Ist ja nicht so, als ob das "Superresolution" -Thema nicht schon mehrfach durchgekaut worden wäre ...
Superresolution kann vor allem dann arbeiten, wenn das Quellmaterial hinreichen viel Aliasing hat. Das kann sein zum Beispiel sein, wenn von einem "großen" Kamerasensor ein kleines Bild generiert wird, indem nur jedes x-te Pixel abgenommen wird.
Im Fall der Infognition Seite (bzw. MSU) ist es so, dass ein großes Bild auf Briefmarken-Größe reduziert wird. Bei der enstehenden "sehr kleinen" Auflösung hat man zwangsweise ein relativ hohes Aliasing, deswegen lassen sich hier relativ schöne "Showcases" aufbauen, in denen man die angebliche Mächtigkeit der Methoden demonstrieren kann.
In den meisten "normalen" Quellen, sagen wir mal normaler SD-Input von DVD oder von DVB-Sat, sind diese Voraussetzungen aber gar nicht gegeben. Das nötige Aliasing ist in dieser Form gar nicht gegeben, und noch dazu muss man hier mit den Kompressionsartefakten kämpfen: Einerseits erfordert dediziertes Upscaling ein gutes Maß an sehr spezieller Schärfung und "Emphasizement", was aber bei Artefakten im Quellmaterial gar nicht gut kommt. - Andererseits, im "Showcase" -Fall wird dieses Problem trickreich umgangen: durch die Verkleinerung auf 25% verschwinden auch die meisten Artefakte, wodurch dieser Problempunkt hier gar nicht erst zum Tragen kommt.
Es bleibt also dabei, was schon in der Diskussion letztes Jahr festgestellt hatten, und vorletztes, und vor-vor-letztes, ... überhaupt jedesmal, wenn das Thema wieder einmal aufs Tapet gebracht wird:
Es gibt Spezialfälle in denen Superresolution scheinbare Wunder vollbringen kann. Aber in den "Regelfällen", mit denen man typischerweise arbeitet, bleibt von der Wunderwirkung so gut wie nichts mehr übrig.
Deswegen ist, im Regelfall, ein Upsizing mit NNEDI3, plus ein wenig spezielle Schärfung, plus ein wenig temporal-Filterung, so nahe am Optimum wie man es mit einfachen, vertretbaren Mitteln überhaupt nur hinbekommen kann.