Urheberrechtabgabe (URA) auf Festplatten ?

  • Nach der aktuellen austro mechana abzock liste ist ab 1.10.2010 in Österreich eine Abgabe auf normale Computerfestplatten fällig von 12 Euro aufwärts...

    http://www.austromechana.at/rte/upload/ura…_ab01_10_10.pdf

    Gibt es das für Deutschland auch schon ? Kömmt noch ? Gibt es wieder mehr zu importieren für uns Österreicher, denn die Händler werden diese Unverschämtheit sicher nicht schlucken.

    Nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

  • Hallo,

    die neuen Abgaben, nun auch auf Festplatten, sind seit 1. Oktober in Kraft und werden von den Händlern (zwangsweise) auch eingenommen und die sind natürlich ebenso wie die Endverbraucher die Dummen in diesem absurden Spiel. Die Händler (abgesehen von den ganz Großen der Branche) und dazu zählt in Österreich nichtmal Ditech haben keine Möglichkeit diese massiv überzogenen Abgaben zu verweigern, denn diese bekommen sie gleich von ihrem Großhändler beim Einkauf der Platten verrechnet. Ist echt nicht mehr akzeptabel was und in welcher Form das durchgezogen wurde. War aber leider in der Vergangenheit auch noch nie anders was diese "Verwertungsgesellschaften" betrifft.

    Das Prinzip der "Leerkassettenvergütung" ist längst überholt, genau genommen seit mehreren Jahrzehnten und auch die letzte "Reformierung" vor wenigen Jahren hat daran nichts geändert. Diese Pauschalabgaben auf alles und jedes was gerade noch als Datenträger durchgeht müssen in der jetzigen Form einfach weg und zeitgemäße Lösungen gefunden werden.

    Zitat

    Die Wirtschaftkammer befürchten vor allem, dass Konsumenten Festplatten nun günstiger im Ausland bestellen und dem Handel dadurch Umsatzeinbußen entstünden. Seitens der Austro Mechana kann man diese Befürchtungen nicht nachvollziehen und glaubt nicht an Wettbewerbsnachteile.

    Da sieht man wie weltfremd diese Personen sind. Der Onlinehandel tut den kleinen Händlern ohnehin schon richtig weh, wenn jetzt ein- und diesselbe Festplatte bei uns € 92,90 kostet, diese aber zeitgleich in Deutschland um € 61,50 verkauft wird- das soll kein Wettbewerbsnachteil sein? Noch mehr der Realität entschwunden geht ja wohl kaum noch. Was die damit für einen Schaden anrichten ist noch gar nicht abzusehen. Die Käufer die die Zusammenhänge nicht kennen denken sich dann nur noch "Ihr seits aber teuer" oder sprechen das sogar offen aus.

    Richtig paradox wird es das der Kunde für eine Festplatte auch nach dem 1. Oktober noch zwei verschiedene Preise offeriert bekommen kann. Hat der Händler diese vor dem 1. eingekauft ohne Abgabe, ab dem 1. mit Abgabe was zu recht kurioser Preisgestaltung führen kann. Ein- und derselbe Artikel mit Abgabe € 87,90, ohne Abgabe € 62,90. Da kann man sich nur noch an den Kopf greifen... :hm:

    In begrenztem Maße habe ich sogar Verständnis für diese Abgaben, aber bestimmt nicht in solcher Form und Höhe. Legale Kopien sollen abgegolten werden, aber Freunde in solcher Höhe- geht´s noch? Wie man die Höhe ermittelt- durch selbst erstellte Studien in denen man herausfindet das der durchschnittliche PC-Anwender auf externen Festplatten 5500 (!!!) MP3-Titel gespeichert hat. Offenlegung dieser reichlich absurden "Studien" Fehlanzeige! So kann man sich wohl alles was einem beliebt zusammenkonstruieren. Ich nehme mal einfach an was mir am besten in den Kram passt. Hier fehlt es einfach an Kontrolle und Transparenz, auch was die Gelder betrifft die hier "eingenommen" werden. Möchte gar nicht wissen wie viel hier für die Verwaltung dieser sage und schreiben sieben Verwertungsgesellschaften draufgeht...

