Projekt DV Material nachbearbeiten

  • Guten Tag zusammen,

    ich hatte mich als "Quereinsteiger" zwar hier schon kurz beteiligt aber nicht wirklich was zu mir bzw. meinem Projekt erzählt. Einige Beiträge dazu gibt es bereits allerdings liegen die ja schon wieder einige Jahre zurück und die (Video)Technik entwickelt sich ja stetig voran.

    Ich bin 48 Jahre alt und beschäftige mich in meiner Freizet so ziemlich mit allem was mit Technik zu tun hat.

    Erste Geversuche mit Videoaufnahmen/Schnitt hatte ich in den 90 Jahren. Dazwischen immer weider mal hier und da nen Clip geschnitten aber nie wirklich ernsthaft verfolgt. Der Wunsch nach Digitalisierung der vorhandenen Aufnahmen (Digital, sowohl als auch analog -VHS) war immer da, aber der Dschungel an unzähligen Codecs und einem eher bescheidenen Ergebnis hinterher hielt mich dann doch davon ab tiefer in die Materie einzusteigen. Ich weiß gar nicht genau wie es kam, aber durch das HiFi-Forum bin ich auf das Thema "Video digitalisieren" auf dieser Plattform gelandet und bin dabei wieder mit Begeisterung einzusteigen. Inzwischen habe ich nahezu die gesamte Hardware zusammengetragen die es zum digitalisieren von VHS benötigt. (es fehlt noch die Intensity4K Karte)

    Nun brauche ich diese ja "erst" zum digitalisieren von Analogmaterial. Da ich aber noch mindestens 10 MiniDV kassetten besitze, habe ich beschlossen diese ersteinmal uf den PC zu übertragen und mit der anschließenden Bearbeitung Erfahrungen im Videoschnitt und Aufwerten des Materials zu sammeln.

    Meine Ausstattung aktuell:

    - PC mit Win 10 64Bit mehrere SSD´s

    - MAGIX Videodeluxe Premium

    - DavinciResolve 17 (aktuell kostenlose Version)

    - NEAT Video als Plug in (spontan Kauf wegen dem überzeugenden "Denoiser"

    Die erste MiniDV Kassette konnte ich gestern nahezu problemlos mit dem noch vorhandenen Camcorder (JVC GDR DL30) mittels iLink und einer FireWire-Karte und VideoDeluxe auf den PC übertragen.

    Mein Ziel: Bestmögliche Bildqualität erhalten. In Zeiten wachsender Speichermöglichkeiten auf immer kleineren Medien spielt für mich das finalisieren auf DVD bzw. BluRay eigentlich keine Rolle mehr.

    Ich bin im folgenden für Tipps, Ratschläge etc dankbar. Das Videomaterial befindet sich also auf dem Rechner. :

    - Wie gehe ich also am sinnvollsten vor mit der weiteren Bearbeitung....?

    - Wie organisiert man am effektivsten das überspielte Filmaterial ?

    - Welche Reihenfolge hat sich beim Schnitt bewährt...?

    - Welche Reihenfolge ist sinnvoll beim bearbeiten (Helligkeit, Farbe, etc.

    - Welche weiteren Tools sind empfehlenswert.....?

    Schon mal besten Dank im voraus für einen regen Erfahrungsaustausch.

    Gruß,

    Heinz

  • In Zeiten wachsender Speichermöglichkeiten auf immer kleineren Medien spielt für mich das finalisieren auf DVD bzw. BluRay eigentlich keine Rolle mehr.

    Wobei ich mit der Aussage etwas voreilig war.

    Es gibt ja durchaus auch kurze Aufnahmen, die man sich eigentlich nur für sich alleine betrachtet, ansieht. Da mag es schon durchaus Sinn machen, diese auf BluRays zu packen. Von denen ich ohnehin noch einige hier rumfliegen habe und nicht weiß, was ich sinnvolles damit anstellen soll.

