mpeg2 für DVD vorbereiten

  • Hallo Zusammen,
    ich poste mal hier, so kriege ich die wenigsten Kopfnüsse für die vielleicht banale Frage...
    Folgender Sachverhalt: Ich habe eine mehrteilige Reisereportage und möchte diese jemandem als klassische DVD zukommen lassen. Die einzelnen Folgen hatte ich seinerzeit mit einem analogen Festplattenrecorder aufgezeichnet und per DVD-Recorder auf meinen Rechner geschiftet. Wie dem auch sei, der DVD-Recorder hat im 4:3-Format (Auflösung 720x576) aufgezeichnet und der ursprünglichen 16:9 Sendung schöne breite schwarze Streifen hinzugefügt . Da ich die Folgen damals nur auf dem PC haben wollte (und mir über weitere/andere Verarbeitung keine tieferen Gedanken gemacht habe), habe ich die VOBs mit Avisynth beschnitten und so letztendlich eine mpeg2-Datei mit ca. 1,2-1,3GB pro Folge erzeugt, die jetzt eine Auflösung von 688x432 haben. Auf dem Festplattenrecorder existieren die Aufnahmen nicht mehr und die (RW-)DVD wurde nur als Transportmedium genutzt und ist auch längst überspielt. Soweit die Ausgangssituation.
    Mit der "Quick-Lösung" Windows-DVD-Maker und den vorliegenden mpeg-Dateien war das Ergebnis in der Qualität allerdings ziemlich bescheiden. Mit entsprechender (manueller) Vorarbeit an den mpeg-Dateien müsste das sicher deutlich besser gehen, insbesondere wenn bei der DVD-Erstellung dann nicht mehr neu encodet und nur noch in das DVD-Format gewandelt werden muss.
    Was schlagt ihr vor zu:
    - Anpassen der Auflösung (welche bei 16:9 oder besser wieder schwarze Ränder ergänzen für 4:3 bei 720x576)
    - Reduzierung der Dateigröße (4 Folgen auf 1 DVD)
    - geeignete Software für DVD-Erstellung (am besten Kostenlos)
    - oder doch lieber eine "gute" DVD-Software, die man mit den vorhandenen mpeg-Dateien direkt füttern kann und die alles nötige halbwegs gut erledigt (welche?)

    Alles zusammen ist das sicher keine große Sache, aber als Newbie in Sachen DVD-Erstellung durchaus zeitaufwendig, wenn man sich alles selbst anlesen und recherchieren muss. Ich hoffe die Sache mit ein paar passenden Antworten von Euch zu beschleunigen.

    Wichtig dabei:
    - Das Endergebnis muss nicht die höchsten Qualitätsstandards erfüllen, aber große Einbußen gegenüber sicher nicht optimalen Ausgangsmaterial sollten vermieden werden, bzw. nicht mehr als nötig sein. Der Aufwand sollte sich auch in Grenzen halten.


    Allen Forenmitgliedern wünsche ich einen guten Start im neuen Jahr sowie Spaß und gutes Gelingen bei Euren Video-Projekten.

    Grüße Thomas

  • Die einzelnen Folgen hatte ich seinerzeit mit einem analogen Festplattenrecorder aufgezeichnet und per DVD-Recorder auf meinen Rechner geschiftet.

    Wie muss man das verstehen? Hast du Festplattenrecorder und DVD-Recorder mit (z.B.) einem Scartkabel verbunden und dann die Aufnahme abgespielt und mit dem DVD-Recorder wieder aufgezeichnet? Falls ja war das schon der erste nicht wirklich empfehlenswerte Schritt...

    Wie dem auch sei, der DVD-Recorder hat im 4:3-Format (Auflösung 720x576) aufgezeichnet und der ursprünglichen 16:9 Sendung schöne breite schwarze Streifen hinzugefügt .


    Falls die Videos nach eben genannter Art auf DVD transferiert wurden, dann kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es nicht der DVD-Recorder war, der die Aufnahme letterboxed hat. Möglicherweise wurde das Programm schon als Letterbox gesendet. Wenn das Ganze von einem analogen Verbreitungsweg aufgezeichnet wurde, dann war es auf jeden Fall schon letterboxed.

