MPEG-TS zu MPEG-PS muxen?

  • Wenn man dTV SD Aufnahmen nimmt und schneidet, erhält man ja ein .ts was nicht ganz so gut abzuspielen ist wie ein MPEG-PS Container Video und größer ist es auch noch.
    Welche Möglichkeiten gibt es, diesen Remux zu machen?

    Mit dem VLC Player geht das zwar sehr gut, aber so das Vertrauen hab ich da nicht.
    Bei ProjectX kann man mit der Funktion 'to M2V' diesen Remux machen (sogar mit .mpg Endung) und es wirkt auch recht gut, ist es das auch?

  • Transportstreams mit ProjectX demultiplexen; die dabei entstehenden Elementarstreams mit dem Cuttermaran ggf. schneiden und zu einer MPEG muxen.
    Womble 5
    Tmpgenc vmw 5 kann das auch.

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Akademisches Problemchen dabei: In MPEG-PS sind eigentlich nur Tonspuren erlaubt, die auch im MPEG-1/2-Standard für Program Streams ihre eigene Spur-IDs zugeteilt bekommen haben. Das gilt für MPEG-Audio Layer 2 und für PCM. Für Dolby Digital = AC3 ist das eigentlich nicht der Fall.

    Der DVD-Standard hat ihn daher erweitert und für digitale Formate zur Direktausgabe an einen externen Decoder (AC3, dts) Unterspuren im Private Stream 2 definiert. Mittlerweile werden die MPEG-Splitter aber so etwas in beliebigen MPEG-PS-Dateien verarbeiten, ein Authoring zur DVD Video mit VOB-Dateien ist nicht unbedingt notwendig.

    Ob AC3 in Transport-Streams explizit im MPEG-1/2-Standard (ISO/IEC 11172 bzw. 13818) definiert ist, weiß ich nicht genau; aber ich vermute, dass das ebenso ein erweiterter Quasi-Standard aus den DVB-Spezifikationen ist.

    Noch "sicherer" ist das Multiplexen zu MKV, darin darf so ziemlich alles enthalten sein.

  • Transportstreams mit ProjectX demultiplexen; [...]


    Da ist nur die Sache, dass das Video repariert wird. Das ist oft nützlich, da ich aber nicht immer an I-Frames schneide, ist es in diesen Fall störend. Deshalb ist die direkte mpg Ausgabe durch PX das bisher beste.

    Akademisches Problemchen dabei: In MPEG-PS sind eigentlich nur Tonspuren erlaubt, die auch im MPEG-1/2-Standard für Program Streams ihre eigene Spur-IDs zugeteilt bekommen haben. Das gilt für MPEG-Audio Layer 2 und für PCM. Für Dolby Digital = AC3 ist das eigentlich nicht der Fall.
    [...]
    Noch "sicherer" ist das Multiplexen zu MKV, darin darf so ziemlich alles enthalten sein.


    Bisher noch kein Problem, da VOX (SD) nur in MP2 sendet.

    Dass mkv auch MPEG2 kann ist mir bekannt, aber wie sicher kann man sich sein, dass Geräte es dann abspielen, da es ja eine eher ungewöhnliche Kombination ist?

  • ... da ich aber nicht immer an I-Frames schneide ...

    ... müsstest du dafür dann ein Programm verwenden, das angeschnittene GOPs im MPEG2-Video recodieren kann, damit der Schnitt auch immer schön saubere GOPs hinterlässt. Programme wie Cuttermaran mit HC-Encoder-Provider. Oder MPEG2Schnitt (das arbeitet gleich mit MPEG2-PS, glaub ich?).

    Die Reparatur durch ProjectX würde ja auch noch vor dem Schnitt stattfinden. Direkt der TS aus der DVB-Aufzeichnung gleich demultiplext in rohes Video und Audio. Danach schneiden mit Cuttermaran, was die beiden Spuren parallel verarbeitet und angeschnittene GOPs recodierend korrigiert.

    Ja, und "Geräte und MKV" ... schwer zu sagen. Für optimale Kompatibilität solltest du dann doch versuchen, eine DVD Video draus zu erstellen, und wenn nur ganz simpel mit IfoEdit.

