H264 Broadcast settings in QT-Pro

  • Hallo zusammen,

    wir arbeiten hier gerade an einer Möglichkeit, H264 für die verschiedensten Präsentationsformate zu verwenden. Für Internet und Mobiltelefone ist das auch alles ziemlich simpel, bei Broadcast wird es aber knifflig.

    Unsere Systeme sind alle Apple basiert und daher arbeiten wir auch mit QT-Pro.

    Nun gibt es in QT-Pro unterschiedliche Profile als Voreinstellungen. Wähle ich aber davon "Breitband - Hoch" aus, ändern sich die restlichen Einstellungen zum Beispiel schon bei der Größe auf 480x360px was absolut keinen Sinn macht.

    Daher muss man nun alles wieder manuell einstellen. Was für Einstellungen könnt Ihr für Broadcast verwenden? Die Quelldatei ist meist unkomprimiert auf 1920x1080 skaliert und somit riesengroß.

    Hat überhaupt schon einmal jemand H264 für eine Sendekopie verwendet? Bislang haben wir immer mpg2 mit 50Mbit/s auf 720x576 anamorph benutzt.

    Tausend Dank für Antworten,
    stefan

  • Was für eine Bandbreite seht denn später beim Broadcasting zur Verfügung?
    Datenrate&Auflösung sollten sich an der Bandbreite die jedem User durch den Server zur Verfügung steht orientieren. Je nach dem kann 480x360 also durchaus Sinn machen. :)

    vielleicht interessant:
    http://motionographer.com/encoding-video…-quicktime-pro/

    Ansonsten wäre es zumindest interessant zu Wissen wie viel Datenrate jedem User zur Verfügung steht.

    Cu Selur

  • Hallo,

    Danke erstmal für die Antwort. Hab mir den Link angesehen, ist interessant aber eben nur für's WEB und leider nicht für TV.

    Wegen der Bandbreite: das kann ich leider nicht wirklich beantworten, denn es würde sich ja um Fernsehkopien handeln.

    Die technischen Anforderungen für Mpeg2 waren wie gesagt immer 50Mbit/s bei 720x576 16:9 PAL(625/50).

    Im Endeffekt geht es ja auch "nur" darum ob ich ein Master mit einem H264 Codec ausspielen kann. Wenn ich mir das Master ansehe sieht es auf den ersten Blick ja ganz gut aus, nur wie sieht das aus wenn es gesendet wird? Das kann man leider schlecht mal eben so testen...

  • kleine Ergänzung noch:

    Es geht schlichtweg darum, einen Codec für ein Archiv zu finden, mit dem eben auch TV-Master und wenn nötig evtl sogar Kinokopien ausgespielt werden können.

    Man könnte nun auch Foto/Jpeg oder Motion Jpeg verwenden, die sind aber angeblich für TV zu schwach, so dass nun der H264-Codec in Betracht genommen wird.

    Schlussendlich könnte man natürlich auch alles unkomprimiert archivieren, aber dann bräuchte man irgendwann eine Turnhalle für die ganzen Server...

  • Tja, da fiele mir auf Anhieb erst mal auch nur "Reverse Engineering" ein: Mal die Ausstrahlungen verschiedener anderer Fernsehsender vergleichen, die DVB mit AVC versenden. Leider gehöre ich nicht zu den Personen, die irgend welche DVB-Hardware im PC hätten... Aber so kriegt man schon mal mit, wie viel Datenrate so bei anderen üblich ist, ebenso welche Komplexität bei denen so verwendet wird. QuickTime hat ja sowieso einen eher beschränkten AVC-Encoder.

    Und vielleicht steht ja auch was in der deutschen oder englischen Wikipedia zum Thema "AVC für DVB".

    Da auch wichtig zu wissen - geht es um Breitband-DVB (S/C) oder eher Schmalband (T)?

  • Im Prinzip müsste man wohl schon S/C in's Auge nehmen, da es ja nächstes Jahr mit HDTV richtig losgehen soll...

    Was meinst Du genau wenn Du sagt das Quicktime einen eher beschränkten AVC-Encoder hätte? Alternative dazu?