    Außerdem, nur zum Verständnis, die Pixel einer DVD sind nicht quadratisch, sondern rechteckig. Das heißt, 720x576 ist nicht automatisch 4:3, sondern kann genauso auch anamorphes 16:9 sein – die Auflösung hängt nicht mit dem Seitenverhältnis zusammen.


    und so letztendlich eine mpeg2-Datei mit ca. 1,2-1,3GB pro Folge erzeugt, die jetzt eine Auflösung von 688x432 haben.

    Das ist leider ganz schlecht, denn das kann man nicht für eine standardgemäße DVD-Video verwenden, sondern muss es schon wieder neu encodieren. :hm:


    insbesondere wenn bei der DVD-Erstellung dann nicht mehr neu encodet und nur noch in das DVD-Format gewandelt werden muss.

    Wie gesagt, geht nicht. Deine VOBs sind nicht DVD kompatibel.


    Am besten wäre wohl, du nimmst das kostenlose DGMPGDec um die VOBs in AviSynth zu holen und bringst das Ganze dann damit auf DVD kompatible Maße und machst dann ein letztes Mal MPEG2 daraus mit dem ebenfalls kostenlosen HCenc.
    Den Ton müsstest du ohne Änderungen (hoffentlich) von deinen vorliegenden VOBs übernehmen können.

    Am Ende machst du noch eine DVD-Struktur aus den einzelnen Video und Audiodateien. Ob mit oder ohne Menü bleibt dir überlassen.

  • Wie muss man das verstehen? Hast du Festplattenrecorder und DVD-Recorder mit (z.B.) einem Scartkabel verbunden und dann die Aufnahme abgespielt und mit dem DVD-Recorder wieder aufgezeichnet? Falls ja war das schon der erste nicht wirklich empfehlenswerte Schritt...

    Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Es ist ein Kombigerät (Sony RDR105), das analoges TV-Signal aufzeichnet und die Aufzeichnungen brennen kann. Nur wie das analoge Signal digitalisiert und in welchen Format geräteintern gespeichert wird ist nicht bekannt. Man kann lediglich Aufnahme als DVD brennen, ohne große Einstelloptionen.

  • Das ist leider ganz schlecht, denn das kann man nicht für eine standardgemäße DVD-Video verwenden, sondern muss es schon wieder neu encodieren. :hm:

    Soweit ist es mir ja auch bewusst. Meine Frage zielt ja letztlich auch darauf hinaus, wie man hier am besten vorgehen sollte.

    Wie gesagt, geht nicht. Deine VOBs sind nicht DVD kompatibel.

    Darum war mein Gedanke auch selbst (mit entsprechenden Einflussmöglichkeiten) neu zu encodieren und das Ergebnis hieraus dann für die endgültige DVD zu verwenden.

  • Zitat

    Man kann lediglich Aufnahme als DVD brennen, ohne große Einstelloptionen.


    zumindest die Einst. XP= 1Std.auf eine DVD / SP=2 Std.auf eine DVD.....oder so ähnlich kannst da am Sony sicher einstellen ?

    Schade dass das Gerät nicht auf DVD-RAM schreiben konnte.

    Kannst Du mal einen Ausschnitt hochladen ?
    dann sieht man mehr und auch welcher Encoder man einsetzen muss [HCEnc=Kostenlos oder den Procoder=kostenpflichtig]

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Am besten wäre wohl, du nimmst das kostenlose DGMPGDec um die VOBs in AviSynth zu holen und bringst das Ganze dann damit auf DVD kompatible Maße und machst dann ein letztes Mal MPEG2 daraus mit dem ebenfalls kostenlosen HCenc.
    Den Ton müsstest du ohne Änderungen (hoffentlich) von deinen vorliegenden VOBs übernehmen können.

    Am Ende machst du noch eine DVD-Struktur aus den einzelnen Video und Audiodateien. Ob mit oder ohne Menü bleibt dir überlassen.

