VirtualDub2 Ton-Fehler bei AAC/MP3

  • Hallo zusammen!

    Nachdem ich endlich meine Canopus NX zum laufen bekomme habe, wollte ich laut gubel das ganze mit VirtualDub bearbeiten und dann mit XMedia Recode encodieren.

    Leider entstehen bei mir, wie in diesem Thread beschrieben, Bildfehler. Wie von LigH empfohlen, wollte ich dann auf VirtualDub2 umsteigen. Bei "Audio-->compression" wird mir bei "MPEG Layer-3" nichts angezeigt. Bei FFMpeg AAC, welches ich eigentlich verwenden wollte, stürzt das Programm jedesmal ab sobald das encodieren gestartet wird (Division durch 0). Bei FFMpeg Lame MP3 stürtzt das Programm nicht ab, jedoch hört man auf dem fertigen Video nur extrem lautes Rauschen. Lasse ich "Audio" auf "direct stream copy" funktioniert der Ton einwandfrei.

    Woran könnte das liegen?


    Ich möchte die VHS Aufnahmen am liebsten so "raw" wie möglich für die Zukunft abspeichern. In Edius habe ich "unkomprimiert" eingestellt. Eine 2,5h Datei ist 185GB groß. Diese Datei für die Zukunft zu sichern, wäre wahrscheinlich die beste Lösung, jedoch ist mir das einfach zu groß... Deswegen hab ich versucht gubels Tutorial zu verwenden. Falls jemand jedoch einen alternativen Vorschlag hat, bin ich gerne dafür offen! (kenne mich nur leider nicht so gut aus mit den ganzen Einstellungen... das gibst ja so unglaublich viel =O)

    Vielen Dank für jede Hilfe!

    €: Ich habe noch diesen Thread gefunden, in welchem ein ähnliches Problem beschrieben wurde. Falls es hilft, hier also eine MediaInfo-Analyse der unkomprimierten Datei, welche Edius erzeugt hat.

    MediaInfo.png

    Einmal editiert, zuletzt von Crank (16. Mai 2021 um 20:45)

  • Ich weiß es nicht genau, aber einen 24 Bit-Ton musst du vermutlich zu 16 Bit wandeln, dann müsste es funktionieren. PCM-Ton mit 48 kHz ist in Ordnung.

    Um dir das nochmalige capturen zu ersparen, einfach eine WAV-Datei mit 16 Bit und 48 kHz erzeugen. Das müsste mit VDub gehen.

    Dann noch einmal das ganze Video in VDub laden, und die WAV-Datei extra in VDub importieren.

    Unter dem Reiter Audio, Audio from other file laden. Erst dann kann man zu AAC 320 Kbps für das Archiv, oder zu 192 Kbps für DVD convertieren.

    Noch ein Tipp von mir:

    Unter 50 Mbps (166 Mbps) würde ich nicht gehen, ansonsten hat man keine 4:2:2-Qualität mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Pro Jo (17. Mai 2021 um 23:21) aus folgendem Grund: Bei AAC kHz zu Kbps korrigiert.

  • extrem lautes Rauschen

    bei 24-bit PCM ... da werde ich mal den Autor von VirtualDub2 fragen, ob er sich Gründe vorstellen kann, warum das mit einem FFmpeg-Audio-Encoder vielleicht nicht korrekt zusammenarbeitet. Zu 16 bit kannst du es vielleicht auch intern vor der Komprimierung konvertieren lassen (Audio - Conversion... STRG+N), teste mal damit. Ansonsten, wie Pro Jo vorschlägt, Tonspur extern konvertieren und dann als externe Audio-Source verwenden.

    Und was die Grenze für 50 Mbps angeht: Auf welchen Codec bezieht die sich? 4:2:2 ist eine Farbunterabtastung, kein "Qualitätsmaß", die kann man nur durch die Wahl eines Encoder-Profile beeinflussen... solche Tipps sind doch immer wieder eher verunsichernd als nützlich.

    _

    PS: Leider klappt die interne Audio-Konvertierung nicht, VirtualDub2 erkennt das Format nicht.

  • Vielen Dank für die Antworten!

