Beiträge von hans-jürgen

    Zitat von Heini011

    Nach dem was ich bisher so gelesen habe, soll aac auf ähnlichem Klangniveau wie ogg-vorbis liegen, aber mehr CPU-Last produzieren.


    Das ist nicht richtig, sofern das normale AAC Low Complexity-Profil verwendet wird, dann sind die CPU- und Speicher-Anforderungen sogar deutlich geringer als bei Ogg Vorbis (das deshalb nämlich Probleme bei der Hardware-Implementation macht). Sofern Du das HE AAC-Profil meinst, könnte das schon eher stimmen, insbesondere wenn man 5.1 Multichannel-Decoding damit betreibt.

    Es könnte daran liegen, daß mp4UI nicht mit HE AAC-Dateien umgehen kann, wenn also eine MP4-Datei mit diesem Profil in Nero kodiert wurde und dann extrahiert werden soll.

    Es ist richtig, daß mp4UI eigentlich nur eine GUI für die wichtigsten Tools aus dem MPEG4IP-Paket ist, dafür aber eigenen Code verwendet, nicht bloß die entsprechenden Kommandozeilen-Tools. Daher könnten sich auch Fehler eingeschlichen haben, außerdem ist es deshalb meistens nicht auf dem neuesten Stand des CVS-Servers von MPEG4IP.

    Eine andere GUI zum bequemen Muxen und Demuxen von AAC- bzw. MP4-Dateien ist foobar2000 mit seinem MPEG-4 Plugin: einfach rechtsklicken und die gewünschte Option auswählen. Besondere Tricks wie mit Ivan & Menno sind allerdings nicht möglich, z.B. das alte MPEG-4 AAC-Format mit Emphasis-Feld im Header (bis Dezember 2002) in den MP4-Container konvertieren.

    Zitat von tedgo

    Würdest Du hier LC AAC nehmen - also AAC ohne SBR - müsstest Du eine Bitrate wählen, die der von AC3 etwa entspricht. Dann kannst Du aber auch gleich die Originlatonspur beibehalten, denn jede Umwandlung birgt die Gefahr der Klangminderung.

    Das ist falsch, eine Bitrate von ~230 kbps/6ch ist mit AAC LC leicht zu erreichen (Original AC-3 448 kbps/6ch), also ungefähr die Hälfte bei einer sehr guten Qualität. Mehr dazu (auch über Sinn und Unsinn von HE AAC für Multichannel) findest Du in einem Thread bei Doom9.org, wo ich verschiedene Bitraten mit FAAC und dem "Lord of the Rings II" Trailer getestet habe:

    http://forum.doom9.org/showthread.php?s=&threadid=74708

    Zitat von tedgo

    Viele schwören trotz des schlechten Testergebnisses auf FAAC. Getestet wurde die Version 1.23, inzwischen gibt es 1.24. Davon gibt es eine Command Line-Version und eine GUI "Ivan & Menno" (beides bei Rarewares). Den FAAC finde ich gar nicht so schlecht.

    Welches "schlechte Testergebnis" soll das sein?

    Zitat von Thug Life II

    ich beschäftige mich seit längerem mit Tonformaten. Jetzt habe ich was von AAC gehört. Habe lange im Internet gesucht, wurde aber nicht wirklich schlauer.

    Hmm, hast Du den Wiki auf Audiocoding.com gefunden?

    http://www.audiocoding.com/wiki/index.php?page=AAC

    Zitat

    Da gibt es MPEG-2 AAC und MPEG-4 AAC. Wo ist der Unterschied? Hier im Forum habe ich was von MPEG-4 und *.mp4 gelesen. Das letztere soll nur der Container sein. Wenn ich mit Winamp Tracks als AAC speichere, erhalte ich MPEG-2 AAC. Mit Nero erhalte ich MPEG-4. Sind die beiden gleich?

    Winamp und Nero sind natürlich nicht gleich, was aber an den jeweiligen Implementationen liegt (Dolby bzw. PsyTEL-Nachfolger) und nichts mit den reinen MPEG-Versionen im Header zu tun hat, denn die wirken sich nämlich überhaupt nicht auf den Klang aus, sofern nicht zusätzliche Tools benutzt werden, die es nur in der MPEG-4 Version gibt wie z.B. PNS (Perceptual Noise Substitution).

    Zitat

    Vor allem interessiert mich Multichannel. Hab gelesen, dass AAC Multichannel fähig ist. Mit welchem Programm geht das?

    FAAC mit seinen diversen GUIs (foobar, 3ivx usw.) oder direkt auf der Kommandozeile, Nero und compaact! (also weder iTunes noch Winamp oder Realplayer).

