Kann man eine avs-datei als "Pseudo-Video" in ein Schittprogramm importieren ?

  • Hallo.
    Wenn ich in mein Video-Schnittprogramm eine Videodatei (AVCHD mit .mts Endung) importiere geht das gut, aber der interne Decoder scheint nicht akkurat zu arbeiten, es werden hinterher wenn es zum rendern gehen soll offensichtlich an manchen Stellen frames ausgelassen so dass Audio und Video hinterher nicht mehr passen. Gäbe es eine Möglichkeit den File-Indexer von MeGui zum Import zu verwenden indem man mit Hilfe eines Programms die avs-Datei in eine "Pseudo"-videodatei kleidet die ich dann statt der Originalen ".mts" datei in das Schnittprogramm eventuell importieren könnte ?

    2 Mal editiert, zuletzt von honeymoon (25. April 2018 um 17:02)

  • Radio Erewan sagt in solchen Fällen: "Kommt drauf an."

    Wenn das Schnittprogramm sich AVI-Dateien von der eher altertümlichen AviFile- bzw. VfW-Schnittstelle "vorlesen lässt", dann kann man vielleicht auch AviSynth-Skripte als Quelle verwenden. Ein Schrittchen weiter ging das Tool makeAVIS (ich glaube, das lag dem Xvid-Codec bei), das tatsächlich AVI-Dateien erzeugt, deren Frame-Inhalte aber tatsächlich nur aus Anweisungen bestehen, wie ein AviSynth-kompatibler Decoder (für den FourCC 'AVIS') deren tatsächlichen Videoinhalt liefern soll.

    Versucht das Schnittprogramm dagegen, den Inhalt eines AviSynth-Skriptes zu analysieren, dann wird es sicherlich kein unterstütztes Containerformat erkennen und die Datei als Quelle ablehnen. Es ist ja tatsächlich nur eine Textdatei.

  • Alternativ gibt es auch das "AviSynth Virtual File System" ("avfs"). Die neuste Version findet sich im VapourSynth-Paket.
    https://www.vapoursynth.com/doc/avfs.html

    Ich weiß aber, daß viele es bevorzugen, das Video in ein schnittfreundlicheres Format umzuwandeln. "Schnittfreundlicher" im Sinne von schneller dekodierbar, wie ProRes or AVC-Intra oder was auch immer im bevorzugten Editor am besten funktioniert.

  • Ich kann mich mit Xvid auch irren, vielleicht war es doch eher bei ffdshow dabei; aber ffdshow ist ja reichlich veraltet. Und sicher ist dann auch nicht, dass es klappt. Da ist die Speicherung in einem verlustlos oder sehr verlustarm komprimierten Zwischenformat schon deutlich zuverlässiger, auch wenn das ordentlich Plattenplatz kostet.

    Der große Vorteil von AviSynth ist eben, dass man alle möglichen Schnitt-Funktionen rein im Hauptspeicher durchführen lassen kann, aber der Nachteil ist, dass die intuitive Bedienung von Schnittprogrammen mit Timeline eben fehlt: Man muss das Video "programmieren". Es gab mal einen "AviSynth Visual Editor", aber der wurde wohl halbfertig vergessen. Und aus dem VLMC wurde auch nichts handfestes.

  • auf die Idee das Video umzuwandeln bin ich noch nicht gekommen, das ist gut. Allerdings bin ich mit der Qualität von x264 so zufrieden dass ich mir gedacht habe das Original in diesen Codec zu wandeln... Dazu wäre es aber sinnvoller die "Referenz-frames" auf die sich alle anderen frames hinterher ableiten auf 1 oder 2 pro sekunde zu setzen. Nun sehe ich aber dass 3 "Reference-frames" schon als default in den Settings eingestellt sind. Sorry für meine Unwissenheit, heißt dass damit tatsächlich 3 Referenzbilder pro Sekunde gemeint sind ? Falls nicht, wie kann ich es so einstellen dass der Rechner möglichst wenig beim Resultat abspielen der Umwandlung hinterher rechnen soll ?

