VOB mit FFmpeg berechnet falsches PAR (16:15)

  • Hallo zusammen,

    es gibt hier folgendes Problem:

    es wird eine Datei (Format erstmal egal) mit FFmpeg in eine VOB Datei gewandelt um damit eine DVD zu brennen.

    Nun brauche ich dafür eine Skalierung von 720x576, da die DVD sonst nicht abspielbar ist.

    Dazu kommt noch das die DVD als DAR 4:3 hat.

    Nun ist es aber so, dass mir FFMpeg immer eine Information für die erstellte Datei gibt wie folgt:
    mpeg2video, yuv420p, 720x576 [PAR 16:15 DAR 4:3]

    Das PAR wird also falsch angezeigt und die DVD somit nicht richtig angezeigt.

    Gebe ich FFMpeg nicht 720px sondern 704 bzw. 702 vor stimmt zwar das PAR aber dann ist die DVD nicht mehr abspielbar da der komplette Film mit 704 bzw. 702x576 rausgerechnet wird.

    Was läuft hier falsch im FFMpeg?

    Tausend Dank für Antworten,
    stefan

  • :welcome:

    Ich komme hier noch nicht so ganz mit...

    1) ffmpeg ist kein Authoring-Tool. VOB-Dateien zu erstellen sollte man Programmen überlassen, die so viel davon verstehen, dass sie auch noch die passenden IFO-Dateien dazu generieren. Mit ffmpeg kann man vielleicht M2V-Dateien als reines Video erzeugen, das dann in Authoringtools importiert werden kann. Allerdings gibt es qualitativ erheblich bessere MPEG2-Encoder.

    2) 704 Pixel Breite sind auf DVD erlaubt. 702 Pixel wären nicht durch 16 teilbar, also kein Vielfaches von MPEG-Makroblöcken.

    3) Diskutieren wir hier wieder über den kleinen Unterschied zwischen ITU-R BT.601 (Breite nach Mikrosekunden-Timing) und Generic AR (Breite nach Bitmuster im Datenstrom)?

  • Hallo LigH,

    Danke schonmal für die Antworten.

    Es soll auf jeden Fall keine ITU Generic-PAR Diskussion werden, sondern es geht nur darum, wieso ffmpeg die VOB's als PAR 16:15 erkennt.

    Zu Deinen Gegenfragen.

    1. Das kann ich nicht wirklich 100% beantworten, aber die DVD-Erstellung erfolgt hier mit einem Zusammenspiel aus FFmpeg und DVD-Author. Und meines Wissens erstellt FFmpeg die Videodateien mit der PAR für die DVD. Der Ton ist erstmal nebensache, es geht rein um das PAR. Und da das PAR für eine 4:3 DVD unabhängig von der Breite ist könnte man es eigentlich auch als Konstante angeben, aber FFMpeg versteht das irgendwie nicht.

    2. Bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob ich es mit 702 oder 704 probiert habe. Das mit den Makroblöcken ist mir bekannt. Bin aber felsenfest davon ausgegangen das DVD-Player nur 720 lesen können und nix anderes. Scheint aber dann nicht so zu sein...

  • Und da das PAR für eine 4:3 DVD unabhängig von der Breite ist könnte man es eigentlich auch als Konstante angeben, aber FFMpeg versteht das irgendwie nicht.

    Jein.

    Im Grunde müsste bei DVDs "Generic AR" gelten, wenn aufgrund der Verwendung von MPEG2-Video der Standard ISO/IEC 13818 gilt (unter der Einschränkung der DVD-Spezifikationen).

    Dabei hat das "Pixel Aspect Ratio" (bzw. "Sample Aspect Ratio") keine Bedeutung, es gibt nur das "Display Aspect Ratio". Egal ob 704 oder 720 Pixel Breite, in einem MPEG-2-Videodatenstrom ist nur gespeichert, ob nach dem Entzerren das gesamte Video ein Seitenverhältnis von 4:3 oder 16:9 haben soll.