    Zitat

    Ich möchte nicht AC3 zu AAC umwandeln, sondern 6 einzelne Waves zu AAC 5.1 umwandeln.

    Warum? Wie auch immer, dafür könntest Du wohl BeSweet nehmen...

    Zitat

    Und Mpeg-2 ist doch auch Multichannel fähig (AAC/NBC)? Kann mir jemand Klarheit verschaffen?

    Falls Du damit eher MPEG-1 oder 2 Layer II bzw. III BC (Backwards Compatible) meinst: ja, nur benutzt das kaum noch jemand, obwohl es auch Teil des DVD-Standards wurde (nur zu spät im Vergleich zu AC-3).

    Zitat

    Ist AAC überhaupt ein eigenständiges Format oder hat es immer irgendwas mit MPEG zu tun? Ich hoffe es war nicht zu viel auf einmal. Bedanke mich im Voraus für Eure Hilfe!

    Falls die Informationen im Wiki nicht ausreichen (auch den Links folgen!), kannst Du ja noch mal fragen.

    Zitat von Pacemaker

    @ Ligh Wenn man aber selber kompilieren will ? Wie muß man da Vorgehen ?
    Gibts da Anleitungen wie´s bei Windows funzt.
    Die Docs die im Paket enthalten sind, wollen mir nicht erzählen wie das geht. :D

    Für die Windows-Kompilierung kann man entweder die enthaltenen MSVC 6er oder 7er "Project Files" benutzen. Da diese aber schon länger nicht mehr aktualisiert wurden, gibt es dabei Fehlermeldungen. John33 (der die neuen FAAC-Binaries für Windows auf RareWares.org kompiliert) hat vor kurzem seine gefixten Project Files auf seiner Website veröffentlicht, mit denen Du keine Probleme mehr bzgl. des MSVC 6-Compilers haben solltest (den er ausschließlich benutzt):

    http://homepage.ntlworld.com/jfe1205/faac_project.zip

    Und zum Thema HE AAC oder AAC LC für Multichannel-Transcodings ist zu sagen, daß die ersten Hardware-Decoder kein HE AAC unterstützen werden (z.B. im Kiss DP600), was wahrscheinlich noch eine ganze Weile so bleiben wird. Wer also jetzt DVDs rippt, sollte eher AAC LC wählen, weil der rückwärtskompatible Sound von HE AAC (also ohne die hohen Frequenzen über SBR) ziemlich schlecht klingt und AAC LC bei ~230 kbps/6ch eine sehr gute Qualität bietet.

    Zitat von ashyak

    ARRGH, macht der DVD AC3 Tonmeister, also so ne Art Dynamiccompressionspresets in der Tonspur, die je nach Ausstattung verwendet wird?
    Mich stört aber immer noch, das wenn ich dann AC3 nach AAC transcode, das ich dann Informationsverlust habe. Ich meine, man könnte das ja auch über den AAC decodierungsfilter machen. Ich denke mal da wird es dann auch, wenn nicht schon geschehen, presets geben.


    Ja, aber das sind sozusagen nur Vorschläge vom "Meister persönlich"...;) Du mußt sie nicht benutzen, wenn Du die DRC-Option (gibt es auch bei foo_ac3 und im AC3Filter) nicht aktivierst, aber wenn schon Dynamik-Kompression, dann würde ich eher diejenige nehmen, die Dolby eingebaut hat. Übrigens wird dann die AAC-Bitrate sehr wahrscheinlich etwas ansteigen (bei VBR-Codecs wie FAAC oder Nero), weil die leisen Passagen jetzt lauter sind und nicht mehr so effizient kodiert werden können.

    Zitat


    Das einzige was mich jetzt ein bischen stört, ist so eine Art Bitraten/Nero-preset Empfehlung. Bei 2.0 Sound hab ich eine gefunden hier, wobei die mehr auf AudioCD archivierung aus ist.


    Wie gesagt sind die Leute, die bisher die neuen FAAC-Versionen mit Videosound getestet haben, alle glücklich mit VBR-Quality bei 80% und einem Cutoff bei 13 kHz (man kann also auch weiter heruntergehen, wenn man Klangkompromisse eingehen will). Um mit Nero auf etwa 90-100 kbps/2ch zu kommen (was für 5.1 Kanäle ungefähr mit 2,5 multipliziert werden muß), bietet sich eventuell das VBR-Preset -internet ohne HE AAC an, oder auch -radio, falls -internet noch zu hoch liegt.