  • Was Organisation und Schnitt angeht, wird man wohl keine genauen Tipps geben können. Je nach Endziel können Anforderungen ganz unterschiedlich sein.

    Macht wohl Sinn nach Jahr oder Thema zu organisieren um den Überblick zu behalten.

    Für das Deinterlacing würde ich qtgmc (Avisynth oder Vapoursynth) nehmen. Dann muss man halt schauen wie stark das Rauschen ist und welcher Filter besser passt. Mein Lieblingsfilter dafür ist SMDegrain, da kann man nicht viel falsch machen und liefert gute Ergebnisse. Für Grainstabilisierung und leichtes bis mittel sehr Entrauschen gut geeignet. Ich weiß auch nicht ob "AI Upscaling" irgend einen sichtbaren Effekt hat bei DV Material. Würde ich ggf auch mal testen.

    Für Auto-Helligkeit anpassen gibt es Filter wie http://avisynth.nl/index.php/AutoAdjust. Kann sein dass Davinci da besser drin ist, noch nie benutzt.

    Evtl hilft das für den Anfang :D

  • Was Organisation und Schnitt angeht, wird man wohl keine genauen Tipps geben können. Je nach Endziel können Anforderungen ganz unterschiedlich sein.

    Macht wohl Sinn nach Jahr oder Thema zu organisieren um den Überblick zu behalten.

    Ja, es geht schon los bei der Organisation der Ordnerstruktur. Erschwingliche SSD´s erleichtern hier allerdings schon den Workflow indem man Speicherplatz und Geschwindigkeit optimal nutzt. Das war noch bis vor nicht allzu langer Zeit nicht so.

    Für das Deinterlacing würde ich qtgmc (Avisynth oder Vapoursynth) nehmen. Dann muss man halt schauen wie stark das Rauschen ist und welcher Filter besser passt. Mein Lieblingsfilter dafür ist SMDegrain, da kann man nicht viel falsch machen und liefert gute Ergebnisse. Für Grainstabilisierung und leichtes bis mittel sehr Entrauschen gut geeignet.

    Hier muss ich sagen, reicht mir das Magix- interne De-Ineracing derzeit völlig aus. Jedenfalls zum aktuellen Zeitpunkt. Werde aber mittelfristig über alternativen nachdenken, sofern notwenig.

    Ich weiß auch nicht ob "AI Upscaling" irgend einen sichtbaren Effekt hat bei DV Material. Würde ich ggf auch mal testen.

    Habe gestern mal die Testversion von "Video enhance Ai"

    https://www.topazlabs.com/video-enhance-ai

    runtergeladen und muss sagen, dass das Ergebnis eher ernüchternd war. Großer Pluspunkt der Software ist aber die wirklich einfache Bedienung. Werde die Tage mal ein paar Files zum Vergleich hochladen.

    Für Auto-Helligkeit anpassen gibt es Filter wie http://avisynth.nl/index.php/AutoAdjust. Kann sein dass Davinci da besser drin ist, noch nie benutzt.

    Evtl hilft das für den Anfang

    Das "Evtl hilft das für den Anfang" habe ich jetzt mal überlesen ^^

    Wie mit so ziemlich Allem, kommt man wohl nicht drum herum sich durch Willen und Motivation die erforderlichen Kenntnisse anzueignen und durch "try and error" vorzuarbeiten.

    Wie sieht dein Workflow aus......? Gibt es Plug-Ins im Effekte Bereich, die du empfehlen kannst....? (Stabilizer etc....)

  • Unsere DV Videos habe ich einfach in eine MKV gemuxxt und die timecodes als Untertitel reingepackt. Das war's :D

    ( die Timecodes bzw Szenenzeiten (Start-Stop quasi) kann man tatsächlich mitspeichern lassen. Aber nicht jedes Programm unterstützt dies. Ich weiß auch nicht mehr welches ich benutzt hatte. Könnte aber das linux Programm "dvgrab" sein. Hatte mehrere ausprobiert gehabt.

