von RTL http://sport.rtl.de/formel-1/formel1_news.php
ZitatAlles anzeigenAber es bestand auch die Chance, den Großen Preis der USA zu retten. Folgende Szenarien wären möglichen gewesen:
1.) Die sieben Teams, die mit Michelin-Reifen ausgestattet sind, treten zum Rennen an. Sie hätten dann zur Sicherheit alle zehn Runden an die Box zum Reifenwechsel kommen müssen. Zwar verbietet das Reglement Reifenwechsel während des Rennens. Die FIA hatte aber signalisiert, für diesen Fall keine Disqualifikation auszusprechen. Allerdings solle es eine Strafe geben, “die hoch genug ist, damit kein Team in Zukunft in Versuchung kommt, einen Reifen nur für das Qualifying einzusetzen“, sagte FIA-Renndirektor Charlie Whiting.
2.) Alle zehn Formel-1-Teams stimmen dem Vorschlag zu, in der Steilkurve eine Schikane einzubauen. Somit wären die Anforderungen des Concorde Agreements, die Einstimmigkeit vorschreibt, gegeben gewesen. Die FIA, die zwar gegen die Schikane war, hätte sich dann eventuell gebeugt. Ob der Grand Prix auch als WM-Lauf gewertet worden wäre, ist eine andere Frage.
3.) Die Teams wissen um die Gefahr, dass die Reifen bei einem Defekt in der Steilkurve von Indianapolis zu schweren Unfällen führen können. Mit diesem Wissen im Hinterkopf hätten die Teams McLaren-Mercedes, BMW-Williams, Renault, Toyota, Sauber-Petronas, Red Bull Racing und BAR-Honda in dieser Kurve vom Gas gehen können. Statt 300 km/h wären die Fahrer eben nur 150 km/h in Kurve 13 gefahren.
4.) Nicht alle Michelin-Teams hatten während des Wochenendes Probleme mit den Reifen. Lediglich bei Toyota sind die Reifen kaputt gegangen. Zumindest die Rennställe, die sich sicher gefühlt haben, hätten antreten können. Bei einem zu starken Leistungsverlust der Reifen während des Rennens hätten die betroffenen Teams immer noch aufgeben können. Aber die Zuschauer hätten so wenigstens annähernd ein Rennen gesehen. Dass alle Michelin-Teams letztendlich nur die Einführungsrunde gefahren sind, hat vertragsrechtliche Gründe. Sie sind somit einer Klage aus dem Weg gegangen.
5.) Der Automobil-Weltverband FIA sagt den kompletten Grand Prix der USA ab. Das wollte die FIA jedoch nicht, da sie in diesem Fall Schadensersatzforderungen des Betreibers des Indianapolis Motor Speedway befürchtete. Aber so hätte sie großen Schaden von der Formel 1 abwenden können. In den USA hat die Formel 1 sicher keine Zukunft mehr.