Bildfehler (farbige Streifen) nach dem Encodieren

  • Hallo,

    aktuell archiviere ich Video8 Aufnahmen nach dem Tutorial: "Hochwertiges Digitalisieren von analogen VHS-Videokassetten (und andere)" von Gubel.

    Dazu verwende ich einen "Sony EV-C3E" an einem "Panasonic DMR EH65" und nehme über eine "Blackmagic Intensity Shuttle USB 3.0" mit der "Media Express Software" auf.

    Wie im Tutorial beschrieben, bearbeite ich die Videos mit VirtualDub nach um diese anschließend in XMedia Recode zu encodieren.

    Leider haben die mit XMedia encodierten Videos Bildfehler (farbige Streifen). Die Videos die ich direkt von Media Express mit XMedia encodiert habe, also ohne VirtualDub dazwischen, haben diese Bildfehler nicht, siehe unten.

    Desweiteren ist mir aufgefallen, dass laut XMedia die Videos "Progressiv" aufgenommen wurden. Trotzdem haben die Videos diese typischen Interlaced Scan-Linien.

    Es wäre nett wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

    pasted-from-clipboard.png

  • Hallo Kamusta,

    wenn man mit der BM-Capturesoftware aufnimmt, sollte man mit keine anderen Codecs exportieren.

    Immer mit Blackmagic SD 8/10-Bit 4:2:2 (SD-Material) exportieren. Die Werte von dem Bild rechts sind korrekt, so wird das normalerweise gemacht.

    Hat technisch die beste Qualität, dafür braucht man aber einen etwas höheren Speicherbedarf. YUY2 nimmt BM nicht an, obwohl es auch 4:2:2 ist.

    Bei „Progressiv“ irrt sich der Xmedia, das hat aber keine Bedeutung. Zumindest nicht, wenn wirklich Interlace-Streifen zu sehen sind.

    Bei mir ging auch nur der FFV1 Lossless Codec (YUV 4:2:2). Schlüsselbild alle 25 Bilder, für SD (VDub2). Einfach einmal ausprobieren.

    Ich empfehle die Version 43602 bei VDub 2, die Version 43702 schreibt bei mir keinen Index, muss ein Fehler sein.

    Falls das Bild leicht ruckelt, VDub 1.10.4 verwenden.

    Vorgehensweise:

    Originales BM-AVI (Blackmagic SD 8 Bit 4:2:2) in VDub laden, bearbeiten und dann wieder als Blackmagic SD 8 Bit 4:2:2 aus VDub exportieren.

    Danach das VDub-AVI in den XMedia laden, und dann erst komprimieren. Für die Erstellung einer DVD, braucht man eine Authoringsoftware.

    Meine Empfehlung, immer die originale AVI-Datei archivieren.

    Und Vorsicht mit den verschiedenen Filtern in VDub. Es gibt YUV- und RGB-Filter. RGBA32-Filter nach YUV444 wandeln.

    Zuvor UYVY zu RGBA32 konvertieren. BM verwendet ja das UYVY-Farbmodell.

    Gruß Jo

  • Hallo Jo,

    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

    Wie Du bereits vorgeschlagen hast, habe ich mir überlegt die originalen BM-AVI zu archivieren. Diese würde ich gerne am Ende eines Videos etwas beschneiden, da ich nicht immer rechtzeitig die Aufnahme gestoppt habe. Soweit wie ich das verstanden habe kann ich das ja in VDub erledigen. Zum speichern würde ich dann die unter Bild 1 dargestellten Einstellungen verwenden, richtig?

    Ausgewählte Videos werde ich dann in XMedia konvertieren.

    Ich habe noch ein paar Fragen zu den Filter in VDub:

    Woran erkenne ich das es sich um einen YUV- oder RGB-Filter handelt?

    Das heißt wenn ich einen YUV-Filter benutzen will muß ich erst von UYVY zu RGBA32 und dann von RGBA32 zu YUV444 konvertieren?

    Bei Auswahl des FFV1 Lossless Codec (YUV 4:2:2) in VDub ist nur 4:2:2 planar YCbCr 16-bit auswählbar, siehe Bild 2.

    Gruß John :)

  • Hallo John,

    ja richtig, Bild 1 ist korrekt. Das ist in dem Fall der BM Packed-Codec 8 Bit 4.2:2. UYVY ist schon richtig eingestellt.

