Audiokanal syncronisieren

  • Da die Tonspur der deutschen Version einer Doku 2 Aussetzer hatte und der linke Kanal nur leises Rauschen enthielt, habe ich die originale spanische Doku genutzt, um "Flicken" für die 2 Aussetzer zu gewinnen. Dabei habe ich festgestellt, daß in der spanischen Version der Sprecher immer nur im linken Kanal zu hören ist, die deutsche Version ist also vermutlich der rechte, spanische Kanal mit Überblendung des deutschen Sprechers. EDIT: Das brachte mich auf die Idee, die deutsche Spur nach links zu kopieren und die rechte Spur durch die rechte aus der spanischen Version zu ersetzen.

    Ich hab mit AudaCity versucht, zuerst den Anfang der spanischen rechten Spur durch Einfügen von Stille an die deutschen Spuren anzupassen, was auch geklappt hat. Allerdings treffe ich mit dem Effekt "Tempo ändern" für den zweiten Kontrollpunkt am Ende der spanischen Spur nie genau den entspr. Punkt der deutschen Spur. Entweder wirds zu schnell oder zu langsam. Außerdem verschiebt sich eigenartiger Weise dabei auch der Kontrollpunkt ganz am Anfang, den ich ja vorher schon syncron hatte.
    Wenns am Anfang passt , hab ich am Ende eine Abweichung von ca. 0,1sec. bei einer Gesamtlänge von 95min. des Films. Sprache hört sich dadurch undeutlich an, als wären es 2 Stimmen.

    Benutze ich das falsche Werkzeug, oder lassen sich solche geringen Abweichungen nicht richtig anpassen? Ich dachte schon daran, ob man per Script vielleicht in kleinen Abständen immer wieder winzige Stücke (0,002sec = 1 Schwingung) aus dem Signal herausschneiden könnte, um den Versatz auszugleichen.

    PS:
    Format: MP3 32-bit float 44100Hz

    3 Mal editiert, zuletzt von fakeraol (11. Februar 2014 um 11:51)

  • Ich hab inzwischen etliche Treads gelesen, mir die irgendwo in einem Tread angesprochene sync.zip besorgt und das Tool gleich mal in AutoIt nachgebaut, hab mit den ausgegebenen Werten auch einigermaßen die Verschiebung korrigieren können, aber passen tut es immer noch nicht.
    Von Hand 1,5 Std. Audio Stück für Stück durchzuarbeiten und die Abweichungen anhand der Wellenform oder durch Mithören ausgleichen zu wollen, ist wohl ilusorisch. Gibt es denn kein Analysetool, das in der Lage ist, z.B. den Einsatz eines Instrumentes zu erkennen, sowas wie einen Beatfinder, und die Verschiebung zwischen den Kanälen zu berechnen und Stücke mit gleichstarker Verschiebung zu korrigieren, evtl. nochmal mit Feinjustierung per Pfeiltasten und Probehören?
    Wenn Musik aus mehreren Clips zusammengesetzt wird, müssen doch diese Spuren auch irgendwie syncronisiert werden, so daß die Einsätze genau stimmen?

    Hat denn keiner ne Idee, womit ich das versuchen könnte?

  • Von Hand 1,5 Std. Audio Stück für Stück durchzuarbeiten und die Abweichungen anhand der Wellenform oder durch Mithören ausgleichen zu wollen, ist wohl ilusorisch.


    Komisch - auf die Art passe ich schon seit Jahren VHS-Tonspuren an TV- oder DVD-Filmversionen an :hm: .

    Who is General Failure and why is he reading my hard drive?

    He was trying to get in touch with Private Data but if it involves a Major Disaster I understand that the fault lies with General Protection.

    Furthermore, if you cannot reboot it may be because of a corrupt Colonel.

