720x576 Standard SD beim Player erzwingen (statt 704x576)

  • Na ja, die Begriffe werden auch unterschiedlich belegt.

    Für mich ist die SAR das Verhältnis der Anzahl der horizontalen und vertikalen Pixel.

    Wiki:

    Verhältnis der Bildauflösung SAR (Storage Aspect Ratio)

    Die Bildauflösung ist ein umgangssprachliches Maß für die Bildgröße einer Rastergrafik. Sie wird durch die Gesamtzahl der Bildpunkte oder durch die Anzahl der Spalten (Breite) und Zeilen (Höhe) einer Rastergrafik angegeben.

    Nach dem Capture-Vorgang habe ich eine Datei mit 720x576 Pixel. Diese sind aber nicht als quadratisch anzusehen.

    Bei mpeg-2 wird das Seitenverhältnis eines Pixel als 16/15 = 1,06666.. angenommen. Damit ergibt sich ein Seitenverhältnis des Bildes von 768x576.

    Das ist genau 4:3.

    Die Formel PAR = DAR / SAR stimmt also mit PAR = 16:15, DAR = 4:3 und SAR =720:567.

    Hier ergibt sich durch SAR und PAR das klassische DAR von 4:3.

    Aber man muss die Capture-Datei zunächst resizen.

    Bei mpeg-4 ist das irgendwie anders.

    8 Mal editiert, zuletzt von Highwayman (13. September 2018 um 12:23)

  • In den Kommandozeilenparametern von Encodern wird --sar dagegen üblicherweise als "Sample AR" verwendet, entsprechend der PAR-Definition für dich. Wenn ich mich recht erinnere, gilt das in den ISO/IEC-Spezifikationen seit MPEG-2 (13818), da gibt es ja nur vier gültige konkrete Werte: SAR 1:1 / DAR 4:3 / DAR 16:9 / DAR 2,... (und DVD Video erlaubt nur die mittleren beiden).

    Wie schon angedeutet, frage ich mich, ob es bei der abweichenden Angabe in MPEG-4 um eine Kompensation der Entzerrung von SD-Video in Fernsehern geht. Aber das ist wohl eine ziemlich gewagte Spekulation meinerseits... Ich fürchte nur, je mehr Leute mit Praxiserfahrung man dazu fragt, umso weiter gehen die Meinungen auseinander. Ich erinnere mich noch an "Dekaden" von Diskussionen um ITU oder Generic. Auch das war irgendwie ein wenig hardwareabhängig.

  • Zitat

    Mit dem "Storage AR" kann ich nicht viel anfangen. Wo ist da der Unterschied zum "Display AR"?

    PAR (Pixel Aspect Ratio) = sind die Daten verzerrt/anamorph gespeichert? (also nicht 1:1 sondern 16:15 usw.)

    DAR (Display Aspect Ratio) = entzerrtes Verhältnis von Breite und Höhe (hier ist dann 4:3, 16:9)

    SAR (Storage Aspect Ratio) = Verhältnis vom Breite und Höhe wie sie im Videostream gespeichert wird, ohne eventuelle Entzerrungen auf Grund von Flags. (z.B. 720/576)

    Zitat

    üblicherweise als "Sample AR"

    Die Bezeichnung ist meines Wissens erst mit MPEG-4 aufgekommen. Ist mir unklar warum man nicht beim PAR geblieben ist.

  • Es ist also zu unterscheiden zwischen Storage Aspect Ratio (Storage AR) und Sample Aspect Ratio (Sample AR), wie sie z.B. ffmpeg und x264 verwenden.

    Storage AR Verhältnis Anzahl horizontaler Pixel / Anzahl vertikaler Pixel in einer Rastergrafik
    PAR im Videostream festgelegtes Verhältnis Breite / Höhe eines Pixels
    DAR Verhältnis Breite / Höhe des auf dem Display dargestellten Bildes
    Sample AR PAR
  • Hallo monarc99,

    hier zunächst die Originaldatei:

    http://hopper.bplaced.net/pur.avi

    Ich beginne zum Vergleich mit der mpeg-2-Variante.

    Diese Datei wird mit folgender Kommandozeile in mpeg-2 konvertiert:

    "...\ffmpeg.exe" -i "...\pur.avi" -map 0:v:0 -c:v mpeg2video -target pal-dvd -flags +ildct+ilme -top 1 -aspect 4:3 -s 720x576 -r 25 -pix_fmt yuv420p -g 15 -b:v 8000k -refs 1 -bf 0 -f vob "...\pur.mpg"

    Ergebnis:

    http://hopper.bplaced.net/pur.mpg

    Die Standardanzeige ist 4:3. Aber bei 4:3 ist das Bild verzerrt (Richtung Eierkopf). Ursache ist beim Capture-Vorgang nach 720x576 zu suchen.

