[DVD] BloodRayne (Verleihversion)

  • [DVD] BloodRayne (Verleihversion)


    Bei "Bloodrayne" handelt es sich um die Verfilmung eines Computerspiels. Das scheint von Haus aus schon ein schwieriges Unterfangen zu sein, denn kaum eine Spieleverfilmung kann auch nur als einigermaßen geglückt angesehen werden. Ganz im Gegenteil, denn zumeist ging es ganz klar in die Richtung Trash bis übelster Trash. Dies spiegeln auch die IMDB-Bewertungen deutlich wieder.

    Einen wesentlichen Anteil daran hat Uwe Boll, der sich offenbar die Verfilmung von Computerspielen zu seiner derzeitigen Lebensaufgabe gemacht zu haben scheint. Korrekt sollte es eigentlich Dr. Uwe Boll heissen. Letztendlich hat er sich aber den gewünschten Doktortitel, der den Namen so schön aufwertet, selbst "zusammengezimmert" bzw. besser ausgedrückt selbstverliehen. Deshalb möge es man mir nachsehen, wenn ich ihm diesen im weiteren Verlauf dieser DVD-Bewertung vorenthalte.

    Uwe Boll hat bereits die bekannten Computerspiele „House of the Dead“ und „Alone in the Dark“ für die Leinwand umgesetzt. Um es ganz dezent zu formulieren: Die meisten Filmfans konnten diesen Streifen wenig abgewinnen. Dennoch gibt es auch eine Gruppe die diesen Verfilmungen sogleich einen Kultstatus verliehen haben und über diese und den Regisseur nichts kommen lassen. Wer sich zu letzteren zählt sollte hier vielleicht besser nicht weiterlesen... :D

    Was immer man über Uwe Boll sagen mag- seine Filme (so übel sie auch gewesen sein mögen) sind zumindest kommerziell bislang immer erfolgreich gewesen und haben Gewinne eingespielt. Für BloodRayne stand ein recht stattliches Budget von immerhin 47 Mill. US-Dollar zu Verfügung. Auch einige durchaus namhafte Darsteller standen zur Verfügung. An erster Stelle ist hier wohl der britische Oscar-Gewinner Sir Ben Kingsley zu nennen. Filme wie „Gandhi“ und „Schindlers Liste“ sollten wahrscheinlich jedem ein Begriff sein. Aus der B- und C-Riege der Darsteller sind Kristanna Loken, Michael Madsen, Billy Zane und Michelle Rodriguez mit dabei.

    Meine Bewertung bezieht sich auf die Verleihversion des Filmes und gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Film und der technischen Qualität dieser DVD wieder.


    Filminhalt

    Der Film spielt im 18. Jahrhundert in Rumänien (wo sonst) und das Land wird nicht nur von Menschen, sondern auch von Vampiren bevölkert. Nachdem die Menschen nicht gerade glücklich über solche „Nachbarn“ sind kommt es wieder zu erbitterten kämpferischen Auseinandersetzungen. Der Anführer der Vampire ist Kagan welcher mit seinen Gefolgsleuten von einer Burg aus seine Feldzüge plant. Wo es Vampire gibt dürfen natürlich auch Vampirjäger nicht fehlen und die beiden Jäger Vladimir und Sebastian wollen es mit dem Obervampir aufnehmen.

    Dazu bedienen sie sich eines Mischwesens aus Vampir und Mensch, der hübschen Rayne. Wie es sich für das 18. Jahrhundert gehört wird diese in einem Zirkus den zahlenden Zuschauern als Attraktion präsentiert. Als es Rayne gelingt sich aus ihrem Käfig zu befreien hat sie nur ein Ziel- sie will den Vergewaltiger ihrer Mutter, Kagan (wie kann es auch anders sein) töten. Gemeinsam mit den Vampirjägern macht sie sich auf den Obervampir auszuschalten...


    Filmkritik

    Großer Gott! Was für ein übles Machwerk! Uwe Boll ließ mich von vornherein ja schon schlimmes erwarten und diese Erwartungen wurden leider voll erfüllt. Was in aller Welt bringt einen Ben Kingsley dazu in so einem Trash-Streifen mitzuwirken? Die Hollywood-Stars wirken hier mit ihren Darbietungen genauso überzeugend wie die erbärmlichen Laiendarsteller in diesen üblen Dokusoaps und Gerichtsshows. Offensichtlich wenig motivierte und lustlose Darsteller und ein Regisseur, der diese nicht zu führen versteht. Keine gute Kombination.

