MTS ohne encoden mergen

  • Auch auf die Gefahr hin, wegen der Banalität des Themas gesteinigt zu werden, möchte ich dennoch fragen:

    Ich möchte gern - wenn es "auf die Schnelle" gehen muß - meine mts (AVCHD von Panasonic HC-V210) - Dateien ohne reencoden (sind ja super MPEG-4/AVC - Qualität) mergen , damit ich sie der Verwandtschaft schon am Ende der Feier mit nach Hause mitgeben kann.
    Mit Xmedia recode kriege ich durch die "copy" - Funktion alle Clips schön sortiert in einen Ordner allerdings weiterhin als Einzeldateien.
    Ich konnte bisher leider kein brauchbares Tool finden.

    P. S.: Ich könnte zwar den mit dem Camcorder mitgelieferten HD - Writer benutzen (und dann mit Xmedia kopieren) - nur leider entstehen da an den Szenenübergängen regelmäßig unschöne Wackelbilder (weil er vll die GOP´s mißachtet/ignoriert)

  • :welcome:

    Da M2TS ein paketorientiertes Format ist, sollte man die Segmente eigentlich als binäre Kopie verbinden können (an der Kommandozeile: copy /b 00001.mts+00002.mt2+00003.mts Familienfeier.mts; mit ffmpeg könnte man auch was passendes hinkriegen).

    Sicherlich helfen dabei auch GUI-Anwendungen, da weiß ich aber nicht genau, welche das können (wahrscheinlich tsMuxeR).

    Eine Alternative wäre, die Segmente aneinandergereiht in ein effizienteres Format zu remultiplexen, z.B. mit MKVtoolnixGUI zu MKV (M2TS ist etwas platzverschwenderisch).

    Vielleicht weiß hier jemand auch, ob ein Programm davon auch Playlisten-Dateien als Quelle unterstützt, damit man nicht die MTS-Dateinamen der Reihe nach auflisten muss.

    Probleme an Schnitten kann ich aber so ganz ohne Details schlecht klären. Da müsste man schon genaueres wissen.

  • Na ja, der TsMuxer unterstützt zumindest BD Playlists ...
    Aber grundsätzlich denke ich das ein "merge" via MkvMergeGUI am sinnvollsten wäre


  • :welcome:

    Danke!



    Da M2TS ein paketorientiertes Format ist, sollte man die Segmente eigentlich als binäre Kopie verbinden können (an der Kommandozeile: copy /b 00001.mts+00002.mt2+00003.mts Familienfeier.mts; mit ffmpeg könnte man auch was passendes hinkriegen).

    Ist halt eher unelegante Handarbeit und bei z. B. 50 Clips müßte ich mir ausdenken, wie man den Befehl vereinfacht /automatisiert. Bin leider kein cmd - Freak.



    Sicherlich helfen dabei auch GUI-Anwendungen, da weiß ich aber nicht genau, welche das können (wahrscheinlich tsMuxeR).

    Müßte ich mir noch genauer anschauen.



    Eine Alternative wäre, die Segmente aneinandergereiht in ein effizienteres Format zu remultiplexen, z.B. mit MKVtoolnixGUI zu MKV (M2TS ist etwas platzverschwenderisch).

    Das endet als MKV. Wenn ich - wegen der Universalität - mp4 möchte, müßte ich das wieder rewrappen.



    Da M2TS ein paketorientiertes Format ist...

    Wie kann ich mir als Laie den Unterschied zu z. B. mp4 oder mkv vorstellen? Der Codec ist ja derselbe.

    Jedenfalls herzlichen Dank für die erste "Starthilfe"

    Einmal editiert, zuletzt von LigH (19. Mai 2016 um 18:57)

  • Na ja, der TsMuxer unterstützt zumindest BD Playlists ...
    Aber grundsätzlich denke ich das ein "merge" via MkvMergeGUI am sinnvollsten wäre

    ...und das Ergebnis könnte ich dann womit in mp4 rewrappen?

  • Grob vereinfacht haben wir einen Unterschied wie folgt:

    Paketorientiertes Format: Jedes Paket fester Gesamtgröße hat einen kleinen Header, der den Inhalt dieses Paketes beschreibt (das verbraucht etwas mehr zusätzlichen Platz, als wenn ein Header für die gesamte Dauer des Films gelten würde). Besonderheit bei TransportStream: Während der Übertragung kann der Inhalt in wesentlichen Eigenschaften geändert werden (mehrere "Programme" aufeinander folgen), Decoder müssen überraschende Inhaltswechsel verarbeiten können. Solche Formate sind für den digitalen Rundfunk geeignet (TS), oder die Größe der Pakete entspricht der Größe von Datenträger-Sektoren zum effizienten Auslesen, wichtig bei langsam positionierenden optischen Datenträgern (PS auf {S}VCD oder DVD).

    [(Hdr)(Inhalt)] [(Hdr)(Inhalt)] [(Hdr)(Inhalt)] [(Hdr)(Inhalt)]

    Typische Beispiele: MPEG-2 ProgramStream (z.B. *.VOB für DVD Video oder der Datentrack auf VCD bzw. SVCD), MPEG-2 TransportStream = (M2)TS
    _

    Kontainerorientiertes Format: Es gibt normalerweise nur ein "Programm" in der Datei (außer der Header unterstützt von vorn herein eine ganze Liste von Einträgen für mehrere Inhalte). Der Inhalt ist zwar auch meist in Abschnitte unterteilt (Video/Audio-Interleaving), aber insgesamt üblicherweise zusammenhängend am Stück. Zusätzlich existiert oft noch ein Index von Schlüsselbildern, an denen die Decodierung beim Springen neu beginnen kann. Solche Formate sind zum Abspielen aus Dateien geeignet, wobei der Player sich im Voraus viel über den Film merken kann (z.B. den ganzen Keyframe-Index).