    Das mit der Rückforderung der Gebühren muss man auch mal versuchen, selbst als Unternehmer ist das ein Spießrutenlauf ohne Ende, so dass man es zumeist gleich bleiben lässt. Bezahlen tun wir ohnehin schon erheblich und das gleich doppelt, dreifach und manchmal sogar vierfach. Nicht nur für den originalen Datenträger, sondern auch für Rohlinge jedweder Art (die URA hier ist wirklich unverschämt hoch im Vergleich zu Resteuropa), dann für Speicherkarten, USB-Sticks, MP3-Player und was eben sonst gerade noch als Datenspeicher durchgeht. :(

    Das nun auch auf Festplatten und das zu den typisch überzogenen Preisen. Da bringt wohl keiner mehr wirklich Verständnis dafür auf. Zudem ist Durchführung auch noch als bestenfalls äußerst fragwürdig zu bezeichnen und das folgende muss man sich durch den Kopf gehen lassen um zu begreifen auf welch tönernen Füssen das ganze Konstrukt steht.


    Bereits 2005 und 2009 hat es sich die Austro Mechana erlaubt Abgaben auf URA-Festplatten einzuheben. Das wird nicht vorher von der Politik oder anderen Stellen gegengeprüft- nein, keinesfalls. Es heißt einfach ab diesem Zeitpunkt ist die Abgabe fällig. Die Höhe erfolgt nach dem Ermessen der Austro Mechana und Konsorten. Punkt aus. Jeder richtet sich danach weil sich keiner mit diesem Verein anlegen kann oder will. Die beschäftigen mehr Anwälte als sonst was. Deswegen liefert ja auch kaum noch ein Händler optische Speichermedien nach Österreich. Die wissen schon Druck zu machen und in Verbindung mit deren Raffgier ist das keine gute Kombination. Kann mir vorstellen das bei den HDDs dann ganz ähnlich verfahren wird. Den schwarzen Peter hat der Händler, der wird dann natürlich vom Kunden als zu teuer angesehen, obwohl er eigentlich nichts dafür kann.

    Soll die Abgabe verschwinden muss jemand dagegen Klage einreichen und diese auch gewinnen. Nun das völlig absurde daran: Das passierte zweimal- der OGH hat die URA-Abgaben von 2005 und 2009 als nicht rechtens angesehen. Punkt aus sollte man meinen. Jetzt nur ein Jahr später gelten diese plötzlich wieder und weit höher als zuvor, obwohl die Urteile diese zweimal untersagt haben. Für was dann Urteile gesprochen werden wenn diese kaum ein Jahr Bestand haben erschließt sich mir auch nicht. Jetzt geht HP in Verbindung mit der Wirtschaftskammer dagegen vor. Bezahlen werden wir für den Unsinns-Prozess ebenso- wenn auch indirekt. Kann mir auch nicht vorstellen dass das Urteil jetzt plötzlich anders ausfallen sollte als die beiden Male zuvor.

    Festplatten sind für mich auch interessant als Zusatzartikel für die sogenannten als PVR-Ready bezeichneten Geräte oder eben die Receiver die die Festplatte schon integriert haben. Als Zusatzartikel werden die nun natürlich weitaus mühsamer zu verkaufen sein wenn sie auf einen Schlag dann um bis zu einem Drittel teurer werden. Externe Platten mit größerer Kapazität trifft die Abgabe am empfindlichsten. Die Receiver mit interner Festplatte werden im Schnitt um € 25,00 teurer werden. Das werden die Kunden schon mitbekommen. Viele zumindest. Wäre schön wenn die dann ihren Ärger nicht beim Händler Luft machen, sondern beim tatsächlichen Verursacher. Aber das wird es wohl nicht spielen und den Verkaufszahlen wird es auch kaum dienlich sein. Manchmal frage ich mich wirklich... Der reguläre Fachhandel hat es ja anscheinend noch nicht schwer genug... :(

    Bis die Klage von HP Erfolg hat (davon gehe ich fest aus) wird die URA auf Festplatten jedoch zu entrichten sein, sofern nicht ein Wunder geschieht. Bekommt die Austro Mechana jedoch vorm OGH diesmal recht, dann steht natürlich weiteren Gängeleien noch viel weniger im Weg. Dann darf man wie bei Rohlingen, USB-Sticks usw. davon ausgehen das die URA-Abgabe auch laufend noch oben angepasst wird. Sorry, aber das ist echt zum.... :kotz:

