Es gibt bezüglich der Bitrate gibt es zwei begrenzende Faktoren, die die verwendete maximale (max. BR / "Max." Wert), minimale (min. BR / "Min." Wert), maximal durchschnittliche (max. avg. BR / "Max. avg." Wert) und durchschnittliche Bitrate (avg. BR) entscheidet:
Erstens die SVCD-Norm und zweitens der zur Verfügung stehende Speicherplatz auf den CDs.
Erstmal zum Punkt 1:
SVCD haben den Vorteil, dass man sie in vielen StandAlone (SA) DVD-Player abspielen kann. Damit der Player die SVCD richtig entschlüsseln kann, müssen die SVCD einem Standard entsprechen, der SVCD-Norm. Dieser schreibt vor, dass die SA DVD-Player mindestens in einem Laufwerk mit 2x Speed abgespielt werden.
Daraus ergibt sich eine max. Datenübertragungsrate von 2788,8 kbps (Kilo Bit pro Sekunde). D.h., dass pro Sekunde die momentane Summe von Video-Bitrate, Audio-Bitrate und Multiplex-Headerdateien nicht größer als 2788,8 kbps sein darf, damit die SVCD ohne Aussetzer abgespielt werden können.
Die Verbrauch an Bitrate für die Multiplex-Headerdateien ist über den Film konstant und liegt bei bbMPEG mit SVCD-Einstellungen bei 70,8 kbps. D.h. es bleiben für die momentane Audio-Bitrate und die momentane Video-Bitrate 2718kbps übrig.
Auch die verwendete Audio-Bitrate ist über den Film konstant. So nehmen wir beispielsweise an, man will 2 Tonspuren haben: Audio 1 Deutsch mit 192kbps und Audio 2 Englisch mit 128kbps.
Falls man SVCDs mit nur einer Tonspur erstellt, kann man für die folgenden Erläuterungen bei der Audio-BR 2 mit 0kbps rechnen.
Zieht man nun von den 2718kbps die Audio-Bitraten ab, kommt man auf die max. BR, den man bei D2S als "Max." Wert einträgt.
In unserem Beispiel ergibt sich damit:
2718 - 192 - 128 = 2398kbps.
Diese Wert ist eine Obergrenze für die Bitrate, der nicht überschritten wird. Jedem 1 Sekunden Ausschnitt des Videos wird (das sind bei PAL 25 Einzelbilder (Frames) pro Sekunde) stehen maximal nur diese Bitrate zur Verfügung. Damit sieht man auch den Unterschied zur DVD, dort ist eine max. BR von bis zu 9000kbps zur Verfügung, was natürlich in einem besserem Bild endet. Ich als Ottonormaluser, der auch noch VHS-Videos kennt, ist das Bild aber dennoch zufriedenstellend, der Unterschied zur DVD fällt mir nicht sonderlich auf.
Wenn man nun aber eine SVCD mit max. BR erstellen will, muss man aber noch darauf achten, in welchem Modus man das Video kodiert. Hier gibt es Constant Bitrate (CBR) und Variable Bitrate (VBR). Kodiert man in CBR kann die avg. BR bis zum max. BR groß sein, bei VBR hingegen braucht der Encoder etwas Spielraum, damit er stabil arbeiten kann. Ist der Spielraum zu klein gewählt, rechnet der Encoder so viel rum, dass er instabil wird. Beim CCE ist dieser Spielraum mindestens 120kbps groß. Damit ergibt sich eine Obergrenze für die avg. BR, der "Max. avg." Wert. Dieser errechnet sich nach folgender Formel:
"Max." - 120 (CCE) = "Max. avg."
An unserem Beispiel:
2398 - 120 = 2278kbps = "Max. avg."
Hat man genug Speicherplatz, dass man diese avg. BR überschreitet, ist es sinnvoller in CBR zu kodieren. Je weiter die avg. BR unter diesem Wert liegt, ist es sinnvoller in VBR zu kodieren, damit komplexe Szenen mehr Bitrate erhalten und immer noch gut aussehen.
Dann gibt es noch den "Min." Wert. Laut SVCD-Norm und manche SA DVD-Player verlangen es auch, darf die momentane Bitrate nicht unter die Datenübertragungsrate eines 1x Speed Laufwerkes sinken. Diese ist 1374 kbps. Zieht man davon die Audio-Bitraten ab, kommt man auf den "Min." Wert fürs Video.