    Nur noch bei Bild 1, auf der rechten Seite unter Color space „Rec. 601" und unter Component range „Limited Y: 16-235“ einstellen.

    Bild 1:

    Klicke einmal rechts unten auf „Show all formats“. Normalerweis sollte jetzt der „Blackmagic 8 bit 4:2:2 Codec" erscheinen.

    Im rechten Bild muss man dann aber RGB24 auswählen, sonst kodiert VDub nicht. Ich würde aber bei der ersten Variante bleiben.

    Filter in VDub:

    Ob ein Filter in YUV oder RGB ist, zeigt VDub automatisch im Filterauswahlfenster an. Dazu links unten „Show image formats“ aktivieren.

    Dann erscheint hinter der Bildgröße in Klammern, ob es sich um UYVY (YUV) oder RGB handelt.

    Richtig konvertieren:

    Beispiel für den Filter „temporal smoother“ (Bildrauschunterdrückung). Filter auswählen, danach wird als Input 720x576 (UYVY) angezeigt.

    Als Output aber 720x576 (RGBA32). Der Output in RGB wäre falsch, da wir ja im YUV-Farbmodell im Originalstream liegen.

    Um das zu vermeiden, wählen wir den Filter „RGB Convert (BT.601)“ aus. Mit „Move up“, setzen wir den Filter an die erste Stelle [C].

    Der RGB Convert Filter zeigt jetzt als Input UYVY und als Output RGB an.

    Der Filter „temporal smoother“ wird jetzt richtig als Input und Output zu RGB konvertiert.

    Da wir im RGB-Bereich sind, kann auch z. Bsp. der Filter „Croma shift“ hinzugefügt werden.

    Sind alle Filteraufgaben erledigt, muss RGB selbstverständlich wieder nach YUV gewandelt werden.

    Dazu verwenden wir noch einmal den Filter „RGB Convert (BT.601)“. Die Anzeige vom Output als YUV444, ist in Ordnung.

    Die Nennung von dem FFV1 Lossless Codec, war nur ein Beispiel, falls alle Stricke reißen. Planar gilt eigentlich für digitale Formate.

    Außerdem hat der FFV1 Delta frames. Ist technisch wesentlich schlechter als der BM-Codec.

    Der BM-Codec produziert keine Delta frames und ist Interleave (avi). Für analoge Signale, sollte es eigentlich Y Pb Pr heißen.

    Danke für die Screenshots, haben weitergeholfen.

    Gruß Jo

  • Ich habe das gleiche Problem mit den Farbfehler in XMediaRecode, nur etwas verschärft: ich habe vor ca. 2 Jahren eine größere Sammlung privater VHS und Hi8 nach Gubel-Tutorial digitalisiert, und den ersten Bearbeitungsschritt mit VirtualDub durgeführt - danach erstmal archiviert (da einiges noch Stückwerk ist, das erst zusammengesetzt/editiert werden muss).

    Seit irgend einem Win10 oder XMR Update vor vielleicht 6-9 Monaten tritt das Problem bei einigen Videos auf (nicht bei allen...!).

    Folgende Lösungen (außer eine Alternative zu XMediaRecode zu verwenden, das geht natürlich auch) habe ich bisher gefunden: Clip nochmal durch VirtualDub laufen lassen,

    (1) dabei Color Depth Output ändern auf UYVY (statt YUY2)

    (2) dabei Farbraum ändern von 601 auf 709 (Video Compression mit UtVideo YUV422 BT.709 statt .601)

    (3) dabei alles gleich lassen (!) und einen der drei Modi "Fast recompress", "Normal recompress" oder "Full processing mode" (nicht "Direct stream copy") verwenden...

    Vermute ich werde jetzt einfach alle fehlerhaft dargestellten Dateien durch Weg (3) laufen lassen...

    Hat jemand eine Erklärung für das Problem?

    Gruß in die Runde,

    Dom

  • Eine Erklärung nicht unbedingt, außer dass XMR vielleicht möglicherweise fehlerhafte Decoder für bestimmte Formate verwendet.

    Dafür aber ein Lösungsvorschlag: Wenn VirtualDub das Video korrekt anzeigt, dann gleich auf VirtualDub2 umsteigen, dann braucht man XMR gar nicht mehr. Aus VirtualDub2 heraus kann man z.B. auch gleich mit x264 und ffmpeg-AAC in MP4 encodieren.

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