  • Der AVC-Codec in QuickTime ist mir (aus der Windows-Version) dafür bekannt, nur einen gewissen Ausschnitt des gesamten Standards MPEG-4 AVC / H.264 zu unterstützen, lediglich eine relativ geringe Komplexität (wenig B-Frames, wenig Referenzen, nicht alle möglichen Profile@Level) und entsprechend relativ wenig Optionen zur Encodierung zu bieten. Das tut er sicher, um die Kompatibilität der Wiedergabe in mobilen Geräten (iPod Video) zu sichern, deren Decoderchips sind ja in der Rechenleistung auch begrenzt.

    Einen besonders großen Umfang aus dem Standard unterstützt der x264-Encoder, außerdem ist er sehr weit entwickelt in Funktionen, die eine gute subjektive Qualität pro Bitrate leisten, und er ist vergleichsweise recht schnell - unterstützt auch Mehrkernprozessoren. Allerdings benötigt er unkomprimiertes YUV-4:2:0-Video, das er unter Windows üblicherweise via AviSynth mit FourCC YV12 bekommt. Was man vergleichbares auf dem Macintosh tun kann, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt Mac-Builds davon gibt.

  • Ahh,.. Du willst Material für DVB-S2 Übertragungen erstellen.
    -> Würde mal direkt Dark Shikari fragen, der jobbt ab und zu für Avail Media und die nutzen x264 für alle ihre IPTV und cable broadcast.

    Der hatte auch, so weit ich mich entsinne, im englischen Doom9 Forum mal die Settings gepostet die dort verwendet werden,.. finde ich leider aktuell nicht mehr.

    Denke auf jeden Fall, dass Dark Shikari oder eventuell auch Neuron2 da die kompetentesten Aussagen treffen können, was genau die Beschränkungen sind auf die man achten muss.

    Cu Selur

    Ps.: Auch bei DVB-Broadcasts ist die Datenrate wichtig. Würde spontan vermuten, dass man nichts falsch macht wenn man sich an die allgemeinen BluRay Beschränkungen hält, aber wie gesagt würde ich da Dark Shikari und Neuron2 mal fragen. (die Antwort würde mich auch interessieren, auch wenn ich es gewohnt bin von eventuellen Sendeanstalten direkte Vorgaben zu bekommen was sie genau wollen)

  • Der AVC-Codec in QuickTime ist mir (aus der Windows-Version) dafür bekannt, nur einen gewissen Ausschnitt des gesamten Standards MPEG-4 AVC / H.264 zu unterstützen, lediglich eine relativ geringe Komplexität (wenig B-Frames, wenig Referenzen, nicht alle möglichen Profile@Level) und entsprechend relativ wenig Optionen zur Encodierung zu bieten. Das tut er sicher, um die Kompatibilität der Wiedergabe in mobilen Geräten (iPod Video) zu sichern, deren Decoderchips sind ja in der Rechenleistung auch begrenzt.

    Einen besonders großen Umfang aus dem Standard unterstützt der x264-Encoder, außerdem ist er sehr weit entwickelt in Funktionen, die eine gute subjektive Qualität pro Bitrate leisten, und er ist vergleichsweise recht schnell - unterstützt auch Mehrkernprozessoren. Allerdings benötigt er unkomprimiertes YUV-4:2:0-Video, das er unter Windows üblicherweise via AviSynth mit FourCC YV12 bekommt. Was man vergleichbares auf dem Macintosh tun kann, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt Mac-Builds davon gibt.


    Ok, nur damit wir alle auf dem gleichen Wissensstand sind - MPEG-4 AVC/H.264 sind das gleiche richtig? Unterschiedliche Bezeichnung nur deshalb weil einmal von der MotionExpertGroup und einmal von der ITU o.ä. entwickelt - richtig?


    Das heißt Deiner Meinung also, dass es auch darauf ankommt mit welchen Encodiert encodiert wird - richtig? Irgendwelche Erfahrung gemacht mit QuicktimePro oder MpegStreamclip bzgl Qualität?

  • Ahh,.. Du willst Material für DVB-S2 Übertragungen erstellen.
    -> Würde mal direkt Dark Shikari fragen, der jobbt ab und zu für Avail Media und die nutzen x264 für alle ihre IPTV und cable broadcast.

    Der hatte auch, so weit ich mich entsinne, im englischen Doom9 Forum mal die Settings gepostet die dort verwendet werden,.. finde ich leider aktuell nicht mehr.

