Warum ist Video schneiden oft so schwierig?

  • Hi,

    ich finde hier zwar einige Threads zum Thema Video schneiden, aber in allen geht es doch ziemlich expertenmäßig zu.
    Wie kann man AVIs/MPEGs schneiden? Also eine Szene herausschneiden und das ohne die Bildqualität zu verschlechtern und ohne dass die Datei herausgeschnittene Datei größer wird, als wenn sie ihm Film ist, also gleich bleibt.

    Dumme Frage: aber wieso ist es so schwierig, eine Szene herauszuschneiden?
    Ist es nicht ganz einfach möglich die entsprechende Szene tatsächlich herauszuschneiden, so dass sie weder schlechter noch größer wird?

  • Ist nicht schwer so lange man nur an Keyframes schneidet:
    (ansonsten wäre i.d.R eine Neukompression nötig)

    1. Virtual Dub Mod starten
    2. File=>Open video file=>avi laden
    3. mittels shift+linke/rechte Pfeiltaste an den Anfang des rauszuschneidenden Punktes gehen
    4. 'Pos 1'-Taste drücken
    5. mittels shift+linke/rechte Pfeiltaste ans Ende des rauszuschneidenden Punktes gehen (jetzt sollte der Teil den Man rausschneiden will markiert sein)
    6. 'Entf' drücken um den Teil zu Entfernen
    7. strg+linke Pfeiltaste um ganz nach links zu kommen
    8. 'Pos 1'-Taste drücken
    9. strg+rechte Pfeiltaste um ganz nach rechts zu kommen
    10. 8. 'End'-Taste drücken (jetzt sollte alles verbliebene ausgewählt sein)
    11. Video=>Direct Stream Copy
    12. File=>Save as angeben wo das neue Avi hin soll

    Für Mpeg2 Files gibt's z.B. Mpeg2Schnitt oder Cuttermaran, wobei Cuttermaran den Vorteil hat, dass man überall schneiden kann und er notfalls Teile neu encoded.

    Cu Selur

    Ps.: hab den Thread in die Newbie Sektion geschoben,...

  • Warum ist es so schwierig?

    Nun, dann solltest du zunächst mal einiges darüber lernen, was eine "Group Of Pictures" (GOP) ist. So etwas wird in MPEG-Video verwendet, einige Codecs für AVIs verwenden aber ähnliche Techniken.

    Wenn man ein unkomprimietes Video speichert, oder ein "leicht komprimiertes" mit Codecs wie HuffYUV oder Motion-JPEG, dann werden alle Einzelbilder für sich alleine komprimiert; alle Bilder sind "Schlüsselbilder" (Keyframes), weil sie unabhängig vom Inhalt anderer Bilder sind. Bei solchen Videos kann man schneiden, wo man will.

    Da solche Videos aber viel zu groß sind, musste man sich Möglichkeiten einfallen lassen, wie man sie erheblich verkleinern kann, ohne wesentlich Qualität zu verlieren. Eine der ersten Ideen war: Man speichert nur ab und zu ein Schlüsselbild, und ansonsten hauptsächlich den Unterschied zum Schlüsselbild oder zum jeweils vorherigen Bild. Ausschließlich nur Unterschiede zu speichern macht allerdings keinen Sinn, denn wenn sich irgendwo im Video ein Fehler einschleicht (Lesefehler oder Rechenungenauigkeit), dann wird der größer und größer, bis wieder das nächste Schlüsselbild kommt.

    Würde man nun hier irgendwo schneiden, wo man gerade Lust hat, dann würde der ausgeschnittene Bereich sehr wahrscheinlich mit einem Differenzbild anfangen. Das bedeutet, darin sind Informationen der Art "So wie im vorherigen Bild, mit folgendem Unterschied: ...". Aber das vorherige Bild hast du ja weggeschnitten - woher soll das Video nun wissen, was da mal drin war?

    Genauso würdest du nicht wissen, was mit "um 2 größer" gemeint ist, wenn du nicht weißt "größer als was?" 0 + 2 ergibt 2; 98 + 2 ergibt 100; ...

    Bei MPEG ist es dann noch schwieriger: Hier gibt es nicht nur Schlüsselbilder (hier "I-Frames" genannt) und abhängige Differenzbilder (P-Frames), sondern meist sogar noch Bilder, die in zwei Seiten abhängig vom Inhalt anderer Bilder sind: Sowohl von einem vorher gezeigten Bild, als auch von einem Bild, das erst später noch gezeigt werden wird. Das sind "bidirektional" (in zwei Richtungen) abhängige Bilder, die "B-Frames". Die würden nicht nur am Anfang eines "wilden" Schnittes nicht wiederherzustellen sein, sondern auch am Ende.

    Für MPEG-2-Video gibt es zum Glück Programme, die bei einem "wilden" Schnitt (der nicht an den GOP-Grenzen, also bei den I-Frames, stattfindet) den Bereich des Schnittes mit wenig Qualitätsverlust neu encodieren kann, damit das Schnittergebnis korrekt bleibt. Ein Beispiel dafür wäre der Cuttermaran, wenn man TMPGEnc oder CuttyEnc einbindet. Ein anderer ist MPEG2Schnitt, der wird auch bald neu encodieren können. Bis dahin gilt für dich: Du kannst nicht überall schneiden, wenn du sauberes Video als Ergebnis möchtest.

