Gesichtserkennung von Video / Webcam

  • Zitat von akapuma

    Es gibt bereits Kompaktkameras in der 100€-Klasse, die so etwas können, z.B. die Pentax VS20:


    Hier wäre ein Test unter realen Bedingungen interessant - ohne es ausprobiert zu haben behaupte ich jetzt mal, dass Fehl- und Nichterkennungsquote selbst unter guten Bedingungen deutlich über 50% liegen dürften - je nachdem. Die Biometrie des Gesichts eines kleinen Mädchens von der eines erwachsenen Mannes zu unterscheiden, während die Gesamtauswahl an zu unterscheidenden/erkennenden Personen im einstelligen Bereich liegt, dürfte sich wesentlich einfacher darstellen als z.B. eine Person aus einer Menge von zehn oder mehr erwachsenen Männern, die sich möglicherweise recht ähnlich sehen, zuverlässig zu erkennen.

    Facebook hat ja z.B. auch ein solches Feature; Die haben allerdings zusätzlich zur reinen Bildverarbeitung/-erkennung die Möglichkeit, die Erkennungswahrscheinlichkeit anhand diverser relationaler Verknüpfungen (Freundeslisten, ggf. Kenntnisse über den Aufenthaltsort einer Person zum Zeitpunkt der Foto-Aufnahme etc.) zu verbessern.

    Abgesehen davon ist ein Foto nochmal was anderes als ein Video. Prinzipiell werden bei der Verarbeitung eines Videos zwar auch nur die einzelnen Bilder betrachtet, hier spielt allerdings die Performance eine erhebliche Rolle. Bei einem Foto kann sich der Erkennungs-Algorithmus alle Zeit der Welt nehmen, bei einem Video muss er vor dem nächsten Bild fertig sein. Untersuchte man aus einem 25 fps-Video nur jede Sekunde ein Bild, dürfte der Algorithmus nicht länger als eine Sekunde dauern. Um so höher die gewünschte zeitliche Auflösung, um so schneller muss die Erkennung ablaufen - auf Kosten der Präzision und/oder der Hardware-Performance.

    // EDIT:

    Generell ist es äußerst schwierig, den Menschen und seine Sinnesorgane zu simulieren - bei der Bilderkennung verhält sich ähnlich wie bei der Spracherkennung. Z.B. habe ich http://www.nuance.de/dragon/whats-new-version-12/index.htm in einer älteren Version im Einsatz. Auch wenn ich grundsätzlich durchaus beeindruckt von der Leistung bin, habe ich selbst unter optimalen Bedingungen (Software ordentlich "angelernt", hochwertiges Headset mit Mikrofon in bestimmtem Abstand vor dem Mund, Stille im Büro) noch eine Fehlerquote von über 20 %. Dann haben wir mal versucht, der Software Audiodateien aus einem digitalen Diktiergerät mit Außenaufnahmen (Audioqualität natürlich nicht mit direkter Aufnahme zu vergleichen, diverse Nebengeräusche wie Wind und Straßenverkehr) zu übergeben - keine Chance, mit einer Fehlerquote von ~80% völlig nutzlos.

    Gruß, Christian

    3 Mal editiert, zuletzt von illCP (10. April 2013 um 10:56)

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