    Die Handlung des Films zieht sich unglaublich zäh dahin. Dem Zuseher wird überhaupt kein Bezug zu den Charakteren vermittelt und das scheint wohl auch kein Anliegen der Filmemacher gewesen zu sein. Dafür gibt es kübelweise Blut- und Gore-Effekte allerübelster Art. Abgehackte Gliedmaßen fliegen pausenlos nur so durch die Gegend. Aus einem abgetrennten Arm strömen schonmal locker an die 5-6 Liter Blut. Naja, bei solch einem Film noch auch einigermaßen logische Handlungsabläufe zu erwarten wäre wohl viel zu viel verlangt.

    Dennoch kann dieser Film auch nicht unbedingt nur ins Genre Splatterhorror eingeordnet werden. Es gibt nämlich auch einiges an (ungewollt) witzigen Situationen. Dann nämlich wenn Kämpfe zwischen den einzelnen Darstellern anstehen. Diese wirken so unglaublich dilettantisch und hölzern das man sich nur mit Grausen abwenden kann.

    Ich kann mit B-Movies und gelegentlich auch mal der C-Kategorie durchaus was anfangen. Schließlich weiß ich schon im Vorfeld worauf ich mich einlasse und sehe mir die Filme dann auch unter anderen Gesichtspunkten an. So kann ich mich zum Beispiel mit Filmen wie „Resident Evil“ durchaus anfreunden. Vorraussetzung ist aber dass der Film zumindest einigermaßen gut unterhalten kann und auch ertragbar ist.

    „BloodRayne“ ist für mich einfach nur übel. Das gilt gleichermaßen für Handlung, Darstellung, Dialoge, Schnitt, Effekte. Eigentlich alles was einen einigermaßen akzeptablen Film ausmacht fehlt hier. Bei diesem Streifen gibt es nur Defizite an allen Ecken und Enden. Leider greift auch die Ausnahmeregel „So schlecht, dass es schon wieder gut ist“ hier überhaupt nicht.

    Es tut fast schon weh einen Darsteller wie Sir Ben Kingsley in so einem Film mit solch einer Performance zu sehen. Frage mich was ihn dazu bewogen hat bei sowas erbärmlichem mitzuwirken. Seinem Ruf als Schauspieler wird dies wohl kaum sehr förderlich sein.

    Meiner Ansicht nach ist das Filmemachen nicht gerade das Talent von Uwe Boll. Über alle Maßen verärgert hat mich sein Audiokommentar zum Film, wo er immer wieder Anleihen zu großen Klassikern und wirklich gelungenen Filmen nimmt und dreist feststellt, dass ihm mit „BloodRayne“
    eine ebenbürtige Umsetzung gelungen ist.:motz:

    Eine Bewertung in Zahlen dürfte wohl angesichts des Geschriebenen kaum noch nötig sein. Ein paar solcher Streifen noch und Ed Wood könnte doch noch einen Mitbewerber um seinen niemals gewollten Titel "Schlechtester Filmemacher aller Zeiten" bekommen. Meine Hoffnung das dies der letzte Boll-Film gewesen sein wird, dürfte sich wahrscheinlich nicht erfüllen...


    Technische Qualität der DVD


    Für die „technische Beurteilung“ genutzte Hardware:

    LCD-TV: Sony KDL-40W2000
    DVD-Player: Toshiba HD-E1, Sony DVP-NS76
    AV-Receiver: Sony STR-DB870
    Lautsprecher: Canton Karat 5.0 (2x M60DC, 3x CM7DC)
    Subwoofer: 2x Eltax Atomic A20


    Bildqualität

    Angesichts der „Qualität“ des Filmes werde ich mich hier kurz fassen.

