Wie in den News angekündigt, wurde der Opus-Codec (ein Hybrid aus Skype SILK und Mozilla/Xiph CELT, früher unter 'Harmony' bekannt) nach längerer Entwicklung (die Hörtests sind schon ein Jahr alt) von der IETF angenommen, wie die c't 16 berichtet.
Die aktuelle Version der OpusTools 0.1.3 encodiert ohne weitere Parameter mit ~96 kbps im VBR-Modus, 20-ms-Packets, Stereo mit Channel Coupling (vorgegeben eine WAV-Datei mit einem Audio-CD-Album). Die Encodinggeschwindigkeit ist etwa auf dem Stand aktueller Encoder (knapp 24× Realtime auf einem Phenom-II X4 945, 3 GHz; LAME 3.99.5 schafft mit -V5 etwa 35×).
Zu beachten ist, dass Opus für das Internet konzipiert wurde, also mit dem aktuellen Encoder eher geringere Bitrateschwankungen aufweist und auch zusätzliche Redundanzen gegen Paketverluste (Fehlerkorrekturdaten) einfügen kann. Ein echter qualitätsbasierter VBR-Modus ohne Zielbitrate für Audiophile ist momentan im Encoder nicht vorgesehen.
Plugins für verbreitete Audioplayer scheint es bisher eher noch nicht zu geben, aber zumindest foobar2000 v1.1.14 beta 1 und das Video-Objekt in der Gecko-Engine in Firefox unterstützt ihn schon.
Auf RareWares können wir vielleicht nächste Woche etwas erwarten; john33 ist im Moment auf Reisen, aber er hat angekündigt, dafür einen ganzen Zweig an Seiten einzuplanen, ähnlich wie für LAME oder Vorbis.
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Korrektur:
Der VBR-Modus ist schon qualitätsbasiert. Er verwendet Erfahrungen aus der Konvertierung einer großen Audio-Sammlung, eine Bitratenvorgabe entspricht also durchaus einem Qualitätslevel.
Außerdem gibt es noch eine experimentelle Variante mit neuen Allgorithmen betreffend Psychoakustik und VBR.