MPEG2 vs. MPEG4 ASP / AVC: Vergleich Bitratenbedarf

  • Halli Hallo!
    Ich habe im Netz längere Zeit nach Bitrate Empfehlungen gesucht, aber leider keine gefunden. Da sind Guides, die sich mit allem möglichen beschäftigen zu avc , die Technik erklären usw.. Ist ja alles schön und gut, aber für mich wäre das wichtigste eine Faustformel um Mpeg2 mit avc zu vergleichen.
    Ich habe hier eine Mpeg2-Datei (eigentlich eine Vro, die kann aber kein Programm verarbeiten. Wenn ich sie umbenenne, aber schon, lol), die mit einem Standalone DVD-Rekorder erstellt wurde:
    720*576
    Bitrate: 4216kbps
    Nominal Bitrate: 8000kbps
    Audio: AC3 256kbps

    Diese Datei ist die Digitalisierung einer VHS-Kassette. Soweit so gut. Neben DVDs, die ich daraus erstellt habe, habe ich vor, das ganze zu archivieren und zwar auf Festplatten, da ich den Rohlingen nicht traue.
    Jetzt kommt das Problem: Die Bitrate.

    Im Netz stand zu divx, eine gute Faustformel sei, die Bitrate zu halbieren. Das wären dann nach Adam Riese und Eva Zwerg 2108 kbps.

    Mich würde interessieren, wie viel ich jetzt mit avc herausholen kann. Die versprechen von 30% stärkerer Kompression trifft man ja immer wieder an, dem will ich nicht so einfach glauben. Aber der längere Rechenaufwand für eine avc-Datei würde sich ja nicht lohnen, wenn ich dann 2050 kbps hätte. Gibt es vielleicht eine Faustformel wie: 3/8 * Mpeg2 = avc?
    Da dem File ja eine Videokamera-Aufnahme aus den späten 80ern zugrunde liegt, liegt beim Sound recht viel Potenzial. 128kbit mit mp3? Locker. Avc bietet ja aac an, da könnte man ja noch mehr einsparen.

  • Vergiss diese Art von Faustformeln. Ob das Original in MPEG2 nun durchschnittlich 4, 5, 6 oder 7 Mbps hatte ... warum soll das einen proportionalen Einfluss auf die Dateigröße der Kopie in MPEG4 ASP oder AVC haben? Teilweise sogar im Gegenteil: Geringe Bitraten des Originals können Artefakte erzeugen, die in der Kopie mehr Bitrate brauchen, "um diese Bildfehler korrekt nachzubilden"...

    Halbwegs brauchbar wären vielleicht noch Angaben, die sich nicht auf die Bitrate des Originals beziehen, sondern allein die Erfahrungswerte aus Hunderten von Projekten widerspiegeln. Beispielsweise ist die Pixelbitrate (bits pro Pixel und Frame) ein nicht allzu schlechtes Maß. Für DivX / XviD und für x264 findest du hier schon ein paar "bppf"-Werte. Im Vergleich dazu kann man mal überschlagen, was MPEG2 mit DVD-Auflösung so braucht:

    5..6 Mbps / 720 / 576 / 25 fps ~ 0,48..0,58 bppf.

    Gut... Von einem theoretischen Original-Material mit perfekter Qualität ausgehend, kann man schon sagen, dass eine Kopie in MPEG4 ASP (DivX / XviD) für vergleichbare Qualität etwa die halbe Bitrate braucht wie die Kopie in MPEG2. Aber noch mal ganz klar: Hier werden zwei Kopien eines als "perfekt" angenommenen Originals verglichen. Eine DVD ist kein perfektes Original!