  • Zitat

    Bisher noch kein Problem, da VOX (SD) nur in MP2 sendet.

    habs mal nachgestellt und von Vox 10 Minuten direkt auf den Digicorder gespeichert.
    Das File dann in Womble geöffnet.......ein paar Minuten rausgeschnitten...und dann die beiden Teile zusammengeschoben.

    An Stellen die neu gerendert werden zeigt das Programm dann rotfarbene Balken oder zumindest Teile davon rot an.
    Wird nicht neu codiert...wie hier im Beispielclip...so sind beide Balken blaufarben.
    Dass man die da angezeigte Datenrate von 15`000 kbps nicht ernst nehmen soll weiss man aber,man kann also in Womble die Ausgabedatenrate nach unten setzen.

    http://666kb.com/i/cmqpc0fbsrauyby1t.jpg

    womble beim arbeiten
    http://666kb.com/i/cmqpcjv10ajiowjkx.jpg

    geht in Sekundenschnelle da ja nicht neu gerendert wird.
    Alte Hasen wissen schon warum man dieses Tool einsetzt statt Cuttermaran oder mpeg2Schnitt von M.Dienert.

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • ... müsstest du dafür dann ein Programm verwenden, das angeschnittene GOPs im MPEG2-Video recodieren kann, damit der Schnitt auch immer schön saubere GOPs hinterlässt. Programme wie Cuttermaran mit HC-Encoder-Provider. Oder MPEG2Schnitt (das arbeitet gleich mit MPEG2-PS, glaub ich?).


    Ich habe mal Smart Cutter probiert und es funktioniert sehr gut mit dem kurzen Reecode an den Enden.

    Cuttermaran scheint schon mal zu funktionieren, wobei ich den Ton noch reinbekommen muss.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rattenjäger (18. März 2014 um 17:53)

  • Spricht eigentlich was dagegen, den dTV-.ts in .mkv zu muxen und das/die verletzte(n) GOP mit mkvmerge einfach abzuschneiden? Wie lang könnte so ein GOP sein? Wie bei PAL-DVD 12 Frames?

  • Auch bei DVB wird eine MPEG2-GOP nicht allzu lang sein, man will ja zeitnahe Senderwechsel ("zappen") ermöglichen. Etwas längere GOPs sind nie auszuschließen, aber mehr als 12-13 Frames im Durchschnitt dürften nicht typisch sein. Theoretisch. :redface:

    Ich sehe aber immer noch nicht das größere Problem dabei. ProjectX hilft bei der Erkennung von Werbepausen (z.B. über Tonspur-Formatwechsel) und bei der Reparatur von Übertragungsfehlern, als Vorarbeit sollte das eigentlich immer Anwendung finden. Was spricht jetzt dagegen, dass ProjectX seinen "Vor-Schnitt" als Elementarstreams ausgibt, so dass der "Fein-Schnitt" (mit lokaler Recodierung angeschnittener GOPs) danach mit Cuttermaran oder Womble oder wie auch immer folgt?

  • Dass mkv auch MPEG2 kann ist mir bekannt, aber wie sicher kann man sich sein, dass Geräte es dann abspielen, da es ja eine eher ungewöhnliche Kombination ist?

    Das konnte sogar mein WD TV, der an sich ganz einfach gestrickt ist. Ich muxe MPEG2 lieber mit einem modernen mkvtoonix in mkv, als daß ich irgendwelche uralte MPEG2-Tools nutze. Bisher hatte ich keine Probleme.

    Gruß

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • Der WD-TV dürfte aber eine deutlich flexiblere Firmware haben als mancher TV. In der Firma haben wir einen mit integriertem DVD-Player und USB-Anschluss; AVC in MP4 wird laut Handbuch aber nur von USB unterstützt, nicht von DVD.

    Na ja, "Handbuch". Da kennt keiner den Unterschied zwischen Kontainerformat und Inhalten. :rolleyes:

  • Dass das WDTV das MPEG2 im mkv abspielt glaub ich, ich werde mal testen ob mein neuer Samsung TV es direkt kann. Beim mpg kann man sich da halt sicher sein und die PS3 wird es auch abspielen.

