehler, immer wieder den Spitzensteuersatz senken zu wollen. Da wäre eine Vermögenssteuer ja fast schon Notwehr...
    Nur macht das keinen Sinn, ist aber typisch Deutsch: Eine Steuer senken und dafür eine andere "erfinden", weil man merkt, dass die Steuergelder nicht mehr reichen. Das verursacht nur mehr Bürokratie und Undurchsichtigkeit.

    Ansonsten könnte ich mit deinen Vorschlägen ganz gut leben, auch wenn sich einige davon (5-8) kaum finanzieren ließen. :)

    Aber bei Punkt 3.) würde ich anders vorgehen:
    - die Kosten für die Verlagerung ins Ausland dürfen nicht von der Steuer abgesetzt werden können (so wie es bis jetzt der Fall ist. Irrsinn, oder? Da bezahlt der Deutsche Arbeitnehmer seinen eigenen Stellenabbau über seine Steuern...)
    - für jeden Arbeitsplatz, der ins Ausland verlagert wird, muss entweder im Radius von maximal 25 km um den bisherigen Arbeitsplatz ein neuer Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden (das wäre mal eine echte Aufgabe für Arbeitgeberverbände) oder ein Jahr lang an den bisherigen Arbeitnehmer das bisherige Gehalt weitergezahlt werden.

  • Zitat von Selur

    allgemeine Politischeweiterbildung der Bevölkerung dadurch, dass jeder Sender einen gewissen Prozentsatz seines Mittags- und Abendsprogramms mit politischen Sendungen versehen muss.


    Fragt sich nur, ob das alle sehen wollen? Wenn ich mir politische Talkshows wie "Christiansen" ansehe, dann frage ich mich, warum so etwas überhaupt noch läuft. Da lob ich mir Satire-/Kabaretsendungen wie "Scheibenwischer" oder Harald Schmidt, wobei man auch noch was lernt.

    Zitat von Selur

    6. Einstellung von mehr Lehrern, so dass eine maximale Klassengröße von 15 Kindern/Jugendlichen möglich wäre.


    Als Ergänzung dazu: Einen Test für Lehrer, ob er menschlich und von der Didaktik her für seine Arbeit überhaupt geeignet ist.

    Zitat von Selur

    10. Erhöhte Abgaben auf Kaffee, alkoholische Getränke, Zigaretten&Co und Süßigkeiten.


    Bis auf Süßigkeiten stimme ich dir zu; denn sonst könnte man noch Sachen wie fettes Fleisch, Fastfood aber auch "Risikosportarten" wie z.B. Freeclimbing dazunehmen.

    Quapla'
    Gothmog

    Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist. (Art. 20(4) GG)[SIZE=-1]
    [/SIZE]

  • "Nur macht man in Deutschland den Fehler, immer wieder den Spitzensteuersatz senken zu wollen. Da wäre eine Vermögenssteuer ja fast schon Notwehr..."
    Mein Gedanke. :)

    Wobei eine Vermögenssteuer sinniger wäre als ein Spitzensteuersatz&Co, da die Leute wenn sie ihr Geld ausgeben, also wieder in die Wirtschaft werfen würden auch nicht groß Vermögenssteuer abzahlen müssten. :) => Vermögenssteuer soll etwas gegen Geldanhäufungen helfen,... :D

    "Fragt sich nur, ob das alle sehen wollen?"
    Naja, die Sendungen die besser gemacht wären würden mehr geguckt und wenn's keien mehr um die Zeiten Fernsehen guckt wäre das auch nicht soo schlimm,.. :)

    Cu Selur

  • hallo.

    zusätzlich, zu den von euch schon genannten ideen, von denen ich vielen zustimmen kann, hätte ich noch folgende:

    die vermögenssteuer, scheint auf den ersten blick ja ne gerechte sache zu sein, allerdings glaube ich nicht, das dies in der heutigen zeit noch zieht. warum? ganz einfach. die entsprechenden personen, finden sicher einen der zahlreichen wege, das geld irgendwie beiseite oder ins ausland zu schaffen. somit ist das nonsens.
    ich würde eher auf ein gestaffeltes mehrwertsteuersystem setzten. ähnlich wie im moment, aber sinnvoller. was ich damit meine:
    also alle nahrungsmittel und andere zum grundbedarf gehörenden waren, erhalten einen niedrigen steuersatz.
    alle luxuswaren, welche sich keine normale familie einzelperson leisten kann, werden hoch besteuert. siehe autos jenseits der 100000€...
    alle restlichen artikel, dienstleistungen landen im mittleren steuersatz.
    alternativ kann man in der mittleren gruppe auch noch mal auf 2 stufen aufteilen, kommt somit auf 4 steuersätze.
    die kriterien "was wo eingestuft wird", ermitteln sich wie schon angedeutet aus grundpreis in der jeweiligen produktgruppe, verwendungszweck etc. designerkleider für 3000€ oder ferraris landen also sicher nicht in der 1.