    {(Header) (Keyframe-Index) (Inhalt)(Inhalt)(Inhalt)(Inhalt)}

    Typische Beispiele: AVI, MOV, MKV, WMV, MP4, ...
    __

    Sicherlich kann man von MKV nach MP4 ohne großen Aufwand neu multiplexen (sofern die Inhalte auch zu MP4 kompatibel sind; MKV ist diesbezüglich viel flexibler).

  • Grob vereinfacht haben wir einen Unterschied wie folgt:
    Paketorientiertes Format: Jedes Paket fester Gesamtgröße hat einen kleinen Header, der den Inhalt dieses Paketes beschreibt (das verbraucht etwas mehr zusätzlichen Platz, als wenn ein Header für die gesamte Dauer des Films gelten würde). Besonderheit bei TransportStream: Während der Übertragung kann der Inhalt in wesentlichen Eigenschaften geändert werden (mehrere "Programme" aufeinander folgen), Decoder müssen überraschende Inhaltswechsel verarbeiten können. Solche Formate sind für den digitalen Rundfunk geeignet (TS), oder die Größe der Pakete entspricht der Größe von Datenträger-Sektoren zum effizienten Auslesen, wichtig bei langsam positionierenden optischen Datenträgern (PS auf {S}VCD oder DVD).

    [(Hdr)(Inhalt)] [(Hdr)(Inhalt)] [(Hdr)(Inhalt)] [(Hdr)(Inhalt)]

    Typische Beispiele: MPEG-2 ProgramStream (z.B. *.VOB für DVD Video oder der Datentrack auf VCD bzw. SVCD), MPEG-2 TransportStream = (M2)TS

    ..und welche CODECS (außer MPEG-4/AVC) sind für die beiden zugelassen?

  • Dazu müsste man sich die Spezifikationen der jeweiligen Formate anschauen.

    Für MPEG-PS werden eher ältere Inhaltsformate erlaubt ("Codecs" sind Software, in den Mediendateien sollte aber keine Software enthalten sein, nur Inhaltsdaten). Im modernsten Consumer-Format, das auf PS setzt – also DVD Video – sind als Video-Formate nur MPEG-1 oder MPEG-2 erlaubt (und das auch nur in wenigen Auflösungen und mit weiteren Begrenzungen), als Audio nur unkomprimierte Samples (LPCM) oder MPEG-1 bzw. MPEG-2 Layer 2 (bekannt als MP2 oder MP2-MC), und als MPEG-fremde Formate speziell bei DVD Video noch Dolby Digital (AC3) und dts Core.

    MPEG-TS erlaubt noch einige weitere Formate, durch Blu-ray (sowie Nachfolger) und DVB-S2/T2/H... auch MPEG-4 AVC (H.264) und HEVC (H.265) als Video, ebenfalls Dolby- und DTS-Formate auch in HD-Audio. Inhaltlich sind MP4 und M2TS weitgehend kompatibel; ich glaube, nur AAC-Audio ist in M2TS nicht üblich.

  • Danke für die Tips.

    Also im Container/Datenstrom befinden sich "Inhalte", die ein bestimmtes "Format" haben, was einem bestimmten Codec zugeordnet ist.

    Wenn also xmedia recode beim kopieren aus einem M2TS - Clip ein MP4 - Format macht, muß es all die kleinen Pakete aufschnüren und alles in einen einzigen "Inhalt" verpacken?

  • tach auch !

    ich würde mal versuchen es mit AVIDEMUX zu mergen.
    Der erkennt durchnummerierte Dateien.
    Und als Ausgabeformat bietet sich wirklich MKV (oder AVI, oder TS , oder ) an.

    Gruss BergH

  • So ähnlich, ja.

    In einem Paket befindet sich ein Bruchstück des Videostroms. In einem anderen ein Bruchstück eines der Audioströme. Zwischendurch vielleicht mal ein Bruchstück einer Untertitel-Grafik. Ein Programm, das aus einem Format in ein anderes "um-multiplext", muss also erst einmal die Bruchstücke verschiedener Inhalte (zumindest für eine gewisse Zeit, mindestens ein GOP) ansammeln, bevor sie dann im anderen Format wieder nach anderen Regeln aufgeteilt werden. Bei kontainerorientierten Formaten passiert die Aufteilung (das Interleaving) dann nicht nach festgegebener Bruchstückgröße in Bytes, sondern nach gleichmäßiger Spieldauer, z.B. ein oder wenige Videoframes, dazwischen Audio-Frames, abhängig von ihrer jeweiligen "Granularität" (leider haben Audioframes in komprimierten Formaten meist eine andere Spieldauer als Videoframes).

  • :)
    Habe jetzt meinen Workaround für Video - Nerds fertig:
    1. xmedia recode: Video kopieren, Audio in AAC (siehe unten) umwandeln.
    2. die Clips mit http://www.mp4joiner.org/de/ mergen (verarbeitet AC3 Audio nur vom ersten Clip, weitere bleiben stumm. AAC geht aber problemlos, der Quali - Verlust und die Kodierzeit in xmedia sind marginal)
    3. Die Verwandten haben das Video gleich nach dem Ende de Party in guter Qualität in Händen. Falls Schnitte gemacht werden sollten, müßte das mit dem Splitter aus derselben Quelle wie dem mp4jpoiner gelingen - habe ich aber noch nicht probiert.
    Vielleicht ist das für andere Anfänger interessant.

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