Beiträge von Skiller

    Warum tut sich Blu Ray noch schwer? Was meint ihr?

    Streich das Wort "noch". Meiner Meinung nach ist der Zug abgefahren. Blu-ray wird keinen Durchbruch mehr erleben wie die DVD.

    Ich selbst besitze keinen Blu-ray Player, und werde mir auch keinen anschaffen. In meinem Familienkreis besitzt ebenfalls niemand einen, und im Freundeskreis nur vereinzelt, wenn jemand zum Zocken eine PS3 hat, die ja auch nebenbei Blu-rays abspielt. DVD-Player haben dagegen in der Tat wirklich alle.

    Eine Möglichkeit von USB/Festplatte abzuspielen ist schon eher gegeben (aber auch eigentlich nur deshalb, weil viele neuere Fernseher das mitbringen), aber das Ganze ist meiner Erfahrung nach in der Praxis nicht so unkompliziert wie eine DVD, eben gerade weil es hier so viele Variablen mehr gibt, und keine festen Standards. Da kann es passieren, dass das Video an manchen Stellen schon mal stockt, weil der USB-Stick zu langsam ist, oder es werden nur 1:1 Auflösungen korrekt dargestellt (keine PAR-Unterstützung), oder die Bedienung ist sehr mangelhaft (vorspulen, Kapitel anspringen, Tonspur wechseln), oder es wird nur FAT32 unterstützt, oder, oder, oder...

    Wenn bei Trickfilmen Interlace sichtbar ist, dann handelt es sich meist um eine Normwandlung von einem NTSC Master. Falls es sich hier um eine Normwandlung handelt, versaust du dir jedenfalls mit SelectEven nach QTGMC alle Kamerafahrten, weil die ursprüngliche Bildrate von (max) 23,976 fps zunächst durch das Telecine auf 29,97 fps und dann durch die anschließende Normwandlung mit Fieldblending auf alle 50 Fields mehr oder weniger ungleichmäßig verteilt wird. Wenn du dann die Hälfte davon wegschmeißt, dann fehlt halt was.


    Neben einer Normwandlung kann das Interlacing auch daher rühren, dass die Fields nicht mit dem jeweils passenden Partner im selben Frame abgelegt wurden, sondern dass sich dieser im nächsten/vorherigen Frame befindet. In dem Fall müsste man lediglich die Fields neu paaren und gar nicht deinterlacen. SeparateFields().Trim(1,0).Weave() würde dann schon reichen.

    Lass Skiller mal die Farbbalken direkt auf den DMR überspielen...dann sehen wir weiter.
    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das gar kein 100%-weiß ist, auf dem Testbild das der Camcorder ausgibt...

    Ja, es sind 75% Farbbalken.

    Direkt per S-Video in den DMR:

    [Blockierte Grafik: http://picload.org/infonail/ioiiocg/colorbars_s-video.jpg]


    Da es sich um Screenshots von einem YUV-Video handelt, muss natürlich irgendwie nach RGB gewandelt werden. Das habe ich in AviSynth mit ConvertToRGB24() gemacht, also die übliche Praxis bei der das YUV-Video auf 0-255 gestreckt wird.
    Ein 235er 100% YUV-Weiß, wenn es welches gäbe, hätte auf dem Screenshot dann einen RGB-Wert von (255, 255, 255) und 75% davon liegen rechnerisch bei 191,25. Mit der Pipette in Photoshop und dem Durchschnitt aus einem Radius von 31x31 Pixeln komme ich auf einen RGB-Wert von (190, 191, 190) für den grauen Balken... Auch hier wieder die Bestätigung, dass die Levels des Wandlers im DMR absolut normgerecht sind.

    Hab gerade auch mal den Test mit meinem NV-FS 200 gemacht. Bildfüllender Farbbalken (Zuspieler: MiniDV Camcorder mit Farbbalken-Funktion) per S-Video einmal auf S-VHS Band (im S-VHS modus) und einmal auf VHS Band.
    Settings: EDIT ON, TBC OFF, SP Geschwindigkeit

    S-VHS:
    [Blockierte Grafik: http://picload.org/infonail/iooolaa/svhs.jpg]

    VHS:
    [Blockierte Grafik: http://picload.org/infonail/iooolca/vhs.jpg]


    Capture nach der üblichen Art und Weise mit einem DMR-EH 575 und Intensity.