    Ein SAR 1:1 wäre bei MPEG2-Video möglich, aber nicht auf DVD erlaubt. DVD-Video ist immer gestaucht. Bei 4:3-Video (DAR) ergibt sich ein Pixel- bzw. Sample-Seitenverhältnis von 720:768 = 15:16.

    Leider arbeiten wohl nicht alle Bilderzeuger in allen DVD-Playern gleich. Manche geben die gesamten 720 Pixel Breite aus, manche nur die mittleren 704 Pixel.

    2. Bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob ich es mit 702 oder 704 probiert habe. Das mit den Makroblöcken ist mir bekannt. Bin aber felsenfest davon ausgegangen das DVD-Player nur 720 lesen können und nix anderes. Scheint aber dann nicht so zu sein...

    Auf DVD sind einige Auflösungen erlaubt, beispielsweise auch 1/2 D1 (352x576).

    Und um der Verwirrung zwischen Generic AR und ITU-R BT.601 aus dem Weg zu gehen, empfehlen ja manche schon seit Jahren, 704 Pixel Breite zu verwenden. Das hätte dann 704:768 = 11:12 als SAR.

  • Ah ok! Nun wird's langsam logisch.

    Es wird also am besten in der Tat so sein, dass ich die Breite mit 704px angebe, das DAR mit 4:3 festlege und das war's.

    Ich werde das mal ausprobieren.

    Irgendwelche Erfahrungswerte, dass die 704 der Player oder die Software nicht erkennen kann?

    Danke für den Support.

  • tach auch !

    Sofern die 704 in einm 720 Rahmen stecken, hat kein mir bekannter Player jemals Probleme damit gehabt.

    Bei DVD ist hat halt 720(704)*576, 352*288 oder 352*576 für PAL spezifiziert da sollte das auch laufen.

    Gruss BergH

  • DVDs sollten auch funktionieren, wenn das gesamte Video wirklich nur 704 Pixel breit ist. Jedenfalls hatten wir bei den mehreren Dutzend DVD-Playern im Authoring-Studio damals nie Probleme mit dem Video. Höchstens mit Untertiteln, die dann für 720 Pixel Breite entworfen wurde... :redface:

  • Die Untertitel bzw Subpicturearea ist bei DVD Video immer 720x576 (720x480).
    Bei Ausgabe wird das Video zuerst gestreckt und erst dann mit dem Untertitel bzw dem Subpicture gemischt.

  • Wenn ich sagen wir auf 720X576 croppe und somit ein ursprtüngliches Seitenvh.ändere, was macht nun die DVD-PAL? Gibt sie zb in 4:3 aus, dann würden ja die Dinge viel breiter und würden fürchterlich aussehen! Was ist ? Oder gibrt die dvd nun auch dasselbe aus, also 5.:4? Danke

  • Auf einer spezifikationsgetreuen Video-DVD wird niemals SAR 1:1 gespeichert.

    Und VCDs sind tot.

    Guten Abend liebe MPEG2- Gemeinde! ich las eben..Im Projektordner finden Sie jetzt gleich mehrere Einträge, sieben Movie-Einträge für sieben Episoden und mehrere Menüs. Im Menu1 legen wir diesmal ein Hauptmenü an: wieder ein Hintergrundbild auswählen, im DVD-Verzeichnis unten links ablegen und wie beschrieben als Hintergrund einfügen. Stutzen Sie das Bild am besten mit MSPaint auf eine Größe von 720 x 576 Pixeln, dann bleiben hässliche Verzerrungen aus. Unser kleines Hauptmenü besitzt zwei Einträge: eine Galerie und das Inhaltsverzeichnis. Öffnen Sie mit einem Rechtsklick ein weiteres Menü (Add Menu). zitat kommt von netzwelt, dvd-lab tuturial. bedeutet das nun, dass ich auf 720x576 also auf 5:4 letterboxen oder croppen muss, egal welche Quelle vorliegt. meistens hab ich ja 640x480 material von einfacher digicam. Im tmpgenc wird alles zu 5:4 verändert, aber wenn ich ein Bild auf 5:4 (mit virtualdub) letterboxe, dann ist es ja ein nicht-anamorphes bild, aber 5:4 ist doch IMMER gestaucht??!??meint netzwelt hier, dass egal von welcher Quelle(Source) DAS BILD IMMER 5:4 LETTERGEBOXT ODER GECROPPT WERDEN MUSS??? das geht mit vd #ja per mausklick leicht. ich komm nun gar nicht mehr klar . oder muss ich das Bild ( um bilder in dvd-menues zu binden ) schon vorher stauchen??? Bitte um Antwort, ich suche schon so viel, niemand kommt hiermmit richtig klar! lB Grus anna

