Cat.6 Indoor/Outdoor-Verkabelung: Was beachten?

  • Für den Anschluss von IP-Kameras sollen Cat.6-Kabel verlegt werden, teilweise im Haus, teilweise herausführend, teilweise im Erdrohr zwischen Gebäuden.

    Meiner Erfahrung nach sind 50 m als Patchkabel indoor kein Problem. Das Herausführen zur Kamera unterm Dach sollte wohl auch nicht problematisch sein. Aber was die Verbindung zwischen den Gebäuden angeht: Sollte es da doch besser ein "Verlegekabel" sein? Die haben etwas dickere Adern, sind dadurch aber auch deutlich steifer, also vermutlich auch etwas knickempfindlicher. Gibt es da gute Übersichten zu Verwendungshinweisen?

    Und zur effizienten Verteilung und Vermeidung überlanger Verbindungsstrecken: Reicht da ab und zu ein Switch an "Baumknoten", oder sollte man da mehr bedenken? Empfohlene Abstände zu Stromleitungen sind sicher auch wichtig zu wissen.

  • Wüsste keine Seite die eine Übersicht in die Richtung hat.
    Wegen den Verbindungsstrecken: Switch sollte reichen.
    Von wegen Abstand zur Stromleitung: Gute Frage, gibt es sicher Baurichtlinien für,... Aus eigener Erfahrung würde ich sagen: "sollte bei normalen Strom- und Netzwerkkabeln kein wirkliches Problem sein".
    Zum Kabel: würde keine normalen Patchkabel sondern schon Verlegekabel nehmen. Ja, die sind nur so zum Knicken Gedacht aber halt auch robuster,..

    Cu Selur

  • Würde schon allein deshalb Verlegekabel nehmen, weil vorkonfektionierte Kabel schwer durch Bohrlöcher zu bekommen sind. Und außerdem kannst Du das Kabel so genau auf die benötigte Länge zurecht schneiden. Bei nem 50m Patchkabel hast Du am Ende evtl. einige Meter "übrig", die Du dann z.B. aufrollen und irgendwo unterbringen müsstest...

    (Ich denke auch, dass geeignete Verlegekabel deutlich witterungsbeständiger sein sollten, als Patch-Kabel, die eigentlich nur für Indoor gedacht sind)

  • Mit "Patchkabel" meine ich nicht, dass schon Stecker drauf sind; es gibt sowohl Patchkabel als auch Verlegekabel z.B. auf 100 m Rolle. Die unterschieden sich dann aber fast nur in der Stärke der Adern (evtl. auch Abschirmung) und ihrer Flexibilität. Laut Wikipedia: Twisted-Pair-Kabel 1. Leitungsaufbau wäre für "Verlegekabel" 4×2×{0,4-0,6}, für Patchkabel 4×2×{0,27-0,5} typisch.

    Da wir hier schon ein 50-m-Cat.6-Kabel quer über dem Dachboden liegen haben, und unsere Internet-Anbindung dennoch auf keinerlei Übertragungsprobleme hindeutet, vermute ich, dass indoor eben Patchkabel-Meterware ausreichen sollte, und Verlegekabel vielleicht nur zwischen den Gebäuden im Erdrohr nötig wäre.

    Als Abstand zu anderen Leitungen dürfte "gespreizte Hand" (~20 cm) genügen.

  • Quote

    dass indoor eben Patchkabel-Meterware ausreichen sollte


    Zumindest so lange Du nicht direkt neben einem Stromkabel bist, solltes es keinerlei Probleme geben.

    Quote

    Als Abstand zu anderen Leitungen dürfte "gespreizte Hand" (~20 cm) genügen.


    20cm reichen dicke,... (5 tun es sicher auch ;))

  • Solange die 100m eingehalten werden, sollte sowohl Patch- als auch Verlegekabel kein Problem sein. Gedanken würde ich mir eher um Dinge wie Feuchtigkeit, Haltbarkeit der Isolierung oder evtl. Potentialunterschiede zwischen verschiedenen Gebäuden machen. Es gibt für die Außenverlegung auch Erdkabel.

  • Solange die 100m eingehalten werden, sollte sowohl Patch- als auch Verlegekabel kein Problem sein. Gedanken würde ich mir eher um Dinge wie Feuchtigkeit, Haltbarkeit der Isolierung oder evtl. Potentialunterschiede zwischen verschiedenen Gebäuden machen. Es gibt für die Außenverlegung auch Erdkabel.

    Genau - die wesentlichen Punkte. Besonderes Augenmerk auf die Potentialunterschiede zwischen den Häusern - das ist schon innerhalb eines Hauses zwischen den Etagen mitunter ein Problem. Wenn Ausgleichsstöme über den Schirm fließen, hat man die "schönsten" Effekte, oder es geht auch gern mal was kaputt...

  • Nun, wenn man das weitertreibt, dann könnte sogar ein LWL-System sinnvoll sein, um die Unterflur-Rohr-Strecken zwischen den Gebäuden mit elektrischer Trennung zu überbrücken. Nur muss ich mich dann wieder mit den verschiedenen Glasfaser-Systemen auseinandersetzen... Na, ich hoffe, ich finde da noch jemanden mit praktischer Erfahrung, im IRC hatte da ein Bekannter so was erwähnt.

  • Nun, wenn man das weitertreibt, dann könnte sogar ein LWL-System sinnvoll sein, um die Unterflur-Rohr-Strecken zwischen den Gebäuden mit elektrischer Trennung zu überbrücken. Nur muss ich mich dann wieder mit den verschiedenen Glasfaser-Systemen auseinandersetzen... Na, ich hoffe, ich finde da noch jemanden mit praktischer Erfahrung, im IRC hatte da ein Bekannter so was erwähnt.

    Es gibt auch Systeme zur Potentialtrennung von (Standard-)Kupferkabeln - bezahlbar bis in den G-Bit Bereich. Kann mich finster erinnern, sowas mal vor 3 Jahren gebaut zu haben (ca. 30m über den Hof im Schutzrohr) - da haben die Koppler so um 80€ gekostet und laufen bis heute problemlos.
    In dem Fall waren es 4 CAT7-Stränge, die per GB-Switch mit Port-Aggregation einen redundanten Server im anderen Haus angebunden haben....
    ..zusätzlich hat man dann auch noch die Ausfallsicherheit, falls mal ein Kabel oder ein Koppler kaputt geht.

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