[DVD] Fluch der Karibik 2

  • Fluch der Karibik 2


    Mit der Verfilmung von Piratengeschichten war für Hollywood lange Zeit kein Geld zu machen. Einige durchaus gelungene Projekte in den 80iger Jahren hatten im Endeffekt alle eines gemeinsam- sie endeten in einem finanziellen Flop. Daraufhin wurde das Genre ähnlich dem Western schon viele Jahre zuvor „totgesagt“. Der Western hat inzwischen schon längst seine Wiederauferstehung gefeiert. Dem Genre der Piratenfilme gelang dies erst mit „Fluch der Karibik“. Dann aber gleich richtig, denn dieser Streifen wurde ein weltweiter Kassenschlager.

    Eine Fortsetzung konnte da natürlich nicht ausbleiben und es galt das Level des sehr gelungenen Vorgängers zu halten, wenn nicht sogar noch etwas draufzusetzen. An den Kinokassen stimmte das Ergebnis, denn „Fluch der Karibik 2“ war einer der größten Blockbuster des Kinojahres 2006. Als einem der wenigen Filme war es ihm auch vergönnt bereits in der Kinoauswertung mehr als eine Milliarde Dollar einzuspielen. Respekt.

    Die Single-DVD dieses Filmes ist mittlerweile schon zu Preisen ab €9,99 erhältlich. Auf diese Version ist auch diese Filmbesprechung bezogen, die ausschließlich meine persönliche Meinung zum Film und der technischen Qualität dieser DVD wiedergibt.


    Zum Inhalt

    Der zweite Teil baut zwar grundsätzlich auf einer neuen Handlung auf, die sich jedoch in Fragmenten immer wieder an den ersten Teil anlehnt. Zweifellos ist es auch hilfreich die einzelnen Charaktere und deren Vorgeschichte und Beweggründe schon zu kennen, um damit deren Handlungsweise besser nachvollziehen und einschätzen zu können.

    Elisabeth Swann und Will Turner werden auf ihrer Hochzeit noch vor dem „Ja, ich will“ von britischen Truppen verhaftet und die Anklage lautet auf Beihilfe zur Piraterie. Eine ernste Angelegenheit, denn deswegen könnte auch die Todesstrafe verhängt werden. Doch der neue britische Lord Cutler Beckett hat andere Beweggründe. Will Turner soll ihm den geheimnisvollen Kompass von Jack Sparrow beschaffen. Unter dieser Vorraussetzung ist dann der Lord bereit zumindest Elisabeth wieder freizulassen.

    Derweil plagen Captain Jack Sparrow ebenfalls einige Sorgen. Dieser hat eine Schuld bei Davy Jones, dem Captain des „Fliegenden Holländers“ zu begleichen. Dafür erhielt Jack die Black Pearl und der Zeitpunkt die Schuld zu begleichen rückt unerbittlich immer näher. Als einziger Ausweg bietet sich Jack an, sich auf die Suche nach der legendären Kiste von Davy Jones zu machen, in welcher dieser angeblich sein Herz verwahrt. Dieses soll ihm als Verhandlungsbasis dienen, um Davy Jones zum Verzicht auf die Einforderung der Schuld zu bewegen.

    Gerade als sich Jack Sparrow auf der Suche nach der Kiste befindet, trifft er erneut auf Will Turner, welcher nun in die Sache mit Davy Jones verwickelt wird und dies zieht ernsthafte Konsequenzen für ihn nach sich....


    Kritik zum Film

    Die Fortsetzung wirkt auf mich nicht ganz so stimmig wie der sehr gelungene Vorgänger. Ganz besonders zu Beginn, bevor der Film in seine Handlung „findet, zieht es sich doch etwas zäh dahin. Zuviele Handlungsfäden laufen nebeneinander ab, die jedoch im weiteren Verlauf mit dem Aufeinandertreffen der einzelnen Charaktere dann allmählich zusammenfinden. Ab diesem Zeitpunkt kann der zweite Teil mit dem Vorgänger nicht nur mithalten, sondern diesen in einzelnen Sequenzen sogar übertreffen. Diese eigentümliche Mischung aus Piratenfilm, Comedy, Action, Fantasy und in minimalsten Ansätzen auch Horror ist erneut gelungen.

    Die Darstellerriege wurde weitestgehend vom Vorgänger übernommen und erneut spielt Johnny Depp die meisten wieder an die Wand. Besonders Orlando Bloom und Keira Knightley haben hier mit ihrer sehr blass und wenig eindrucksvoll wirkenden Darstellung erhebliche Probleme neben Johnny Depp zu bestehen. Zum Glück werden die darstellerischen Defizite von reichlich Action immer wieder gut kaschiert. Warum jedoch diese beiden Darsteller in der höheren Liga Hollywoods geführt werden kann sich mir überhaupt nicht erschließen. Bei Keira Knightley fällt mir auch auf, dass sie meiner Ansicht nach immer dünner wird. Erschreckend. Hoffentlich ist sie im dritten Teil dann nicht nur noch ein Strich in der Landschaft.