  • Die maximale Länge der GOPs bei DVB-S liegt bei den meisten Sendern bei 12 Frames. Gibt aber auch ein paar Sender, wo gerne mal eine GOP von bis zu 20 Frames eingestreut ist. Beim ZDF hatte ich das schon, ist aber ein paar Jahre her, kann natürlich sein, dass das nicht mehr so ist.

    Die maximal erlaubte GOP Länge für PAL DVD liegt übrigens bei 15, nicht 12.


    MPEG2 in MKV sollte eigentlich kein Problem darstellen imo.

  • Zitat

    Die maximal erlaubte GOP Länge für PAL DVD liegt übrigens bei 15, nicht 12.

    Format_Settings_GOP : M=3, N=12...ist in der Regel bei PAL üblich,
    bei NTSC kanns M=3, N=15 eingestellt sein.

    Früher gabs öfters überlange GOPs in div.Streams.
    PVAstrumento liess diese Überlangen unter den Tisch fallen......wenn man damals nicht die Haken an der richtigen Stellen rausgenommen hatte.
    http://666kb.com/i/cmrntwu724hn1qs24.jpg

    Datenrettungen Normwandlungen Restaurierungen Digitalisierungen

  • Theorie ist schön und gut; in der Praxis zählt v.a. der Decodierpuffer. In der Testabteilung von digital images hatte kein Player Probleme mit 15-Frame-GOPs bei PAL. Dennoch haben wir uns lieber an die Halbe-Sekunde-Faustregel gehalten, wenn nicht die Bitrate so knapp wurde, dass die paar mehr B-Frames wirklich nützlich waren.

  • Arbeitsgänge mit Mkvmerge lassen sich wunderbar automatisieren. Wenn eine GUI ins Spiel kommt, wird es gleich schwierig und teuer (AutoIt & Co.). Eine Erkennung für offene GOPs auf CLI-Ebene wäre praktisch. Oder man schneidet halt immer.

    Dann bliebe noch das Problem Werbung, persönlich hab ich das selten. Und die Umsetzung für HDTV/AVC.

  • Hatte jemand bisher irgendwelche Probleme irgendeiner Form mit einem MPEG-2 in einem mkv?
    Bei meinen letzten zwei Videos war das mkv über 40MB (bei insgesamt 800MB) kleiner, als in einem MPG und 5% ist langfristig doch ein Unterschied.

  • Hatte jemand bisher irgendwelche Probleme irgendeiner Form mit einem MPEG-2 in einem mkv?

    Was sollte es für Probleme geben? Für mkv steht ein aktueller gepflegter Muxer zur Verfügung. MPEG2-Muxer sind nur altes Zeugs. Und MKV's spielt an sich jeder Player ab, egal ob Windows oder Android.

    Gruß

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • Mir ist aufgefallen dass es vorkommen kann dass MediaInfo (aktuelle Version) bei den mkvs das anzeigt:
    Modus der Bildwiederholungsrate : variabel
    originale Bildwiederholungsrate : 25,000 FPS
    Beim gleichen Video im ts oder gemuxten mpg wird sie als konstant angegeben.

    Hat das irgendetwas zu bedeuten zB ein Fehler in SmartCutter?

  • Das hat praktisch nichts zu bedeuten. Es geht da lediglich darum, dass der Container von seiner Struktur und seinen Fähigkeiten eine variable Framerate unterstützen würde, wenn das jemand bräuchte.

    Bei MKV liegt das daran, dass jedes Frame seinen eigenen Timecode hat. Deshalb darf man sich da unter Umständen nicht auf den Standardwert im Header verlassen (den MediaInfo ausliest), sondern müsste bei jedem Frame auf das Timing achten (wofür MediaInfo aber nicht den gesamten Film scannt).

    Bei MPEG dagegen gibt es im Header einen Eintrag, der für alle Frames im gesamten "Programm" oder in der gesamten "Sequenz" gilt (evtl. bis wieder ein solcher Header auftaucht). Darauf kann sich MediaInfo also mit ziemlicher Sicherheit verlassen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!