DVB-T2 HD Neuer Standard

  • laut dieser Seite http://www.dvb-t2hd.de/ kommt es bereits am 31. Mai zur Umstellung auf den neuen Standard auf DVB-T2 HD. Zumindest in einigen Regionen, wenn ich richtig gelesen habe gehört Hannover dazu.
    Läuft denn dann noch DVB-T1 parallel oder ist mein Bildschirm am 1. Juni dann schwarz?
    Gibt es schon Receiver, gar USB-Sticks für den neuen Standard?
    Viel Zeit bleibt ja nicht mehr

  • Gibt es schon Receiver, gar USB-Sticks für den neuen Standard?

    Receiver: einige mit HEVC-Decoder, von Xoro bis TechniSat und VU+; und jede Menge lediglich mit Unterstützung für AVC und älteres.

    TV-Tuner für den PC: einen USB-Stick mit HEVC-Decoder (AVerMedia TD310), ansonsten noch einige zumindest mit AVC und MPEG-2.

    Ich glaube, dass HEVC-Decodierung nicht zwangsweise bei allen Sendern für DVB-T2 verwendet wird, nur bei bestimmten Auflösungen (DVB-T2 HD); Videostreams in älteren Technologien werden wohl auch weiterhin ausgestrahlt werden. Allerdings ist DVB-T2 in einigen Signaleigenschaften inkompatibel zu DVB-T1. Um einen Receiver-Tausch wird man also nicht herumkommen, wenn der bisherige nicht ausdrücklich zu DVB-T2 kompatibel ist.

    Wenn deine Gegend ausdrücklich DVB-T2 HD bekommt, dann solltest du auf jeden Fall Technik wählen, die einen HEVC-Decoder hat. Es wäre dann wohl möglich, dass dort praktisch alle Sender in HEVC ausgestrahlt werden und dafür auf UHD hochskaliert werden (wenn ich den Wikipedia-Artikel zu DVB-T2 HD – 1. Besondere Lage in Deutschland richtig verstehe).

  • Danke fuer die Antwort. Aber nochmal stumpf die Frage, DVB-T1 bleibt der Bildschirm schwarz am 1. Juni da es eingestampft wird, Ja oder Nein?

  • Wie gesagt, da DVB-T2 andere Algorithmen und Strukturen verwendet, werden Geräte, die nicht auch zu DVB-T2 kompatibel sind, die neuen Datenströme im Allgemeinen wahrscheinlich nicht mehr decodieren können.

    :grübeln: Hast du den Wikipedia-Beitrag überhaupt gelesen?

    Zitat

    Abwärtskompatibilität zu DVB-T

    Eine Abwärtskompatibilität zu DVB-T bietet Nachfolger DVB-T2 nicht, da sie die Leistungsfähigkeit des neuen Systems reduzieren würde. Ein DVB-T-Gerät kann deshalb in der Regel keine DVB-T2-Signale empfangen.


    __

    P.S.:

    Wenn du noch was Ausgedrucktes dazu brauchst: c't 12/2016, Seite 33

  • ist denn meine frage so schwer zu verstehen. laeuft dann auch noch dvb-t1 parallel? oder ist dann 1. juni mein dvb-t1 bild schwarz??!!!! kein empfang mehr, nada, niente

  • Soweit ich weiß, sind die Frequenzen, auf denen DVB-T läuft, bereits verkauft. Ob diese am 01.06. abgeschaltet werden, weiß ich nicht. Ich bin mir aber sicher, daß diese nicht mehr lange laufen, da die Frequenzen bis 2017 geräumt sein müssen.

    Ich bin mir weiterhin ziemlich sicher, daß deutsches DVB-T2 immer HEVC sein wird. Mit "DVB-T2" beworbene Geräte sind also nicht zwingend für deutsches DVB-T2 geeignet - da muß man drauf achten!!!

    Gruß

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • Laut c't soll man darauf achten, dass sowohl das grüne "DVB-T2 HD"-Logo als auch das "freenet TV"-Logo auf dem Gerät sind.

    Und das parallele Senden von DVB-T soll "sukzessive auslaufen". Also wird vielleicht nicht am 1.6.2016 Schluss sein. Aber sicher schon vor 2019. Wie schnell, kann auch regional unterschiedlich sein.

    Sofern ich die c't richtig verstanden habe... :redface:

  • Ich verstehe das so, dass man reichweitenstarke Sender ab 31. Mai 2016, bereits mit DVB-T2 empfangen kann. In Ballungsräumen ab Frühjahr 2017.
    Bis Mitte 2019, wird dann komplett bundesweit auf DVB-T2 umgestellt.

    Das heißt, DVB-T1, ist bis Ende Mai 2019 noch empfangbar. Danach erzeugen alle DVB-T1-Tuner und vermutlich auch alle Sat-Receiver ein schwarzes Bild, da diese Empfänger nur MPEG-2, oder MPEG-4 (H.264) bieten.
    Den neuen H.265-Codec haben nur die neuen 4K-Receiver an Bord.