  • Also: am Ende brauchst Du immer (die Ausnahmen ignorieren wir mal) 720x576 Pixel. Deine vorhandene Auflösung ist 640x480, vermutlich nicht anamorph, sondern mit einem PAR von 1:1 und einem DAR von 4:3. Um auf die 720x576 Pixel zu kommen, sollte man nun nicht einfach nur schwarze Ränder hinzufügen (letterboxen), und schon gar nicht nur croppen (Croppen = Wegschneiden, und wir wollen ja von 640x480 auf 720x576 kommen, etwas wegzuschneiden bringt uns da nicht weiter). Sinnigerweise ist natürlich, das Bild zu vergrößern. Da wir auf ein anamorphes Format gehen, muß das ganze etwas gestaucht/gestreckt werden, um die Stauchung/Streckung bei der Wiedergabe über den DVD-Player am Fernseher auszugleichen. Wir nehmen für eine 640x480 (also DAR 4:3)-Quelle sinnigerweise die 4:3-Streckung (nach ITU 128/117, links und rechts 9 Pixel nicht aktiv).

    In diesem Fall ist das recht einfach als AviSynth-Script:

    Code
    BilinearResize(702,576) #kann natürlich nach Geschmack auch anderer Algorithmus sein
    AddBorders(9,0,9,0)

    Letztendlich kommen wir also auf die geforderten 720x576 Pixel, wobei ein aktiver Bereich von 702x576 Pixeln bleibt. Bei dem ITU PAR von 128/117 ergibt sich exakt: (702*(128/117))/576 = 4/3, also dasselbe Verhältnis, wie schon bei unserer 640x480-Quelle.

    Neben dem ITU PAR gibt es auch noch andere Möglichkeiten zu Resizen, letztendlich liegt aber alles sehr nah beieinander, weshalb es in der Praxis eigentlich egal ist, welche Methode man nimmt. Bei 4:3 Material (PAR 128/117) fällt es auch nicht unbedingt sofort auf, daß das Bild etwas gestaucht ist, falls man sich nicht an diese Formel hält, weshalb Dein obiges Tutorial dies wohl einfach ausgelassen hat. (Siehe auch Simpsons-Bild mit Maggie: http://encodingwissen.de/videobild/anam…eo#bild-der-dvd)
    http://encodingwissen.de/videobild/anam…-berechnung-pal

  • Für das Menübild gilt das gleiche wie für das Video, und dafür wurde bereits beschrieben, wie es funktioniert. Ob nun auf 702, 704 oder 720 Pixel Breite vergrößert wird (und auf 720 Pixel Breite aufgefüllt, falls da noch Rest bleibt), hängt vom Zusammenspiel zwischen DVD-Player und Fernseher ab und spielt letztendlich keine erhebliche Rolle. Ganz besonders nicht bei Menüs, bei denen man ohnehin nicht bis an die Grenzen gehen darf mit den Button-Bereichen: Das Subpicture deckt nur 572 der 576 Zeilen in der Höhe ab, und damit nichts wichtiges am Rand abgeschnitten wird, sollte man Menüs ohnehin so gestalten, dass mindestens 5% an jedem Rand keinen interessanten Inhalt haben, und 10% Platz zu einem Auswahlbutton bleibt (Title Safe Area / Action Safe Area).

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