Abspielbarkeit von Encodings | Deinterlacing HD-Material

  • Hallo liebe Leute,

    will mich mal mit dem encoding von HD-Material versuchen. Dazu stellen sich mir folgende Fragen, die ich durch Googeln leider noch nicht zufriedenstellend beantworten konnte:

    • Welches sind die entscheidenden Parameter, um die ruckel freie Abspielbarkeit sicher zu stellen und welches sind die zugehörigen „Maximalwerte“. Gehe bis jetzt von Referenz-Frames, Max Bitrate und Max Buffer Size aus.
      Mit dem Ergebnis meines ersten Versuchs (ref-Frames: 5, B-Frames: 7, Buffer Size: 40000, Max Bitrate: 30000 und Level 4.1) bin ich zwar sehr zufrieden, doch es ruckelt an einigen Stellen bei der Wiedergabe auf meinem Laptop. Auch sollte es auf besseren Mediaplayern für den Fernseher laufen, denn ich will mir in Kürze einen zulegen, kann es folglich aber noch nicht testen. Jemand Erfahrung damit?
    • Deinterlacing von HD-Material. Welche Methode ist die beste? Habe bis jetzt immer TDeint verwendet, doch im Netz noch folgende Vorschläge gefunden:
      -MCBob().SelectEven()
      -TempGaussMC().SelectEven()


    Nochmals die kompletten Einstellungen des Testdurchlaufs:

    Code
    --preset veryslow --tune film --crf 16 --level 4.1 --keyint 300 --min-keyint 30 --ref 5 --bframes 7 --partitions p8x8,b8x8,i4x4,i8x8 --vbv-bufsize 40000 --vbv-maxrate 30000 --qcomp 0.9 --me tesa --merange 16 --aq-mode 2 --aq-strength 0.4 --output "<target>" "<source>"

    Grüße knight

  • zu 2.: ohne QTGMC mit Avisynth MT ist auch i.d.R. ordentlich und wenn es eh nur zum Einmaligen gucken ist, ist der Hardwaredeinterlacer von NVIDIA auf den man mit DGDecNV zugreifen kann auch okay.
    (ich hoffe Du deinterlaced kein telecine Material)
    zu 1.: Da Du zu Deinem Laptop keinerlei Infos gibst ist es schwer zu sagen, was da Probleme macht. (ob es z.B. Sinn macht zu gucken, dass man eine eventuelle Hardwarebeschleunigung nutzen kann)
    Generell ist es vermutlich sinnig sich Blu-ray kompatiblen Einstellungen zu orientieren.
    Mir ist leider so gar nicht klar, wie Du auf die Parameter gekommen bist die Du verwendest. :D
    "--keyint 300 --min-keyint 30" <- Warum so hohe Werte?
    "--me tesa" <- Warum so hoch?
    "--qcomp 0.9" <- Warum denn das?
    "--merange 16" <- Warum so niedrig?
    "--ref 5 --bframes 7" <- würde ich vermutlich auch niedrigere Werte wählen
    Nebenbei: einen preset zu wählen, bei dem man dann eigentlich so ziemlich alles überschreibt macht auch nur bedingt Sinn. ;)

    ------------
    Zum Decoding:
    Hier mal die Einstellungen welche die Decodinggeschwindigkeit am meisten beeinflussen: (von stark nach schwach)
    - cabac
    - deblocking
    - resolution
    - bitrate (<> cq <> crf)
    - bframes
    - p4x4
    - i4x4
    - i8x8
    - 8x8
    Ruckler liegen meist aber an Problemen mit weightb, weightp, der Anzahl der Referenz- und B-Frames oder b-pyramid.

    Cu Selur

  • Mit crf 16 und max. Bitrate 30000 wird vom Laptop schon eine beachtliche Rechenleistung verlangt. Mit crf 18 und max. Bitrate 25000 verschwinden vielleicht die Ruckler.

  • Was willst Du uns hier sagen?