    Stab() von Avisynth ist nicht schlecht. Warp Stabilizer von Premiere ist auch recht gut.

    Wenn ich es mit Avisynth/Vapoursynth das ganze machen würde, dann mit minimal Aufwand: deinterlacen, leicht Stabilisieren, leicht denoisen, autohelligkeit/kontrast (aber begrenzt, also damit es keine "Extremanpassungen" macht) und ggf hochskalieren. Das dann als h265 10 Bit abspeichern in ne mkv.

    Schneiden ist damit natürlich nicht ganz so komfortabel. Alternative wäre dann erst alles in Magix zu schneiden und dann verlustfrei zu exportieren. Oder einfach direkt alles in Adobe Premiere machen (oder Davinci <= noch nie ausprobiert)


    Mit ByNet oder VDSR glaube ich, sahen einige Tests bei mir gar nicht mal so schlecht aus: https://github.com/WolframRhodium/Super-Resolution-Zoo

    (Aber das ist wieder ein eigenes Projekt quasi)

  • Habe gestern mal die Testversion von "Video enhance Ai"

    https://www.topazlabs.com/video-enhance-ai

    runtergeladen und muss sagen, dass das Ergebnis eher ernüchternd war. Großer Pluspunkt der Software ist aber die wirklich einfache Bedienung. Werde die Tage mal ein paar Files zum Vergleich hochladen.

    Muss diese Aussage wieder zurücknehmen.

    Nach dem einlesen eines Clips aus einer DV Aufnahme, dem anscschließenden Export (AVI) kann sich das Ergebnis dann doch sehen lassen !

    VideoEnhanceBeispiel 2.jpgVideoEnhanceBeispiel.jpg

    Im Bereich der Armaturen sieht man doch deutlich eine Qualitätsverbesserung. Derzeit rechnet er noch (3 Std. für einen 30min. Clip). Bin auf das Ergebnis gespannt.

  • Arbeitet das System mit Interlaced-Material korrekt zusammen, nutzt die zeitlichen Abhängigkeiten zwischen Halbbildern? Wenn nicht, wären Ergebnisse nach Vorbearbeitung mit einem Deinterlacer in doppelter Rate (wie QTGMC) vielleicht überzeugender? Ist ja doch noch reichlich Aliasing übrig.

  • Danke schon mal für die Hinweise.....

    Ja, in der aktuellen Version wird auch Interlaced-Material vearbeitet:

    https://help.topazlabs.com/hc/en-us/artic…Questions#veai9

    Ich habe gestern mein Roh-Material jedoch mit VirtualDub2 De-Interlaced (Yadis) und anschließend dann durch Topaz gejagt. Ich muss sagen, dass es mir Freude macht damit zu experimentieren und mir die Ergebnisse allesamt zusagen.

    Gehe ich in der Annahme richtig, dass uscaling mit einem Enhancer der letzte Schritt in der Bearbeitungskette sein sollte....? zumal das Material in Mp4 ausgegeben wird.....?

    Mit einem kleinen verlustfreien video-cut kann man sicher ein wenig weiterhelfen was qtgmc usw. angeht.

    Schnippsel kann man mit virtualdub2 (Video->fastrecompress !) erstellen.

    Werde diese Woche einen Schnippsel hochladen......

    Einmal editiert, zuletzt von vodjara (20. April 2021 um 08:38)

  • Yadif ist ein relativ guter, aber vor allem schneller Deinterlacer. Qualitativ gibt es besseres, gerade QTGMC unter AviSynth ist da sehr leistungsstark. Leider braucht man sehr viele Plugins in aktuellen Versionen, das zu installieren ist etwas aufwändig. Dann aber bekommt man einen Deinterlacer, der Bewegungskompensation nutzt und sogar gleich noch mit EDI hochskalieren kann, falls du ohnehin vorhast, von SD (576i) auf HD (720p²) zu gehen.