  • Hallo erstmal :)

    Ich möchte nicht klugscheiss****, aber ihr seit doch voll die Profis.(habe zwar auch Erfahrung aber gegen euch bin ich ein Noob)
    Wundert mich warum ihr nicht den Womble Mpeg Editor oder den Womble Video Wizard nicht genannt habt.

    Die laufen beide eigenständig, ohne Tmpg und ohne die Einschränkungen die Mpeg2 Schnitt hat. (können auch Vob Files öffnen)

    Und von AC-3 auf Mpeg können beide auch gleich umwandeln.
    Mit dem Mpeg Video Wizard sind sogar richtige Übergange(nicht nur harter Schnitt) möglich, ohne Neucodierung.

    Wundert mich echt warum ihr diese beiden Top Tools nicht genannt habt.

  • :welcome:

    Kann ja nicht jeder Mensch jedes Tool gleich gut kennen, oder auch besitzen - oder sich jederzeit an alles erinnern. Also: Danke für die Erinnerung...

    Gerade von Womble hab ich gehört, dass es nicht ganz billig sein soll (auch wenn die Testversion eine gewisse Zeit lang funktionieren soll). Der Preis ist eben auch ein Faktor - und da empfehle ich zuerst das günstigste.

  • Stimmt das habe ich nicht bedacht, aber es ist wirklich sein Geld Wert.

    Habe eine Frage, wo also ich bin nach DivX 5.02 auf Xvid umgestiegen, da die Version ab 5.02 einfach kaum noch irgendwie Einstellungen zu lassen.
    Und ich so nur schwammige Qualität rausbekommen habe.

    Gibt es hier irgendwo einen Bereich, wo dieses Prob seit ich glaube DivX 5.03 angesprochen wird?

  • Zitat von slut-hunter

    Stimmt das habe ich nicht bedacht, aber es ist wirklich sein Geld Wert.


    Das hab ich auch gedacht, als ich für um die 50E von Ulead5 auf Powerdirector umgestiegen bin. Bis ich gesehen habe, daß man tatsächlich die Qualität erhalten kann, wenn man weiß, worauf man achten muß. Und dann stellt sich schon die Frage, warum das Geld ausgeben?

    Naja, das mit den Übergängen ist Geschmackssache, ich finde sie halt nur überladen, nervig und peinlich - so nach dem Motto: Schaut mal, was ich alles kann - Maus bewegen und Knöpfe drücken...
    ...erinnert irgendwie an "Kamerakind..."

    Aber wie gesagt: Geschmackssache!

    Grüße!
    Trekkie2

  • Okay ich stehe auch mehr auf den Harten Schnitt, aber ich scherze nicht.
    Beide Tools sind weder überladen noch komplex, und sehr komfortabel in der Bedienung.

    Gegen z.B Virtual Dub(okay ist ja für Avis ich weiß) wirkt Womble Mpeg Editor unglaublich einfach und effizient.
    Wobei natürlich Virtual Dub keineswegs schlecht oder überladen ist. ;)

    Wer einmal dieses eine Schnittprog von Ulead gesehen hat(ich hasse es)
    weiß was wirklich überladen und umständlich bedeutet.
    Ich habe es in 15Minuten nicht mal hingekriegt nenn Bildgenauen Schnitt wenigsten anzusetzen. (wohl gemerkt mein Rechner ist nicht langsam oder so)

    Mit Adobe Premiere kamm ich viel besser zu Recht, aber das ist auch unglaublich überladen, zu den Womble Lösungen.

    Und die Tatsache das es einfach nur den MPG Stream aus Vob Dateien extrahieren kann, mit oder ohne den Ton auf Mpeg umzuwandeln ist wirklich genial.
    Das Prog hat noch nie gepatzt.

    Wie gesagt es war jeden Cent Wert.

  • Zitat von LigH

    Der Preis ist eben auch ein Faktor - und da empfehle ich zuerst das günstigste.

    Deshalb lohnt es sich immer auf die Inhaltsverzeichnisse von HeftCDs von PC-Zeitschriften zu achten. Im PC-Magazin war mal zum Beispiel der Honestech Video Editor 6 SE drin. Dafür konnte man sich bei der Blitzbox registrieren lassen. Allerdings werden an alle die selben Seriennumnmern verschickt und meist nach einer Weile auch auf der Seite http://www.pc-magazin.de/common/regaktion/overview.php veröffentlicht.

    Ich weiß nicht, ob es die SE ist, welche sich mit der Seriennummer freischalten lässt, aber hier gibt es eine Trial dazu: http://www.blitzbox.de/pd-177296759.htm?defaultVariants={EOL}&categoryId=11

    Die richtige Version befindet sich auf jeden Fall in der PC GO 12/05 auf CD 2 unter Vollversionen.

    Und unter WinXP könnte man auch http://www.avid.com/freedv/index.asp verwenden.

  • Oha, dieser Fred geht in der Tat weit zurück. :D Ich habe eigentlich immer gerne auf Premiere geschnitte, was manche schon umständlich finden - aber nach ein paar kurzen Ausflügen ins Avid fand ich es immer noch sehr praktisch und intuitiv...

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