  • Vielen Dank, das wusste ich noch gar nicht. Gibt es irgendwo eine Bitrate-Empfehlung für Avc? Ich weiß, dass es keine "optimale" Bitrate gibt. Aber es gibt ja vielleicht Werte, wo man die Artefakte nicht wahrnimmt, außer wenn man normalerweise Hochqualitätsdvds guckt. Wie gesagt, das war ursprünglich ne VHS-Kassette.
    edit:
    habe deinen edit erst jetzt gesehen. Aber ist die Pixelbitrate nicht gleich eine Größe, die sich automatisch aus Bitrate und Auflösung herleitet?

  • Erstmal ist es nicht optimal, von Original auf MPEG2 und von dort nach AVC zu konvertieren, weil zwei verlustbehaftete Schritte nacheinander.

    Auch irgendwas über eine Bitrate zu sagen ist schwierig, weil das sehr stark vom Material und deinem Anspruch ans Ergebnis abhängt.

    Aber wenn du eine Faustformel willst, würde ich mal mit 1000-1500 kbps fürs Video anfangen, und schauen, ob das Ergebnis für dich ok ist. 128kbit mit mp könnte schon gehen.

    Es gibt eine Theorie, die besagt, dass das Universum sofort verschwinden und etwas noch Unerklärlicheres und Bizarres an seine Stelle treten wird, sobald jemand herausfindet, wofür es gut ist und warum es existiert.

    Es gibt eine andere Theorie, die besagt, dass das bereits geschehen ist.

  • Wie gesagt, das war ursprünglich ne VHS-Kassette.

    Dann erübrigen sich Diskussionen über Qualität ja sowieso schon fast... ;)

    Am besten du läßt dich von der Bitrate überraschen, die der Encoder braucht, um bei einem stabilen Qualitätsmaß zu arbeiten. Für x264 wäre das der CRF-Modus (constant rate factor), allgemein ist auch ein CQF (constant quantization factor) noch brauchbar.

    Mein Vorschlag: x264 mit CRF 24 (ist vermutlich für VHS-Qualität noch reichlich Verschwendung). Bei XviD entsprechend etwa: CQF 3.

  • Ja, das ist sehr ärgerlich. Aber das Aufzeichnen per PC ist ääähm komplizierter ^^. Hardwaretechnisch wäre es wohl möglich (bis auf die Festplatte, die mir da speichertechnisch Problemchen macht, wenn ich 4Stunden digitalisieren will). Aber diese ganzen Geschichten mit Scripten und dem Pipapo das schreckt mich schon sehr ab.
    Wie schlimm ist denn das MPEG2 zu MPEG AVC kodieren? Ich probiere schon andauernd aus, aber ich trau meinen augen nicht so richtig. Die Screenshots kriege ich oft zeitgleich nicht hin und beim direktvergleich bin ich mir auch unsicher.
    edit:
    habe wieder grade erst den post von ligh gesehen ^^. mea culpa.

  • Allzu schwierig ist MPEG2 zu AVC nicht; es gibt ein paar Benutzeroberflächen, die einem helfen, zum Beispiel MeGUI (braucht .NET 2.0) oder StaxRip (leider sogar .NET 3.5). Wer Zeit und Lust hat, sich damit zu beschäftigen, was wie warum funktioniert, der schafft das auch zur Hälfte mit Kommandozeile und Texteditor, und ohne .NET.

  • Vielen Dank für deine Mühe bisher. Allerdings finde ich nirgendswo einen CRF-Wert zum direkten eingeben. Habe mir Megui geladen. Nennt man das auch manchmal anders? In Megui sind ja sooo viele Parameter ^^.Oder gibt es einfachere Programme?

  • Tolle Wurst. Und wir sollen wissen welcher, wenn du die Fehlermeldung nicht buchstabengetreu zitierst? :rolleyes:

    Schau doch erst mal, ob du die MeGUI konfigurieren musst (vielleicht weiß sie bisher bloß noch nicht, in welchem Verzeichnis der Nero AAC Encoder zur Zeit herumliegt), oder noch besser: Schalte mal den Updater ein, vielleicht bekommst du die fehlenden Extras dann schon frei Haus installiert.

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