Nero Digital scheitert bei homogenen Flächen

  • Mojn.

    Ich habe gestern eine Testphase mit Nero Digital (Recode) begonnen. Ist irgendwas bekannt, wonach Nero beim Recodieren erhebliche Probleme mit homogenen Flächen (Wasser, Nebel, Himmel usw.) hat ? Habe auch bei großzügigsten Einstellungen immer vermatschte Flächen mit großen Makroblöcken. Eventuell deblocking deaktivieren, oder ist Nero Recode schlicht unbrauchbar ?

  • Flache, detailarme Bereiche sind grundsätzlich immer problematisch für alle Encoder, die auf der Basis von MPEG-1- / -2- / -4-ASP-Video arbeiten. Gerade weil hier kaum Details auftauchen, berechnet der Encoder, dass er hier Bitrate sparen kann -- und spart gleich zu viel davon, denn die "Diskrete Cosinus-Transformation" kann sanfte Verläufe nur dann hinreichend exakt darstellen, wenn die Quantisierung eher fein gewählt wird, was die Encoder im Allgemeinen aber vermeiden, weil das scheinbar (laut einfacher psychovisueller Berechnung) Bitrate "verschwenden" würde.

    Der XviD-Encoder hat hier den Trick mit dem "Cartoon Mode", der für hinreichend feine Quantisierung sorgen soll, wenn zumindest sanfte Verläufe erwartet werden. Für alle anderen Encoder könnte man auch künstlich Rauschen zum Film hinzufügen, um allzu optimistische Quantisierung zu vermeiden. Auch spezielle Quantisierungsmatrizen könnten für solches Material nützlich sein.

    Ansonsten gilt ganz allgemein: Um das "Banding" in glatten Flächen zu vertuschen, wurde der Deblocking-Filter im Decoder entwickelt. Und bei MPEG-4-AVC (H.264) steckt ein "Inloop-Filter" bereits im Encoder.

  • LigH: Danke für deine Anregungen. Ich habe noch etwas herumgetestet, muß aber feststellen, daß Xvid deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Klare saubere Flächen bei gleicher Dateigröße. Wieso soviel Wirbel um H264 gemacht wird, ist mir schleierhaft.

  • Eigentlich sollte auch Nero AVC da nicht so schlecht sein,..
    Nebenbei: x264 ist da besser als Xvid und Nero AVC.

    Zitat

    Um das "Banding" in glatten Flächen zu vertuschen, wurde der Deblocking-Filter im Decoder entwickelt.


    Kannst Du diese Aussage belegen? Meiner Ansicht nach hat der Deblocker relativ wenig mit Banding zu tun,...

    Cu Selur

  • LigH: Danke für deine Anregungen. Ich habe noch etwas herumgetestet, muß aber feststellen, daß Xvid deutlich bessere Ergebnisse erzielt.


    Xvid ist auch dem Nero Digital Standardprofil vorzuziehen, Nero Recode empfiehlt sich eher bei AVC und als Schrumpfprogramm für DVD's. Übrigens: zwischen Nero AVC und x264 habe ich keinen auffälligen Unterschiede bei den PS3-Profilen (Recode und megui) feststellen können.

  • Das heißt:

    - Wenn Banding auftritt, schafft der Codec es zumindest, die "Geometrie" des Verlaufes hinreichend genau zu speichern, nur nicht seine Auflösung. Das wäre ein Hinweis auf vernünftige, nur leicht zu grobe Quantisierung, oder?

    - Wenn Verläufe verblocken, schafft der Codec noch nicht mal die "Geometrie" des Verlaufes. Für dieses Versagen müsste er schon selbst die Parameter mäßiger Frequenzen viel zu ungenau quantisieren (z.B. über-optimistisch auf 0 drücken), und fast nur noch den DC-Parameter (für Frequenz (0,0), die "Durchschnittsfarbe") alleine speichern.

  • Würde Banding aka. Posterization eher zu den Farbraumproblemen schieben die durch Yv12 bzw. dem nicht intelligent genugen upsampling nach RGB.
    Sicher ist es direkt mit Quantisierung verbunden, aber das Problem sehe ich eher beim Farbraum.

    Bei http://www.dpreview.com/learn/?/key=posterization sieht man auch mal das Histrogram. Nettes Beispiel auch bei: http://www.doc.ic.ac.uk/~nd/surprise_9…port.html#probs

    -------> Banding und MPEG Probleme bei großen gleichfarbigen Flächen sind zwei unterschiedliche Probleme.


    Cu Selur

  • hdst: Ich verwende ausschließlich AVC. Der Ateme-Codec kann offensichtlich mit homogenen Flächen (Nebel, Szenen unter Wasser, sogar ein simpler Bahnsteig) nicht umgehen. Es entspricht in abgeschwächter Form dem Beispiel von bigotti5, allerdings kann man zusätzlich Blöcke sehen, sogar bei einer Dateigröße 1:1.

    Den x264 (nur VfW) habe ich auch schon ausprobiert. Er ist grundsätzlich in der Lage, bessere Ergebnisse als Xvid zu erzielen. Allerdings ist der Preis für entsprechende Einstellungen eine 4 x längere Zeit für das Encoding. Dieser Preis ist angesichts einer eingesparten Dateigröße von 25 % einfach zu hoch.

    Bei Xvid benutze ich die empfohlenen Einstellungen aus der Empfehlung "Wissenswertes rund um Xvid 0.2.6." und erziele damit bei DVD-Backup die besten Ergebnisse.

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