"Nur Audio"-Capture von der Blackmagic-Karte?

  • Hi!

    Hat jemand ne Idee, wie man von der Intensity-Karte "nur Audio" aufnehmen kann, ohne ein leeres RAW-Video mit aufzunehmen?

    (z.B. weil ich jetzt nur noch ein Ultrabook habe, und z.B. eine Audio-Kassette über den DMR/Intensity digitalisieren will)
    ...da möchte ich ungerne nen riesen AVI aufnehmen müssen.

    Die Audio-Quelle der Intensity taucht zwar im Windows-Gerätemanager als DirectShow-Gerät auf, man kann sie aber nicht direkt über die Sound-Config bzw. mit Audio-Software (Wave Editor / Audacity) ansprechen. Der Eintrag taucht da nicht auf...

    Jemand ne Idee? (Vielleicht mit VLC?)

    Gruß Alex

  • Zweitklassige Idee:

    Wenn du (falls in der Aufnahme-Software möglich) als Codec z.B. Xvid im 1st-pass einstellst, in dem nur die Statistik gesammelt wird, aber sonst nur leere Videoframes gespeichert werden, hält sich die Platzverschwendung in Grenzen.

    Für erstklassige sind andere zuständig, die diese Hardware überhaupt kennen... ;)

  • "Drittklassige" Idee- nicht direkt Deine Frage, aber vielleicht zielführend: es muss nicht unbedingt die Intensity sein.

    Ich habe durchaus brauchbare Aufnahmen mit meinen alten Netbook (Samsung NF310) und der integrierten Audio (irgend ein Realtek chip) erzielt.

    Aufnahmen mit Audacity- da kann man auch zwischen 48kHz oder 44.1kHz wählen. Für Cassetten dürfte das völlig ausreichend sein (ich habe einige LPs digitalisiert, musste allerdings auf Akubetrieb umstellen- das Netzteil hat Störgeräusche erzeugt).

    G

  • Zitat

    Zweitklassige Idee


    Stimmt! Kann ja dafür VirtualDub nehmen (kommt ja nicht auf AV-Sync an), und dann DivX-Statistik einstellen (weiß was du meinst!)...
    Dann muss man zwar immernoch die WAV aus dem AVI extrahieren, aber das geht ja in Sekunden bei ca. 1GB / Stunde...

    Zitat

    Ich habe durchaus brauchbare Aufnahmen mit meinen alten Netbook (Samsung NF310) und der integrierten Audio (irgend ein Realtek chip) erzielt.


    Wie hast du das denn angestellt?
    Ich habe noch kein Netbook oder auch Notebook (jünger als 10 Jahre) gesehen, was 3 Klinkenbuchsen (Line-In) hat...(früher hatten das einige größere Notebooks).
    Heute hast du bestenfalls 2 Klinken (1x Line-Out und 1x Mic), oder bei den ganz neuen nur noch 1x 4-Ring-Klinke für Line-Out (+ optional Mic)...

    In meinem alten Mini-ITX-Desktop hatte ich ne Realtek ALC889 drauf (einer der besten Chips) - der hatte natürlich 6 Buchsen und einen dedizierten Line-In...
    Mein Lenovo Ultrabook hat auch einen ziemlich guten 2-Kanal-Realtek (ALC2xx), aber eben nur eine 4er-Klinke für Line-Out/Mic...

    Da bleibt mir dann für Audio nur noch die Intensity (direkt, wenn 1V RMS reichen), oder mit dem DMR davor (2V RMS)...
    Die Wandler sind ja alle exzellent.

    Zitat

    zwischen 48kHz oder 44.1kHz wählen


    Kassetten habe ich immer mit 96kHz/24-Bit gemacht (mit dem Realtek), mit einem guten Kenwood-Deck und natürlich korrektem Azimuth.
    Danach hab ich teils noch den Pitch leicht korrigiert (mit Audacity über die Samplingrate - manuell definieren), normalisiert...und die resultierenden "95467 kHz / 24-Bit" dann auf 44.1/16 resampled...

    Über den DMR hab ich natürlich "nur" 48/16 - aber das langt eigentlich auch...

  • Wie hast du das denn angestellt?