    Würde sagen, das VHS Ergebnis sieht deinen Screenshots ähnlich, dpansen. Diese Körnigkeit in stärker gesättigten Farbflächen habe ich beim FS 200 schön öfter beobachtet, aber immer nur bei VHS. Sowohl bei Kaufkassetten als auch bei Eigenaufnahmen.

    Die 48 fps kommen daher, weil das Video durch einen bob-deinterlacer läuft – und zwar deshalb, weil es nach wie vor als interlaced geflaggt ist (so wie es eben von der DVD kam).

    Am besten die DVD als m2v demuxen und mit ReStream folgende Haken setzen bzw. entfernen:

    • Frametype progressive [✓]
    • top field first [ kein Haken ]
    • Progressive sequence [✓]

    Danach erst als MKV muxen.

    Was die Tonhöhe anbelangt... Bist du dir denn sicher, dass der Ton tatsächlich durch ein PAL Speedup zu hoch ist? Es gibt auch native 25p Produktionen und man kann auch den Ton von 23.976 auf 25 fps beschleunigen, ohne dass sich die Tonhöhe verändert. Wenn du dir also nicht sicher bist, würde ich nicht blind davon ausgehen, dass der Ton höher ist.

    Es gibt keine einzig wahre korrekte Schreibweise.


    und dann erst folgt die Bildrate.

    Korrekt ist es so geschrieben: 720x576i 50

    Um mal Erbsen zu zählen: Dann hast du es aber nicht korrekt angewendet, denn die Bildrate (25) ist nicht die Feldrate (50). Dann müsste da eine 25 stehen. In dem von dir verlinkten PDF ist bei HD 1080i auch von 25i und 29.97i die Rede.


    Aber wichtig ist nur, dass alle wissen, was gemeint ist.

    Das sehe ich anders.

    Verstehe nicht, was du meinst.^^ Das Deinterlacing findet irgendwo statt. Mehr habe ich ja nicht behauptet. Die Frage ist ja nur: wo.

    Wenn man das Video sowieso deinterlacen und in einem NLE schneiden will (was, da stimme ich dir zu, in progressiver Form von Vorteil ist), macht es sicher Sinn, das Deinterlacing so früh wie möglich durchzuführen, also entweder direkt nach dem Capture, oder "während" des Capturens durch den DMR.
    Bei Bedarf für Endmedien, die dies erfordern, lässt sich wieder 25i daraus machen. Ein 50p Master kann/sollte man behalten, um alle möglichen Versionen daraus erzeugen zu können.


    Ich brenne keine DVD und Blu-ray, als brauche ich nicht zurück nach 50i oder (25i ??) wandeln.

    Nur zum Verständnis, mit den Bezeichnungen "50i" und "25i" ist ein und dasselbe gemeint – nämlich 25 fps interlaced. Die 50 bezieht sich auf die Fields, während die 25 sich auf die Frames bezieht, welche immer aus zwei Fields bestehen. Manche Leute sagen lieber 50i, andere lieber 25i.

    Macht an für sich keinen Sinn, außer wenn es schnell gehen muss und du sofort mit 50p arbeiten willst.

    Du verlagerst das Deinterlacing ja nur: Wenn es nicht der DMR macht, dann machst du es vielleicht in einem AviSynth-Skript, oder es macht ein Software-Player beim Abspielen des fertigen Videos, oder ein Hardware-Player oder der daran angeschlossene Fernseher macht es...

    Ja, du kannst in 50p capturen, aber es bringt nicht wirklich was. Die Bildqualität kann sich dadurch auch nicht verbessern, es sei denn der Deinterlacer im DMR ist einfach besser als irgendein anderer, mit dem du vergleichst.


    und durch 50p gibt es auch keine Probleme bei schnellem Szenen.

    Darf es bei 25i auch nicht geben.

    @ Skiller: Da hast du also auch die Erfahrung gemacht. Wie genau "bewegst" du x264 dazu, möglichst wenig zu "pastellisieren"? Nur durch hohe Bitrate (entsprechend 3/4 von dem was man für MPEG2 benutzen würde)? Oder noch ein paar andere Kniffe?