    Wenn ich "Conversion" auf "No change" lasse, dann würde er mir das Audio zwar als .wav exportieren, jedoch mit 24-bit. Da scheint es auch keinen Unterschied zu machen, was ich bei Compression auswähle.

    24bit.png

    Wenn ich "Conversion" auf 16-bit stelle, dann will VDub gar nicht mehr exportieren... Scheint so, als würde da mit dem 24-bit Audio was durcheinander geraten?

    16bit.png

    In Edius 8 habe ich nicht die Möglichkeit die Einstellung "Audioformat" für die Canopus zu ändern (ausgegraut, steht auf 48kHz/2ch/24bit). Jedoch gibt es eine Option "Konvertieren auf 16 Bit/2 Kanal" welche ich auf "Ja" stellen kann. Sollte ich dies machen? Könnte auch theoretisch die VHS einfach nochmal kurz neu aufnehmen mit dieser Option.

  • Neu aufnehmen ist nicht nötig, und auch nicht sinnvoll: Diese Tonspur wäre wahrscheinlich dann zum Video nicht mehr synchron, weil du vielleicht nicht exakt an der selben Stelle beginnst.

    Eine 24-bit-WAV-Datei zu haben ist doch schon mal gut. Es gibt dann eine ganze Reihe Audio- oder Universal-Konverter, die diese nach MP3 oder AAC konvertieren können. Angefangen mit den simpelsten Kommandozeilen-Encodern wie LAME (kann für sich alleine 24-bit-WAV lesen), oder ffmpeg (ebenso), oder ein Konverter mit grafischer Oberfläche wie LameXP, BeHappy, fre:ac, MeGUI, vielleicht sogar XMR. Die fertige Tonspur kannst du dann in VirtualDub2 als externe Audioquelle benutzen, nachdem sie fertig konvertiert wurde (zumindest bei MP3 sicherlich; bei AAC weiß ich nicht genau, man sollte da u.U. das M4A-Format bevorzugen).

    Und dann hoffen wir, dass VirtualDub2 in Kürze vielleicht das Problem behoben bekommt.

  • Danke! :)

    Habe jetzt die .wav exportiert und dann mit LAME in mp3 umgewandelt. Das ganze in VirtualDub2 und es funktioniert!

    Noch eine Frage zum neu Aufnehmen: Mein Gedanke war sowohl Bild und Ton neu aufzunehmen, wenn die VHS eh nochmal durchläuft, aber das ist ja jetzt egal. Nur für die Zukunft: Würde es Sinn machen den Ton direkt in Edius zu 16Bit zu konvertieren oder ist er dann auch asynchron? Dann würde ich mir für die zukünftigen Aufnahmen das erzeugen der .wav und dann noch zu mp3 konvertieren etc. sparen und könnte evtl gleich alles mit VDub2 machen.

    Viele Grüße :)

  • Würde es Sinn machen den Ton direkt in Edius zu 16Bit zu konvertieren oder ist er dann auch asynchron?

    Ich nehme an, dass es da keine Probleme geben sollte. Das passiert ja "praktisch sofort".

    Übrigens, es gab schon Leute, die zur Optimierung der Qualität den selben Film vier Mal digitalisiert und aus synchronen Clips dann einen Mittelwert gebildet haben. Kann dabei helfen, z.B. Rauschen und andere Störungen auf dem analogen Übertragungsweg auszugleichen. Kostet aber viel Zeit.

  • Ja, das ist schon klar, dass 4:2:2 etwas anderes ist als 50 Mbps. So war das ja auch nicht gemeint, und sollte so auch nicht interpretiert werden.

    Ich bezog mich auf den DVCPRO50-Codec, der 50 Mbps mit dem Farbsampler 4:2:2 aufweist.

    Aber angenommen ein DVCPRO50-Codec mit 50 Mbps und 4:1:1, wäre doch eine Qualitätsverschlechterung, oder liege ich da falsch.

    Dann gäbe 4:2:2 nie einen Sinn, in Bezug auf 50 Mbps.

    4:2:2 ist noch mit 36 Mbps möglich, darunter schaltet jeder Encoder auf 4:2:0.