  • Üblicherweise die (vor-) letzte 32-bit-Version von clsid, die von SF als "letzte" angeboten wird: ffdshow_rev4532_20140717_clsid.exe
    _

    Oder nicht? ... Ich schau mal, ob ich mit einem InnoSetup-Entpacker in älteren Versionen noch was finde.
    _

    Doch, ist enthalten. Kommt wohl drauf an, wie ausführlich es installiert wird. Mit innounp kann man es herausholen.

  • Unterschiedliche Anbieter ... der eine bevorzugt den Nullsoft Installer (NSIS), der andere InnoSetup. Daher auch unterschiedliche Oberflächen.

    Für makeAVIS alleine ist das wenig relevant, das hat sich in all der Zeit wenig verändert.

    Wichtig ist für den Betrieb nur, dass im Hintergrund ein "Decoder" arbeitet, der den FourCC 'AVIS' mit AviSynth in Verbindung bringt. Für VfW wäre das unter Umständen ffvfw, ein Teil von ffdshow; LAV Filters könnte das auch für DirectShow, hat aber keinen VfW-"Decoder".

  • Danke für den Upload !
    hm... bei mir wird zwar das .avi erzeugt, allerdings sagt mir Magix ProX dass das Dateiformat nicht gelesen werden könne und ich einen Codec installieren soll der das Format "AVIS" decodieren kann... habe ich vielleicht mit "ffdshow_rev4532_20140717_clsid" eine falsche ffdshow version installiert ?

    Gerade probiert, virtual dub kann die pseudo avi öffnen, vielleicht ist mein MAGIX Video ProX zu modern... Matt Kirby, mit welcher MAGIX version funktioniert es denn bei dir ?

  • Unter Umständen genügt das reine Installieren von ffdshow nicht, man muss es auch konfigurieren. Es ist nur für aktivierte Formate zuständig.

    Wenn VirtualDub damit umgehen kann, ist möglicherweise im VFW-Teil der Decoder für AviSynth aktiv, aber vielleicht nicht im DirectShow-Teil (wäre ja möglich, dass manche Programme DirectShow-Decoder bevorzugen).

  • Das zweite Bild zeigt das wichtige: Decoder - Codecs - AviSynth: AviSynth.

    Falls du auch LAV Filters installiert hast, könnte der sich aber in der Rangfolge noch vor ffdshow befinden. Und wie ich gerade nachgeschaut habe, unterstützt der wohl kein AVIS-VfW-Format, auch wenn laut Installer AviSynth-Skripte unterstützt werden (dann wohl eher durch den Splitter als durch den Video-Decoder).

    Ein Punkt vielleicht noch: ffdshow als 32-bit-Version installiert nur einen VfW-Codec und DirectShow-Decoder für 32-bit-Code. Falls dein Video-Schnittprogramm ein 64-bit-Programm ist, wird es die nicht nutzen können. Da bräuchte man eigentlich ein ffdshow in 64-bit-Code. Aber das könnte eventuell weniger zuverlässig oder nur in noch älteren Versionen verfügbar sein.

  • Nein, scheint auch bei meiner Video deLuxe 16 nicht zu funzen, aus welchen Gründen auch immer... schade.
    Dann bleibt mir nur noch die von euch vorgeschlagene Möglichkeit des Umwandelns. Ich weiß nicht ob das vergleichbar ist, aber ich erinnere mich dunkel als ich früher den "Maximum i-frame Interval bei xvid von 300 Bildern auf 12 runtersetzte konnte ich flugs darauf auf der Timeline völlig flüssig und verzögerungsfrei arbeiten. Mache ich vielleicht einen Denkfehler wenn ich mir überlege dass es vergleichbar dazu doch möglich wäre den x264 so einzustellen dass der Rechner sich so ähnlich wenig beim Dekodieren abmüht ? Falls das nicht so klappt wie ich mir das erhoffe werde ich wohl den Kauf einer neuen großen Festplatte überlegen müssen.

  • Es gibt für x264 auch die Option --tune fastdecode, die man gemeinsam mit einem niedrigen CRF (etwa 6 .. 12) verwenden kann, um ein verlustarm komprimiertes Zwischenvideo zu erzeugen. Noch radikaler wäre --tune zerolatency; beide verringern natürlich die Effizienz, das Ergebnis wird also deutlich größer als ohne Tunings.

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