    --tune grain hilft schon enorm, es beinhaltet folgende Kniffe (nur zur Info):

    --aq-strength 0.5 --no-dct-decimate
    --deadzone-inter 6 --deadzone-intra 6
    --deblock -2:-2 --ipratio 1.1
    --pbratio 1.1 --psy-rd <unset>:0.25
    --qcomp 0.8

    Dazu einen CRF kleiner als 23 wählen; ein sinnvoller Bereich ist meiner Meinung nach 17 (normalerweise recht groß) bis ca. 22. 20 ist meist ein guter Kompromis. So ab 23 kann man sich die Geschichte mit dem Grain-Tuning auch wieder sparen, weil dann einfach zu stark komprimiert wird, um das Rauschen augenfreundlich beizubehalten.

    Nein, das Bild kommt nicht zerstückelt beim DMR an.
    Es liegt daran, dass der DMR auf PAL eingestellt ist, und normales PAL mit 50 Hz und 625 Zeilen erwartet. Wenn du ihn auf NTSC einstellst ist das Bild komplett, aber wahrscheinlich ohne Farbe (habe ich aber noch nicht ausprobiert). Wenn der DMR die Farbe nicht automatisch als PAL erkennt, bleibt das Bild dann bei PAL60 Zuspielung schwarz-weiß.

    Geh mal ins Setup und stell auf NTSC (die Intensity muss dann auch auf NTSC eingestellt werden).


    [Blockierte Grafik: http://picload.org/infonail/cprpcol/dmr_setup.jpg]

    Der JVC Abspieler hier macht leider PAL 60 draus und als Resultat bekomme ich dann ein leicht verstückeltes Bild auf den Bildschirm.

    Wenn du mit Bildschirm einen Fernseher meinst – das sollte nicht sein. Der einzige Unterschied zwischen PAL60 und NTSC ist die Farbmodulation. Der Rest, also Bildwiederholfrequenz und die Zeilenauflösung, werden vom Abspieler nicht angerührt. Das kann nahezu jeder europäische Fernseher (alles was in diesem Jahrtausend gebaut wurde sowieso) in Farbe darstellen. Genau deshalb geben die hiesigen Abspieler statt NTSC eben PAL60 aus – weil es damals von den Fernsehern etwas besser unterstützt wurde (kein NTSC-Farbdecoder nötig).

    Einen NTSC-Abspieler kann ich dir nicht empfehlen, da kenn ich mich nicht aus. Aber wenn deine Capturehardware mit PAL60 umgehen kann, dann spricht nichts gegen PAL60. Anders als bei Fernsehern ist bei der Capturehardware PAL60 aber leider zumeist ein Problem...

    Ich weiß jetzt nicht, welchen Encoder XMedia Recode für h.264 verwendet (wahrscheinlich nicht x264), aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Effizienzvorsprung von x264 gegenüber MPEG2 stark schwindet, sobald man leichtes oder mittleres Bildrauschen (und andere Bilddefekte von VHS gezwungenermaßen) beibehalten will (eben weil es sonst wie ein Ölgemälde aussieht).

    Man kann über diverse Tunings und Settings (und genügend Datenrate bzw. niedriger CRF!) x264 dazu bewegen, so ziemlich alles an Rauschen beizubehalten – das Ergebnis ist dann ganz ähnlich dem von MPEG2 bei höheren DVD-Datenraten, aber die von x264 benötige Datenrate ist dann gerade noch ca. ein Viertel unter der von MPEG2. Deshalb sehe ich gerade bei VHS eigentlich keinen so großen Vorsprung von h.264 gegenüber MPEG2 und verwende außer für YouTube immer MPEG2 vom CCE (natürlich auch weil es bei mir normalerweise auf DVD kommt). Soll das Video nicht (nur) auf DVD, kann man immer noch genauso gut das MPEG2 Video und den Ton verlustlos in ein MKV packen. Dass das Video dabei etwas größer als mit x264 ist, würde mich angesichts niedriger Festplattenpreise nicht wirklich stören.
    Nicht zu verachten ist auch, dass das Encodieren in MPEG2 um ein vielfaches schneller ist, als mit moderenen Codecs. Mit einer halbwegs moderen CPU erreicht man locker dreistellige fps Werte bei der Encodierung.

    Gibt es dann eine andere Möglichkeit, die alten Bandaufnahmen zu retten?