    Denke auf jeden Fall, dass Dark Shikari oder eventuell auch Neuron2 da die kompetentesten Aussagen treffen können, was genau die Beschränkungen sind auf die man achten muss.

    Cu Selur

    Ps.: Auch bei DVB-Broadcasts ist die Datenrate wichtig. Würde spontan vermuten, dass man nichts falsch macht wenn man sich an die allgemeinen BluRay Beschränkungen hält, aber wie gesagt würde ich da Dark Shikari und Neuron2 mal fragen. (die Antwort würde mich auch interessieren, auch wenn ich es gewohnt bin von eventuellen Sendeanstalten direkte Vorgaben zu bekommen was sie genau wollen)


    Dark Shikari hab ich angeschrieben, Neuron2 konnte ich nicht als Benutzer finden. Das mit den BluRay Beschränkungen ist eigentlich ein ganz guter Tipp. Danke dafür, stefan

  • H.264 ist das Video-Kompressionsverfahren als ein Bestandteil des MPEG-4-Standards; aber es gehört noch einiges mehr drum herum...

    "neuron2" a.k.a. Donald Graft ist nicht im doom9-Forum zu finden? Kann nicht sein. Der hat immerhin DGMPGDec, DGAVCDec und die Nvidia-CUDA-Decoder programmiert. Also er ist schon eine Koryphäe. Allerdings ein etwas spießiger Mensch.

  • "neuron2" a.k.a. Donald Graft. Also er ist schon eine Koryphäe. Allerdings ein etwas spießiger Mensch.

    Off Topic:
    Also spießig würde ich nicht sagen.
    Eher pedantisch, im positiven Sinne.
    Sorry, konnte es mir nicht verkneifen.

  • Zitat

    Das heißt Deiner Meinung also, dass es auch darauf ankommt mit welchen Encodiert encodiert wird - richtig? Irgendwelche Erfahrung gemacht mit QuicktimePro oder MpegStreamclip bzgl Qualität?

    Quicktime hat mit Abstand qualitativ den schlechtesten MPEG-4 AVC Encoder auf dem Markt. :) (Ist leider so, fällt i.d.R. nur nicht so stark auf, weil die Unterschiede bei hohen Datenraten nicht so stark sind, je nach Material und Datenrate ist es aber schon erschreckend: siehe http://x264dev.multimedia.cx/wp-content/upl…lity_chart1.png und http://x264dev.multimedia.cx/?p=102)
    (x264, Ateme, Mainconcept, DivX AVC wären in der Reihenfolge meine Empfehlungen, wenn es vor allem um möglichst gute Qualitätserhaltung geht.)

    Zitat

    MPEG-4 AVC/H.264 sind das gleiche richtig?

    Ja

    Zitat

    Neuron2 konnte ich nicht als Benutzer finden.

    -> http://forum.doom9.org/member.php?u=4113

    Cu Selur

  • -> http://forum.doom9.org/member.php?u=4113
    [/QUOTE]

    hmmm, aus irgendwelchen Gründen kann/darf ich auf diesen Link nicht zugreifen...


    Quicktime hat mit Abstand qualitativ den schlechtesten MPEG-4 AVC Encoder auf dem Markt. :) (Ist leider so, fällt i.d.R. nur nicht so stark auf, weil die Unterschiede bei hohen Datenraten nicht so stark sind, je nach Material und Datenrate ist es aber schon erschreckend: siehe http://x264dev.multimedia.cx/wp-content/upl…lity_chart1.png und http://x264dev.multimedia.cx/?p=102)
    (x264, Ateme, Mainconcept, DivX AVC wären in der Reihenfolge meine Empfehlungen, wenn es vor allem um möglichst gute Qualitätserhaltung geht.)

    Cu Selur

    Ich hab mir jetzt die Freewareversion von ffmpeg gezogen und den x264-Codec darunter installiert. Funktioniert auch alles soweit ganz gut, was aber immer noch nicht läuft ist diese Einteilung in Profile - oder ist das wiederum nur bei H264 so und nicht bei x264?

    Wenn dieser Codec schon in Profile untergliedert ist, dann müssen die doch auch irgendwo hinterlegt und abrufbar sein, sonst kann ich mir ja gleich eigene Presets einstellen...

  • Zitat

    Funktioniert auch alles soweit ganz gut, was aber immer noch nicht läuft ist diese Einteilung in Profile - oder ist das wiederum nur bei H264 so und nicht bei x264?