    Ich meine damit, dass ein besserer Farbsampler auch eine höhere Bitrate braucht.

    Ein Video mit 25 Mbps und 4:2:2, wird meiner Meinung nach zurzeit nicht möglich sein. Das sage ich jetzt schon voraus, dass das nicht funktioniert.

    Daher sind 50 Mbps mit 4:2:2 schon ein gewisses Qualitätsmaß.

    Ich rede von Streams, die archiviert werden sollen. Auch wenn diese im Original nur als 4:2:0 vorliegen.

    Der Ut-Codec braucht dazu 60 Mbps. Sehe gerade, der FFV1-Codec (FFMPEG) benötigt nur 29 Mbps für 4:2:2 bei 8 Bit Farbtiefe.

    Ein MPEG-Stream mit 29 Mbps wird aber im Studiobetrieb nicht anerkannt, da die Bitrate zu niedrig ist.

    Ich mache immer den Fehler, dass ich von meinen Qualitätsvorstellungen ausgehe.

  • Ich glaube, du denkst immer nur an DV. Dieses Videoformat hat weitgehend konstante Bitraten, und 4:2:2 gibt es erst bei DVCPRO50 mit 50 Mbps (oder bei DVCPRO HD), aber DV (SD) und DVCPRO25 verwenden je nach Standard 4:1:1 oder 4:2:0.

    Aber DV komprimiert immer mit Verlusten, und die sind wegen der konstanten Bitrate auch noch abhängig vom Videoinhalt. Es wird mit DCT quantisiert, ähnlich wie bei MJPEG. Das will Crank nicht. Er will verlustlose Komprimierung.

    VirtualDub2 bietet da mit den eingebundenen FFmpeg-Codecs u.a. den FFV1 an, der etwas langsamer als andere verlustlose Codecs arbeitet, aber meist gründlicher komprimiert. Das Ut-Codecpack ist ebenfalls nützlich und deutlich schneller (hier sollte man auf Gradient- oder Median-Vorhersage konfigurieren, um die Kompression zu verbessern). Im Vergleich zu unkomprimiertem Video kann man aber jeweils nur etwa mit einer Kompressionsrate um etwa 3:1 rechnen. Stark abhängig vom Videoinhalt natürlich, manches ist leichter komprimierbar als anderes.


    PS: Wenn es nicht völlig verlustlos sein muss ... MPEG-4 AVC mit Quantisierung oder Qualitätsmaß (Rate Factor) unter 10 (also vielleicht 6) wäre ein Kompromiss, der DVCPRO50 qualitativ um Größenordnungen schlagen kann und dennoch effizienter komprimiert. Der Haken an der Sache: Zwar unterstützt x264 das Encodieren in den Profilen High422 oder High444, aber nicht jede Software kann das auch wieder decodieren. Außerdem hat x264 noch einen verlustlosen Modus, der komprimiert vergleichbar mit FFV1.

  • Das mit DVCPRO50 war nur ein Beispiel, um mit sehr guter Qualität gleichzeitig die Filegröße zu verkleinern.

    Wie Crank geschrieben hat, ist ihm das AVI mit 185 GByte zu groß. Deswegen riet ich zu einem Codec, der nur 50 Mbps, statt 166 Mbps erzeugt.

    Die zwei anderen genannten Codecs (Ut und FFV1), waren ebenfalls nur Ratschläge. Mit einem DV-Codec habe ich noch nie gecaptured.

    Bei mir kommt nur ausschließlich der BM 8 bit 4:2:2-Codec zum Einsatz, da dieser am kompatibelsten ist.

    Ja, das weiß ich, dass MPEG hochkomprimiert, das ist auch der Grund, warum der Avid MC MPEG nicht annimmt.

    Ja, dass unser Kollege eine verlustlose Komprimierung haben möchte, habe ich auch gelesen.

    Aber ich frage mich, ist eine Komprimierung von 166 Mbps zu 29 Mbps, so wie beim FFV1-Codec, wirklich verlustlos.

    Für mich ist das sehr zweifelhaft. Der FFV1-Codec war nur ein Beispiel.

