Wobei ich die Knochen nicht als das Problem sehe, ebenso wenig die Muskeln, eher Sehnen und Bänder.
Nennen wir es einfach "Bewegungsapparat". Ich habe das damals jedenfalls unter professioneller Anleitung in einem Leichtathletik-Verein gemacht. Später brauchte ich diese Anleitung dann nicht mehr, da wusste ich, was zu tun war. Mein Fehler damals war, dass ich in viel zu kurzer Zeit zu viel wollte. Normalerweise kommt der "Durchbruch" (wenn er denn kommt) erst ein paar Jahre später - kontinuierliches (!) Training vorausgesetzt. Und da hakte es bei mir.
Einige, die mit mir das Laufen angefangen haben (nicht alle waren besser als ich), haben es geschafft, durch kontinuierliches Training, im Marathon eine Bestzeit von immerhin 2:28 Std. zu laufen. Das hätte man am Anfang so nicht unbedingt für möglich gehalten. Ein anderer, mit deutlich mehr Talent, schaffte es immerhin zu einer Bestzeit von 2:16 Std. Ich bin damals nach nur 9 Monaten Lauftraining ganz knapp an der 3-Stunden-Barriere gescheitert (es fehlten 44 Sekunden). Fürs erste Mal ist das gar nicht mal so schlecht. Einen Marathon bin ich seitdem nie mehr gelaufen, obwohl ich später durchaus "schnellere Beine" gehabt hätte.
Man kann jedenfalls – und auf das wollte ich eigentlich hinaus - durch bloßes Training bis ins hohe Alter (Talent ist dabei gar nicht mal so entscheidend) - ich erlebe das immer wieder in meinem Verein - erstaunliche (nicht für möglich gehaltene) Leistungen vollbringen. In unserem Verein tummeln sich z. B. einige Senioren-Weltmeister. Manche, die schon in Rente bzw. Pension sind, trainieren sogar zweimal am Tag. Bis etwa 55 Jahre kann man auf langen Strecken den wesentlich Jüngeren noch relativ gut Paroli bieten. Danach wird's zunehmend schwieriger.
Mir ist dieser Leistungsgedanke aber schon lange fremd. Auch wäre mir die Zeit und die Energie, die man dabei verbrät, dafür zu schade. Schließlich ist man ja kein Dieter Baumann. Ich laufe nur noch, weil's mir Spaß macht.
Je länger einer für einen Marathon benötigt, desto mehr Respekt müsste man ihm eigentlich zollen. Immerhin muss er sich ja mehr plagen. Die "guten Läufer" laufen sich in der Regel nach einem Wettkampf auch noch aus.
Im Nachhinein betrachtet, sollte man sich beim Laufen vor allem keinen Leistungsstress machen. Das Laufen sollte vorrangig Spaß machen. Problem dabei: Mit steigender Leistungsfähigkeit steigen auch sehr schnell die Begehrlichkeiten. Ein Teufelskreis. :lol: