Image von DVD-Struktur erstellen einschließlich ROM-Part

  • Hallo, ich würde gern mal wieder mein Halbwissen in richtiges Wissen verwandeln.

    Ich habe für eine DVD-Veröffentlichung Untertitel erstellt und zum Authoring
    beim Verlag abgeliefert. Leider hat das mit dem Authoring beauftragte Studio
    mit den Untertiteln Mist gemacht. Um weitere Kosten zu sparen, darf ich das
    jetzt selbst reparieren. Die DVD wird ohne Kopierschutz veröffentlicht. Also
    werde ich von der reparierten DVD-Struktur ein fertiges Image abliefern, das
    dann als Grundlage für den korrigierten Master dienen soll.

    Wenn ich die DVD-Struktur in ein Image brenne, dann muß ich ja als Format
    "DVD-Video" auswählen, damit die Dateien in einer bestimmten Reihenfolge
    (immer .IFO, .VOB, .BUP) in das Image geschrieben werden, was nötig ist,
    daß die Stand-Alone-Player, die kein Dateisystem kennen, die Sprungadressen
    in den IFO-Dateien nutzen können.

    Nun zu dem, was mir unklar ist: Woraus beziehen sich eigentlich die
    Sprungadressen in den IFOs? Sind das Absolutadressen (was ich nicht glaube),
    oder sind die realtiv zur Adresse von VIDEO_TS.IFO?
    Es ist nämlich so, daß es auf der fraglichen DVD auch noch einen ROM-Part
    gibt, der darf ja die Adressen der Video-Dateien nicht stören.

    Als Brennprogramm nutze ich Nero6 (und zum alternativen Testen ImgBurn).
    Mit Nero habe ich das Image einmal nur mit der DVD-Struktur, also ohne ROM-Part,
    und einmal zusätzlich mit dem ROM-Part erstellt. Dateisystem ist ISO9600+UDF1.02.
    Der ROM-Part enthält etliche Unterverzeichnisse. Wenn ich nun mit IsoBuster
    in die Images schaue, dann sehe ich, welchen LBA die Dateien und Verzeichnisse
    in den einzelnen Dateisystemen bekommen haben.
    Selbstverständlich stehen die Dateien aus dem ROM-Part ganz hinten, so daß
    sie nicht stören. Andererseits haben aber die Unterverzeichnisse aus dem
    ROM-Part niedrige LBAs, die noch vor dem von VIDEO_TS.IFO liegen.

    In dem Image ohne ROM-Part hat VIDEO_TS.IFO z.B. LBA 306, in dem mit ROM-Part
    LBA 724. Die IFO-Dateien sind natürlich in beiden images identisch.
    Ich habe beide Images auf Scheibe gebrannt und mir einem Stand-Alone-Player
    (falls es von Interesse ist: mit einem Panasonic DMR-ES30V) getestet, wo alles
    lief.

    Nun meine Fragen:

    - Wie genau passiert die Adressierung im Stand-Alone-Player mit Hilfe der
    IFO-Dateien?
    - Ist es richtig, daß alle Stand-Alone-Player kein Dateisystem lesen können
    und deshalb die Adressierung mithilfe der IFOs vornehmen?
    Falls nicht, weiß man, wie es der Panasonic DMR-ES30V macht?
    - Kann ich sicher sein, daß die Image-Datei, die ich abliefern werde,
    wirklich mit allen Stand-Alone-Playern geht, insbesondere, wenn ein
    ROM-Part vorhanden ist?

    Übrigens habe ich noch ein weiteres Image (inkl. ROM-Part) mit Imgburn
    erstellt und festgestellt, daß sich im Vergleich zum Nero-Image die
    LBAs der Unterverzeichnisse unterschieden, nicht aber die LBAs der Dateien.
    Ich hatte den Eindruck, daß der Stand-Alone-Player die DVD vom Nero-Image
    schneller begann abzuspielen als die vom ImgBurn-Image.

    - Gibt es eine plausible Erklärung dafür?

  • Welches Authoringprogramm hast du verwendet?
    Ist damit keine Imageerstellung möglich?

    Zitat

    Wie genau passiert die Adressierung im Stand-Alone-Player mit Hilfe der
    IFO-Dateien?


    Die Adressierung erfolgt immer relativ zum Startsektor der IFO.

    Zitat

    Ist es richtig, daß alle Stand-Alone-Player kein Dateisystem lesen können
    und deshalb die Adressierung mithilfe der IFOs vornehmen?


    Nicht weil sie es nicht lesen können sondern weil es für DVD Video so festgelegt wurde.