    Ob es jetzt 166 Mbps oder 29 Mbps sind, diesen Unterschied, sieht ja das menschliche Auge nicht mehr.

    Keine Frage, der FFV1 ist ein Spitzencodec, mit dem man die Dateigröße verkleinern kann. Ist der Codec nur 30 Sekunden oder 3 Minuten schneller?

    Klar, es kommt auf die Dateigröße an. Bringt die Schnelligkeit wirklich was?

    Von der Geschwindigkeit her, wäre sicherlich eine 18- oder 24 Kerne-CPU ratsamer.

    Die wirklich beste „unkomprimierte" Qualität, ist der BM 8- oder 10 Bit 4:2:2-Codec. Und PCM-Ton mit 16– oder 24 Bit mit 48 kHz.

    Das entspricht bei 16 Bit 1536 Kbps und bei 24 Bit 2304 Kbps (48 kHz).

    Ja, deine letzten zwei Sätze sind richtig. Der DVCPRO25-Codec arbeitet mit einer Kompressionsrate von 5:1 (DVCPRO50 3,3:1).

    Aber trotzdem ist die Bildqualität hervorragend. Dazu tragen vermutlich auch die breiteren Bildköpfe von DVCPRO25 bei, als die von DV.

    Das war nur ein Beispiel.

    Ja klar ist x264 effektiver, das ist ein relativ neuer Codec. MPEG50 ist mindestens schon 26 Jahre alt. Das muss man auch bedenken.

    Ob es x264 noch in 25 Jahren gibt ist fraglich, denn für die kommenden hohen Bitraten (16k, 32k), müssen viel effizientere Codecs entwickelt werden.

    MPEG50 ist da schon lange weg vom Fenster. Spielt ja in Amateurkreisen überhaupt keine Rolle.

  • Hauptgrund für die effizientere Kompression bei MPEG-2/4 u.ä. sind die GOPs mit P- und B-Frames, durch die für die meisten Bilder des Videos nur Unterschiede zu einem vorher unabhängig(er) encodierten Referenzbild (bei manchen Formaten auch mehrere) gespeichert werden. Dadurch kann man das Material allerdings auch nicht mehr schneiden, wo man will, ohne es wieder zu decodieren, so dass es danach neu (mit neuen Verlusten) encodiert werden muss. Das wird wohl der Hauptgrund für professionelle Schnittprogramme sein, solche Videos nicht anzunehmen.

    Vielleicht würden sie Varianten unterstützen, die nur I-Frames verwenden, aber die würden nicht um Größenordnungen besser komprimieren. Allerdings encodiert bereits AVC schon messbar und HEVC schon offensichtlich besser als alle vorherigen Formate, die nur DCT mit 8×8-Blöcken unterstützen (DV, MJPEG, MPEG-1/2/4-ASP), und damit meine ich Formate nur mit Intra-Codierung, und ich meine besseren Qualitätserhalt bei geringerer Bitrate gleichzeitig! Schon AVC = H.264 hat eine feinere Quantisierungstechnik. Dem Sprung von einem Quantisierungsfaktor zum nächsten bei den älteren Formaten entsprechen sechs Stufen bei AVC.

    Neue Codecs für UHD-Auflösungen wie VVC (H.266) und AOM AV1 (AV2,...) implementieren bereits größere Coding-Einheiten (Makroblöcke mit nur 8×8 Samples reichen nicht mehr) und erheblich stärkeres Intra-Coding (Vergleiche von Ähnlichkeiten innerhalb eines Videobildes). Als Einzelbildformat habe ich schon Fotos mit 80-100 Megapixel im BPG-Format (basiert auf HEVC = H.265) gesehen, deren Detailgrad bei einer Größe von nur einigen MB noch erstaunlich war; auf AV1 oder VVC basierende Einzelbild-Formate hätten noch größeres Effizienz-Potenzial...

  • Danke LigH für deine detailierten Infos. Interessant ist die Sache mit den Codecs schon. Das Problem von unserem Kollegen Crank, ist ja jetzt auch gelöst.

    Ich will den Thread nicht unnötig verlängern, darum möchte ich hiermit meinerseits abschließen.

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