Breitbild wird nicht erkannt

  • Hallo, ich habe folgendes Problem.

    Ich besitze die Panasonic NV-GS90, welche ja Aufnahmen in 16:9 macht (echtes 16:9 und kein 4:3 mit Balken oben und unten). Ich habe heute ein kurzes Video auf den PC übertragen, per Firewire und Windows MovieMaker. Aufgenommen wurde in 16:9. Wenn ich die avi Datei öffne (mit KM-Player), dann wird das Bild in 4:3 angezeigt (trotz Einstellung "Keep Storage Aspect Ratio" in KM-Player). Wenn ich die Infos des Videos per Media-Info abrufe, dann wird mir folgendes angezeigt:
    720:576 (16:9)

    720:576 ist doch 4:3???

    Ok weiter. Ich habe das Video mit TMPGEnc Xpress umgewandelt in ein mpeg2-Video. Wenn ich das Endvideo nun mit KMPlayer abspiele, wird es in 16:9 abgespielt.
    MediaInfo: 720:576 (16:9)

    Nun habe ich dieses Video auf ein USB-Stick kopiert und wollte es über einen DVD-Player mit USB-Anschluss am Fernseher anschauen. Das Bild ist aber wieder in 4:3. Alle Einstellungen am Fernseher und DVD-Player sind richtig. Filme werden immer im richtigen Format angezeit, an den Einstellungen kann es also nicht liegen.

    Wenn man das Video in 4:3 mit 16:9 vergleicht am PC, dann merkt man, dass 16:9 das Bild richtig anzeigt.

    Ich kenne mich zwar einigermaßen aus und habe schon einige Videos gecaptured und weiter bearbeit, aber bisher immer in 4:3.
    Die Panasonic habe ich erst seit kurzem und ich blick im Moment nicht mehr durch.

    Wie kann 16:9 sein, wenn die Auflösung 720:576 ist. Kann mir das bitte jemand erklären?
    Warum wird das gecapturte Video (umcompressed avi) nicht in 16:9 dargestellt?
    Warum wird das Endvideo(was am PC richtig mit 16:9 angezeigt wird) am Fernseher in 4:3 gezeigt?

  • 720:576 ist noch nicht mal 4:3, sondern 5:4, wenn man's ausrechnet. Das interessiert aber keinen.

    Die Markierung "16:9" bedeutet nicht, dass 720:576 = 16:9 sei, sondern dass das Bild, das mit 720x576 Pixeln gespeichert wurde, beim Abspielen gefälligst so weit auseinanderzuzerren sei, bis es das Seitenverhältnis 16:9 auf dem Monitor hat! Das ergäbe bei 576 Zeilen Höhe entsprechend 576 * 16 : 9 = 1024 Pixel Breite. 720 gespeicherte Pixel sind also beim Abspielen auf 1024 sichtbare Pixel auseinanderzuziehen, wenn eine 16:9-Seitenverhältnis-Markierung enthalten ist.

    Manche Player können nun in AVI-Dateien -- für den Fall, dass MPEG4-Video drin ist -- im enthaltenen MPEG4-Videostrom nach einem eventuell hinterlegten Seitenverhältniswert suchen und diesen beim Abspielen anwenden. Andere Player wissen nicht, dass so etwas bei AVIs auch passieren kann -- falls da MPEG4 drin steckt -- und spielen AVIs immer 1:1 ab, egal ob MPEG4 (z.B. DivX oder XviD) drin steckt.

    Der AVI-Kontainer selber hat keine Seitenverhältnis-Werte. Unkomprimiertes Video als Inhalt hat auch keine. DV eventuell ... aber dann muss der Decoder wissen, dass das möglich ist, sonst wird 1:1 abgespielt, weil dein installierter DV-Decoder nicht weiß, dass deine Kamera das Bild gestaucht speichert, und dass es beim Abspielen auseinandergezogen werden muss.

    MPEG2-Video, wie auf DVD üblich, hat eine solche Markierung, und das sollte eigentlich so gut wie jeder MPEG2-Decoder wissen; ein MPEG2-Encoder schreibt diese Markierung in den Videodatenstrom, wenn man dem MPEG2-Encoder einstellt, dass das zu encodierende Video so markiert werden soll. Außerdem steht eine solche Markierung bei DVDs zusätzlich auch noch in der IFO-Datei, weil das Authoringprogramm diese dort einträgt.

    Manche DVD-Player sorgen nur dann für eine Anpassung der Videoausgabe, wenn man ihnen eine echte Video-DVD vorlegt. Auch wenn sie zusätzlich irgend welches MPEG2-Video abspielen können, suchen sie dann eventuell nicht nach Seitenverhältnis-Markierungen und spielen das Video einfach so ab, wie es ist.

    Wie ein DVD-Player das Video aufbereitet, hängt davon ab, wie man ihn einstellt. Wenn der DVD-Player in seinen Einstellungen vermerkt hat, dass an ihm ein 4:3-Fernseher hängen soll, dann wird er bei 16:9-Filmen eventuell das Video in der Höhe stauchen und schwarze Balken oben und unten anfügen ("Letterbox"). Wenn er so eingestellt ist, dass angeblich ein Breitbildfernseher ("Widescreen") dran hängen soll, wird er das Bild in voller Höhe und Breite ausgeben.

  • Der AVI-Kontainer selber hat keine Seitenverhältnis-Werte. Unkomprimiertes Video als Inhalt hat auch keine.

    Deswegen werden meine unkomprimierten avi´s als in 4:3 abgespielt. Ok, nicht weiter schlimm, da ich diese nur zum archivieren speichere.

    Manche DVD-Player sorgen nur dann für eine Anpassung der Videoausgabe, wenn man ihnen eine echte Video-DVD vorlegt. Auch wenn sie zusätzlich irgend welches MPEG2-Video abspielen können, suchen sie dann eventuell nicht nach Seitenverhältnis-Markierungen und spielen das Video einfach so ab, wie es ist.

    Daran wird es wahrscheinlich liegen. Ich hatte vorher ein 1-stündiges Video gecaptured und anschließend eine DVD erstellt. Bei Wiedergabe über DVD-Player gab es keine Probleme, wurde in 16:9 abgespielt.
    Dieses mal brauchte ich aber nur 2 Minuten, um das Video auf ein Portal hochzuladen. Da mir die ganzen Einstellungen zu xvid etc. zu viel Arbeit waren (das mache ich sonst auch nie), habe ich der Einfachheithalber einfach eine mpeg2 Datei erstellt. Reicht zum Upload. Diese wird auf dem DVD-Player aber 4:3 abgespielt.

    Danke dir. Bin jetzt schlauer.

    Noch eine Frage. Mit welchem Format kann ich bei kurzen Videos zum upload die besten Ergebnisse erzielen? Quelle ist immer umkomprimiertes avi. Ich sollte x263 wählen oder?

  • H.263 ist ein älteres Kompressionsformat aus der ISDN-Videotelefonie. Einen x263-Codec gab es zwar, aber die Qualität erreicht noch nicht mal DivX 3. ;)
    __

    Wenn du Videos auf ein Videoportal hochlädst, dann wird das von denen meist sowieso noch mal umgewandelt. Eventuell gibt es aber doch Richtlinien, wann es eventuell original übernommen wird.

    Besonders effizient (gute Qualität bei kleiner Datei) sind derzeit vor allem MPEG4-AVC (H.264) oder WMV9. Ich würde sicherlich MP4 mit AVC und AAC empfehlen, das ließe sich über die MeGUI mit x264 und NeroAAC als Encoder erstellen.

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