    Aber bis Mai 2019, wird es nur noch wenige Sender geben, die mit DVB-T1 empfangbar sind. Daher empfehle ich, nur 4K-Tuner zu kaufen.
    Diese Diskussion, gibt es schon seit ca. einem Jahr auf TecTime.TV. (Anfragen von Zuschauern.)

    Leute, die jetzt einen neuen „normalen“ Receiver erworben haben, müssen sich leider einen Empfänger mit H.265-Codec kaufen.
    Das ist äußerst fies, denn es muss wieder das Geld für einen neuen Receiver, also doppelt ausgegeben werden. Das gilt auch für Sat-Receiver.

    Auch die eingebauten Tuner in den Fernsehern zeigen kein Bild mehr, es sei denn, man besitzt einen 4K-Fernseher. Das zieht einen ganzen Rattenschwanz hinterher.
    Ist aber schon eine Frechheit, das ist nichts anderes, als Zwang. So kurbelt man die Wirtschaft an.

    H.265 mit einer neuen Firmware zu integrieren, funktioniert laut der Industrie leider nicht.
    Alle SD-Sender verschwinden auch eines Tages, die wollen Pay-TV, dass man bezahlen muss.
    Hinter verschlossenen Türen spricht man von einem Preis in 4K, von 100 € pro Monat, bei Sky HD +. Es soll auch Werbung eingeblendet werden. Da bin ich definitiv raus.

  • Danach erzeugen alle DVB-T1-Tuner und vermutlich auch alle Sat-Receiver ein schwarzes Bild, da diese Empfänger nur MPEG-2, oder MPEG-4 (H.264) bieten.

    Wie kommst du auf Sat-Receiver?


    Zu dumm, dann bringen auch die ganzen DVB-T2 Tuner, die seit Jahren in Fernseher eingebaut werden, nichts, weil man sich in Deutschland für ein "eigenes" DVB-T2 ohne AVC, sondern mit HEVC entschieden hat. Effizient ja, zuschauerfreundlich nein.

    Ich finde es mehr als bescheuert, dass man schon so schnell nach der bis vor wenigen Jahren noch so hoch angepriesenen Umstellung auf DVB-T den Standard nun wieder komplett abschaffen will und auch keine dauerhafte Parallelausstrahlung geplant ist.

    Das analoge Antennenfernsehen hatte eine Lebensdauer von etwa 70 Jahren; DVB-T wird 2019 dagegen dann nur gerade mal 16 Jahre alt sein (und das auch nur, wenn man von den Ballungsgebieten ausgeht, die schon sehr früh, nämlich 2003, DVB-T hatten).

    Ich kenne viele Leute, die DVB-T schauen. Wenn es abgeschaltet wird, würden viele davon (eigentlich alle) eben kein Fernsehen mehr schauen. Man hat doch das Internet. Die Fernsehsender realisieren nicht, dass sie froh sein müssen, wenn man sie überhaupt noch schauen will.

    Außerdem wollen die Privaten den Umstieg nutzen, um ein Bezahlsystem einzuführen wie bei DVB-S2, nur dass es keine freie und kostenlose Alternative in SD, wie bei DVB-S, geben wird. Friss oder stirb. Na wenn das mal nicht nach hinten losgeht.

    11 Mal editiert, zuletzt von Skiller (28. Mai 2016 um 02:07)

  • Wohl wahr: Da DVB-T2 HD auf HEVC setzt und dafür wohl alle SD-Sendungen auf UHD hochskaliert werden sollen, wird es Privatfernsehen in Zukunft wohl nur noch mit Extrakosten im terrestrischen Funk geben (irgendwo hab ich was vom "einstelligen Euro-Bereich pro Monat" gelesen). Die Auswahl an Sendern ist ohnehin schon eingeschränkt. Wer also weder für das Fernsehen terrestrisch oder kabelgebunden zusätzlich monatlich zahlen will/kann, noch eine eigene Schüssel ans Haus anbringen darf, der wird wohl irgendwann wieder Mau-Mau spielen... kommt ja eh nur Volksverdummung oder Depressionsförderung. Und die paar vernünftigen Sendungen mit politischer Bildung (wie die letzte "Anstalt" zum Thema TTIP) lädt man sich am besten mit MediathekView zum Archivieren.

  • Die gibt es jetzt schon, siehe meinen Link in Antwort #2; von unter 40 bis über 600 € ist das Angebot bereits recht breit (aktuell 37 DVB-T2-Receiver mit HEVC-Decoder, davon 12 ausdrücklich UHD/4K-fähig). Einige lassen sich auch als Mediaplayer im LAN verwenden (z.B. der preiswerte Xoro schon unter 35 €).

  • Dass es hier um DVB-T2 (terrestrisch) geht, das ist mir schon klar. Ich wollte den Sat-Receiver-Besitzern nur mitteilen, dass die Umstellung auch für Receiver mit Sat-Antennen gilt.
    Ich z. Bsp. habe einen Sat-Receiver. Auch ich müsste mir einen 4K-Empfänger kaufen. Jedoch warte ich bis September, da sollen die ersten 8K-Receiver auf den Markt kommen.