    Wäre an der Zeit das bei diesen Verwertungsgesellschaften mal mit dem eisernen Besen durchgekehrt wird und vor allem auch Transparenz geschaffen wird was mit all den Geldern tatsächlich passiert. So in dieser Form darf das nicht die nächsten Jahre auch noch Bestand haben. Lustig fragwürdigste Abgaben einheben, deren Höhe nach eigenem Gutdünken festsetzen und dann kann man sich weder als kleiner Händler noch als privater dagegen wehren weil einen die Anwaltskosten erschlagen....

    P.S: Wird der Spuk vom OGH erneut abgelehnt hat man natürlich dann das gute Recht die gezahlten Abgaben zurückzufordern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vienna (7. Oktober 2010 um 21:38) aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

  • Wenn ich mal an die Macht komme - dann werden sämtliche Verwertungsgesellschaften abgeschafft! Man bezahlt für etwas, ohne dafür irgendwelche Gegenleistungen zu bekommen!

    Beispiel: Langsamer Farbdrucker mit Scanner. Bis 2007 mußten Hersteller 76,76€ an die VG Wort abdrücken. Schnellere Geräte bis 35 Seiten/min kosteten 102,26€. Deshalb hat HP bei Multifunktionsgeräten bis 200€ die Kopiertaste weggelassen. Dann kostet es "nur" 10,23€, falls dieser nicht mehr als zwölf Seiten je Minute einlesen kann. Quelle

    Und USB-Sticks und Speicherkarten, z.B. für die eigene Kamera? Auch hier sacken sich die Verwertungsgesellschaften Millionen ein.

    Gefällt Dir ein Internet-Radiosender, und Du verlinkst direkt auf den "Ton"? Pass auf, daß kostet schon GEMA-Gebühren! Aber nicht nur die GEMA will Geld, es gibt auch noch die GVL, die Internetradiosender ebenfalls abschröpft!

    Eine Liste der Abschröpfgesellschaften gibt es hier. Worauf alles kassiert wird? Hier habe ich leider keine Liste. Sie würde uns alle sicher sehr wütend und/oder sehr traurig machen.

    Gruß

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • ... Worauf alles kassiert wird? ...


    Für die kaiserliche Kriegsflotte zahlen wir immernoch Schaumwein- bzw Sektsteuer. Die Essig-, Kerzen-, Salz-, Tee- und Zuckersteuern sind wohl abgeschafft worden.

    Man muss halt zusehen, wie man die Bürger bzw Verbraucher abzocken kann. Solange da unsere sogenannten Volksvertreter mitmachen, wird sich da nichts ändern.

    Gruß Frank

  • Bestechlichkeit ist das nicht. Sie wägen nur unterschiedlichen Interessen gegeneinander ab. Dabei ist ihnen überlassen, wie sie diese Interessen gewichten.

    Gruß Frank

  • tach auch !

    nee das ist schon richtig :

    Ein Staubsaugervertreter verkauft Staubsauger,
    ein Volksvertreter verkauft das Volk.(und sei es nur für dumm !)


    Ich möchte bitte Kindergeld.
    Sie haben doch gar keine Kinder!
    Ich habe aber das passende gerät dazu.
    GEZ Argumente sind genauso absurd.

    Gruss BergH

  • Pauschale Kopiergeräteabgabe verstößt gegen EU-Recht

    Zitat


    Die in verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten erhobenen pauschalen Urheberrechtsabgaben auf Geräte und Leermedien verstoßen gegen das EU-Recht. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden.

    na endlich ! nun dürfte die abzockerei wohl endgültig vorbei sein und die händler ab sofort die abgaben verweigern.

    http://www.golem.de/1010/78807.html

    nostalgia.

    Wenn Adam und Eva Asiaten gewesen wären, hätten sie die Schlange gegessen und nicht den Apfel.

  • Du darfst Dir das nicht allzu einfach vorstellen. Vorerst und noch geraume Zeit wird sich leider erstmal ganz bestimmt nichts, rein gar nichts ändern und das selbst im besten Falle.