    entwicklungshilfe so wie sie heute geleistet wird, halte ich für ausgemachten bockmist. das werden ständig gelder gezahlt, welche in den entsprechenden ländern zum grossteil versickern. also paläste, teure autos, waffen und der nächste kleine krieg werden von uns finanziert. der kleine teil an nahrungs und sachlieferungen, sowie einsätzen wie "ärzte helfen" etc., kann man getrost vergessen.
    keinen pfennig bargeld würd ich rausrücken! alles in waren und leistungen. man kann von dem geld menschen vom arbeitsamt anwerben, in jenen ländern aufbauhilfe zu leisten und diverse waren(nahrung, baustoffe, medikamente etc.) von dem geld bezahlen. alles "made in germany"!! wieso auch sollen wir das woanders kaufen? das hilft unserer wirtschaft, den arbeitslosen und vor allem auch mal dem armen volk der betroffenen länder, nicht den reichen!
    fürs erste...


    billy: ich versteh zwar nicht, in welchem zusammenhang zu den vorherigen posts diese aussage von dir steht, habe aber n kleines off-topic dazu anzumerken.

    Zitat von billy

    Gothmog
    Wenn Japan u. Deutschland die Atombombe gehabt hätten, wären die ersten Atombomben auf Pearl Harbour u. London gefallen.


    deutschland gehabt hätte?? da scheinst du noch nicht alles zu wissen.

    mfg

  • mad-eddy

    Zitat von billy

    Wenn Japan u. Deutschland die Atombombe gehabt hätten, wären die ersten Atombomben auf Pearl Harbour u. London gefallen.

    Bezieht sich auf die Äußerung von Gothmog, daß die USA die ersten u. einzigen waren die Atomwaffen eingesetzt haben. Ich hoffe, das bleibt für ewige Zeiten der einzige Einsatz.

    Zitat von mad-eddy

    deutschland gehabt hätte?? da scheinst du noch nicht alles zu wissen.

    Versteh ich nicht. Verschon mich aber bitte vor einer Wunderwaffentheorie des ehemaligen Deutschen Reiches. :nein:

    Gruß, billy

    Intelligente Menschen sind immer freundlich (Jean Paul Sartre)

  • Hi,

    ich hole diesen Thread nochmal hoch, da im Thread zur Bundestags ein User eine interessanten Beitrag geschrieben hat (hab den nur nicht mehr gefunden).

    Viele sind sich ja im Klaren darüber, dass sich in Deutschland etwas ändern müsse, damit das Land im zukünftigen globalen Wettbewerb mithalten kann, nur haben auch viele Leute Angst, dass wir Zustände wie in den USA bekommen (Arbeitnehmerrechte, soziale Absicherung, Umweltverschmutzung). Sollte man eurer Meinung nach in Deutschland eine Politik betreiben, die genau in diese Richtung lenkt (wie es die FDP will) oder ist es möglich, eine sozialere und ökologische Globalisierung (zumindest in Deutschland) zu betreiben?

    Erschreckend:
    Über 60 Millionen Deutsche können nicht richtig Ostdeutsch.
    Schreib dich nicht ab - lerne Ostdeutsch.

  • Ich habe ja in diesem Thread schon einige (durchaus ernstgemeinte) Vorschläge unterbreitet und bin nach wie vor davon überzeugt, dass so eine soziale Marktwirtschaft auch im globalen Wettbewerb bestehen könnte.

    Man (der Politiker) muss nur wollen und über seinen eigenen Schatten (oder dem der Lobbyisten) springen. Und da hapert es leider...

    Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass es in Deutschland bis zu einem gewaltigen Wirtschaftscrash keine echten Reformen geben wird. Nur, dann ist es zu spät...

  • Ich will jetzt keine großen Reden schwingen, bin aber (wider Erwarten) der festen Überzeugung, dass eine Koalition aus Union, FDP und den Grünen eine Riesen Chance für unser Land ist und JEDE der beteiligten Parteien daraus Profit ziehen könnte. Das Schönste daran wäre, dass evtl. auch die CSU einen Dämpfer in innenpolitischen Fragen bekommen muss.... da könnt ich jetzt noch Stunden drüber schreiben, wenn da nicht das blöde Luftverkehrsskript wäre, über das sich nächste Woche mein Prof mit mir unterhalten will ;)

    BTW: Ich sehe die Chance ja auch sehr klein - diesmal- aber es wöäre eine tolle Sache und zumindest eine Option für die Zukunft !

