Dynamikkompr./Boost mit BeSweet

  • Hallo,

    hab mal 2 Fragen zur Dynamikkompression mit Besweet:

    Es gibt 3 Algorithmen hierfür, /b=, /b2= und /b2=.

    Frage 1: Worin unterscheiden diese sich, außer im Autor, eher in der Wirkung? Oder welcher ist wofür am geeignetsten?

    Frage 2: Welche Wirkung haben die Faktoren dahinter? Gibt es da ne allgemeingültige Regel wie 3=wenig, 4=normal und 5=stark?

    Ich möchte aus AC3 Vorbis-(Stereo)-Dateien mit 64kpbs machen.

    Danke

    akapuma

    Wer weiß, wovon er redet, kann es sich leisten, sich verständlich auszudrücken.
    Besucht auch meine Homepage: http://akapuma.info

  • Die Boost-Funktionen von BeSweet und HeadAC3he (und wohl bald auch Vidomi) entsprechen einander wie die Methoden des ursprünglichen WaveBooster:

    /b (Methode 1 - LigH) basiert auf dem Tangens Hyperbolicus; die Verstärkung ist bis zum halben Pegel fast linear und sättigt dann im äußeren Pegelbereich recht kräftig. Mit einem Faktor um etwa 3 ist sie wahrscheinlich besonders für originales 2-Kanal-Audio (stereo oder schon abgemischtes Surround) zu empfehlen.

    Diese Funktion ist auch zur grafischen Veranschaulichung am besten geeignet: Mit einem guten Mathematikprogramm (oder zur Not einer Tabellenkalkulation mit Linien-Graphen) sollte man sich deren Verlauf zwischen -Faktor und Faktor einmal darstellen lassen!
    _

    /b2 (Methode 2 - Dg) basiert auf einem skalierten Arcustangens; die Sättigung beginnt schon recht früh und ist recht ausgewogen. Mit einem Faktor um etwa 4 ist sie wahrscheinlich eher für die Verstärkung eines Mehrkanal-Downmix geeignet.
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    /b3 (Methode 3 - Tera) basiert auf einem einfachen Bruch mit Absolutbetrag im Nenner; die Verstärkung ist sehr stark sättigend. Mit Faktoren um etwa 5 käme diese Funktion für Experimente in Frage...
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    HeadAC3he-Methode 4 soll auf einer Kreisfunktion basieren; deren Qualität scheint mir eher fragwürdig, ohne Relativierungsfaktor < 1 würde ich sie nicht empfehlen.
    __

    Grundsätzlich empfehle ich, bei der Verwendung des Boosters nicht gleichzeitig die Azid-DRC zu verwenden, denn sonst würden sich die beiden Methoden gegenseitig stören. Auch ist bei der Normalisierung ein Faktor von weniger als 100% sehr empfehlenswert (etwa 95%), denn durch das Weglassen von Frequenzbereichen durch die Psychoakustik-Algoritmen kann sonst bei der Decodierung eine zufällige Übersteuerung auftreten.
    ___

    64 kbps Ogg Vorbis bringt meiner Meinung nach nicht genug Qualität für ProLogic-Surround - ich würde eine Qualität von mehr als 0.2 empfehlen (ich nehme mindestens 0.3), das ergibt eine Bitrate um 110-120 kbps. Im Vergleich dazu wäre bei MP3 eine ABR-Bitrate um 160 kbps notwendig.

  • Hallo (Wenn ich hier nicht reinschreiben darf bitte abtrennen)

    Im Besweet Unterabschnitt "Boost" werden doch Einstellungen über die Lautstärkenerhöhung getroffen. Man kann doch dort auch direkt per Boostcli.exe Wavedateien bearbeiten.
    Nun meine Fragen:

    • Wo gibts Boostcli.exe offiziell zum Download ?
    • Lohnt sich das überhaupt es zu benutzen ?
    • Wird Boostcli genutzt bei Aktivierung von Boost im Hauptabschnitt von Besweet GUI ?

    Was ist der Boost Faktor und der Limit Faktor ?
    Was beeinflussen diese Werte ?

    Vielleicht kann mir noch jemand die Output Types erklären ?!

    Ich frage deswegen damit ich das Newbie-freundlich in meine Anleitung schreiben kann. Denn den Boost habe ich noch nie gebraucht.

  • Wenn du BeSweet zum Konvertieren benutzt, dann verwendet BeSweet in die BeSweet.exe eingebaute Routinen. Es ist doch gerade der Vorteil von BeSweet, die ganze Verarbeitung ohne Zwischendateien alleine im Hauptspeicher abzuwickeln - wenn außer der BeSweet.exe noch eine andere EXE gestartet werden würde, könnte das nicht funktionieren (und erzähle mir keiner was von Pipes, auch die werden zum Teil in Dateien gepuffert...).

    Der WaveBooster 0.51 ist immer noch in den doom9-Downloads erhältlich. Dabei liegt auch eine (englische) Dokumentation. Wenn darüber hinaus noch was fehlt, erklär ich's später gern.