    Nur weil ein Level@Profil x-Referenzframes erlaubt, heißt das noch lange nicht, dass der Laptop das Material auch mit so vielen Referenzframes wiedergeben kann.

    Nebenbei sei auch erwähnt, dass die angesprochene Abhängigkeit eine Vereinfachung von:

    Code
    maxref = Min(maxDPBforProfileAndLevel/bytesPerFrame, 16)
    maxref = (pyramid) ? maxref-1 : maxref
    if(maxref) < bframeModifier+1) maxref = bframeModifier+1


    ist und nur mit Ziel auf ein bestimmtes Profile@Level Sinn macht.

    Cu Selur

  • Was willst Du uns hier sagen?

    Seine Frage bezog sich nicht nur auf den Laptop, sondern auch auf Media player in TVs. Und dort ist es so, dass je nach Auflösung unterschiedlich viele REF Frames verwendet werden können. Mehr kann die Hardware schlicht nicht.
    Bei full-HD sind derzeit maximal 5 REF frames möglich. Bei kleineren Auflösungen sind 12 REFs drin.

    Höhere Formatlevel als 4.1 können ein weiteres Problem sein. Hat aber nicht zwingend etwas mit den REFs zu tun.

    Auf dem Laptop ist das natürlich irrelevant.

  • Danke erstmal fuer die vielen und schnellen Antworten!

    zu 2.: ohne QTGMC mit Avisynth MT ist auch i.d.R. ordentlich und wenn es eh nur zum Einmaligen gucken ist, ist der Hardwaredeinterlacer von NVIDIA auf den man mit DGDecNV zugreifen kann auch okay.
    (ich hoffe Du deinterlaced kein telecine Material)


    Sind wirklich Sachen die ich oft sehen möchte, weshalb auch der Aufwand des reencodings. Dabei ist mir die Qualität wichtiger als die Größe. Wo liegt denn Qualitativ der TDeint? Ist definitiv interlacing in einigen Fällen.

    zu 1.: Da Du zu Deinem Laptop keinerlei Infos gibst ist es schwer zu sagen, was da Probleme macht. (ob es z.B. Sinn macht zu gucken, dass man eine eventuelle Hardwarebeschleunigung nutzen kann)
    Generell ist es vermutlich sinnig sich Blu-ray kompatiblen Einstellungen zu orientieren.


    Mir ging es hauptsächlich um die allgemeine Kompatibilität, mein Laptop sollte nur ein Beispiel darstellen. Die originalen Streams einer Blu-ray lassen sich problemlos abspielen. Hier die Daten dazu:
    Prozessor: Intel® Core™2 Duo CPU T6400 @2.00GHz 2.00GHz
    Arbeitsspeicher: 4GB
    Grafikkarte: Mobile Intel® 4 Series Express Chipset Family (Ist wohl der Engpass)
    Glaube nicht, dass Blu-ray kompatible Einstellungen wichtig sind, da das Material auf einer externen HD abgelegt werden. Habe hier im Forum gelesen, dass die Anforderungen dazu teils Hirnrissig sein sollen.

    Mir ist leider so gar nicht klar, wie Du auf die Parameter gekommen bist die Du verwendest. :D


    Die x264 Einstellungen habe ich irgendwann 2010 gemacht, damals noch für DVD-Material. Kann diese Entscheidungen deshalb nicht mehr vollkommen nachvollziehen. Hauptsächlich sind diese auf der Grundlage von Brother Johns Encodingwissen entstanden, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

    "--keyint 300 --min-keyint 30" <- Warum so hohe Werte?


    In Brother Johns Encodingwissen steht als Empfehlung das 10 fache der Framerate. Da das war wohl die Framerate 29.97 die Grundlage, auch da es mir nicht so aufs Schneiden und Spulen ankam.

    "--me tesa" <- Warum so hoch?


    Habe mich damals mit der zugrundeliegenden Technik beschäftigt und war wohl begeistert. Lag auch daran, dass die Encodingzeit nie eine so große Rolle gespielt hat, da es sich nur um sehr wenige Sachen handelte. Werde es aber mal --me tesa Umh reduzieren. Solle aber keinen Einfluss auf das decoding haben.