    Vorweg: Avisynth hatte ich damals ja auch verwendet und der Ton ist damals genau so übertragen worden. Dieser Teil ist mir recht klar.

    Nun setzen eigentlich meine Fragen an:
    1. Welches DVD-kompatibles Maß ist hier am besten geeignet
    - 720x??? bei 16:9 mit oder ohne schwarze Balken (die ich auf der DVD eigentlich nicht sehen möchte)
    - oder besser 720x576 bei 4:3 mit entsprechenden schwarzen Balken

    1b. Die nötige Größenanpassung (für 4 Folgen auf einer DVD) müsste ja beim Neuencoden eingestellt werden. Kann HCenc die Bitrate zielgenau auf eine Wunschdateigröße anpassen oder muss ich per Trail&Error selbst ran?

    2. Gehen wir mal davon aus, dass dann ein DVD-kompatibles Format vorliegt.
    - Welches Authoring Programm eignet sich, um das HCenc-Result und den unbehandelten Ton so zu verarbeiten, dass keine weiteren Encodings auftreten (Auflösungen stimmen ja und die Dateigrößen sind auch so, dass alles auf eine DVD passt). Mein Wunsch wäre dabei ein Startmenu mit einem Unterpunkt für jede Folge. Spezielle Kapitel innerhalb der Folgen benötige ich nicht.


    So, nun noch einmal Danke für die erste ausführliche Rückmeldung.

    Grüße Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von mectst (7. Januar 2014 um 13:52)

  • zumindest die Einst. XP= 1Std.auf eine DVD / SP=2 Std.auf eine DVD.....oder so ähnlich kannst da am Sony sicher einstellen ?

    Schade dass das Gerät nicht auf DVD-RAM schreiben konnte.

    Kannst Du mal einen Ausschnitt hochladen ?
    dann sieht man mehr und auch welcher Encoder man einsetzen muss [HCEnc=Kostenlos oder den Procoder=kostenpflichtig]

    Ja, diese Einstellungen sind möglich, aber auch hinfällig, da die Folgen nicht mehr auf dem Festplatten-Recorder sind.
    Ob DVD-Ram geht müsste ich nachschlagen. Hilft hier aber auch nicht, da ich die RW-DVD nur genutzt habe, um die Aufzeichnungen auf den PC zu bringen. Eine andere Ausgabemöglichkeit sieht das Sony-Gerät nicht vor.
    An "Langzeit-Archivierung" des "Original-Materials" hatte ich damals auch nie gedacht, geschweige denn an weitere Berarbeitung und Weitergabe. Eine Datei zum Ansehen auf dem PC war mir damals völlig ausreichend. Jetzt sieht man aber wieder mal, dass Prognosen besonders schwierig sind, wenn sie die Zukunft betreffen. :)

    An einen Ausschnitt kann ich mich heute Abend mit etwas mehr Ruhe machen.

    Grüße Thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von mectst (7. Januar 2014 um 13:55)

  • 1b
    Wenn Du soviele Teile auf eine DVD bringen willst ist nur der Procoder einsetzbar,das ist der einzige Encoder der es sauber kann mit interlaced Material.
    Bei Bitraten ab 6000 kbps merkt man fast keinen Unterschied bei den diversen mpeg2 Encodern,wohl aber wenn bei Interlaced Datenraten zum Bsp.gegen 3000 kbps oder noch darunter erstellt werden müssen.
    Dann doch lieber 4 Streams auf 2 DVDs verteilen.

    Punkt 2
    Selber setze ich,wenn bereits sauberes mpeg2 Material vorliegt,Womble 5 ein.
    Da gehts Schneiden schnell und es wird nicht neu codiert,der da eingesetzte mpeg2 Codierer ist nämlich nicht zu gebrauchen bei ganz niedrigen Datenraten.
    Früher gabs noch,als Kostenlose,mpeg2 Schnitt von Martin Dienert und Cuttermaran.
    Beide setze ich hier im Studio aber schon lange nicht mehr ein.

