auf DVD-Recorder warten oder VHS mit PC archivieren?

  • Angesichts einiger Beiträge hier im Forum stellt sich mir die o.g. Frage. Ich habe mich gerade mehr oder weniger mühsam in das ganze Thema (VHS capturen, nachbearbeiten, encoden, brennen) reingewühlt, mit dem Ziel, meine ansehnliche Sammlung an Basketball-Videos (~40 Stk. á 4h) auf SVCD bzw. DVD zu verewigen. Nun geht das dann aber ab ganz bald auch einfacher mit Verbindung VCR-DVD-Recorder. Mit letzterer Technik bin ich aber sehr wenig vertraut. Sollte ich weitere Energie in den Weg "zu Fuß" investieren (welche ich von anderen, wichtigen Dingen abknapsen müßte, die in den nächsten 5 Monaten anstehen) oder kann ich mich zurücklehnen und im Februar/ März so einen Rekorder kaufen und das ganze viel fixer und komfortabler machen? Was meint ihr?

    Zap

    "Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin

    mein Rechenknecht

  • "Februar/ März"?? Warum so lange warten? Seit fast zwei Jahren gibt's die Dinger in jedem Katalog und in jedem besseren Internet- PC-Shop. Und die aktuellen Modelle von Philips, Mustek, Quelle und Panasonic bekommt man schon ab ca. 400 Euro.
    PS: Ich z. B. verwende jetzt seit ca. 15 Monaten ein Philips-Modell, und bin sehr zufrieden. "Zu Fuss" - nie wieder!!

  • ZapBee:
    Vorteil von DVD-Recordern:
    VHS einlegen, DVD-R einlegen Play am VCR und Rec am DVDrecorder durecken, warten, fertig.
    Nachteil: Du nimmst alle Nachteile der VHS mit auf die DVD! weiterhin hast Du keine moeglichkeit, die spieldauer und somit die verfuegbare Bitrate optimal anzupassen.

    Mit dem weg, das VHS-Tape erst im PC zu digitalisieren, dann zu Filtern (ganz wichtig fuer gute Qualitaet!) und dann zu encoden erhaelst Du optimale Qualitaet bei besserer Rohlingsausnutzung. Dafuer wirst DU allerdings mehr als die vierfache Zeit investieren muessen, als beim simplen VHS -> DVD...

    wenn ich zeit und plattenplatz haette wurde ich alle Tapes mit dem PC digitalisieren und bearbeiten...

  • @scharfis_brain:Hierzu habe ich mich schon in einem anderen thread unterhalten mit Dir. Es ist sicherlich mit diversen Filterchen, dem Huffyuv Codec usw. eine gewisse, meist subjektive "Verbesserung" ( sprich Änderung ) zu erreichen, nur, wer hat auch noch die Zeit dafür, sowas zu machen ? Beim Einsatz von Filtern wird meist auch viel zu brutal vorgegangen, was zwar einen sofort sichtbaren Effekt bringt, aber auch mit einigen und oft spektakulären Nachteilen verbunden ist.

    Wenn einem eine gute Sicherung auf DVD mittels DVD-Recorder was wert ist, muss man ein 240min VHS Tape sowieso auf 2 DVD Rohlinge verteilen ( HQ-Modus ). Das Ergebniss kommt dem Original VHS-Band ziemlich nahe, denn besser als dieses kann es nicht werden. Auch nicht mit Filtern usw.!!! Vielmehr würde ich dem Zuspieler und dessen Ausgabe-Qualität eine übergeordnete Rolle zuweisen. Hier gibt es gravierende Unterschiede, was ich selbst und so nicht geglaubt hätte !!!

    Am deutlichsten wird so etwas mit einfachen alten Audio Bändern. Filtere dort mal das rauschen raus, dann hast Du gleichzeitig ein wegschneiden der Höhen und damit der Brillanz in Kauf zu nehmen. Anschliessend können -mit einem anderen Filter- die Höhen wieder angehoben werden. Sowas gelingt nur ausgebufften Profis mit entsprechnder Technik. Wenn ich mir aber so manche "digital remasterte CD" im Vergleich zu der originalen analogen Schallplatte anhöre, sträuben sich mir auch die Haare.