    "--qcomp 0.9" <- Warum denn das?


    War wohl ein versehen, zumindest für mich nicht mehr nachvollziehbar. Soweit ich weiß gilt es auch nur für 2 pass was ich nicht verwende. Wieder auf Standard.

    "--merange 16" <- Warum so niedrig?

    Zitat

    Legt die Größe des Bereichs fest, in dem nach Bewegung gesucht wird. Ist nur relevant für die Modi ab --me umh. Höhere Werte als 16 sind selten sinnvoll. Achtung: Hohe Werte sind extrem langsam! (Brother Johns Encodingwissen)


    Hat sich da etwas geändert?

    "--ref 5 --bframes 7" <- würde ich vermutlich auch niedrigere Werte wählen
    Nebenbei: einen preset zu wählen, bei dem man dann eigentlich so ziemlich alles überschreibt macht auch nur bedingt Sinn. ;)


    Werde es mal mit ref 3 bframe 5 versuchen!


    Da cabac und deblocking zentrale Bestandteile des Codecs sind, ist es wohl wenig Sinnvoll diese zu deaktivieren. Auch die Auflösung sollte so bleiben. Deshalb bleibt wohl die Reduktion der Bitrate und bframes.

  • Mit crf 16 und max. Bitrate 30000 wird vom Laptop schon eine beachtliche Rechenleistung verlangt. Mit crf 18 und max. Bitrate 25000 verschwinden vielleicht die Ruckler.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, hängt die Bitrate und das crf direkt miteinander zusammen. Eine Reduktion der max. Bitrate reduziert im Ernstfall die crf, oder nicht?

    Die maximalen REF Frames hängen von der Auflösung ab:
    http://forum.chip.de/video-bearbeit…ml#post10353991


    Bei 1080 also 5ref Hardwarebedingt.

    Anders herum: Weil der Laptop nur eine mäßige Decodierleistung hat, unterstützt er nicht alle Profile und Level, also finde das Profile@Level heraus, das von deinem Laptop maximal unterstützt wird.


    Wie stelle ich den Profile@Level fest. Dachte bis jetzt das gilt nur für Hardware-Decoder für den TV z.B. und nicht für PC’s bzw. den Laptop.

  • Zitat

    Wie stelle ich den Profile@Level fest. Dachte bis jetzt das gilt nur für Hardware-Decoder für den TV z.B. und nicht für PC’s bzw. den Laptop.


    Denke LigH hat sich das so gedacht, dass man ein paar Streams mit den entsprechenden Profile@Level Kombinationen erstellt und gucke was der Player/Laptop kann.

    Zitat

    Die originalen Streams einer Blu-ray lassen sich problemlos abspielen.


    Dann reicht es eventuell schon die Anzahl der B-Frames etwas runter zu drehen.

    Zitat

    Hat sich da etwas geändert?


    Bei HD Material machen höhere Werte durchaus Sinn. ;)

    Zitat

    Soweit ich weiß gilt es auch nur für 2 pass was ich nicht verwende.


    Nein, qcomp wird außer bei constant quantizer immer verwendet.

    Zitat

    Da das war wohl die Framerate 29.97 die Grundlage,...


    29.97 zu nehmen, macht eigentlich nur bei echtem interlactem NTSC Material Sinn, was die meisten User seltenst finden. Wenn man normales NTSC DVD Material umwandelt sollte man IVTC nutzen und dann halt man ~24fps.

    Zitat

    Dabei ist mir die Qualität wichtiger als die Größe. Wo liegt denn Qualitativ der TDeint? Ist definitiv interlacing in einigen Fällen.


    -> QTGMC liefert i.d.R. bessere Ergebnisse als TDeint, ist aber langsamer

  • Bei 1080 also 5ref Hardwarebedingt.

    Bei 1920x1080 und Level 4.1 sind maximal 4 Referenzen erlaubt.