  • Da ich kein Freund von AAC bin, benutze ich /b (Methode 1 - LigH) bei MP3 ab 128 mit BeLight. Seit dem haben sich Synchronisations, bzw-Delayprobleme in Luft aufgelöst. Warum, kann ich aber nicht erklären. Ich höre auch so gut wie keinen Unterschied zu AAC .
    In BeLight gibt es die Möglichkeit Vorbis mit 5.1. Hat jemand damit Erfahrung und kann darüber berichten ? Die Bitrate geht von 96 bis 1574,wäre da Q4 = 420 kbps ein vernüftiger Wert,oder schon vollkommen überzogen.Mit LigHBooster (cooles Wort :cool: ) oder ohne ?
    Mit MKV dürfte Vorbis mit 5.1, beim muxen ja kein Problem sein.

  • Meine letzten Informationen zu Mehrkanal-Vorbis waren (etwa 2-3 Jahre alt):

    1) Channel-Coupling ist in Vorbis theoretisch kein Problem, praktisch aber nicht umgesetzt worden. AC3 und AAC arbeiten im Mehrkanalbereich wesentlich besser im Encodiermodus "Mid/Side" (Durchschnitt aller Kanäle, und Abweichung vom Durchschnitt).

    2) Verschiedene Vorbis-Decoder haben unterschiedliche Probleme damit, Mehrkanal-Ton auch korrekt auf die Lautsprecher zu verteilen... gut, dieses Problem dürfte wohl seit ffdshow oder CoreVorbis vielleicht gelöst worden sein. Ich weiß das aber nicht genau.

    Für den Booster empfehle ich Methode 1 für diskrete Konvertierung (2.0 => 2.0 oder 5.1 => 5.1) und Methode 2 für Downmix-Ergebnisse (5.1 => 2.0). Aber nur als meinen persönlichen Geschmack. Jeder sollte selbst für sich das Optimum ausprobieren.
    __

    P.S.: Relativ aktuelle Meinungen im HydrogenAudio-Forum bestätigen meinen Wissensstand.

  • Der normale WAVE-Header speichert nur die Anzahl der Kanäle - aber nicht die Bedeutung. Was bei Mono noch eindeutig und bei Stereo noch logisch ist (erst links, dann rechts), ist bei Mehrkanal schon abhängig vom Standard. Schau dir mal BeLight an, in welcher Reihenfolge der MUX-Datei-Generator hier die Kanäle je nach Zielformat (AC3 / AAC / WAV) ausgibt.

    Der WAVEFORMATEXTENSIBLE-Header erlaubt die explizite Festlegung, für welche Lautsprecher je ein Kanal enthalten ist. Außerdem ist hierfür ein Standard in der Reihenfolge vorhanden. Um diesen erweiterten Header zu nutzen, muss das Sample-Format statt als PCM (Format 1) jedoch als Format "Extensible" gekennzeichent werden (welche Samples darin enthalten sind, wird im erweiterten Header dann später definiert).

    MSDN -- dwChannelMask

    Zitat

    Specifies the assignment of channels in the multichannel stream to speaker positions. The encoding is the same as that used for the ActiveSpeakerPositions member of the KSAUDIO_CHANNEL_CONFIG structure. For more information, see the following Comments section.

  • LigH
    Das habe ich jetzt halbwegs verstanden.
    Im BeLight Guide,wird bei AC3 to Vorbis hier hin verwiesen : http://www.doom9.org/index.html?/belight-ac3tovorbis.htm
    Dort wird auf die libVorbis and libmmd.dll verwiesen, die ich für 5.1 anscheinend nicht habe, da Belight zwar sagt Codieren benendet, aber nichts macht.
    Stereo klappt.

    Frage : Bei oggdropXPd steht WAVEFORMATEXTENSIBLE standard and provides the correct corresponding decoding and channel mapping in creating WAVEFORMATEXTENSIBLE conforming output wave files.
    Das widerspricht doch John33,oder ?
    Und zweitens welchen Codec davon muss ich in das BeLight-Verzeichnis kopieren,damit 5.1 klappt.

  • Also mit Dynamikkomprimierung haben diese Fragen nicht mehr viel zu tun...
    __

    Meines Wissens nach funktionierten die vier Vorbis-DLLs aus den Archiven aus RareWares recht gut mit BeSweet (auch die aoTuV-Betas). Ebenfalls bei RareWares ist die libmmd.dll zu finden.

    Ob BeSweet WAVEFORMATEX-WAV ausgibt, ist relativ unwichtig, solange direkt von AC3 nach Vorbis konvertiert wird... zumindest solange dabei die Kanal-Belegung stimmt (evtl. müssen da welche innerhalb von BeSweet umsortiert werden).

  • Nochmals Danke,damit wären alle Fragen geklärt.
    Und Sorry,wegen dem kurzen OT ,aber wenn wenn ich beim Erklärbär schon mal eine Audienz habe,muss ich die Gelegenheit beim Schopf packen !

  • Was kann ich noch sinnvolles machen wenn trotz normaler Kompression die Dialoge trotzdem noch viel zu leise im Vergleich zum Rest sind? (downmix auf stereo)

    Heavy Compression? DG Boost? center lauter stellen?

    besten dank,
    fatxy

  • Tja, wie du dir selber schon beantwortest, und auch hier beschrieben wurde, wäre u.a. möglich:

    a) Center to L/R mix level etwas größer als -3 dB wählen (also -2 bis 0 dB), und lieber Stereo-Modus "DPLII"
    b) nicht die Dynamikkomprimierung von Azid, sondern den Booster verwenden

    Was besser klingt, was gar nicht geht -- Geschmackssache, testen.

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