Video Grabber oder Alternative per DV-Kamera?

  • Ich würde gerne Eure Meinung hören!

    Nur sehr selten "grabbe" ich Videos von analogen Quellen. Bislang habe ich dazu eine semi-professionelle DV-Kamera von SONY verwendet. Man kann damit ein eingehendes analoges Signal per FireWire direkt auf einen PC durchschleifen.

    Nun steht nach einigen Monaten wieder ein solcher Vorgang an, und ich frage mich, was qualitativ besser ist? Soll ich einen Video Grabber kaufen oder soll ich bei meiner bisherigen Methode bleiben?

    Mit der Methode über die SONY-Kamera habe ich immer zunächst unkomprimiertes AVI gespeichert und es dann nach einer Bearbeitung in ein Format meiner Wahl gewandelt.

    Ich bin ein wenig skeptisch, ob diese billigen Video Grabber überhaupt in einer ansprechenden Auflösung grabben.

    Was meint Ihr?

  • Zitat

    soll ich bei meiner bisherigen Methode bleiben?


    Ja

    Zitat

    Mit der Methode über die SONY-Kamera habe ich immer zunächst unkomprimiertes AVI gespeichert und es dann nach einer Bearbeitung in ein Format meiner Wahl gewandelt.


    Die Sony`s die ich hier habe geben aber nur in DV-AVI das Signal weiter.
    Ausser die "alten" D8 Kameras,da kann man auch das Signal per Y/C ausgeben,wird aber nur benötigt wenn anschliessend gefiltert werden muss.

    Zitat

    Ich bin ein wenig skeptisch, ob diese billigen Video Grabber überhaupt in einer ansprechenden Auflösung grabben.


    "Ansprechend"...naja wenn Du meinst in uncomprimiert oder leicht kompr.dann taugen die Meisten nichts.
    Wobei die Pinnacle USB Box 500 hier auch zu den "Billigen" gezählt wird,aber nur in Bezug auf den Preis.
    Sie ist aber mit grossem Abstand das Beste was es für wenig Geld zu bekommen ist.
    Ansonsten wenns was Gescheites sein soll dann kann ich Dir einen ADVC 55 oder den 110 empfehlen,hat sicher noch ein Kollege in seinem Sammelsurium.
    Das Problem ist bei 99% der User eigentlich nicht der "Grabber" sonder das richtige Zuspielgerät.

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Ich habe leider keine Ahnung, ob man ein DV-AVI-Format noch filtern muss, aber ich gehe davon aus, dass es unkomprimiert ist. Und das ist für mich sehr wichtig. Wer weiss, was es so alles Tolles in ein paar Jahren gibt, und das Ausgangsmaterial ist bereits durch Komprimierung "versaut"! Bei den gängigen Grössen von Festplatten muss man wichtiges Material nicht mehr komprimieren, finde ich.

    Aber die Grabber komprimieren doch alle, oder?

  • DV ist nicht unkomprimiert. Es ist nur "mit sehr geringen Verlusten komprimiert", so ähnlich wie JPEG mit hoher Qualität – sicher meist kaum zu bemerken, aber doch nicht völlig verlustfrei.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Video

    Merke: "Digitale Qualität" heißt nicht "absolut bestmögliche Qualität", nur "Qualität, die nicht mit der Zeit schlechter wird – solange die Daten lesbar bleiben".

    Die digitale Übertragung von der Kamera zum PC sorgt zumindest nicht für eine weitere Qualitätsverschlechterung, denn es geht nur ein Mal etwas Qualität verloren: Während die Kamera das Video aufzeichnet.

  • Die digitale Übertragung von der Kamera zum PC sorgt zumindest nicht für eine weitere Qualitätsverschlechterung, denn es geht nur ein Mal etwas Qualität verloren: Während die Kamera das Video aufzeichnet.



    Das VHS-Material wird nicht auf auf der Kamera aufgezeichnet und dann zum PC überspielt, sondern das Signal wird direkt zum PC durchgeschleift. Die Kamera agiert so lediglich als Analog/Digital-Wandler. Es ist eine SONY VX2000, ein ca. 7 oder 8 Jahre altes Modell.

  • Moin,

    nicht die Aufzeichnung auf dem Band, sondern die AD-Wandlung+DV-Kompression sorgt für den "Qualitätsverlust". Ob das zwischendurch auf dem Band landet, oder direkt durchgeschleift wird, ist qualitativ ohne Belang.
    DV ist ca. um den Faktor 5 verlustbehaftet komprimiert. Von unkomprimiert kann also nicht die Rede sein. Eine wirkliche Rolle spielt das aber nur, wenn man filtern *WILL* (denn müssen muss man gar nix); ebenso die mangelhafte Farbauflösung 4:2:0 vs. 4:2:2 bei PAL.
    Demgegenüber stehen unbestrittene Vorteile des DV-Formats, z.B. kann man es mit beliebigen NLEs (Videoschnittprogrammen) smartrendern und zur Archivierung auch wieder aufs Band zurückspielen.