  • Zitat von DerEineRing

    ist es möglich, eine sozialere und ökologische Globalisierung (zumindest in Deutschland) zu betreiben?

    Ich finde, dass es auf jeden Fall den Versuch wert ist.

    Gute Vorschläge, wie das zu bewerkstelligen ist, habe ich allerdings nicht.

    "Diejenigen, die grundlegende Freiheiten aufgeben würden, um geringe vorübergehende Sicherheit zu erkaufen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin (1706-1790)

    Meine Erfahrungen in der Open Source-Welt: blog.bugie.de

  • Zitat von nexustheoriginal

    Ich finde, dass es auf jeden Fall den Versuch wert ist.

    Gute Vorschläge, wie das zu bewerkstelligen ist, habe ich allerdings nicht.

    Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass das funktioniert. Zumal Deutschland dennoch einen recht guten Ruf in Deutschland hat. Wenn dem nicht so wäre, würden die Firmen keine Werke in D. bauen. Viele Firmen sind ja daran interessiert, ihre Mitarbeiter abzusichern (von wegen Mitarbeitermoral und so'n Zeug).

    Das Problem das wir haben ist nicht, dass Deutschland ZU sozial ist, sondern, dass wir FALSCH sozial sind. Ich arbeite seit 3 Wochen wieder in der Stadt und genau gegenüber ist ein Wohnblock wo sich viele Ausländer eingemietet haben, fast alle arbeitslos. Von denen fährt keiner einen Civic wie ich, sondern BMW und Benz. Nur ein Beispiel.

    Aber wenn man da versucht was zu ändern, zum Beispiel im Sozialsystem, tritt man Leuten auf den Schlipps. Bsp: Gerster, der versuchte die Arbeitsförderung umzubauen und gegen die "Arbeitslosen-Industrie"* zu arbeiten - Ergebnis: Er wurde entlassen.

    * Die ganzen Leute die über vom AA finanzierte Fördermaßnahmen für Arbeitslose Geld verdienen, indem sie Lehrgänge und Umschulungen anbieten, die eigentlich komplett für den Arsch sind.

    Erschreckend:
    Über 60 Millionen Deutsche können nicht richtig Ostdeutsch.
    Schreib dich nicht ab - lerne Ostdeutsch.

  • Interessant finde ich z.B. das Tabu, dass es nicht mgl ist, dass Sozialhilfe-Empfänger für das Geld, das sie erhalten, selbstverständlich für die Gemeinden arbeiten. Natürlich nicht Vollzeit zu einem Hungerlohn, aber ein paar Stunden die Woche z.B. runtergekommene Schulen renovieren, das sollte doch mgl sein, oder ? Und für manche vielleicht sogar wieder ein Sinn im Leben ?

  • Zitat von BaronVlad

    Interessant finde ich z.B. das Tabu, dass es nicht mgl ist, dass Sozialhilfe-Empfänger für das Geld, das sie erhalten, selbstverständlich für die Gemeinden arbeiten. Natürlich nicht Vollzeit zu einem Hungerlohn, aber ein paar Stunden die Woche z.B. runtergekommene Schulen renovieren, das sollte doch mgl sein, oder ? Und für manche vielleicht sogar wieder ein Sinn im Leben ?


    Dafür waren die 1-2 € Jobs gedacht, die sich mittlerweile aber als Risiko für den Arbeitsmarkt entpuppt haben. Denn JEDE Arbeit, die von solchen Kräften erledigt wird, könnte auch von richtigen Arbeitnehmern erledigt werden.
    Es gibt ja inzwischen gar nicht so wenige Beispiele, bei denen normale Arbeitnehmer ihren Job verloren haben, weil diese Arbeit nun von 1€-Jobblern erledigt wird.
    Ganz so einfach kann man sich die Sache also nicht machen.

    Dazu kommt, dass es auch verfassungsrechtlich bedenklich wäre, einen Menschen zu einer bestimmten gemeinnützigen Arbeit zu zwingen: Denn das würde Zwangsarbeit - die unsere Verfassung Gott sei Dank ausschließt (noch) - allgemein Tür und Tor öffnen.