    Die Anzahl der Referenzen ist eigentlich nur eine Speicherlimitierung, was bei PCs mit quasi-grenzenlosem Speicher keine Rolle spielt. B-Frames eigentlich auch nicht. Bei solch alten Rechnern helfen wirklich nur Dinge wie niedrige Bitrate, cabac ausschalten, Auflösung verringern. Aber das gilt wirklich nur für sehr alte Rechner - darüber würde ich mir heutzutage weniger Gedanken machen, wo selbst Smartphones schon FullHD im High Profile schaffen.

    Ansonsten halt sicherstellen, daß der Player auf Performance getrimmt ist: schneller Renderer, schneller Decoder. Was nutzt Du hier derzeit? Multi-threading ist eingeschaltet?


  • Bei HD Material machen höhere Werte durchaus Sinn. ;)


    Was sollte man denn dann fuer einen Wert nehmen?


    Ansonsten halt sicherstellen, daß der Player auf Performance getrimmt ist: schneller Renderer, schneller Decoder. Was nutzt Du hier derzeit? Multi-threading ist eingeschaltet?


    Nutze fuer HD im Moment PowerDVD12, da es auf meinem Laptop besser damit zurecht kommt als der VCL mit dem aktuellen ffdshow. Wie kann man denn feststellen, ob Multi-threading aktiviert ist?

  • Nutze fuer HD im Moment PowerDVD12, da es auf meinem Laptop besser damit zurecht kommt als der VCL mit dem aktuellen ffdshow. Wie kann man denn feststellen, ob Multi-threading aktiviert ist?

    In der Regel ist es automatisch eingeschaltet - keine Ahnung, wie das bei PowerDVD läuft.

    Ansonsten mal einen der üblichen Player testen: MPC-HC mit LAV Filters und z.B. Overlay-Renderer. Weiß nicht genau wie es bei dem Grafikchip mit DXVA aussieht - sonst könnte man das auch mal testen.

  • In der Regel ist es automatisch eingeschaltet - keine Ahnung, wie das bei PowerDVD läuft.

    Konnte die Option dort nicht finden. Fast so schlimm wie das iPhone :D, man hat kaum Zugriff auf Einstellungen...

    Zitat

    Ansonsten mal einen der üblichen Player testen: MPC-HC mit LAV Filters und z.B. Overlay-Renderer. Weiß nicht genau wie es bei dem Grafikchip mit DXVA aussieht - sonst könnte man das auch mal testen.

    Gute Idee nochmals in diese Richtung zu testen! Hab den Player installiert nur die Filter wollen gerade irgendwie nicht. Werde das irgendwie Biegen und dann berichten.

  • Die LAV Filter laufen jetzt. Ist mit Overlay-Renderer das angebotene Overlay Mixer Renderer gemeint??? Mir wird DXVA2 (native) und DXVA2 (copy back) angeboten, mit ersterem ruckelt das Video nur an einer Stelle fuer ein paar Sekunden von ca. 45min. ges. Laenge. Ist im Notfall wohl auszuhalten...
    Beim naechsten Kauf lege ich doch Wert auf einen besseren Grafikchip, dachte da ich nicht spiele, dass es nicht so wichtig ist.

  • Ja, ich meinte den "Overlay Mixer Renderer". Für DXVA2 native muß man allerdings einen kompatiblen DXVA2-kompatiblen Renderer nutzen (und zwischen Decoder und Renderer dürfen keine weiteren Filter sein), dafür ist es etwas schneller als "copy back". Wenn die die Filtereinstellungen von LAV Video während des Abspielens aufrufst, kannst Du sehen, welcher Decoder gerade wirklich genutzt wird.

  • Ok! Nach einigem Experimentieren muss ich feststellen, dass es mit PowerDVD12 auf meinem Laptop immer noch am besten funktioniert. Aber mein Ziel, die Reencodings abspielbar zu encoden habe ich dank eurer Hilfe erreicht. VIELEN DANK!!!

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