    Zitat

    Mein Wunsch wäre dabei ein Startmenu mit einem Unterpunkt für jede Folge.


    Kein Problem,mache ich hier mit dem ollen Ulead Power Tools,obwohl hier noch Encore ausm CS6 Paket wie auch TMPGEnc Authoring Works in der neuesten Fassung vorliegen.
    Von Ulead power Tools gibts noch eine kostenlose und etwas eingeschränkte Version,die lag früher bei vielen videoprogrammen noch bei,frage mal Deine Kollegen.Einer hat sie sicher noch in seinem Fundus.

    Zitat

    Ja, diese Einstellungen sind möglich, aber auch hinfällig, da die Folgen nicht mehr auf dem Festplatten-Recorder sind.


    Okay....

    Zitat

    An einen Ausschnitt kann ich mich heute Abend mit etwas mehr Ruhe machen.


    ...noch mehr Ruhe....lade doch die Demo von Womble,passe das GUI [graphische Oberfläche] an Deinen Geschmack an [speichere es ab]...lege einen Ausschnitt Deines Files auf die Timeline [Zeitleiste] und schneide dann einen Ausschnitt aus.
    Hochladen im Netz geht mit file-upload.net [bis 400 MB]

    Selber setze ich hier sehr viele kostenlose Tools ein,muss aber immer aufpassen,denn kommerziell sind nicht viele einsetzbar.

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  • Ich hab's gestern Abend doch nicht mehr geschafft ein Video-Schnipsel zu extrahieren. Ich hole das schnellstmöglich nach...

    Goldwingfahrer:
    Die "Profi-Variante" klingt schon gut muss ich zugeben. Danke für den Einblick. Da es aber ein 1xProjekt ist werde ich auf Amateur-Niveau und nach Möglichkeit bei den kostenlosen Amateur-Werkzeugen bleiben. Nur das "Dilettanten-Werkzeug Windows DVD-Maker" muss es nicht sein - diese Qualität ist unter meinen Amateur-Anspruch :ja:.


    1b:
    Interlaced ist noch mal ein guter Hinweis, den ich bis dato nicht so auf dem Schirm hatte. Ich schaue das Ausgangsmaterial mal diesbezüglich an und der Ausschnitt wird es ja sicher auch zu Tage bringen.
    Natürlich tun es auch 2 DVDs. Ich dachte, da die 4 Folgen zusammen knapp 5GB sind reichen ca. 10% reduzierte Datenrate, um sie zusammen auf 1 DVD zu bringen. Bei der ohnehin nicht besten Aufzeichnung und dem jetzt so vorliegenden Material macht sich das auch nicht allzu sehr bemerkbar, so war mein Gedanke.

    2:
    Schneiden ist nicht mehr erforderlich, das habe ich bei meiner damaligen Bearbeitung schon mit ProjectX erledigt. Cuttermaran ist mir als Tool hierzu aber auch bekannt und ich hab's früher auch einige Male benutzt.
    Ulead Power Tools ist ein guter Tipp. Die kostenlose Version sollte man im Netz (sicher auch als legalen Download) finden können. Hier werde ich mal googeln.


    Grüße Thomas

  • Nun setzen eigentlich meine Fragen an:
    1. Welches DVD-kompatibles Maß ist hier am besten geeignet
    - 720x??? bei 16:9 mit oder ohne schwarze Balken (die ich auf der DVD eigentlich nicht sehen möchte)
    - oder besser 720x576 bei 4:3 mit entsprechenden schwarzen Balken

    Am ökonomischsten (vor dem Hintergrund, dass die Quelle schon letterboxed war) ist, das wieder auf einen 4:3 Frame mit Letterbox zu bringen.
    Natürlich könnte man bei der Gelegenheit auch anamorphes 16:9 machen, aber das bringt hier leider gar nichts – im Gegenteil, es könnte sogar kontroproduktiv sein, weil es mehr Datenrate benötigen wird (wegen fehlender Balken), ohne dass es die Bildqualität verbessern könnte. Außerdem stellt sich dabei die Frage, ob das Video (noch) interlaced ist, oder nicht (mehr). Einziger kleiner Vorteil wäre höchstens, dass man beim Betrachten via DVD-Player an einem Breitbildfernseher nicht die Fernbedienung in die Hand nehmen müsste, um das Bildformat einzustellen.