    Zitat

    Kann ich sicher sein, daß die Image-Datei, die ich abliefern werde,
    wirklich mit allen Stand-Alone-Playern geht, insbesondere, wenn ein
    ROM-Part vorhanden ist?


    Das Master sollte doch im Presswerk einem Verifikations-Check durchlaufen.

  • Welches Authoringprogramm hast du verwendet?
    Ist damit keine Imageerstellung möglich?


    Wie gesagt, das Authoring habe ich nicht selbst gemacht, sondern das Studio.
    Ich hatte denen Untertitel in drei Sprachen jeweils für wide/ps/lb geliefert.
    Aber statt drei Tracks mit je drei Streams haben die neun Tracks mit je einem
    Stream (wide+lb) angelegt. Und wollten hinterher nicht mal einsehen, daß das
    Quatsch ist.

    Ich habe nur repariert, und zwar mit DVDremake Pro. Zum Vergleich habe ich
    die vorhandene DVD-Struktur einmal unverändert exportiert und dann nochmal
    mit meinen Änderungen. Hex-Vergleich ergibt, daß die VOBs in beiden Fällen
    identisch rausgekommen sind, nur die IFOs/BUPs unterscheiden sich.

    Ich denke auch, DVDremake kann ich trauen.

    Zitat

    Die Adressierung erfolgt immer relativ zum Startsektor der IFO.


    Das wollte ich wissen. Dann ist es ja egal, ob VIDEO_TS.IFO bei LBA 306 oder
    724 beginnt.

    Zitat

    Nicht weil sie es nicht lesen können sondern weil es für DVD Video so festgelegt wurde.


    Ja, habe ich auch gerade nochmal nachgelesen, daß Stand-Alones immer UDF1.02
    lesen können müssen. Hatte ich falsch in Erinnerung.

    Zitat

    Das Master sollte doch im Presswerk einem Verifikations-Check durchlaufen.


    Wenn das das übliche Vorgehen ist, muß ich mir wohl keine Sorgen machen.

    Danke.

  • Ich habe für eine DVD-Veröffentlichung Untertitel erstellt und zum Authoring
    beim Verlag abgeliefert.


    Mal interessehalber, mit welcher Software?

    Wie gesagt, das Authoring habe ich nicht selbst gemacht, sondern das Studio.
    Ich hatte denen Untertitel in drei Sprachen jeweils für wide/ps/lb geliefert.


    PS?


    MultiMakeMKV: MakeMKV Batchverarbeitung (Win)
    MultiShrink
    : DVD Shrink Batchverarbeitung
    Offizieller Übersetzer von DVD Shrink deutsch

  • Mal interessehalber, mit welcher Software?


    Mit einem Texteditor ;)
    im Spruce Subtitle Format (.STL), das wollten die so.

    Klar hätte ich denen die Untertitel auch gerendert oder fertig geauthort geschickt, aber damit schienen sie nicht umgehen zu wollen oder zu können. Welches Programm dort für das Authoring genommen wurde, habe ich nicht rausbekommen können; ich weiß nur, daß es unter MacOS läuft. Und wenn ich mir die Pre- und Postcommands in der fertigen DVD-Struktur ansehe, dann sieht man förmlich, daß das von einem Framework erzeugt wurde. Da stehen haufenweise NOP-Anweisungen drin, außerdem gibt es zahlreiche Menü-PGCs ohne jede Funktion. Noch dazu waren die Stellen, wo sie offenbar doch mal per Hand ein paar Commands hinzugefügt hatten, falsch programmiert.

    Zitat

    PS?


    pan&scan

    2 Mal editiert, zuletzt von kotyczka (15. Februar 2012 um 10:10)

  • Der HC-Encoder würde das Einbinden solcher Daten in den MPEG-2-Videostrom unterstützen (hatte sich katjarella mal gewünscht), aber ich bezweifle stark, dass eine erwähnenswerte Anzahl DVD-Player die auch interpretiert. Als ich bei digital images gearbeitet hatte, hatten wir uns schnell darauf geeinigt, dass P&S weggelassen wird, wenn es nicht explizit vom Kunden verlangt wird.

    Unter MacOS hatten wir damals den Sonic DVD Creator. Der ließ aber detaillierte Command-Sequence-Programmierungen zu.

  • Wird wohl DVDStudio Pro sein. Nützt bei Untertiteln für alle drei Darstellungsarten den selben Stream.


    Das heißt also, selbst wenn die gewollt hätten, wäre es nicht möglich gewesen, das mit DVDStudio Pro wie von mir vorgesehen zu authorn?

    FINSTER!

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