"Tagesschau vor 20 Jahren" - sieht aus wie HD, wie kann sowas möglich sein?

  • Sicher kennt der ein oder andere die Reihe "Tagesschau vor 20 Jahren", wo die Tagesschau täglich die jeweilige Ausgabe von vor 20 Jahren online stellt.

    Hier habe ich mal komplett wahlweise eine Tagesschau aus dem Mai 1998 ausgegraben und mir angeschaut: https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-399241.html

    Ich bin ziemlich erstaunt, wie glasklar und rauschfrei die Qualität ist (insbesondere die Studioaufnahmen). Für mich könnte das ohne weiteres mit HD mithalten und frage mich nun: hat die Tagesschau solch enormes Equipment, um analoges Material so toll zu capturen, dass es jetzt fast wie HD aussieht? Ich meine, von solchen Ergebnissen würden wir hier doch sicherlich alle träumen beim Digitalisieren von analogem Material...

    Auffällig fand ich dagegen, dass die jeweiligen Videobeiträge dann deutlich abnahmen von der Qualität, man sah an manchen glatten Kanten deutliche Zitter- und Interlace-Effekte, aber dennoch im Vergleich zu manchen Aufnahmen, die ich selber gecapturt habe, sieht auch dieses Material immer noch vergleichsweise gut und eigentlich wie DVD-Qualität aus.

    Nun die Frage: wurde damals vor 20 Jahren schon in einer höheren Auflösung (etwa 720p oder so) aufgezeichnet, oder wie kann es sein, dass insbesondere die Studioaufnahmen so enorm gut aussehen?

    Im Beitrag oben sieht man im Übrigen auch einige Schulterkameras aus dieser Zeit. Wenn mich nicht alles täuscht, dürften das B(eta)-Cams gewesen sein?

  • eins vorweg, das sieht schon nach SD aus.

    und an DVD-qualität reicht es nicht ganz ran.

    aber, solche fernsehstudios haben profi-geräte,

    von der kamera, über den übertragungsweg, bis zu den archiv-bändern.

    da kann keine VHS oder billig-DVD mithalten.

    aber spielfilm-DVD-Qualität, dann wohl ehr nicht.

    ich vermute mal, deine euphorie blendet dich entwas,

    denn ich sehe sofort, die unschärfe & die dicken ränder. ;D

    die schlechtere qualität der beiträge kommt wohl von anderen presse-argenturen,

    welche besonders bei 'vor ort' bei aufnahmen wohl eine schlechtere ausstattung hatten...

    is ja heute nicht anders mit den whatsapp-videos in den nahrichten... :D


    mein auge ist jetzt nicht ein qualitätsstandard,

    aber ich könnt immerwieder brechen, wenn ich auf youtube zu dunke viedeos sehe,

    wo die deteil im schwarzwert absaufen...

    regel #1: alles ist eine miese qualität! *

    *ist nur ein leitfaden, der nicht ernstgenommen werden sollte.

    mängel können immer gefunden werden, wenn lange genug danach gesucht wird...

  • Auch in bin keine Video-Experte, habe aber schon vergleichbare Gedanken gehabt. Meine Gedanken dazu:

    - Vor 20 Jahren meint 2003. Damals gab es schon gute digitale Qualität. DVB-T wurde bereits vor dem Jahr 2000 eingeführt und in 2003 wurden erste analoge Sender bereits eingestellt (Quelle : Wikipedia). Von daher kann es durchaus sein, dass bei der ARD in Teilen schon rein digital gearbeitet wurde. Gerade beim Flaggschiff Tagesschau im Studiobetrieb gehe ich sogar davon aus.

    - Dass Filmbeiträge zu Ereignissen vor Ort mit einer geordneten Studioproduktion nicht vergleichbar sind, liegt auf der Hand. Das ist auch heute nicht viel anders und man sieht es oftmals heute noch in eigentlich allen Nachrichtensendungen auf allen Kanälen. Sicher nicht bei einem geplanten "Politiker-Interview auf einem Marktplatz", beim anderen Extrem wie Kriegs- oder Katastrophen-Berichte ist man froh über jede Handy-Aufnahme.

    - Was sich definitiv zu damals geändert hat, ist der Übertragungsweg. Anno 2003 würde ich fast noch davon ausgehen, dass selbst vor Ort digital produziertes Material teilweise noch per Analog-Sendetechnik übermittelt wurde. Das hat natürlich Einfluss auf die Qualität, bzw. gerade bei Nachrichten hat Aktualität ganz klar Priorität vor der Qualität.

    Grüße Thomas

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