    Grüsse

    Callboy

  • Zitat


    Wenn einem eine gute Sicherung auf DVD mittels DVD-Recorder was wert ist, muss man ein 240min VHS Tape sowieso auf 2 DVD Rohlinge verteilen ( HQ-Modus ). Das Ergebniss kommt dem Original VHS-Band ziemlich nahe, denn besser als dieses kann es nicht werden. Auch nicht mit Filtern usw.!!! Vielmehr würde ich dem Zuspieler und dessen Ausgabe-Qualität eine übergeordnete Rolle zuweisen. Hier gibt es gravierende Unterschiede, was ich selbst und so nicht geglaubt hätte !!!

    Also, für 240 min habe ich noch nie 2 Rohlinge gebraucht (aus bei CVDs...).
    Objektiv besser bekommt man's durch Filtern auch hin, das liegt an der Art, wie MPEG arbeitet, völlig schnurz, ob per Hard- oder Software.
    Die MPEG-Komprimierung an sich basiert ja zu einem Gutteil auf einer Filterung - und der kann man durch Vorfiltern die Arbeit gewaltig erleichtern und das Ergebnis auch erheblich verbessern.
    Heraus kommen dann Video, die nicht nur erheblich weniger Platz verbrutzeln, sondern auch qualitativ besser sind. Vom subjektiven Eindruck mal ganz abgesehen.
    Ein DVD-Rekorder oder generell die Aufnahme im Endformat nimmt immer sämtliche Schwächen mit - und das sind bei VHS ziemlich viele. Ein paar davon kann man durch Software korrigieren, ohne signifikant Qualität zu verlieren. Im Gegenteil, beseitigt man z.B. die "unruhigen" VHS-Zeileneffekte, wird's subjektiv gesehen besser und objektiv auch, denn der MPEG-Encoder kommt dann mit dem Material besser klar.

  • Eigentlich bin ich auch immer für den Weg "zu Fuß". Aber mit der ganzen Filterei weiß ich nicht so genau. Sicher man kann die Farben anpassen, Deinterlacen um Bitrate zu sparen und die "VHS-Zeilen" unten wegcroppen, aber wenn man wie Hölle filtert, dann verliert das Bild oft auch an Schärfe, daher ist meine Meinung:

    So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.

    aber 40 Tapes zu Fuß ist ne Menge Arbeit, da muß es sich lohnen, also Aufnahme auf jeden Fall Huffyuv...

    Vorteil: Sind alle Bänder vergleichbar, dann solltest Du einmal Deine Einstellungen gefunden haben und kannst Sie immer wieder verwenden (minimal angepaßt). Die Arbeit wird alles immer weniger, fast wie am Fließband...:)

  • Zitat

    Vielmehr würde ich dem Zuspieler und dessen Ausgabe-Qualität eine übergeordnete Rolle zuweisen. Hier gibt es gravierende Unterschiede, was ich selbst und so nicht geglaubt hätte !!!


    sehr richtig!
    Mein Grundig VCR z.B. hat immer ein leichtes horizontales Jitter in den Zeilen und die schaerfungsmimik im rekorder ist auch nicht das wahre (doppelkanten), zum glueck laesst sich die abschalten.

    meine Eltern haben einen Panasonic VCR, den ich zwar bzgl. der bedienung schlechter finde, aber das Bild bild ist verglichen zum grundig um laengen besser. vor allem kriegt der Panasonic es hin, den schon recht unscharfen VHS-Baendern wieder einen hauch von Bildschaerfe einzubringen, ohne die ueblichen Doppelkanten. Ich weiss nicht, wie er es macht, aber der KOntrastsprung ist einfach haerter (steiler), wodurch das Bild insgesamt besser ausieht. Ausserdem hat er nicht das Problem mit den zitternden Zeilen...

  • Kika:

    Zitat

    Also, für 240 min habe ich noch nie 2 Rohlinge gebraucht (aus bei CVDs...).
    Objektiv besser bekommt man's durch Filtern auch hin, das liegt an der Art, wie MPEG arbeitet, völlig schnurz, ob per Hard- oder Software.


    Der User "Gunnar" hatte mal an anderer Stelle behauptet, dass der analoge Eingang einer Sony DV-Cam über einen Filter verfügt. Kann ich zwar nicht nicht nachvollziehen, aber ich nehme es mal als gegeben an.