    Deine vorliegenden Videos haben also eine Auflösung von 688x432? Das klingt ja ziemlich stark danach, als ob da (zum Glück!) nur gecroppt und nicht skaliert wurde (432 ist genau die Anzahl an Zeilen, die übrig bleibt, wenn man die Letterbox abschneidet). Es könnte sogar das Interlacing noch intakt sein.
    Dann bräuchtest du nur die Differenz zwischen 688x432 und 720x576 als schwarze Balken anfügen.

    Code
    AddBorders(16,72,16,72)


    1b) Trial & Error, nein, keine Sorge. :)
    Man kann die Zielgröße im HCenc sehen und die Bitrate daran anpassen.


    2.) So ziemlich jedes Authoring Programm eignet sich (naja, die Windows Dinger nicht so, wie du gemerkt hast).

    Kostenlos und in der Lage ein Menü zu erstellen ist "GUI for dvdauthor/MuxMan".

  • 1b) Man kann sogar die gewünschte Zielgröße eingeben, und HCEnc errechnet daraus die Bitrate. Dabei sollte aber beachtet werden, dass man nur die Größe des Video-Anteils eingibt. Dazu kommen noch Tonspuren und Multiplexing-Overhead. Es ist also anzuraten, die Summe nicht auf so-exakt-wie-möglich 4,7 Milliarden Bytes (DVD+R Single Layer) bringen zu wollen, "reichlich" Reserve ist sicherer; "Überbrennen" ist im Unterschied zu Audio-CDs nämlich weder sinnvoll noch meist überhaupt vom Brenner unterstützt.

  • Am ökonomischsten (vor dem Hintergrund, dass die Quelle schon letterboxed war) ist, das wieder auf einen 4:3 Frame mit Letterbox zu bringen.
    Natürlich könnte man bei der Gelegenheit auch anamorphes 16:9 machen, aber das bringt hier leider gar nichts – im Gegenteil, es könnte sogar kontroproduktiv sein, weil es mehr Datenrate benötigen wird (wegen fehlender Balken), ohne dass es die Bildqualität verbessern könnte. Außerdem stellt sich dabei die Frage, ob das Video (noch) interlaced ist, oder nicht (mehr). Einziger kleiner Vorteil wäre höchstens, dass man beim Betrachten via DVD-Player an einem Breitbildfernseher nicht die Fernbedienung in die Hand nehmen müsste, um das Bildformat einzustellen.

    Deine vorliegenden Videos haben also eine Auflösung von 688x432? Das klingt ja ziemlich stark danach, als ob da (zum Glück!) nur gecroppt und nicht skaliert wurde (432 ist genau die Anzahl an Zeilen, die übrig bleibt, wenn man die Letterbox abschneidet). Es könnte sogar das Interlacing noch intakt sein.
    Dann bräuchtest du nur die Differenz zwischen 688x432 und 720x576 als schwarze Balken anfügen.

    Genau so ist es: Neben dem Schneiden (unnötiger Vor- und Nachlauf der Aufnahme entfernt) hatte ich damals das Video-Bild so beschnitten, dass auf dem PC keine schwarzen Balken mehr sichtbar sind. Weitere Bearbeitung (skalieren oder Bildoptimierungen) habe ich nicht vorgenommen. Es klingt also vernünftig, einfach die schwarzen Balken wieder hinzuzugeben.

    So wie es aussieht (Analyse mit Media-Info) ist das Material (noch?) interlaced;

    Einen 45-Sekunden-Ausschnitt habe ich jetzt auch bei file-uplaod.net hinterlegt:
    Griechenland_45s_Ausschnitt.mpg


    Am Wochenende werde ich mal Versuchen die Videos entsprechend zu bearbeiten und dann eine DVD zu erstellen.

    Grüße Thomas

  • Thomas

    Als Erstes würde ich mal den "Grauschleier" entfernen,resp.die Farben anpassen.