    Mit ab sofort ist leider noch viel weniger, zuerst müssten die einzelnen Mitgliedsstaaten die notwendigen Anpassungen vornehmen und diese auch umsetzen. Da wird, vermute ich, so schnell nichts passieren und bis dahin gilt der aktuelle Status. Schließlich hat man hier schon jahrelang munter gegen eine "Richtlinie" verstoßen die es wohlgemerkt bereits seit 2001 gibt. Gestört hat es die Verwertungsgesellschaften und auch den Gesetzgeber all die Jahre lang nicht im mindesten und das nahezu europaweit. Die Betonung liegt hier auch ganz klar auf Richtlinie und mit solchen ist es immer so eine Sache. Allerdings gab es bislang auch kein diesbezügliches Urteil das so klar in seinen Formulierungen und Aussagen war. Meines Wissens zumindest nach nicht.

    Zitat

    Eine pauschale Erhebung von Urheberrechtsabgaben auf Geräte und Leermedien genügt nicht den Anforderungen nach einem "gerechten Ausgleich" im Sinne der Urheberrechtsrichtlinie von 2001 (2001/29/EG) und stellt deshalb einen Verstoß gegen das EU-Recht dar.

    Brisanz hat die Sache allemal und zwar gewaltig, das Urteil wurde immerhin vom europäischen Gerichtshof gesprochen und ist in seiner Formulierung und Auslegung auch mehr als deutlich. Da könnte es durchaus mal "rappeln in der Kiste". ;)

    Meinem Empfinden nach haben diese Verwertungsgesellschaften den Bogen ohnehin schon geraume Zeit überspannt. Ist vielleicht das Resultat weil diese "Vereine" offenbar den Hals einfach nicht voll kriegen. Scheinbar egal in welchem Land diese beheimatet sind, die Schemen scheinen vergleichbar.

    Zitat

    Das EuGH-Urteil war nötig geworden, nachdem ein Streit um Kopiergeräteabgaben in Spanien eskaliert war. In der Auseinandersetzung zwischen der spanischen Firma Padawan und der spanischen Verwertungsgesellschaft Sociedad General de Autores y Editores (SGAE) ging es um eine Nachzahlung von 16.759,25 Euro für den Vertrieb von Leermedien zwischen 2002 und 2004. Padawan bestritt die Ansprüche der SGAE und wurde deshalb von der Verwertungsgesellschaft verklagt. In der Berufungsverhandlung kamen dem zuständigen spanischen Gericht Zweifel an der Berechtigung der SGAE-Ansprüche...

    Die spanische Verwertungsgesellschaft hat sich damit selbst ins Bein geschossen und die Klage scheint damit gehörig nach hinten losgegangen zu sein. Diese pauschalen Abgabenregelungen auf jedweden Datenträger sind allessamt sehr mit der heißen Nadel gestrickt. Entsprechende Klagen hätten wahrscheinlich schon früher zu Erfolgen geführt.

    HP wird sehr dankbar sein. Beim kommenden Prozess bzgl. der URA-Abgaben auf die Festplatten dürften sie damit mit ziemlicher Sicherheit den Sieg in der Tasche haben. Wird trotzdem wieder bis vor den OGH geben, vorher hat die Austro Mechana noch nie klein beigegeben, auch wenn klar war das sie als Verlierer vom Platz gehen werden. Mit diesem Urteil könnten den Verwertungsgesellschaften ihre Felle komplett wegschwimmen und ich habe jetzt schon die Befürchtung das die einzelnen Mitgliedsstaaten erst dann Änderungen oder Anpassungen an dieser Abgabenpolitik vornehmen wenn sie seitens der EU dazu gezwungen wären. Bis und falls es je soweit kommt wird noch viel, viel Wasser die Donau hinabfließen. Zumindest scheint jetzt mal was in Bewegung gekommen zu sein was dieser Abkassierermentalität nachhaltig einen Riegel vorschieben könnte...

    Hoffen wir halt das beste und das langfristig was sinnvolles und akzeptables dabei rauskommen möge. Notwendig wäre es schon längere Zeit...

    Einmal editiert, zuletzt von Vienna (21. Oktober 2010 um 19:31)

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