    Vermutlich ist bei einem DVD-Rcorder eine ähnliche Mimik vorgeschalten.

    1 DVD Rohling hat 4,36 GB : 240min ~ 182 MB/min : 60 ~ 3,1 MB/sec.. Nun ich weiss zwar nicht wie Du es schaffst, hier eine vernünftge Qualität zu zaubern, aber ich werde es spätestens nach Weihnachten selbst testen können und nehme Deine Aussage vorab als gegeben an.

    Komprimere ich nämlich DV-AVI, das auch interlaced, aber mit einer astreinen Qualität vorliegt, mit dem CCE oder dem Canopus Procoder, ist schon ein gewisser Unterschied zu Bitraten um die 6-7000 zu sehen. Wie das die DVD-Recorder bewerkstelligen sollen, mit derartig gerigen Bitraten und ohne Multipass, weiss ich -wie gesagt- (noch) nicht und ist mir bis dato schleierhaft.

    Grüsse

    Callboy

  • *lol*

    Schreib' doch nicht sowas!
    Das ist keine "Kika-Auflösung", sondern Half-D1. ;)
    Machen die DVD-Rekorder im LP-Modus ja auch - nur halt viel schlechter als "von Hand".
    Für Aufnahmen von VHS reicht das allemal. Ca. 4 Stunden interlaced, bis zu 5 Stunden progressiv kriegt man da ganz bequem unter.
    Für noch mehr muss man allerdings massiv in die Trickkiste greifen - mein Rekord liegt bei 480 Minuten ;) Das war aber nur 'ne Spielerei, normalerweise mach' ich so ein Videogequetsche nicht.

  • uups... Ihr seid ja schon auf der nächste Page, hatte ich nicht gesehen, sorry.

    Na ja, das reicht mir eben nicht so eine Auflösung zu nehmen, um meine historischen Videoaufnahmen zu archivieren. Das beste ist gerade gut genug. Deshalb bleibt es dabei: 240min 2 DVD-Rohlinge a 120min. mit Bitraten um die 6000. Macht zusammen etwa 4-5 Euro pro VHS-Cass. hier werde ich nicht sparen, es geht ja nicht um Lindenstrasse oder Raumschiff Enterprise, sondern um private Aufnahmen, auf denen Personen sind, die teilweise schon lange nicht mehr leben.

    Grüsse

    Callboy

  • Zitat

    Na ja, das reicht mir eben nicht so eine Auflösung zu nehmen, um meine historischen Videoaufnahmen zu archivieren. Das beste ist gerade gut genug.


    naja das zwickt sich aber ein wenig....
    VHS, hat wenn es hoch kommt max 240 linien hor. aufloesung, bei alten Tapes sogar noch weniger (ca. 200)
    Wenn man dieses schmalbandige signal nun digitalisiert sollte man 7xx Pixel nehmen, danach aber einen resize auf 352 pixel machen, denn die reichen immernoch aus, um das relativ unscharfe VHS ohne Stairstepping darzustellen. Ich bezweifle, dass du einen unterschied zu 7xx sehen wuerdest.

    ich hab mal 2 bilder angehaebgt. Nun sag mir, welches auf 352 pixel verkleinert wurde (ich habe das 352-pixelbild natuerlich wieder auf 704px gebracht!)

    EDIT: hatte vorhin faelschlicherweise auf 720px resized. die bilder sind nun korrigiert (704px). das tut aber dem vergleich keinen abbruch.

    btw: welches der beiden bilder ist denn nun das 352pixel-bild?

  • Zitat von scharfis_brain


    Ich bezweifle, dass du einen unterschied zu 7xx sehen wuerdest.


    Ich sehe absolut GAR KEINEN Unterschied. Was schon wieder verächtig ist. Das sind wirklich zwei verschiedene Quellen? *staun*

    Zitat von scharfis_brain


    Wenn man dieses schmalbandige signal nun digitalisiert sollte man 7xx Pixel nehmen, danach aber einen resize auf 352 pixel machen,


    Nur zum Verständnis: Und dann wird vom Encoder wieder auf 480*576 (SVCD) vergrößert? Und die Quali bleibt vergleichbar? Wäre es nicht besser, gleich in 480x576 zu capturen?