  • Wir haben mal im DVD-Authoring-Studio verschiedene Schnittfassungen je Sprache gehabt, weil je nach Land andere Szenen entfernt wurden. Und das wurde erst beim Testen vor Einsendung ins Presswerk bemerkt... Um solche Schnitte in der Laufzeit zu vertuschen, gab es schon Fälle, in denen einige Szenen gestreckt oder gestaucht wurden. Da hat sich das Tonstudio sehr gefreut, daraus wieder eine gemeinsame mehrsprachige DVD wiederherzustellen.

    Das Mischen verschiedener Sprachspuren zu einer kann üblicherweise nicht funktionieren, weil du dabei nicht die Phasenunterschiede beachtest. Das Ergebnis ist im schlimmsten Fall ein "wirbelnder" Positionseindruck, wie beim Jet-Effekt in der Musik.

  • Tom Keller
    Daß ich nicht eine Tonspur zu einer Videospur syncronisieren will, sondern den rechten Kanal der Tonspur an den Linken, hast Du mitbekommen? Wenn ja, womit machst Du das?
    WEnn die Audiospur ein Zehntel zur Videospur verschoben ist, merkt man das ja kaum, aber bei zueinander verschobenen Audiokanälen hört sich eine Stimme dann schon an, als würde sie ein "Geisterecho" hinter sich herziehen.

    LigH
    Mit "Phasenunterschiede" meinst Du, daß die Schwingungen auf einem Kanal sich entgegengesetzt, also spiegelverkehrt zum anderen Kanal bewegen? Das war so und ich hab es durch spiegeln korrigiert, wodurch man zumindest an einigen Stellen das Schwingungsmuster ganz gut wiedererkennen kann.
    Gibt es denn ein Programm, mit dem ich das zumindest mal versuchen könnte? Also eins, das z.B. den Moment des Einsatzes eines Instruments auf beiden Kanälen wiedererkennen und den Versatz der Kanäle zueinander berechnen kann?

    Einmal editiert, zuletzt von fakeraol (15. Februar 2014 um 11:15) aus folgendem Grund: typo

  • Hab ich schon verstanden: du versuchst im Prinzip das, was auch Leute machen, die aus z.B. deutschem VHS-Stereo- und englischem DVD-5.1-Ton eine deutsche 5.1-Spur basteln wollen - nur in deinem Fall mit zwei Stereo-Spuren als Quelle, die (linker Kanal der einen und rechter der anderen) zu einer kombiniert werden sollen.

    Ich hab dafür früher WaveLab genommen - allerdings erreichst du selbst im Idealfall bestenfalls eine Präzision, die im einstelligen Millisekundenbereich schwankt. "Phasing" (also: Düsenjäger-artiger, wirbelnder Sound - hier anhand von weißem Rauschen demonstriert) ist dabei allerdings unvermeidbar - aber das sagte ja 'LigH' auch schon.

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  • Wenn es einfach nur invertiert ist, ist die Reparatur leicht. Schwierig wird es aber bei langsamer Verschiebung wegen einer minimalen Stauchung/Streckung. Wenn die Wellenlängen minimal verschieden sind, laufen die Phasen mal gleich, dann wieder gegeneinander. Das ergibt dieses "Flanging".

    Was bei Stereo schon nervt, kann bei Mehrkanalton erst richtig verwirren.

  • Jetzt verstehe ich. Dann lohnt der Aufwand wohl nicht. Ehr könnte ich nochmal schauen, ob ich eine deutsche Version mit intakten Audiospuren finde (unwarscheinlich).
    Oder ich versuche, nur die Stellen mit dem deutschen Sprecher in die linke Spur der spanischen Version zu kopieren. Da ist das, was rechts zu hören ist, links sowieso stark lautstärkereduziert.

    PS: Hab jetzt auch gehört, was Du meinst. Der Ton "pumpt", ein Wechsel zwischen 2 unterschiedlich tiefen Tönen, die hin und her zu schieben scheinen. Muß mal schauen, ob sich Waverlab zum Reinschneiden der deutschen Tonclips besser eignet, als Audacity.

    3 Mal editiert, zuletzt von fakeraol (16. Februar 2014 um 19:12)

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