    Ich habe die Mikroverstärkung auf 0 gestellt.

    Das mit den Oversampling und "pitch fine-tuning" muss ich mir merken (Cassetten nehme ich anders auf). Für den Pitch dürfte es aber schwierig sein, ein Vergleichston zu finden.

    G

  • Zitat

    Ich habe die Mikroverstärkung auf 0 gestellt.


    Au weia...dann ist es aber immernoch ein verstärkter Mik-Eingang - und zudem Mono!
    Mikrofon-Eingänge sind nichts für Line-Signale...

    Zitat

    Das mit den Oversampling und "pitch fine-tuning" muss ich mir merken (Cassetten nehme ich anders auf).


    Das wichtigste ist der Azimuth! Bei jedem Tape und jeder Seite einzeln justieren...am besten Mono-Summe abhören, und dann justieren...

    Zitat

    Für den Pitch dürfte es aber schwierig sein, ein Vergleichston zu finden.


    Man braucht nur einen Song den man auch digital hat - einfach im Wave-Editor weit reinzoomen und ganz genau jeweils den gleichen Ausschnitt (am besten ca. 3 Minuten) herausschneiden, und dann aus den beiden Laufzeiten einen Stretch-Faktor errechnen, und den mit der Samplingrate multiplizieren (bzw. dividieren - je nach dem wie rum)...

    Bei Radio-Aufnahmen hab ich sogar öfter den 19kHz-Pilotton genommen - einfach mit Audacity eine Frequenzanalyse machen und den Peak des 19kHz-Tons suchen - daraus bekommt man auch den Faktor (geht allerdings nur, wenn der Tuner diesen nicht ausgefiltert hat)

  • Zitat

    Au weia...dann ist es aber immernoch ein verstärkter Mik-Eingang - und zudem Mono!


    Es ist schon stereo. ;) Ich habe den gesonderten Mikro-Verstärker aber durch die "0-Stellung" weitgehend unschädlich gemacht. Den "Mixer" (oder wie auch immer der weitere Verstärker richtig heißt) habe ich trotzdem zur Aussteuerung der Aufnahme verwendet.

    Wenn man Verstärker bei der Digitalisierung prinzipiell vermeiden möchte, muss man gut ausgesteuerte Vorlagen haben. Ich glaube nicht, dass die digitale Anhebung der Amplitude da besser ist als eine Zwischenverstärkung.

    Wie gesagt, ich finde das Ergebnis ist brauchbar - ich wollte auf diese Alternative hinweisen.

    Zitat

    Das wichtigste ist der Azimuth!

    Ist klar!

    Zitat

    Man braucht nur einen Song den man auch digital hat


    Das ist ein grundsätzliches Problem: wenn der Inhalt digital verfügbar ist würde ich lieber die entsprechende CD kaufen, als großen Aufwand in eine Überspielung stecken.

    Die Cassetten, die bei mir noch (oder wieder?) anstünden sind Sonderfälle- Familienaufnahmen, alte Funkkolleg-Aufnahmen (ich bezweifele, dass da ein 19 kHz Ton noch zu finden ist) oder Musikzusammenstellungen von alten Tanzseminaren. Letztere sind häufig auch mehrfach-Kopien - da hat man mehr Probleme mit Gleichlaufschwankungen als mit Tonhöhe - aber es wäre vielleicht Versuch wert. Andere Cassetten sind eigentlich nur noch Sondermüll. Aber ich glaube, das sind die gleichen Kriterien wie bei der Digitalisierung von VHS-Bändern.

    Ich habe Cassetten nie als hochwertige Tonträger betrachtet und war heilfroh als es CDs und (später) CD-Brenner gab. Meine LPs habe (und höre) ich noch ohne daraus ein Fetisch zu machen. Ich will hier aber nicht in eine Grunsatzdiskussion abgleiten...

    G

  • Zitat

    Es ist schon stereo. ;) Ich habe den gesonderten Mikro-Verstärker aber durch die "0-Stellung" weitgehend unschädlich gemacht. Den "Mixer" (oder wie auch immer der weitere Verstärker richtig heißt) habe ich trotzdem zur Aussteuerung der Aufnahme verwendet.