    Hier im Screen siehst Du den Unterschied im Bild...und auch im Wellenform und Vectorscop.
    http://666kb.com/i/ckuupaiyzzh2esli4.jpg

    [mich würde brennend interressieren,welcher DVD Rekorder sowas produziert hat]

    Ein Bild....äh...ein Film sagt mehr als 100 Worte.
    Links im Bild,Dein Original,Rechts das etwas Angepasste.
    http://www.file-upload.net/download-85020…Greece.zip.html

    Soll ja nur als Beispiel dienen,damit Du weisst was als Erstes zu machen ist.

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  • Hut ab! Und irgendwie auch nicht ganz fair von Dir! Denn an Videobearbeitung zwecks Optimierung des Materials hatte ich nimmernie gedacht und wenn ich das Ergebnis sehe, brennts natürlich unter den Fingern das auch hin zu bekommen. Die dumme Frage für den Anfänger in Videobearbeitung lautet natürlich: WIE kriege ich das mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln hin, bzw. mit welchen Tools hat man als Nichtprofi die Chance??? Und etwas konkreter gefragt: Welchen Filter hast Du auf das Video losgelassen?

    Aber um Deine Frage noch zu beantworten: Das Aufnahmegerät ist ein Sony RDR AT-105. Ich vermute aber fast, dass es nicht primär am Gerät liegt sondern eher am Sendesignal (Arte analog - Kabeldeutschland ; der AT105 hat nur ein analoges Empfangsteil). Bzgl der Einstellungen bei der Aufnahme arbeite ich mit den Standardeinstellungen des Gerätes, das Überspielen auf DVD war auch mit Standardeinstellungen, wobei es hier auch nicht viel zu konfigurieren gibt.

    Grüße Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von mectst (10. Januar 2014 um 22:09)


  • Natürlich könnte man bei der Gelegenheit auch anamorphes 16:9 machen...

    Auch wenn ich es zunächst nicht vorhabe: Was wären die nötigen Schritte, um das vorliegende Ausgangsmaterial in anamorphes 16:9 umzusetzen?
    Jetzt juckt es mich und ich betrachte es als Übungsaufgabe zum Lernen.

    Grüße Thomas

  • Zum Lernen, immer gerne:

    1) Zunächst, wenn das Video (auch nur teilweise) interlaced ist (scheinbar nicht der Fall, jedenfalls nicht bei dem Sample), müsstest du die vorliegenden 50 Halbbilder pro Sekunde auf 50 Vollbilder umrechnen mittels Bob-Deinterlacer.

    2) Die 432 Zeilen auf 576 Zeilen interpolieren. Oder anders ausgedrückt, die Höhe auf 133% Strecken.
    Die Logik dahinter ist einfach die, dass der Unterschied 1,33:1 -> 1,78:1 genau 133% beträgt.
    Umgekehrt ist der Unterschied 1,78 -> 1,33 75%. Und 75% von 576 sind deine 432 Zeilen.

    3) Das Ganze dann wieder von 50 Vollbildern in 50 Halbbilder zerlegen. Im Gegensatz zu 1) ist das schon eher banal und unkompliziert.


    1) und 3) kann man/sollte man bei einem Video, das keine interlace Anteile enthält, weglassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Skiller (11. Januar 2014 um 12:39)

  • Ich ergänze mal
    - Die Breite von 688 auf 720 bringen (skalieren oder schwarze Balken ergänzen)
    - Seitenverhältnis auf 16:9 stellen

    Nun noch eine wahrscheinlich dumme Frage: Muss man sowas wie einen "Anamorph-Flag" setzen, damit beim Abspielen richtig zurückskaliert wird? Oder ist das durch die Auflösung 720x576 bei 16:9 bereits eindeutig? Theoretisch könnten oben und unten doch schwarze Balken im Bildmaterial enthalten sein.