    Die Datei wird also vorher bearbeitet (crop und resize auf 720x576) und als hi8.avi gespeichert.

    Obige Kommandozeile auf diese Datei angewendet ergibt:

    http://hopper.bplaced.net/hi8.mpg

    Ein "rundes Bild". Damit ist mpeg-2 für mich gelöst. Verbesserungsvorschläge z.B. an der Kommandozeile sind willkommen. (Audio habe ich herausgenommen.)

    10 Mal editiert, zuletzt von Highwayman (15. September 2018 um 22:20)

  • Danke für die Samples. Ich würde es auch nicht viel anders machen wie du.

    Also wenn ich keinen Knick in der Optik habe, braucht pur.avi ein SAR 12/11 und hi8.mpg ein SAR 16/15.


    Also pur.avi mit SAR 12/11 zu h.264 kodieren.

    Code
    ffmpeg -i pur.avi -map 0:v -pix_fmt yuv420p -vcodec libx264 -preset medium -tune film -x264opts crf=21:weightp=0:force-cfr=1:sar=12/11 -vf yadif,setsar="12/11" test.mkv

    Oder das von dir gecroppte/skalierte hi8.mpg dann mit 16/15 zu h.264.

    Code
    ffmpeg -i hi8.mpg -map 0:v -pix_fmt yuv420p -vcodec libx264 -preset medium -tune film -x264opts crf=21:weightp=0:force-cfr=1:sar=16/15 -vf yadif,setsar="16/15" test2.mkv

    Je nachdem, was du als Grundlage nehmen willst. Wobei du dann sehen musst, wie dein Player darauf reagiert.

  • Also wenn ich keinen Knick in der Optik habe, braucht pur.avi ein SAR 12/11 und hi8.mpg ein SAR 16/15.

    Zu der hi8.mpg gibt es auch eine hi8.avi. Diese ist so erzeugt (crop + resize), dass sie mit Sample AR = 16:15 und DAR = 4:3 abspielbar ist.

    Anders scheint das mit mpeg-2 nicht zu gehen.

    Die pur.avi sollte mit Sample AR = 12:11 direkt konvertierbar sein (einmal von den Rändern abgesehen).

  • Jetzt komme ich zu meiner mpeg-4-Variante.

    Ich habe mich noch nicht endgültig zwischen mp4 und mkv entschieden.

    Hier meine Kommandozeilen für beide Versionen.

    mkv:

    "...\ffmpeg.exe" -i "...\pur.avi" -map 0:v:0 -s 720x576 -c:v libx264 -bluray-compat 1 -profile:v high -pix_fmt yuv420p -level 4.1 -preset veryslow -tune film -crf 17 -flags +ilme+ildct+cgop -top 1 -r 25 -g 25 -maxrate 40000k -bufsize 30000k -sar 12:11 -color_primaries "bt470bg" -color_trc gamma28 -colorspace bt470bg "...\pur.mkv

    http://hopper.bplaced.net/pur.mkv

    mp4:

    "...\ffmpeg-3.4-win64-static\bin\ffmpeg.exe" -i "...\pur.avi" -map 0:v:0 -s 720x576 -c:v libx264 -bluray-compat 1 -profile:v high -pix_fmt yuv420p -level 4.1 -preset veryslow -tune film -crf 17 -flags +ilme+ildct+cgop -top 1 -r 25 -g 25 -maxrate 40000k -bufsize 30000k -sar 12:11 -color_primaries "bt470bg" -color_trc gamma28 -colorspace bt470bg -f mp4 "...\pur.mp4"

    http://hopper.bplaced.net/pur.mp4

    Beide Dateien werden vom VLC korrekt abgespielt. Aber nicht in 4:3, sondern "im Standard". Das ist etwas breiter als 4:3.

    Mich irritiert dabei, dass es nur 16:9 und 4:3 geben soll (als DAR). Im Bluray-Standard bzw. bei Sample AR = 12:11 ist es nicht genau 4:3.

    Einmal editiert, zuletzt von Highwayman (16. September 2018 um 14:42)

  • Die sollten DAR 15:11 sein.

    Und die beiden sind jetzt die Dateien, die VLC korrekt abspielt, dein Player aber nach wenigen Sekunden umspringt?

  • Die sollten DAR 15:11 sein.

    Und die beiden sind jetzt die Dateien, die VLC korrekt abspielt, dein Player aber nach wenigen Sekunden umspringt?

    Ja, aber in Bruchteilen von Sekunden. Es ist kaum zu erkennen, was zuerst angezeigt wird (sieht nach einer viel höheren Auflösung aus). Jedenfalls zeigt die VU danach 704x576 an. Das Bild ist nicht breiter als bei der mpeg-2-Version, sondern schmaler (!!).