    Der Windows-Mixer ist purer HOAX!
    Die A/D-Wandler bei Realtek und Konsorten (Line-In / blaue Buchse) wandeln mit 24 Bit und im Desktop-PC bei einen Referenzpegel von ~1,6V RMS -> 0dBFS.
    Am Mixer gibt es genau EINE Stellung (irgendwo "krumm" bei ca. 40%), wo die 1:1 durchgereicht werden. "Darüber" wird im Kernel-Mixer digital 24-bittig "verstärkt", und "darunter" ist VÖLLIGER UNSINN, weil da wird dann digital abgesenkt, was nur den 0dBFS-Punkt herabsetzt, aber trotzdem alles darüber clippt, weil der Wandler nichts >1,6V RMS erfassen kann...
    Deswegen habe ich IMMER erst den 1:1-Punkt herausgetüftelt (indem ich den Wandler vom extrem laut gedrehten Kopfhörer-Ausgang eines Stereo-Receivers ins Clipping gefahren habe, und dann so lange hochgeregelt, bis die "Wurst" im Wave Editor bei 0dBFS anschlägt). Dann exakt so stehen lassen, mit 24 Bit digitalisieren, und die Pegelanpassung dann im Wave Editor machen...

    Zitat

    Wenn man Verstärker bei der Digitalisierung prinzipiell vermeiden möchte, muss man gut ausgesteuerte Vorlagen haben. Ich glaube nicht, dass die digitale Anhebung der Amplitude da besser ist als eine Zwischenverstärkung.


    Bei nem Kassettendeck braucht man keine "Verstärkung" - da kommen hinten ganz normale Line-Signale raus...

    Die "Norm" für Line-Signale (Cinch/Klinke) liegt bei 500mV RMS für "0dB".
    Digital (bei CD-/DVD-/MD-/DCC-/DAT-Decks...Receivern, usw. mit Cinch-Line-Outs) hat man früher "-12dB" als "0dB-Referenz" definiert (mit 12dB "Headroom").
    +6dB sind doppelte Spannung, +12dB die 4-fache...
    Deswegen kommen bei einem voll ausgesteuerten Sinus (0dBFS!) dann 2V RMS aus einem CD-/DVD-/MD-...usw. -Player hinten raus.

    Fazit bei Line-In/-Out: 2V RMS analog = 0dBFS.
    ...ist auch bei normgerechten Line-INs von z.B. DVD-Recordern so...

    Bei nem (analogen) Kassettendeck sollte die 0dB-Marke auch ca. 500mV liefern - aber da weichen die Hersteller gerne mal bissel von ab, bzw. ist die 0dB-Marke am Deck etwas "Definitionssache"...
    Mein Kenwood-Deck hält sich einigermaßen dran! Da lag ich bei völlig übersteuerten Tapes (bis +8 dB) an der Realtek (1,6V RMS max.) grade ganz oben an...

    Beim Aufnehmen AUF Kassette brauchte man theoretisch am Pegel-Regler auch nur 2 fixe Markierungen: Digital-Quelle (2V RMS) und Radio - sodass das oben bei +3dB~+6dB anschlägt ...(es sei denn, irgendwas war wirklich untersteuert)

    Zitat

    Sonderfälle- Familienaufnahmen


    Bei irgendwelchen Sprachaufnahmen mit Porti-Recordern ist man beim Pitch natürlich komplett aufgeschmissen...

    Zitat

    alte Funkkolleg-Aufnahmen (ich bezweifele, dass da ein 19 kHz Ton noch zu finden ist)


    Kommt drauf an! Wenn die mit nem (alten!) Radiorecorder/Kompaktanlage (der nen halbwegs brauchbares Aufnahme-Deck mit gescheiter Vormagnetisierung hatte) gemacht wurden, mit ziemlicher Sicherheit!
    Wenns allerdings auf der großen alten HiFi-Anlage mit Boliden-Tuner aufgenommen wurde, hat der Tuner den 19kHz-Pilot sicher ausgefiltert - dann nicht...