    Etwas schwer tue ich mich auch noch mit dem Interlace. Sowohl mein Ausgangsvideo als auch der Ausschnitt sehen optisch nicht unbedingt nach Interlace aus - andererseits sagt "MediaInfo" für beide Scantype interlaced, was es bei einer Analog-TV Aufnahme ja vermutlich auch sein müsste.


    Grüße Thomas

  • [SQUOTE]owohl mein Ausgangsvideo als auch der Ausschnitt sehen optisch nicht unbedingt nach Interlace aus [/QUOTE]

    Der Ausschnitt ist interlaced
    Gop`s sind offen,statt geschlossen.

    http://666kb.com/i/ckvy5dyx7xq6ftn8c.gif

    http://666kb.com/i/ckvy62vzdd67xzo4c.png

    und auch das alte Hilfstool "ReStream" zeigts auch so an.
    http://666kb.com/i/ckvy7uuabsltts9uk.gif

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    Einmal editiert, zuletzt von Goldwingfahrer (11. Januar 2014 um 20:38)

  • - Seitenverhältnis auf 16:9 stellen


    ist genau

    sowas wie einen "Anamorph-Flag" setzen

    MPEG2-Video hat vier definierte Bitkombinationen (aus 16 möglichen), von denen nur zwei auf DVD Video erlaubt sind: DAR 4:3 oder DAR 16:9. Das Video in einer DVD ist also immer gestaucht, egal welche Auflösung gespeichert ist (PAL: 720, 704 oder 352 Pixel Breite bei 576 Zeilen Höhe), und das Flag gibt an, ob diese encodierte Breite so breit wie 4:3*576=768 oder 16:9*576=1024 Pixel dargestellt werden soll (bei PAL).


    Etwas schwer tue ich mich auch noch mit dem Interlace. Sowohl mein Ausgangsvideo als auch der Ausschnitt sehen optisch nicht unbedingt nach Interlace aus - andererseits sagt "MediaInfo" für beide Scantype interlaced, was es bei einer Analog-TV Aufnahme ja vermutlich auch sein müsste.

    Entscheidend ist, ob zwischen dem Inhalt der Halbbilder ein zeitlicher Abstand bei der Aufnahme lag (was Goldwingfahrer oben gerade nicht analysiert hat). Das kann man nur dadurch feststellen, dass man sie sich auch zeitlich nacheinander anschaut.

    Dass Video oft im Interlaced-Format encodiert vorliegt, ist einfach nur zur Sicherheit, damit der Mitarbeiter am Video-Encoder nicht gefeuert wird, weil er aus Versehen den Encoder falsch eingestellt und dadurch die Produktion versaut hat, also lieber eine idiotensichere Standard-Einstellung:

    a) Das Video ist komplett progressiv: Dann wäre eine Encodierung im Interlaced-Modus (Halbbilder voneinander getrennt) zwar nicht optimal, aber lediglich "etwas weniger effizient".

    b) Das Video hat "combed frames": Dann wäre es qualitativ eine Katastrophe, wenn man das im Progressiv-Modus encodieren würde. Die DCT mag feine Muster wie bei abwechselnden Zeilen gar nicht.

    Du als Privatperson hast natürlich Zeit, mal alles durchzuschauen, vielleicht auch mal durch die Interlacing-Erkennung von MeGUI oder HDConvertToX laufen lassen und ablesen, wie sicher er was erkannt haben will (aber das ist niemals absolut sicher!); dazu verwenden die übrigens auch die Interlacing-Encodierung (sowohl TFF als auch BFF) eines winzigen Ausschnittes durch x264.

  • Zitat

    Das kann man nur dadurch feststellen, dass man sie sich auch zeitlich nacheinander anschaut.

    LigH...kannst Du Dir vorstellen dass ich das File hier am Kontrollmoni [Edius ab Timeline] angeguckt habe......
    Stelle ich vor dem File einfügen [oder nachträglich] die Projektsettings auf BFF oder auf Progressiv....ruckelts am 50 Hz Kontr.Moni wenns File in TFF vorliegt.
    Zudem habe ich ja das File etwas "farblich" angepasst und den Grauschleier entfernt.Weiss also schon obs bff oder in tff vorliegt.

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