    Es sieht so aus, als ob die Sample AR-Angabe nicht wirkt.

  • Es ist schön zu lesen, dass hochwertig gecaptured wurde, statt wie die meisten Leute nur in DV-AVI.

    Ich nenne zwar keine Script-Datei, aber ich zeige hier ein paar Einstellungen für Schnittprogramme.

    Die angegebenen Werte, kann man vermutlich auch in eine Script-Datei eintragen.

    Das originale pur.avi, sollte auf 16-235 angepasst werden. Unkorrigiert, ragen die Helligkeitswerte in den RGB-Bereich von 0-255 hinein.

    Die Helligkeitswerte bei der originalen pur.avi reichen von 0-255: pur_avi_Highwayman.jpg

    Das Bild des von mir korrigierten pur.avi-Files auf 16-235:

    pur_avi_Helligkeitskorrektion_Jo.jpg

    Bei diesem kurzen Ausschnitt, kann man auch 12% mehr Farbe geben, nicht mehr. Das sieht man aber leider nicht in AviSynth.

    Für längere Filme, muss man die gesamte Timeline im Farbkorrekturmodus abfahren. Erst dann kann man den korrekten Farbwert einstellen.

    Deine 4:3-Einstellung ist korrekt.

    Es sollten folgende Werte verwendet werden:

    Composite L Wert auf -231 mVolt, den H Wert auf +931 mVolt.

    Luminance L Wert auf 16 und den H Wert auf 235, 8bit stellen.

    RGB Gamut von -21 mVolt und 721 mVolt.

    Für Schnitt-Systeme, sind die Grenzen für den Gamut mit -35 mVolt bzw. 735 mVolt eintragbar, was den Werten der EBU Richtlinie R-103 entspricht.

    Korrigiertes MPEG-2-File:

    pur.avi_Jo.m2v

    Achtung:

    Zum Download auf das blaue Feld, auf der rechten Seite klicken, sonst fängt man sich leider viel Werbung ein. Das war vor einigen Jahren noch nicht.

    Meine Infos soll nur ein Leitfaden der Mindestanforderung für die korrekten Helligkeitswerte sein.

    Wer sich an diese Einstellungen hält, der besitzt sogar sendefähiges Bildmaterial. Wer meint, das ist mir egal, dann ist das jeden seine Sache.

    Gruß Jo

  • Wie schaut es denn mit harten Maßnahmen aus. Wie spielt sie denn diese Datei ab?

    Hallo monarc99,

    diese Datei ist ja 768x576, Pixelverhältnis 1.

    Die VU spielt sie ab, zeigt 768x576 an, die Anzeigebreite ist wenig geringer als bei mpeg-2. Das Bild ist leicht verzerrt.

    Aber das ist klar, wenn du von der pur.avi ausgegangen bist.

    Diese wird ja erst richtig in die Breite gezogen mit 15:11.

    Ich möchte in erster Linie im Standard bleiben und in zweiter Linie erreichen, dass die Clips auch auf der VU (derzeitige Player) korrekt abgespielt werden.

    Somit habe ich also 2 Fragen:

    Sind die erzeugten mkv, mp4 Standard und werden sie von Standarplayern (Bluray) korrekt abgespielt?

    Gibt es Anpassungsmöglichkeiten bei x264, ffmpeg oder MKVToolnix, mp4ToolBox, so dass die VU sie auch abspielen müsste?

    Einmal editiert, zuletzt von Highwayman (22. September 2018 um 14:07)

  • Das originale pur.avi, sollte auf 16-235 angepasst werden. Unkorrigiert, ragen die Helligkeitswerte in den RGB-Bereich von 0-255 hinein.

    Die Helligkeitswerte bei der originalen pur.avi reichen von 0-255:

    Hallo Jo,

    vielen Dank für deine Mühe und deine Anregungen. Die Farbkorrektur macht sich sehr gut.

    Aber bist du sicher, dass die pur.avi im ganzen Bereich 0-255 liegt?

    Mit Histogram in avisynth werden mir keine Werte außerhalb 16-235 angezeigt. Ausnahme sind die auftretenden weißen Linien (Fische), die den Wert 255 haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Highwayman (22. September 2018 um 14:32)

  • Hallo Highwayman, ich gehe davon aus, dass das Software-Farbkorrektur-Tool von Avid richtig anzeigt.

    Es ist selbstverständlich, dass auch unsere Spitzensoftware AviSynth, die Helligkeitswerte richtig interprediert.

    Wenn ich die pur.avi importiere, zeigt mir die YCbCr-Parade (rechte Seite) an, dass das Gainsignal bis 255 reicht.