    Am einfachsten, und auch qualitativ brauchbar (wenn man denn keine weitere Nachbearbeitung am PC durchführen möchte!), ist die direkte Aufnahme auf DVD (oder erst mal auf die interne Festplatte) mit einem Panasonic DVD/HDD Recorder, also ganz ohne PC. Am PC wird dann auch nichts mehr gemacht (ist zwar auch noch möglich, aber umständlich).

    In Frage kommen diese Panasonic Modellreihen:

    DMR-ES (nur DVD, am günstigsten)
    DMR-EH (DVD/HDD)
    DMR-EX (DVD/HDD mit DVB-Tuner)

    Sind alle für recht wenig Geld bei eBay gebraucht zu bekommen. Besonders der DMR-ES10 ist wegen der sehr guten Stabilisierung des Eingangssignals zu empfehlen und auch mitunter das günstigste Gerät, weil ohne Festplatte und ohne HDMI.


    Geht es dann nicht umgekehrt, dass ich meine Filme von dem Camcorder an den Fernseher übertrage und dann auf einer Festplatte speichere?

    Nein, geht nicht. Der Fernseher gibt das was reingeht nicht wieder aus, schon gar nicht digital auf eine angeschlossene Festplatte. Einzige Ausnahme ist eventuell die Aufnahme von DVB-Fernsehen auf eine angeschlossene Festplatte oder einen USB-Stick, aber das nützt dir nichts.

    Jedenfalls keinen USB-Grabber, denn die getesteten (und das waren einige) haben ausnahmslos alle kleinere und auch größere Probleme (z.B. solche K.O. Kriterien wie asynchroner Ton). Gubel und Goldwingfahrer haben das Testen von USB-Grabbern eingestellt, einfach weil sie alle Mist sind – da müsste ein Wunder geschehen, dass es an einem USB-Grabber nichts zu bemängeln gibt. :D

    Herauskristallisiert haben sich über die mehr als 60 Seiten nur zwei Lösungen:

    1) Panasonic DMR DVD/HDD Recorder mit HDMI-Ausgang + Blackmagic Intensity + HDMI Splitter

    2) Canopus Edius NX Schnittkarte (eventuell mit Panasonic DMR-ES10 davor, bei sehr schlechten Bändern)

    Die Canopus NX ist sehr schwer zu bekommen und ein PCI-E Steckplatz (oder war es PCI?) wird benötigt, Laptop geht also nicht.


    Ja, viel Spaß beim Einlesen. :D

    Patchen ist nicht nötig, die 9800 im Header darf stehen bleiben. Sehr oft steht hier 9800, obwohl die tatsächliche maximale Datenrate niedriger ist (muss sie ja, wenn es noch Audio gibt). Auf die Wiedergabe hat der Header wohl sowieso keinerlei Einfluss.

    Wenn du ganz sicher gehen willst, dass die gemultiplexte Gesamtdatenrate innerhalb der DVD-Spezifikation liegt, dann nimm mal Muxman und lass ihn aus den vorliegenden Streams schnell eine DVD erstellen. Wenn die Datenrate zu hoch ist, lässt Muxman dich das wissen (und bei Muxman kann man sich sicher sein, dass es auch stimmt).

    Egal ob man 601 oder 709 wählt, Ut Video ändert nichts an der Farbmetrie. Das abgespeicherte Video im YV12 Farbraum ist immer noch identisch mit der YV12 Quelle. Diese Auswahl ist nur dazu da, dass Ut Video weiß, welche Koeffizienten es verwenden soll, wenn ein Programm eine RGB-Ausgabe von dem mit Ut Video komprimierten Video verlangt.

    Speicherst du also YV12 von einer HD Quelle mit der 709 Variante ab, dann hast du korrekte Farben, wenn du dieses Video z.B. in VirtualDub öffnest. Hättest du 601 genommen, wären die Rohdaten immer noch 1:1 unangetastet vorhanden, aber würden falsch nach RGB umgewandelt werden (was sich aber immer noch leicht über AviSynth korrigieren ließe).

    Interlaced zu bleiben wäre jedenfalls die sichere Variante, gerade wenn man sich nicht so gut damit auskennt. Wenn die Aufnahme nämlich inhaltlich interlaced ist (oder auch nur teilweise), dann würde eine Encodierung, die das nicht berücksichtigt, das Video ziemlich ruinieren.

    Also mein Rat, interlaced (TFF) nehmen.