    Aufgewertet wird der Film jedoch durch eine Reihe anderer sehr hochwertiger Darsteller, die allerdings zumeist leider nur in Nebenrollen eingesetzt werden. Da wären zum Beispiel Jonathan Pryce, Bill Nighy,Jack Davenport, Lee Arenberg und Stellan Skarsgard. Bill Nighy versteckt sich allerdings unter der meisterhaft gemacht Maske des Davy Jones. Jack Davenport, ein zumeist sehr unterschätzter britischer Schauspieler verkörpert erneut den Commander Norrington und Lee Arenberg stellt recht überzeugend den arroganten britischen Lord dar. In der Schlussequenz gibt es auch noch ein kurzes Wiedersehen mit Geoffrey Rush.

    Trotz einiger Längen, vor allem zu Beginn, schafft es „Fluch der Karibik 2“ die fast 150 Minuten blendend zu unterhalten. Freilich sollte man keinen Film mit Tiefgang oder dergleichen erwarten, sondern gelungenes Popcornkino das einfach Spass macht. Wer den ersten Teil mochte, wird auch an der Fortsetzung mit Sicherheit gefallen finden.


    Technische Qualität der DVD


    Für die „technische Beurteilung“ genutzte Hardware:

    LCD-TV: Sony KDL-40W2000
    DVD-Player: Toshiba HD-E1, Sony DVP-NS76
    AV-Receiver: Sony STR-DB70
    Lautsprecher: Canton Karat 5.0 (2x M60DC, 3x CM7DC)
    Subwoofer: 2x Eltax Atomic A20


    Bildqualität

    In diversen Foren und vereinzelten DVD-Reviews war bei der Bildqualität dieses Filmes von fast schon „Referenz-Qualität“ die Rede. Diesen Aussagen kann ich mich nicht ganz anschließen, vielleicht bin ich aber mittlerweile durch die HD-Scheiben schon ein wenig zu verwöhnt und anspruchsvoll geworden.

    Mit einer Laufzeit von 144 Minuten und vier zusätzlichen Tonspuren wird es auf einer DVD9 schon ein wenig knapp. Gerade die DTS-Spur verbraucht viel Speicherplatz ohne wirklich einen erkennbaren Gegenwert zu bieten. Doch dazu ein wenig später mehr.

    Auf den ersten Blick wirkt die Bildqualität brilliant. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass das Bild doch etwas zu „weich“ geraten ist. Ein wenig mehr Schärfe hätte nicht geschadet. Gerade die Detailschärfe kann höheren Ansprüchen kaum genügen. Wie schon im ersten Teil hat man sehr kräftig in den Farbtopf gegriffen und dadurch wirkt das Bild sehr intensiv und „knallig“. Weiß jetzt allerdings nicht ob diese beiden Begriffe allgemein verständlich sind. Im Moment fällt mir leider nichts besseres ein.

    Vereinzelte Doppelkonturen und Nachzieheffekte lassen den Schluss zu, dass mit diversen Filtern gearbeitet wurde, um das Ergebnis zu verbessern. Hört sich jetzt vielleicht schlimm an, aber trotz dieser Mankos liegt die Bildqualität für eine Pal-DVD immer noch auf einem sehr hohen Niveau und ich würde hier ein gut bis eventuell sogar sehr gut vergeben.


    Tonqualität

    Es befinden sich ingesamt vier Tonspuren auf der DVD:

    DTS 5.1 (Deutsch)
    Dolby Digital 5.1 (Deutsch)
    Dolby Digital 5.1 (Englisch)
    Dolby Digital 2.0 (Audiokommentar englisch)

    Meiner Ansicht nach hätte Buena Vista am besten auf die DTS-Spur verzichtet und diesen Platz für eine makellosere Bildqualität verwendet. Soll jetzt nicht wieder eine Diskussion aufwerfen ob jetzt Dolby Digital oder DTS besser klingt, aber DTS hat grundsätzlich Vorteile aufgrund geringerer Komprimierung. Bei vielen Filmen ist dieser Vorteil im Vergleich zum Dolby Digital 5.1 auch auszumachen. Bei „Fluch der Karibik 2“ ist erstaunlicherweise genau das Gegenteil der Fall- DTS ist der Dolby Digital-Spur sogar unterlegen. Das gibt es auch nicht alle Tage.

    Ansonsten gibt es wenig zu beanstanden. Der Film bringt bereits alle Vorraussetzungen für ein großartiges Heimkinoton-Erlebnis mit und macht davon auch reichlich Gebrauch. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf die tolle Filmmusik hingewiesen, die den Film teilweise brachial und teilweise angemessen vorantreibt. Perfekt gemacht!

    Davon abgesehen fehlt es ein wenig an Dynamik und die Surrounds kommen etwas zu kurz. Da wäre mehr möglich gewesen. Zumindest der Subwoofer bekommt ordentlich zu tun und entschädigt damit ein wenig.


    Die wichtigsten Daten zur DVD

    Bildformat: 16:9 anamorph / 2,35:1
    Tonformat: Deutsch Dolby Digital 5.1, DTS; Englisch Dolby Digital 5.1

    Herstellung: USA, 2006
    Dauer: ca. 144 min.
    Regie: Gore Verbinski
    Darsteller: Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Kneightley, Jack Davenport, Bill Nighy, Stellan Skarsgard, Geoffrey Rush, Naomie Harris, Jonathan Pryce, Lee Arenberg

  • Super Artikel ! :daumen: Das ist ja bei dir quasi Standard !
    Ich fände es gut, wenn wir z.B in der Wiki ,einen Fimbesprechungs-Bereich einrichten und so gelungene DVD-Vorstellungen,wie diese hier,dauerhaft archivieren.

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