    Auch in der RGB-Parade für die 3 Grundfarben (nicht gezeigt), geht die Helligkeit bis 255.

    In der Bildmitte (Current), sieht man links oben das Warntool für die Farben.

    Die Helligkeit oder die Farbe, müssen dann so korrigiert werden, dass die Anzeige verschwindet.

    Bei deiner Aufnahme ist das jetzt nicht der Fall, aber, dass z. Bsp. die Farben nicht absaufen, korrigiert man das mit dem Gammaregler etwas nach.

    Dem YC-Waveform-Tool nach, könnte man das Signal fast so belassen. Hier werden aber schon gelbe Bereiche sichtbar. Zur Not ginge es.

    Man kann ja bei 16 -20% und bei 235 +20% einstellen, das wären noch die erlaubten Werte.

    Zur Kontrolle, empfehle ich das CaptCouleur-Tool. Mit diesem Werkzeug, kann man die Helligkeitswerte optimal ablesen.

    Da es aus Frankreich stammt, ist die Einstellung RVB richtig.

    Bei Win. 7 wird die Oberfläche der Software noch richtig angezeigt, aber bei Win. 10 verschiebt sich die Ansicht der Oberfläche etwas.

    Aber die Messwerte sind korrekt.

    http://olravet.free.fr/CaptCouleur.exe

    Das MPEG-2- oder MKV-File damit überprüfen. Entweder mit dem VLC- oder dem MPC-Player. Sollten bei dir die Werte stimmen, dann ist das ja gut.

    Den Kopfumschaltbereich (Silberfischchen) unten, sollte man abdecken.

    Gruß Jo

    Einmal editiert, zuletzt von Pro Jo (24. September 2018 um 01:50) aus folgendem Grund: Prozentangaben korrigiert.

  • Die VU spielt sie ab, zeigt 768x576 an, die Anzeigebreite ist wenig geringer als bei mpeg-2. Das Bild ist leicht verzerrt.

    Zugegeben, ich habe nur etwas gecroppt und dann skaliert. War nur als Test gedacht, ob die VU damit auch irgendwas anstellt.

    Aber eine Frage, mit welcher Methode stellst du eigentlich fest, ob das Bild verzerrt ist?

    Ich möchte in erster Linie im Standard bleiben und in zweiter Linie erreichen, dass die Clips auch auf der VU (derzeitige Player) korrekt abgespielt werden.

    Somit habe ich also 2 Fragen:

    Sind die erzeugten mkv, mp4 Standard und werden sie von Standarplayern (Bluray) korrekt abgespielt?

    Gibt es Anpassungsmöglichkeiten bei x264, ffmpeg oder MKVToolnix, mp4ToolBox, so dass die VU sie auch abspielen müsste?

    Das Problem ist, dass du automatisch den Standard verlässt, wenn du ne mkv oder mp4 erstellst.

    Was ich damit meine, dass der Player die Datei dann komplett anders behandeln kann.

    Also z.B. der Player spielt ne DVD komplett richtig ab, du wandelst die DVD per makemkv in eine mkv.

    Und bei dieser mkv skaliert er die Auflösung auch einmal nicht mehr. Einfach weil der Player im Filemodus von USB sowas nicht unterstützt.

    Ist dein Ziel eine Bluray zu erstellen oder Dateien zu erstellen, die von möglichst vielen Playern problemlos abgespielt werden?

  • Aber eine Frage, mit welcher Methode stellst du eigentlich fest, ob das Bild verzerrt ist?

    Zugegeben, etwas hemdsärmelig: ich messe die Breite und Höhe der runden Sache.

    Das ist zwar ungenau, aber es basiert auf Berechnungen für das Resize und dem Vergleich mit mpeg-2. Die theoretischen Berechnungen dort ergeben einen exakt runden Teller.

    Außerdem gibt es den Vergleich mit VLC. Dort lässt sich die mkv im Standardverhältnis (15:11 ?) und in 4:3 darstellen. Im ersten Fall rund und im zweiten Fall horizontal gestaucht. Die Anzeige am TV entspricht der gestauchten Variante.

  • Ist dein Ziel eine Bluray zu erstellen oder Dateien zu erstellen, die von möglichst vielen Playern problemlos abgespielt werden?

    Eigentlich sollten die Dateien von der Festplatte abspielbar sein, von einem am TV angeschlossenen Player (nicht unbedingt von der VU, aber die ist aktuell vorhanden). Außerdem sollen sie aber ohne große Umkodierungen später auf Bluray brennbar sein.

    Die Frage ist, ob der x264-Stream korrekt erzeugt ist und ob darin die Seitenverhältnisse richtig angegeben sind. Die VU scheint sich nich um den Container zu kümmern, nur um die Angaben im Stream. Der VLC macht es umgekehrt.

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