    Ich unterstelle mal, dass bei ei einem hochwertigen Zuspieler zwischen den oben angesprochenen ADVC 55 bzw. 110 und der VX 2000 qualitativ keinerlei Unterschied zu bemerken ist.
    Sehr wohl würde man einen Unterschied VX 2000<>Pinnacle 500-USB bemerken, denn die "Grabber" komprimieren keineswegs alle - zumindest wenn man die Farbkompression außer Acht lässt, denn sonst wären die streams doch etwas unhandlich....

    ...solche Betrachtungen sind aber erst mal rein Akademisch, solange z.B. der Zuspieler das schwächste Glied in der Kette ist oder gar nicht klar ist, was man mit dem Material noch anstellen will.

    Gruß Karl

  • Karl,

    sicherlich ist der Zuspieler in diesem Fall das schwächste Glied, und die VHS-Aufnahme (allerdings Profi-Produktion) ist qualitativ nicht der Brüller zumal sie auf einem Consumer-VHS-Videorecorder abgespielt werden soll. Ein anderes Gerät habe ich nicht zur Verfügung.

    Dennoch möchte ich halt gewährleisten, daß zumindest die digitale Kopie soweit möglich ans Original herankommt. Man weiß nie, welche Möglichkeiten es in ein paar Jahren gibt (irgendwelche Software zur Restaurierung von Videoaufnahmen), und da möchte ich eben das Ausgangsmaterial in bestmöglicher Qualität vorhalten.

  • Zitat

    Dennoch möchte ich halt gewährleisten, daß zumindest die digitale Kopie soweit möglich ans Original herankommt.



    Dazu muß Dir aber bewußt sein, dass die komplette Kette entscheidet und es wenig Sinn macht, am Ende der Kette mit viel Aufwand ein halbes Prozent rauszuholen, wenn am Anfang mal eben 20% einfach so weggeworfen werden...
    ..die Prozentzahlen sind natürlich völlig aus der Luft gegriffen.

    Mit richtig Zeitaufwand kann man da eine Menge machen - z.B. Multicapturing kann auch tlw. Schwächen des Zuspielers kompensieren. Das würde ich aber nicht in DV machen, sondern in YUV 4:2:2 raw oder verlustlos komprimiert. Rauschen ist nach der DV-Komprimierung deutlich schlechter zu entfernen und Farbkorrektur macht auch "etwas" mehr Spass, wenn man nicht vorher die hälfte der Farbinfos weggeschmissen hat.

  • tach auch !

    Hat schon jemand erwähnt , dass der Zuspieler, das A und O bei der Geschichte ist. ;)
    Ich würde Der Karls 20% als viel zu niedrig angesetzt betrachten.
    Zwischen einem "normalen" VHS und meinem Pana der über S-Video ausgibt (und damit ein besseres Signal) als die meisten Consumer VHSe
    liegen imho weit mehr, als 20 %.

    Gruss BergH

  • Zitat

    Hat schon jemand erwähnt , dass der Zuspieler, das A und O bei der Geschichte ist. [Blockierte Grafik: http://forum.gleitz.images/smilies/wink_.gif]

    Ja,natürlich...ich predige das ja auch immer......genauso wie User Karl......aber die meisten wissens besser.

    Zitat

    Zwischen einem "normalen" VHS und meinem Pana der über S-Video ausgibt.....

    bergh...Du meinst aber nicht den Obersten hier im Bild,AG 7350 ?
    https://localhost/www.ww-consult…G_1.Teil_wm.jpg

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  • tach auch !

    Nein das ist ein ????
    Panasonic H*** irgendwas.(Wäre ich jetzt DA könnte ich schauen)
    Den Typ hab' ich schon mehrmals gepostet, aber mmerken kann ich ihn mir nicht.
    Teures Consumer Teil mit TBC und NTSC Abspielmöglichkeit.

    Gruss BergH

  • Dazu muß Dir aber bewußt sein, dass die komplette Kette entscheidet und es wenig Sinn macht, am Ende der Kette mit viel Aufwand ein halbes Prozent rauszuholen, wenn am Anfang mal eben 20% einfach so weggeworfen werden...
    ..die Prozentzahlen sind natürlich völlig aus der Luft gegriffen.

    Mit richtig Zeitaufwand kann man da eine Menge machen - z.B. Multicapturing kann auch tlw. Schwächen des Zuspielers kompensieren. Das würde ich aber nicht in DV machen, sondern in YUV 4:2:2 raw oder verlustlos komprimiert. Rauschen ist nach der DV-Komprimierung deutlich schlechter zu entfernen und Farbkorrektur macht auch "etwas" mehr Spass, wenn man nicht vorher die hälfte der Farbinfos weggeschmissen hat.