    Zitat


    nein, ich hab nur nencode im DOSfenster für nen 2.0 WAV Files genutzt, aber danke für den hinweiss, dieser foobar2000 hat sich ja höllisch gut und schnell weiter entwickelt :daumen:


    Vor allem ist er weitaus handlicher als das Nero-Paket, besonders bei Codec-Updates... ;D

    Zitat


    Das direkte transcoden finde ich da besonders interessant, das werde ich auf jeden Fall testen.


    Eine Anleitung mit Screenshots findest Du übrigens im neuen XviD/DivX-Guide auf Everwicked.com im Kapitel über Audio-Transcoding. Aber bitte nicht das Main- oder LTP-Profil für FAAC benutzen, das kaum getestet ist und nur von wenigen Decodern verstanden wird, sondern einfach LC.

    Zitat


    Re-samplen wollte ich möglichst nicht, AAC ist doch schliesslich gerade für die unterschiedlichsten Sampleraten ausgelegt.


    Das stimmt, aber für sehr niedrige Bitraten mit entsprechendem Cutoff bietet sich diese Methode an, um noch ein paar Bits einzusparen (macht übrigens so gut wie jeder MPEG-Audio-Codec).

    Zitat von djrob

    leider komme ich nicht so ganz mit graphedit und dem muxen von den files klar :( daher hoffte ich, m4ui für diesen zweck benutzen zu können...


    Wahrscheinlich wird beim erneuten Muxen mit mp4UI etwas bei der Track-Numerierung bzw. Identifizierung im MP4-Container schiefgehen. Ich habe es zwar selber noch nicht ausprobiert, aber die 3ivx-Leute sind sicher, daß es zumindest mit MPC als Player klappt. Also wirst Du wohl um den 3ivx-Muxer in GraphEdit nicht herumkommen. ;) Übrigens kann man einen funktionierenden Filtergraph auch abspeichern, so daß Du das nur einmal machen mußt, sofern Du allgemeine Namen für die Input- und Output-Dateien wählst und sie immer im selben Verzeichnis läßt. Und irgendwann wird es 3ivx auch mit schicker Oberfläche geben...

    Zitat von LigH

    ... und es werden einige weitere Encoder unterstützt (z.B. ein AC3-Encoder und ein FAAC für 5.1-MP4-Audio). Wenn du Glück hast, ist auf DarkAvenger's Webseite oder in seinem Forum noch was zu finden.


    Hmm, auf der Homepage schon mal nicht... dann werde ich mal das Forum durchwühlen... Weißt Du noch, ob einfach die Kommandozeilenversion eingebunden wurde oder eine eigene Implementierung in die GUI stattfand?

    Zitat von LowTech

    Zumindest ich stelle mir momentan die gleichen Fragen. Bei meinem (ebenfalls Aldi) Tevion DVD-3000 sieht es ganz ähnlich aus. Er erkennt .MP4 Dateien gar nicht, hat aber das MP4 Logo und AAC wird lt. Handbuch ausdrücklich unterstützt.


    Sehr interessant, könntest Du bitte mal genau zitieren, was dort steht? Ich könnte mir denken, daß der Hardware-Chip CDs mit Multichannel-AAC dekodieren kann, eventuell nur im MPEG-2 AAC-Format (was aber dieselbe Qualität hat, nur ein anderes Flag im Fileheader benutzt). Diese Variante gibt es nämlich auch schon in einigen teuren Surround-Receivern von Pioneer, Sony usw., so daß man zumindest Surround-Musik (z.B. von Live-Konzerten) damit abspielen kann.

    Zitat

    Hast Du bereits AVI-Mux GUI 1.15.5 ausprobiert? Diese Muxer unterstützt inzwischen - neben AC3 - auch AAC in AVI-Containern. Aber ob es Dein SA Player abspielen kann ist sicher die Frage.


    Das ist sehr unwahrscheinlich, da dies ja ein neuer Privat-Hack ist und sicherlich nie von Hardware-Herstellern unterstützt wird. Wie lange es noch dauert, bis jeder Billig-Player auch den MP4-Container mit MPEG-4 Video und AAC Audio dekodieren kann, ist nicht leicht zu beantworten, aber vor ein paar Tagen wurde gemeldet (siehe News auf doom9.de), daß Philips und andere eine Massenproduktion von entsprechenden Encoder- und Decoder-Chips in Taiwan in Auftrag gegeben haben, wobei angeblich schon Anfang 2004 ausgeliefert werden soll.

    Zitat von ashyak

    Ich bin eigentlich eher mehr Fan davon, das die AC3 Spur nur reencoded wird, die hohe Dynamik sollte nicht eingeschränkt werden, warum wird das aber im guide empfohlen??