Am Beispiel:
1374 - 192 - 128 = 1054kbps = "Min."
Damit ergibt sich eine Untergrenze für die Video-Bitrate.
Bei D2S ist dieser standardmäßig auf 300kbps eingestellt. Dies hat den Vorteil, dass so der VBR Modus besonders effektiv arbeitet, aber eine so erstellte SVCD entspricht nicht der Norm und die Bildqualität kann in simplen Szenen doch etwas krass absinken. Ich empfehle den "Min" Wert nach der Norm zu wählen.
Der "Min. avg." Wert ist standardmäßig deaktiviert und das ist auch gut so. Hiermit kann man die automatische Bitrate-Berechnung von D2S umgehen, man sollte aber wissen, was man tut. Für Newbies: Finger weg !
Kommen wir nun zum Punkt 2:
Es ist ja schon und gut, was man nicht an maximaler Bitrate zur Verfügung steht, aber alles wird durch eine Sache eingeschränkt. Due Anzahl an CDs.
Niemand hat Lust, pro Film 10 CDs zu verbrauchen. Kostet Geld und dann alle 10 Minuten aufstehen, um die CD zu wechseln. Das verdirbt einem auch die beste Qualität.
Daher muss man einen Kompriss aus Qualität und Anzahl der CDs schließen.
Dies geschieht im "Bitrate" Reiter in den Zeilen darüber.
Und gibt man hier Vorgaben vor, damit dann vollautomatisch die Bitrate so berechnet wird, so dass deine CDs voll werden.
Das ist gut so, dann braucht man nicht für jeden Film vom Neuem an der Bitrate zu schrauben (P.S.: Bei D2S braucht man nur 4 Klicks bis zur SVCD ).
Erstmal sollte man überlegen, welche Rohlinge man verwenden will. Es gibt die gute alte 74min CD, auf die dank eines anderen Sektorformates bei SVCDs anstatt 650MB 700MB passen. Ich nehme diese CD nun 74min/700MB. Dann gibt die "normale" 80min/800MB(SVCD) CD, die wahrscheinlich heutzutage günstiger ist, als die 74min/700MB CD. Dann gibt es noch die Überlängen 90min/900MB und 99min/990MB, die auch voll unterstützt werden von D2S, es aber Probleme mit der Hardware geben kann. Dies habe ich schon in der DVD2SVCD Q&A auf Doom9.de erläutert.
Ich denke mal , die meisten verwenden die 80min/800MB Rohlinge, manche setzen aber zusätzlich auch noch für manche Situationen die 90min oder 99min Rohlinge ein.
Dann muss man sich fragen: "Ich habe eine CD. Wieviel Minuten Film will ich draufpacken, damit ich mit der Qualität des Videos noch zufrieden bin ?"
Da es einen direkten Zusammenhang zwischen der Filmlänge und der avg. BR gibt, man aus dieser aber auf annäherungsweise auf die Qualität schließen kann, ist die avg. BR ein gutes Kriterium, wann man sich eine zweite CD gönnen sollte.
Sinkt die avg. BR bis auf 1600kbps, würde ich empfehlen, eine zweite CD oder andere Rohlinge zu senken. Dies ist nur eine Empfehlung, man muss durch Ausprobieren selber herausfinden, was die persönliche Grenzbitrate ist.
So findet man die Einstellungen für die erste Zeile, z.B. dass 50 Minuten noch auf eine CD passen.
In der zweiten Zeile kann man nun entweder die Speicherkapazität des Rohlings ändern, also von 80min/800MB auf 90min/900MB wechseln, oder eine zweite CD spendieren. Beides erhöht die zur Verfügung stehende Bitrate und man fragt sich wieder: "Ich habe eine 90min/900MB CD/zwei CDs. Wieviel Minuten Film will ich draufpacken, damit ich mit der Qualität des Videos noch zufrieden bin ?"
Hier gilt das Gleiche wie oben, man wählt einen Wert so, dass man nicht unter die Grenzbitrate ruscht.
Sorry, ich muss feststellen, dass ich den Sachverhalt an dieser Stelle nicht richtig beschreiben kann.
Es liegt nicht daran, dass es die Angaben keinen Sinn machen, ich kann nur meine Gedanken nicht in Worte fassen.
Vielleicht kann hier jemand anderes aushelfen ?