    Vermute mal aktuelle ffmpeg build unterstützen die entsprechenden x264 Optionen (--profile, --preset, --tune) vermutlich noch nicht. :)

    Zitat

    Wenn dieser Codec schon in Profile untergliedert ist,...

    ist wenn eher der Standard und nicht der Encoder, der Encoder (x264) hat aber Optionen über die im Hintergrund bestimmte Profile&Level Einstellungen erzwungen werden können.

    Cu Selur

    Ps.:

    Zitat

    hmmm, aus irgendwelchen Gründen kann/darf ich auf diesen Link nicht zugreifen...


    geht bei mir ohne Probleme

  • Wahrscheinlich dürfen im doom9-Forum nur registrierte Board-Nutzer Details über andere registrierte Board-Nutzer sehen.

    Wie schon erwähnt: In Beiträgen, in denen es um DGMPGDec oder DGAVCDec geht, wird man den Nutzer "neuron2" mit Sicherheit im englischen doom9-Form finden. Außerdem hat er seinen eigenen Webserver: http://www.neuron2.net

  • Hmmm, also Donald Graft beschreibt alles über Virtual Dub (nur für pc) und Avisynth. Avisynth läuft unter VirtualDub und das wiederum nur auf einem PC. Ich sitze aber hier "dummerweise" von einem Mac. Das bringt mich jetzt also auch nicht viel weiter.

    Es muss doch eine einfache Möglichkeit geben qualitativ hochwertige H264s an einem Mac zu erstellen.

    Woran - außer mit seinen eigenen Augen - kann man eigentlich die Qualität eines guten H264 erkennen? Lediglich Bitraten hochziehen ist ja Blödsinn... Gibt's da sowas wie ein Testtool dafür, dass dann ein Qualitätskriterium anzeigt?

  • Sicher gibt es auch jede Menge "Metriken", die den Unterschied zwischen einem Original und einer Kopie messen können. Diese sagen jedoch wenig darüber aus, wie störend dieser Unterschied von einem Betrachter empfunden wird.

    Insbesondere PSNR ist dafür bekannt, bereits durch triviale Änderungen zu überraschenden Resultaten zu kommen. SSIM zählt zu den deutlich weiter entwickelten Metriken, ist aber auch noch längst nicht mit dem subjektiven Qualitätseindruck gleichzusetzen. Letztendlich liefert nur ein ABX-Test mit hunderten Testpersonen ein "statistisch objektiv-subjektives" Ergebnis.
    __

    Der Encodiermodus "Constant Rate Factor" (CRF) des x264 arbeitet derart, dass die Bitrate sich daraus ergibt, wie fein die Quantisierung automatisch gewählt werden musste, um ein gewisses Qualitätsmaß zu gewährleisten, also Abweichungen zum Original gering zu halten. Leider ist er für Übertragungen mit begrenzter Bandbreite eher ungeeignet, weil er sich eventuell nicht an maximale Bitraten hält.


  • Der Encodiermodus "Constant Rate Factor" (CRF) des x264 arbeitet derart, dass die Bitrate sich daraus ergibt, wie fein die Quantisierung automatisch gewählt werden musste, um ein gewisses Qualitätsmaß zu gewährleisten, also Abweichungen zum Original gering zu halten. Leider ist er für Übertragungen mit begrenzter Bandbreite eher ungeeignet, weil er sich eventuell nicht an maximale Bitraten hält.

    Aber es ist doch auch möglich die automatische Kennung wegzulassen und die Bitrate mit einem Wert festzulegen - oder?

    Was wäre denn das Gegenteil zu CRF?

  • Genau das - die konstante Bitrate.

    Im Allgemeinen ist eine überwiegend konstante Bitrate die Ursache für stark schwankende Qualität. Damit im gesamten Verlauf des Filmes eine gute Qualität erreicht werden kann, braucht der Encoder die Freiheit, denjenigen Szenen eine höhere Bitrate zu gewähren, die komplex sind und sich nicht so leicht komprimieren lassen (z.B. wenn der Bildinhalt detailreich ist, oder wenn sich zwischen mehreren Bildern viel verändert).

    Leider ist ausgerechnet bei der Rundfunkübertragung ein stärkeres Schwanken der Bitrate unerwünscht.

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