    Es ist zwar noch nicht ganz sicher, aber Panasonic, will auf der Funkausstellung ein 8K-Gerät präsentieren, munkelt man in Fachkreisen.
    Vermutlich aber, gibt es dann keine freien Programme mehr bei 4- oder 8K.

    Ja Skiller, Du hast recht. Für Ami-Sprüche, die den ganzen Tag laufen, gebe ich keine 100 € im Monat aus. Interessant wären Dokumentationen aller Art.
    Die meisten amerikanischen Spielfilme wurden bereits schon vor Jahren in 5K produziert, von daher ist 4K kein Problem.
    Es ist leider kein 4K, sondern UHD. 4K sind 4096 x 2160 Pixel, wie wir wissen.

    LigH, deinem Schreiben, stimme ich dir voll zu. Ja, die Filme, die in SD-, 720p- oder 1080p von den Sendern gedreht wurden, müssten dann alle zu UHD hochskaliert werden.

    Sat-Antenne:
    Generell darf der Vermieter eine Sat-Schüssel nicht verbieten. Man darf nur keine Bausubstanz beschädigen, und die Sat-Antenne darf nicht sichtbar sein.
    Hierzu gibt es aber gute Möglichkeiten, eine Sat-Antenne zu verstecken.

    4K-und UHD-Scheiben:
    Ärgerlich, die jetzt ersten erhältlichen 4K-Scheiben, wurden nicht im neuen Farbmodell BT2020 erstellt. Ich hoffe, das bessert sich.
    Das kommt mir wie bei Blu-ray vor, die auch nur 4:2:0, statt 4:2:2 bieten. Nicht falsch verstehen, das ist das „Farbsampler-Format“, kein Farbmodell.

  • Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch, aber warum ist hier immer von UHD im Zusammenhang mit DVB-T2 HD die Rede? Soweit mir bekannt, wird man bei DVB-T2 HD, wie bei allen anderen Übertragungswegen auch, in 720p und 1080i senden (auch wenn die Empfangsgeräte teilweise UHD-fähig sind, Marketing eben). HEVC ist ja nicht zwangsweise an UHD/4K gebunden, sondern kann auch "nur" für HD eingesetzt werden.

    Von einer Umstellung/Abschaltung im Bereich DVB-S und DVB-S2 weiß ich auch nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Skiller (29. Mai 2016 um 12:52)

  • DVB-T2 kann auch 720p und 1080i/1080p senden, ja.

    Aber das in Deutschland geplante DVB-T2 muss zukünftig mit einem eingeschränkten Frequenzbereich auskommen (Grund: die Digitale Dividende II), weshalb man hier wohl letztendlich nur noch eine Teilspezifikation von "DVB-T2 HD" senden wird, was auf HEVC setzt, und deshalb auch gleich auf 1080p als Standard-Auflösung. Die Beziehung zu UHD entsteht vor allem dadurch, dass bisher nur UHD-fähige Receiver auch einen HEVC-Decoder enthalten.

    Nicht umsonst habe ich den Wikipedia-Artikel, der das erklärt, so ausdrücklich verlinkt, insbesondere diesen Abschnitt:

    DVB-T2 HD – 1. Besondere Lage in Deutschland

  • Hast du im PDF-Datenblatt was von HEVC und "DVB-T2 HD" gelesen? Ich nicht. Also würd ich den als veraltet bezeichnen.
    _

    P.S.:

    Hatte ich nicht schon in Antwort #2 den vielleicht einzigen Stick mit Unterstützung für HEVC verlinkt, den Geizhals kennt (AVerMedia TD310)? Das wäre zumindest von der technischen Ausstattung der einzige (bei Geizhals), der überhaupt DVB-T2 HD unterstützen könnte.
    _

    Hmm, Korrektur :redface: ... wenn der Stick DVB-T2 empfangen und zumindest demultiplexen kann, dann würde es wohl lediglich an den im PC installierten DirectShow-Decodern liegen, welche Videoformate decodiert werden können. Dann dürfte es gar nicht mal so relevant sein, ob die Geräte selber Decoder eingebaut haben. Der Tuner muss nur in der Lage sein, mit den effizienteren Signalformen im Bouquet umzugehen.
    _

    P.S.: ^ bestätigt. Hauptsache das Gerät kann nicht nur DVB-T, sondern auch DVB-T2 empfangen; DirectShow-Filter am PC übernehmen die Decodierung. Dass man bei Geizhals nach Codecs filtern kann, ist etwas irreführend, das betrifft wohl eher die Software-Unterstützung durch die mitgelieferte Player-Software. Aber wenn man z.B. die LAV Filters stattdessen verwendet, sollte man auch mit DVB-T2 HD und HEVC-Video keine Probleme haben.

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