    Hab das mal an der Soundkarte getestet:
    - Smartphone mit FM-Radio: Pilot voll da
    - Einfacher "Ghettoblaster" mit KH-Out: Pilot voll da
    - AIWA 90er-Jahre-Kompaktanlage: Pilot da
    - Line-Out von meinem Yamaha RX-E400 HiFi-Stereo-Receiver: NIX !! (so solls ja "eigentlich" sein)

    Zitat

    mehrfach-Kopien


    Ja, sowas ist ÜBEL!
    Theoretisch hätte man dafür früher auch 2 hochwertige Tapedecks gebraucht, und hätte zuerst den Azimuth des Wiedergabegerätes genau justieren müssen, um dann auf ein ebenfalls gut justiertes Aufnahmegerät zu überspielen...
    Des hat nur damals niemand gemacht...:ani_lol:

    Da wurden die Tapes in Oma's "Clatronic billig Plastik-Kompaktanlage mit Doppel-Deck und Permanent-Löschkopf" gesteckt und mit High-Speed-Dubbing überspielt...*kotz* :D

    Falscher Azimuth bewirkt ja in erster Linie eine Phasenverschiebung zwischen L/R, und erst wenns ganz brutal wird einen Höhenverlust...
    Wenn jetzt das Quell-Tape mit falschem Azimuth wiedergegeben wurde, und man nun das Ziel-Tape wiedergibt, kann man per Mono-Schaltung nicht mehr den korrekten Azimuth des Ziel-Tape-Aufnahmegerätes treffen, weil ja die Phasen-Fehler des Wiedergabegerätes dazukommen!
    Da hilft es dann nur, den Azimuth (OHNE Mono-Schaltung!) im Stereo-Modus (!) nach Gehör auf maximale Höhenwiedergabe zu justieren, und die Phasenfehler dann anschließend digital zu korrigieren...!

    Der Pitch-Fehler bei Mehrfachkopien ist einfach nur die "Summe" an Abweichungen aller beteiligten Tapedecks...
    (Und klar..die Gleichlaufschwankungen und der "wow & flutter" addieren sich natürlich auch...)

    Habe damals auch ein paar "gute" Kopien hinbekommen. Mit 2 guten Decks, und dem ursprünglichen Aufnahmegerät als Wiedergabe-Quelle (mit korrektem Azimuth) auf das andere gute Deck...so ging's!

    Zitat

    Ich habe Cassetten nie als hochwertige Tonträger betrachtet


    Ansichtssache. Das CC-System an sich hätte VIEL mehr Potenzial gehabt! Philips hatte da mal was mit 2 Bandführungsschienen am Lese-/Schreibkopf erfunden, was sich nie durchsetzen konnte - dann wären alle Azimuth-Probleme aus der Welt gewesen. Dann hätte auch Dolby-NR viel besser funktioniert.
    Dann vielleicht noch eine strengere "Normung" von Pegeln und Frequenzgängen - und ein "Verbot" von Billig-Laufwerken. Und nur gute CrO2-Tapes...

    Wenn ich mir so manche astreine Aufnahme von einem guten Deck anhöre, auf einem guten Band, korrektem Azimuth, dann könnte man teils vergessen, dass das Tape ist! Es geht also auf jeden Fall!
    Wenn man dann noch (korrekt abgestimmtes!) Dolby C oder gar -S dazu nimmt - absolut HiFi-tauglich!
    ...nur mit den ganzen Schwachpunkten...kommt oft eben nur "MÜLL" bei raus...:rolleyes: "Analog-Unfall"...

    Naja, auch heute bei MP3, AAC und co. muss man wissen, wie man die Encoder richtig einstellt...


    Zitat

    Meine LPs habe (und höre) ich noch ohne daraus ein Fetisch zu machen.


    Ich fang da heute gar nicht mehr mit an, auch wenn ich das "Feeling" schon geil finde...und die Haptik...das ist es eben...
    Die Audio-Qualität kann schon recht hochwertig sein, aber sicher nicht "besser" als 44/16...
    WENN die Leute sagen, die LP-Alben "klingen" besser als CD/MP3/Streaming, dann wohl deshalb, weil ein anderes Mastering draufgepresst wurde! (In solchen Fällen lohnt es sich dann auch mal ne LP zu digitalisieren)...

    12 Mal editiert, zuletzt von Gubel (9. Januar 2017 um 21:59)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!