  • Tatsächlich wollte ich hochskalieren....... möglichst auf 720

    Der Installationsaufwand hält mich noch ein wenig ab davon. Ich versuche heute Abend mal einen kleinen Schnippsel hochzuladen........ um hinterher zu vergleichen. Sollte es eine Qualitätssteigerung bringen, werde ich den Aufwand nicht scheuen und mich weiter in das Thema reinarbeiten. Allmählich beginnt es Spaß zu machen :)

  • Warum ?

    Es bringt genau gar nichts bei der Qualität. Dein TV kann das genausogut in Echtzeit.

    Man kann aus Schei**e kein Gold machen und aus SD kein HD.

    Anders ausgedrückt : Was weg (gerechnet) ist ist weg.

    Gruss BergH

  • Man wird kein HD da raus bekommen, dass ist klar. Aber man kann versuchen die "Beste" Version davon zu erstellen. Der TV kann das eben nicht immer genauso gut. Ich hatte auch mit einigen Filtern aus dem (siehe oben) Super Resolution Zoo repo deutlich sichtbare Verbesserungen rausgeholt in einem Video. Ob einem die Arbeit wert ist, muss jeder für sich am Ende selbst entscheiden.

    Upscale ist bei DV aber tatsächlich in 99% unnötig. Qtgmc + Helligkeit/Farbanpassung + Denoise sind da schon sinnvoller.

  • Warum ?

    Ganz einfach; ich mache einen A/B Vergleich und sehe, dass mir B deutlich besser gefällt. Es muss auch nicht unbedingt up-gescaled sein. In erster Linie Rauschreduzierung insbesondere bei dunklen Flächen.


    Warum ?

    Es bringt genau gar nichts bei der Qualität. Dein TV kann das genausogut in Echtzeit.

    Ja doch.....Vergleich doch mal beide Bilder oben........ Also ich erkenn da eindeutig eine Verbesserung

    Man kann aus Schei**e kein Gold machen und aus SD kein HD.

    Anders ausgedrückt : Was weg (gerechnet) ist ist weg.

    Es ist keine "Schei**e"........und ich möchte auch kein Gold daraus machen ;)

    Ähnlich einem PKW; Wenn der Lack 10 Jahre nicht behandelt wurde und ich gehe da professionell mit einer Lackaufbereitung ran mit anschließender Keramikversiegelung, sollst mal sehen, was ich da alles noch "raushole". Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht ;)

    Vielleicht hatte ich auch vergessen zu erwähnen, dass ich mir diesen ganzen Aufwand ausschließlich für Privataufnahmen mache ! (Fast) alles andere findet man auf YT, Amazon etc.

  • Wurde das mit dem "Intel Indeo iYUV" codec ausgenommen oder warum ist das nicht im "DV-Format"?

    Ein Field hat immer ghosting, kommt das vom Indeo? Bitte den cut komplett unbearbeitet im original codec hochladen.

    (In vdub2 öffnen, im Menü: Video -> "Direct stream copy" auswählen, Anfang Ende setzen und als avi abspeichern)

    Bzw. es scheint sogar progressive zu sein!?

    VapourSynth Paketmanager VSRepo + GUI

    Avisynth Paketmanager AVSRepo + GUI

    3 Mal editiert, zuletzt von FatFaster (21. April 2021 um 16:11)

  • Ich hatte unter anderem Linux genutzt damals (geht auch easy über live usb stick) https://wiki.ubuntuusers.de/dvgrab/

    Das war auch ganz gut

    http://windv.mourek.cz

    Es gab aber noch ein anderes, was mir gerade nicht einfällt. Das fand ich am besten. Von der Bedienung her und weil es auch die timecodes als sub exportiert hat nebenbei. Wenn es mir wieder einfällt, dann schreibe ich es hier rein.

    MiniDV auf PC ist ja immer ein 1:1 kopieren quasi, sofern das Band normal gelesen wird.

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