    Zap

    "Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin

    mein Rechenknecht

  • Zitat von ZapBee

    Ich sehe absolut GAR KEINEN Unterschied. Was schon wieder verächtig ist. Das sind wirklich zwei verschiedene Quellen? *staun*


    genau deswegen ist 352 ja auch fuer VHS praedestiniert!

    meine Vorgehesweise:
    in Dscaler mit der Taste <L> ein BIld vom Livebild (TIF) gemacht (704,576 ungefiltert)
    dieses Bild als JPG gespeichert -> erstes Bild fertig.
    das original-TIF mit lanczos auf 352 pixel verkleinert und anschliessend wieder mit bilinear (so ungefaehr wuerde es der Player machen) auf 704 px vergroeszert. man muss schon SEHR genau hinsehen wenn man ueberhaupt unterschiede sehen WILL. Auf dem TV sind die unterschiede dann garnichtmehr sichbar (ausser, dass die Kompression besser arbeitet :zunge: )

    Zitat

    Nur zum Verständnis: Und dann wird vom Encoder wieder auf 480*576 (SVCD) vergrößert? Und die Quali bleibt vergleichbar? Wäre es nicht besser, gleich in 480x576 zu capturen?

    der encoder vergroszert garnichts. wir wollen eine DVD erstellen und die fuer DVD gueltigen Aufloesungen sind 720, 704 und 352. 480 zaehlt nicht dazu.

    das falsche seitenverhaltnis des encodeten MPEGs wird erst im Player wieder korrigiert, indem beim SAP die Signaltimings so veraendert werden, dass der Bildspeicher bei 352 pixeln halb so schnell ausgelesen wird, als bei 704 und 720.

  • Zitat von scharfis_brain


    genau deswegen ist 352 ja auch fuer VHS praedestiniert!


    DAS nenne ich lückenlose Beweisführung ;)

    Zitat von scharfis_brain


    wir wollen eine DVD erstellen und die fuer DVD gueltigen Aufloesungen sind 720, 704 und 352. 480 zaehlt nicht dazu.


    Deshalb habe ich

    Zitat von zapbee

    480x576 (SVCD)

    geschrieben. Was ich meinte, wurde wohl nicht ganz deutlich: Kann ich diesen Weg auch sinnvoll für SVCD-Erstellung nutzen? Also enstprechend in 704x576 capturen, verkleinern auf 480x576, oder ist das Quatsch, weil der Encoder das ja eh macht (wann eigentlich, vor oder nach dem Codieren)?
    Oder gar eine XSVCD (mit 352x576) bauen?

    Falls diese Fragen zu dämlich sind, einfach nicht beachten. :hm:

    Zap

    "Wer grundlegende Freiheiten aufgibt, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu gewinnen, verdient weder Freiheit noch Sicherheit."
    Benjamin Franklin

    mein Rechenknecht

  • nein, die Fragen sind absolut nicht daemlich!

    man sollte das resizing niemals dem encoder ueberlassen (die dinger koennen das zwar, aber wie gut sie das koennen...)

    man sollte mit einer moeglichst hohen aufloesung capturen also 768 oder 704 beispielsweise.

    denn dann kann man die Filter auf das ausgangsvideo mit der hohen aufloesung anwenden (etwas bessere Qualitaet, da hochfrequentes Rauschen verschindet, bei 480 oder 352 px captures jedoch garantiert dabei ist) und erst zum schuss resizen. das alles kann und sollte mit AVIsynth geschehen.

    die Frage, ob SVCD (480px/2.6mbps) oder XSVCD (352px, >2.6 mbps) ist Dir ueberlassen.
    jedenfalls bekommst Du mit der xsvcd eine hoehere QUalitaet hin, da weniger Pixel zu encoden sind und man eine hoehere Bitrate (fuer interlaced wichtig!) verwenden kann. der nachteil an der xsvcd ist halt, dass sich nicht von allen playern abgespielt wird.

  • scharfis_brain:


    Es ist bei dieser verwaschenen Suppe tatsächlich kein Unterschied zu sehen. Nun, ich werde das selbst mal testen. Dazu werde ich aber von meiner Burosch Test-DVD ein Testbild und eine bewegte Szene auf VHS aufnehmen und diese so behandeln, wie Du das gemacht hast. Habe nur leider keine Zeit momentan.

    Grüsse

    Callboy

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