    Ob Du die "Original"-Dynamik von AC-3 ohne Dynamic Range Compression oder mit einem der möglichen DRC-Level (im Filmstudio vom Tonmeister vorgegeben) oder mit einer nachträglich selbst gewählten Dynamik-Einschränkung vorziehst, hängt von Deinem Geschmack und Deinem Abhör-Equipment ab. Wenn Du sozusagen "auf Verdacht" jetzt schon mal 5.1-AAC Audiotracks produzieren willst, obwohl Du sie noch nicht so abhören kannst, ist eine allgemeingültige Empfehlung schwierig.

    Zitat

    also kann ich demnach immer HE anwenden, auch bei hohen Bitraten?? Ich wundere mich weil die Presets einem das Gefühl geben, das bei 80kbit/s mit HE schluss ist?!

    Nein, das solltest Du im Gegenteil nicht tun, da SBR (Spectral Band Replication, enthalten in HE AAC) nur ein Tool für niedrige Bitraten (64 kbps/2ch und niedriger) ist und spätestens ab 96 kbps/2ch "normales" AAC Low Complexity / LC besser ist, auch wegen der weitaus niedrigeren Ressourcen-Anforderungen beim Decoden.

    Zitat

    Hmmm, an anderer stelle hier im Forum wurde mal gesagt, das AC3 quasi gleich gut arbeitet wie MP3, kann ich daraus schliessen, das wenn ich 448kbit/sec 5.1 AC3 in AAC mit 224kbit/sec wandeln will, dann muss ich HE anwenden um annähernd keine Verluste zu erhalten. <--- kann das jemand bestätigen?? Oder ist das noch zu wenig Bitrate??

    Nein, das mußt Du nicht (siehe oben), denn AAC LC kann das auch erreichen, z.B. mit dem FAAC-Encoder bei VBR quality 80% und Cutoff 13 kHz, natürlich auch mit entsprechenden Einstellungen in Nero.

    Zitat

    üble sache, mit nencode hab ich korrekt eine ursprüngliche DVB mp2 Datei mit 48kHz nach WAV und dann AAC mit 48kHz wandeln. Nencode funktioniert aber mit 5.1 nicht.

    Anscheinend hast Du den foobar2000 Audioplayer (wo man auch Nencode integrieren kann), der inzwischen standardmäßig FAAC inklusive GUI eingebaut hat (foo_faac.dll). Da er außerdem noch einen AC-3 Decoder hat (foo_ac3.dll, muß bei der Installation extra ausgewählt werden), ist dies die bequemste und schnellste Methode, um direkt von 5.1 AC-3 nach 5.1 AAC/MP4 zu transkodieren, da etwaige Zwischenschritte mit temporären WAV-Dateien, splitten, Kanäle umsortieren etc. wegfallen (denn es wird der stdin von FAAC benutzt). Dies gilt übrigens auch für MP2-Dateien, da foobar2000 sie natürlich auch dekodieren kann.

    Du kannst in foobar2000 auch den SSRC-Resampler als DSP benutzen, um eine niedrigere Samplerate während des Encodens zu erhalten, mußt es aber nicht, da FAAC alle Samplerates bis 96 kHz "schluckt" und auch so in der AAC-Datei verwendet (ebenso alle Samplesizes inklusive float und bis zu 33.1 Kanälen). Besonders nützlich ist der Resampler, wenn Du noch kleinere Bitraten als 90-100 kbps/2ch (= 225-250 kbps/6ch) erhalten willst, da eine niedrigere Samplerate die Coding-Effizienz erhöhen kann, ohne an Sound-Qualität zu verlieren. Siehe dazu die FAAC-Seite im Audiocoding.com-Wiki:

    http://www.audiocoding.com/wiki/index.php?page=FAAC

    Der Open-source Codec ist auf mehreren Betriebssystemen kompilierbar, ein aktuelles Windows-Binary (v1.23.5) für die Kommandozeile findest Du hier:

    http://www.saunalahti.fi/~cse/files/?C=M;O=D

    3ivx benutzt ebenfalls FAAC (50 freie Test-Encodings), dort aber als DirectShow-Filter, so daß Du z.B. in GraphEdit auch eine direkte Transkodierung erzeugen kannst, wenn Du es mit AC3Filter kombinierst:

    http://www.3ivx.com/

    Weitere FAAC-Implementationen finden sich in MPEG4IP (dem Live-Streaming-Projekt von Cisco) und Easy CDDA-Creator von Poikosoft sowie in Plugins für CDex und CoolEdit und Winamp 2.x, sogar ein Nero-Plugin ist erhältlich (aber schon veraltet). Außerdem hat Speek FAAC in zwei seiner GUIs integriert, "Ivan & Menno" und Multifrontend, wo man also noch die CLI-Version und mp4creator braucht.

    Frohes Neues Jahr übrigens... ;)