    Außerdem:
    Das mit dem "Hungerlohn" ist auch so eine Sache.
    Ich halte ALGII zzgl. Gehalt aus 1€-Job für gar nicht mal sooooo übel.
    Man muss ja nur mal das erhaltene Geld auf die zu leistenden Stunden aufteilen. Dann ist der Nettostundenlohn gar nicht so schlecht (z. B.: Wenn jemand ALGII in Höhe von 345,00 € zzgl. ca. 300,00 € Wohnkostenzuschuss und für 30 h/Woche monatlich 130,00 € erhält, entspricht das einem "Nettostundenlohn" von 5,96 €. Das ist zwar nicht viel, aber auf dem ersten Arbeitsmarkt gibt es Berufe, die tatsächlich mit noch weniger entlohnt werden...).

    Aber die Gefahr von der Wiedereinführung von "Sklavenarbeit" ist damit bereits ein Stück näher gerückt.

    Und natürlich bleibt das Problem, dass damit ein zweiter Arbeitsmarkt gefördert wird.
    Und der Arbeitslose selbst trägt keine Vorteile durch einen 1 € Job (außer, dass er das dafür zu beziehende Geld anrechnungsfrei behalten darf):
    Eine Qualifikation für den ersten Arbeitsmarkt ist damit jedenfalls nicht zu erreichen. Die wäre aber in vielen Fällen notwendig!

    Übrigens:
    Die 1€-Jobs wurden von der CDU/CSU fröhlich mitbeschlossen, auch wenn sie jetzt plötzlich nichts mehr davon wissen will...

  • Weiß nicht wie das gesetzlich ist, aber man könnte die 1€-Jobs und die (nützliche) Teilnahme daran, an die Voraussetzungen für den Bezug von ALGII knüpfen - keine Arbeit, kein ALGII mehr. Ein wenig einfach ausgedrückt, aber die deutschen Bürokraten würden da sicher noch nen Packen Ausnahmen und Sondervorschriften erfinden.

    Wenn man das ganze auf bestimmte Zweige verteilt, in denen "ein Deutscher nicht arbeiten will" oder die sonst den Bach runter gehen würden, wenn man "normale" (und normal entlohnte) Arbeitskräfte einsetzt, denke ich das könnte funktionieren, ohne dass die sich die Jobs weg nehmen. Könnte z. B. gemacht werden bei unterfinanzierten Kultureinrichtungen, in der Landwirtschaft wo sonst Billigarbeiter aus Polen (z. B. Erdbeerernte in Brandenburg) oder sonst wo geholt werden.

    BTW: Da es gerade zum Thema passt: Ich finde in Deutschland sollte eine stärkere Förderung der Landwirtschaft erfolgen, inkl. Subventionen. Fast alle anderen Subventionen können abgeschafft werden, aber nicht hier. Zum Beispiel würde so ein Einsatz von 1€-Joblern helfen die Kosten gering zu halten. Grund ist nicht, dort Arbeitsplätze zu schaffen (sehr wenige) oder Steuereinnahmen (noch weniger), sondern zu verhindern, dass wir unser Land weiter zubauen. Für mich ist Deutschland heute übervölkert.

    Erschreckend:
    Über 60 Millionen Deutsche können nicht richtig Ostdeutsch.
    Schreib dich nicht ab - lerne Ostdeutsch.

  • Zitat von DerEineRing

    Weiß nicht wie das gesetzlich ist, aber man könnte die 1€-Jobs und die (nützliche) Teilnahme daran, an die Voraussetzungen für den Bezug von ALGII knüpfen - keine Arbeit, kein ALGII mehr. Ein wenig einfach ausgedrückt, aber die deutschen Bürokraten würden da sicher noch nen Packen Ausnahmen und Sondervorschriften erfinden.


    Das wäre Zwangsarbeit!
    Und würde außerdem voraussetzen, dass die Kommunen ständig genügend Sklavenarbeitsplätze bereithalten.
    Und was wäre wohl, wenn plötzlich nicht mehr genügend Arbeitslose zur Verfügung stünden, um diese Sklavenarbeit zu verrichten?
    Glaubst Du im ernst, irgendjemand hätte dann noch Interesse, die Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt zu bekommen?

    Zitat von DerEineRing

    Wenn man das ganze auf bestimmte Zweige verteilt, in denen "ein Deutscher nicht arbeiten will" oder die sonst den Bach runter gehen würden, wenn man "normale" (und normal entlohnte) Arbeitskräfte einsetzt, denke ich das könnte funktionieren, ohne dass die sich die Jobs weg nehmen. Könnte z. B. gemacht werden bei unterfinanzierten Kultureinrichtungen, in der Landwirtschaft wo sonst Billigarbeiter aus Polen (z. B. Erdbeerernte in Brandenburg) oder sonst wo geholt werden.


