Zitat von ashyak
Ich bin eigentlich eher mehr Fan davon, das die AC3 Spur nur reencoded wird, die hohe Dynamik sollte nicht eingeschränkt werden, warum wird das aber im guide empfohlen??
Ob Du die "Original"-Dynamik von AC-3 ohne Dynamic Range Compression oder mit einem der möglichen DRC-Level (im Filmstudio vom Tonmeister vorgegeben) oder mit einer nachträglich selbst gewählten Dynamik-Einschränkung vorziehst, hängt von Deinem Geschmack und Deinem Abhör-Equipment ab. Wenn Du sozusagen "auf Verdacht" jetzt schon mal 5.1-AAC Audiotracks produzieren willst, obwohl Du sie noch nicht so abhören kannst, ist eine allgemeingültige Empfehlung schwierig.
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also kann ich demnach immer HE anwenden, auch bei hohen Bitraten?? Ich wundere mich weil die Presets einem das Gefühl geben, das bei 80kbit/s mit HE schluss ist?!
Nein, das solltest Du im Gegenteil nicht tun, da SBR (Spectral Band Replication, enthalten in HE AAC) nur ein Tool für niedrige Bitraten (64 kbps/2ch und niedriger) ist und spätestens ab 96 kbps/2ch "normales" AAC Low Complexity / LC besser ist, auch wegen der weitaus niedrigeren Ressourcen-Anforderungen beim Decoden.
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Hmmm, an anderer stelle hier im Forum wurde mal gesagt, das AC3 quasi gleich gut arbeitet wie MP3, kann ich daraus schliessen, das wenn ich 448kbit/sec 5.1 AC3 in AAC mit 224kbit/sec wandeln will, dann muss ich HE anwenden um annähernd keine Verluste zu erhalten. <--- kann das jemand bestätigen?? Oder ist das noch zu wenig Bitrate??
Nein, das mußt Du nicht (siehe oben), denn AAC LC kann das auch erreichen, z.B. mit dem FAAC-Encoder bei VBR quality 80% und Cutoff 13 kHz, natürlich auch mit entsprechenden Einstellungen in Nero.
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üble sache, mit nencode hab ich korrekt eine ursprüngliche DVB mp2 Datei mit 48kHz nach WAV und dann AAC mit 48kHz wandeln. Nencode funktioniert aber mit 5.1 nicht.
Anscheinend hast Du den foobar2000 Audioplayer (wo man auch Nencode integrieren kann), der inzwischen standardmäßig FAAC inklusive GUI eingebaut hat (foo_faac.dll). Da er außerdem noch einen AC-3 Decoder hat (foo_ac3.dll, muß bei der Installation extra ausgewählt werden), ist dies die bequemste und schnellste Methode, um direkt von 5.1 AC-3 nach 5.1 AAC/MP4 zu transkodieren, da etwaige Zwischenschritte mit temporären WAV-Dateien, splitten, Kanäle umsortieren etc. wegfallen (denn es wird der stdin von FAAC benutzt). Dies gilt übrigens auch für MP2-Dateien, da foobar2000 sie natürlich auch dekodieren kann.
Du kannst in foobar2000 auch den SSRC-Resampler als DSP benutzen, um eine niedrigere Samplerate während des Encodens zu erhalten, mußt es aber nicht, da FAAC alle Samplerates bis 96 kHz "schluckt" und auch so in der AAC-Datei verwendet (ebenso alle Samplesizes inklusive float und bis zu 33.1 Kanälen). Besonders nützlich ist der Resampler, wenn Du noch kleinere Bitraten als 90-100 kbps/2ch (= 225-250 kbps/6ch) erhalten willst, da eine niedrigere Samplerate die Coding-Effizienz erhöhen kann, ohne an Sound-Qualität zu verlieren. Siehe dazu die FAAC-Seite im Audiocoding.com-Wiki:
http://www.audiocoding.com/wiki/index.php?page=FAAC
Der Open-source Codec ist auf mehreren Betriebssystemen kompilierbar, ein aktuelles Windows-Binary (v1.23.5) für die Kommandozeile findest Du hier:
http://www.saunalahti.fi/~cse/files/?C=M;O=D
3ivx benutzt ebenfalls FAAC (50 freie Test-Encodings), dort aber als DirectShow-Filter, so daß Du z.B. in GraphEdit auch eine direkte Transkodierung erzeugen kannst, wenn Du es mit AC3Filter kombinierst:
http://www.3ivx.com/
Weitere FAAC-Implementationen finden sich in MPEG4IP (dem Live-Streaming-Projekt von Cisco) und Easy CDDA-Creator von Poikosoft sowie in Plugins für CDex und CoolEdit und Winamp 2.x, sogar ein Nero-Plugin ist erhältlich (aber schon veraltet). Außerdem hat Speek FAAC in zwei seiner GUIs integriert, "Ivan & Menno" und Multifrontend, wo man also noch die CLI-Version und mp4creator braucht.
Frohes Neues Jahr übrigens...