    OK, das sehe ich auch so. Mittlerweile ist es wohl die beste Lösung, Analogmaterial wie HI8 im ersten Schritt zunächst in YUV 4:2:2 zu digitalisieren - zusammen mit dem Ton allerdings. Und da suche ich nach einer preiswerten aber qualitativ ausreichenden Hardware. Die brauch also selbst nicht zu komprimieren, wie das Pinnacle Movieboard HD. Einfach nur in YUV wandeln. Hat jemand da eine Hardwareempfehlung?

    Der Paul.

  • Zitat

    Hat jemand da eine Hardwareempfehlung?

    Ja.
    Günstig,fast geschenkt = Pinnacle USB Box 500.
    Etwas teurer....analog to SDI Konverter von Blackmagic und eine Blackmagic Karte mit SDI-in am PC eingebaut.
    Noch etwas hochwertiger...NX for HDV Karte oder die HD-Storm,Beide mit der jeweiligen Frontbay.
    FBAS / Y/C / YUV / Canopus Lossless [RGB24].......

    2 Screens zu den beiden Blackmagic Teilen.

    a-Mini Converter.jpgb-Mini Converter.jpg

    Nachtrag:
    Link zu einer USB Box 500 von Pinnacle.
    https://www.ricardo.ch/kaufen/audio-t…/v/an633677710/

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    Einmal editiert, zuletzt von Goldwingfahrer (6. Februar 2011 um 19:12)

  • Goldwingfahrer
    Nimmt der Blackmagic analog-to-SDI Konverter in YUV-422-10bit auf?
    Und wie ist dieser qualitativ im Vergleich zur Blackmagic Intensity einzuordnen?

    Was mich auch interessieren würde ist, wie der Workflow mit SDI aussieht. Hat man hier auch schon "Frames bzw. Fields" oder ggf. etwas wie einen raw Video-PCM Stream.

    Ich bin gerade am Nachdenken über sowas wie einen Software-TBC. Bei möglichst Rohdaten und einer Auflösung von 10bit wäre das IMHO machbar und vielleicht sogar qualitativ besser als die vorhandenen Hardwarelösungen. D.h. das Signal vom Zuspieler wird möglichst unverfälscht digitalisiert und dann ohne Echtzeitbedingung durch die Werkzeuge der digitalen Signalverarbeitung "restauriert".
    Möglich wäre auch ein Software-PAL-Decoder, wobei ich da aber noch keine bezahlbare Lösung für den ADC und das zugehörige Streaming auf den PC (oder direkt auf die Festplatte) finden konnte.

  • Zitat

    Nimmt der Blackmagic analog-to-SDI Konverter in YUV-422-10bit auf?

    Ja,hab die Karte wie auch die Box im Moment nicht angeschlossen.....das Motherboard wollte über den Jordan gehen und jetzt muss ich ein passendes MB suchen wo ich keine IRQ Konflikte bekomme.

    Zitat

    Hat man hier auch schon "Frames bzw. Fields"

    Ist ähnlich wie wenn ich mit der USB Box von Pinnacle capture,oder wenn hier mit der NX for HDV in YUV capture.
    YUV geht auch mit der HD-Storm,resp mit der dazu passenden Frontbay,diese bietet diese Anschlüsse [HDMI,YUV,Y/C und FBAS]

    Zitat

    und einer Auflösung von 10bit

    Und mit welchem Videobearb.Programm willst das bearbeiten UND dann nach dem Rohschnitt abspeichern.
    Ev.könnte das der Avid Media Composer.Obs Edius 6 kann weiss ich gar nicht,müsste mal schauen.

    BMspeedTest.jpg

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  • Und mit welchem Videobearb.Programm willst das bearbeiten UND dann nach dem Rohschnitt abspeichern.
    BMspeedTest.jpg



    Ich stelle mir das so vor, dass die Capture-Karte das ganze unkomprimiert als AVI (z.B. v210) abspeichert -oder- wenn das für die Festplatte zu viel ist ggf. den Huffyuv so zu erweitern, dass dieser auch mit v210 klar kommt.
    Anschließend soll dann ein AVIsynth-plugin als FileSource die Datei einlesen, digital bearbeiten (TBC etc.) und als 8bit YUY2 zur Verfügung stellen. Welches Format dann zum Archivieren in Frage kommt soll dem Benutzer überlassen werden.

    Die Idee ist nicht neu und wurde 2006 schon mal auf Doom9 diskutiert (hier: http://forum.doom9.org/showthread.php?t=117511).
    Das dort genannte Dejitter plugin ist mir allerdings etwas zu einfach gestrickt.
    Mit 10bit und besserer Signalverarbeitung sollte mehr drin sein.

    Im alten BT848/878 Chip wurde AFAIK das Videosignal mit 8bit ADC und ca. 28 MHz abgetastet. Alles was danach kommt wird dann digital im Chip verarbeitet. Genau diesen Part möchte ich jetzt komplett in Software machen.
    Beim BT848 wäre dies sogar möglich, da es einen raw-Capture-Modus gibt. Allerdings sind die heutigen Chips wahrscheinlich im Analog-Frontend und mit dem 10bit ADC deutlich besser, so dass es keinen Sinn macht weiter auf den BT848 zu setzen.

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