    Wer sagt mir denn, dass es dabei bliebe?
    Wenn die Unternehmer sehen, dass es auch billiger geht, drückt das das gesamte Lohnniveau in Deutschland.
    Du kannst dir nicht einfach einzelne Branchen aussuchen und dann bestimmen: "Hier ersetzen wir die normalen Arbeitskräfte mit Billigarbeitslosen".
    Wo soll das aufhören?

    Zitat von DerEineRing

    BTW: Da es gerade zum Thema passt: Ich finde in Deutschland sollte eine stärkere Förderung der Landwirtschaft erfolgen, inkl. Subventionen. Fast alle anderen Subventionen können abgeschafft werden, aber nicht hier. Zum Beispiel würde so ein Einsatz von 1€-Joblern helfen die Kosten gering zu halten. Grund ist nicht, dort Arbeitsplätze zu schaffen (sehr wenige) oder Steuereinnahmen (noch weniger), sondern zu verhindern, dass wir unser Land weiter zubauen. Für mich ist Deutschland heute übervölkert.


    Wenn für dich Deutschland überbevölkert ist, dann musst Du verbieten, dass bestimmte Volksgruppen Kinder zeugen, oder Zwangssterilisationen anordnen.
    Oh hoppla, gabs das nicht schon mal?

    Tur mir Leid, aber ich halte das für Unsinn!

    Die einzige Föderung die ich mir vorstellen könnte:
    Es wird ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt, in Höhe von 7,50 €/Stunde.
    Landwirte erhalten für Saisonarbeiter 50% Zuschuss von der Bundesagentur für Arbeit (die ansonsten ja ohnehin ALGII oder andere Zuschüsse bezahlen müsste), wenn sie dafür einen Arbeitnehmer aus dem deutschen Arbeitsmarkt beschäftigen.
    So wäre beiden geholfen: Dem deutschen Arbeitslosen, der für die Knochenarbeit (und es ist Knochenarbeit!) halbwegs vernünftig entlohnt wird und diese Arbeit dann auch gerne annähme, sowie dem Landwirt, der faktisch keine höheren Lohnkosten befürchten müsste.

    Alle anderen landwirtschaftlichen Subventionen machen doch schon heute kaum noch Sinn.
    Die Preise für Lebensmittel (und auch andere landwirtschaftlichen Erzeugnisse) sind in Deutschland durch Subventionierung so niedrig, wie in keinem anderen westlichen Land. Dafür zahlt der Steuerzahler indirekt durch seine (z. T. erheblichen) Steuern. Was für ein Unsinn! Sowohl steuerpolitisch als auch bürokratisch.

  • Genau da fangen die Probleme doch an ! Beweg mal einen ALGII Empfänger, in Brandenburg Erdbeeren zu pflücken. Der lacht sich tot und jagt Dich vom Hof. Und genau das ist das Problem. Viele dieser Leute sehen nicht, dass sie im Gegenzug auch was leisten müssen. Und wenn da einer ranwill, dann schreien alle anderen: "Sozialer Kahlschlag" Genau aus diesem Grund ist das ergebnis ja so, wie es ist. Schröder hat zurückgerudert, im Wahlkampf war er wieder der Sozialdemokrat. Deswegen hat er die Stimmen bekommen.

    BTW: HartzIV plus Miete = bei mir wäre das ungefähr 660 € (incl. Krankenkasse)
    mein letztes Vollzeit Praktikum = 652 € (ohne Krankenkasse)

    Aber zu gewünschten Änderungen: Mal mit den Gewerkschaften reden. Es kann nicht sein, dass Unternehmen von den Mitarbeitern gerettet werden sollen, indem sie eine Zeitlang unter Tarif arbeiten, alle sind einverstanden, nur die Gewerkschaften nicht und der ganze Laden geht pleite.

    Lohnnebenkosten runten und Einstellung flexibler machen. Sonst werden weiter Zeitarbeitsfirmen engagiert, wo wieder die Chefs das Geld abgreifen und der Mensch, der die Arbeit ausführt, blöd aus der Wäsche guckt, weil er nur die Hälfte von dem Geld sieht, dass das Unternehmen zahlt. So ist das Gang und Gäbe in IG Metall Betrieben, weil sich kaum ein Laden in allen Bereichen diese horrenden Löhne (Sozialleistungen, Arbeitszeiten...) leisten kann, ohne Schiffbruch zu erleiden. Wenn manch ein Arbeiter für das Gehalt eines Ingenieurs morgens nicht aufstehen würde, dann läuft irgendwas verkehrt.

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