    Erstaunlich das immer wieder die allerübelsten Streifen mit durchaus beachtlicher Bildqualität aufwarten können. So auch bei „BloodRayne“. Trotz 1,78:1 (Original ist 2,35:1) gibt es an der Bildqualität wenig zu beanstanden. Die Schärfe ist durchweg gut und selbst feine Details werden noch sehr gut dargestellt. Erwähnenswert sind der gute Kontrast und die gelungene Farbwiedergabe. War wohl ein Muss damit all die Gore-Effekte ordentlich zur Geltung kommen.

    Der gute Kontrast ist besonders angenehm, weil der größte Teil der Handlung sich im Dunklen abspielt. Man hat auch mit der Bitrate nicht gespart, so dass auch die Kompression in weiten Teilen überzeugen vollauf überzeugen kann. Vereinzelt kommt es zu Blockrauschen, ist aber vernachlässigbar.

    Solch überzeugende Bildqualität würde auch vielen anderen aktuellen DVD-Veröffentlichungen nicht schaden.


    Tonqualität

    Sowohl die englische als auch die deutsche Tonspur der Verleihversion liegen in Dolby Digital 5.1 vor. Leider nicht in 448kbps, sondern beide nur mit reduzierten 384kbps. Es fehlt an Dynamik und ein echter Raumklang wird während des gesamten Filmes so gut wie kaum vermittelt. Von den Surrounds bekommt man während des ganzen Filmes so gut wie nichts mit. Die Toningenieure haben bei „BloodRayne“ ihren Job nicht besonders gut gemacht.


    Die wichtigsten Daten zur DVD

    Bildformat: 16:9 anamorph / 1,78:1
    Tonformat: Deutsch DD 5.1; Englisch DD 5.1, jeweils nur mit 384kbps

    Herstellung: USA, D, 2006
    Dauer: ca. 94 min.
    Regie: Uwe Boll
    Darsteller: Sir Ben Kingsley, Kristanna Loken, Michael Madsen, Billy Zane, Michelle Rodriguez, Meat Loaf, Udo Kier

    http://img110.imageshack.us/my.php?image=bloodraynerc9.jpg

  • [DVD] BloodRayne (Verleihversion)

    Eine Bewertung in Zahlen dürfte wohl angesichts des Geschriebenen kaum noch nötig sein. Ein paar solcher Streifen noch und Ed Wood könnte doch noch einen Mitbewerber um seinen niemals gewollten Titel "Schlechtester Filmemacher aller Zeiten" bekommen. Meine Hoffnung das dies der letzte Boll-Film gewesen sein wird, dürfte sich wahrscheinlich nicht erfüllen...

    1. Selber Schuld, wenn man einen Film leiht bei dem Uwe Boll Regie geführt hat ;D (wobei, diesen Film habe ich noch ausgehalten. Die zwei anderen nicht.)

    2. Er plant schon die nächste Spieleverfilmung: Far Cry

    "Ist es schon Zeit, um Thaddäus den Tag zu vermiesen?"

  • (wobei, diesen Film habe ich noch ausgehalten. Die zwei anderen nicht.)

    2. Er plant schon die nächste Spieleverfilmung: Far Cry

    Doch noch einer der sich diesen Müll auch angesehen hat :D

    Hoffentlich tauscht bei "Far Cry" nicht der nächste Oscargewinner seine Würde für ein bißchen Gage ein.

  • Zitat

    Hoffentlich tauscht bei "Far Cry" nicht der nächste Oscargewinner seine Würde für ein bißchen Gage ein.

    http://www.imdb.com/title/tt0400426/

    Die Hauptrolle bei Far Cry spielt Til Schweiger, so wie ich mich erinnere wurde das damals sogar schon bestätigt.

    Die Rotation der Erde wurde in den letzten Jahren primär durch sich im Grab umdrehende Musiker angetrieben - Mainstream sei dank.

  • Ihr glaubt Bloodrayne sei schlecht ?
    Aber nein, aber nein ... es geht noch SCHLECHTER: Bloodrayne 2

    Es ist eighentlich unglaublich abder der ist tatsächlicht noch misslungener.

    In Punkto Boll: das Einzige waser hinbekommen hat (bis jetzt) is Postal !
    Na ja, da kann man nicht viel falsch machen, denn je mehr Trash um so besser.
    Freunde des Computerspiels werden den Film lieben !!;D

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