Beiträge von tlatosmd

    So, dann wollte ich hier nochmal kurz eine kleine Demo zeigen, wie gut Hitfilm Express das ganze hat stabilisieren können: https://filehorst.de/d/daoiFoCm

    In der unteren Bildhälfte sieht man zum Vergleich auch nochmal die Hälte vom unstabilisierten Mond, weil ich die stabilisierte Version verkleinert habe, damit das mit dem Bildtext einigermaßen zusammen ins Bild paßt. Da kann man gut sehen, wie sehr das vorher noch gewackelt hat und wie gut Hitfilm das hat stabilisieren können.

    Wie gesagt, das bald 20 Jahre alte Combustion kann's sogar noch besser stabilisieren als Hitfilm; weil aber der alte Registrierungsserver um 2015 abgeschaltet wurde, kann ich die Vollversion davon nicht mehr installieren, ohne daß mir ein riesiges knallrotes X als Wasserzeichen ins Bild geklatscht wird, obwohl ich nachwievor die 2005 selber gekaufte Install-DVD besitze.

    Und Deshaker kann damit *ÜBERHAUPT* nichts anfangen. Weil Deshaker eben inzwischen irgendwie überhaupt nicht mehr funktioniert. Egal, ob bei diesem Video oder irgendwelchen anderen.

    Wie gesagt, es gibt mindestens zwei Programme, die mein upgeloadetes Beispielvideo stabilisieren können: Discreet/Autodesk Combustion und HitFilm Express. Combustion ist ursprünglich knapp nach 2000 von Discreet rausgekommen (hat damals rund 200 EUR oder so gekostet, glaube ich). Um 2006 wurde die Firma Discreet dann von Autodesk aufgekauft, Autodesk hat die neueste Version von Combustion 2008 rausgebracht, dann ca. 2011 das Programm eingestellt und die Funktionalität in Flint, Flame oder Smoke eingebaut. Die drei letzteren Programme (Flint, Flame und Smoke) sind aber superteuer bzw. an bestimmte Hardware gebunden. Und bei Combustion ist das Problem, das inzwischen der alte Registrierungsserver abgeschaltet wurde.

    Ändern der Werte bei Deshaker bringt null. Alles schon ausprobiert.

    Und nochmal: Deshaker kann inzwischen auch andere Videos nicht mehr stabilisieren, die es am Anfang noch stabilisieren konnte. *EXAKT DIESELBEN CLIPS*. Hier ein Video, das Deshaker mal stabilisieren *KONNTE* (inkl. der stabilisierten Version als zweite Datei), wo es aber jetzt *AUCH* streikt, wenn ich die alte, unstabilisierte Version nochmal mit Deshaker zu stabilisieren versuche.

    https://filehorst.de/d/dxtapqrr (unstabilisierte Version; Bild springt, Wasserzeichen auf dem Bild steht still)

    https://filehorst.de/d/dzfFHJlB (stabilisierte Version; Bild ruhig, Wasserzeichen springt)

    Genau dasselbe Video kann Deshaker inzwischen *AUCH NICHT MEHR* stabilisieren. Deshalb sag' ich ja: Es ist so, als wenn Deshaker nur eine Demoversion wäre, die nur ein paar Durchläufe richtig macht und dann streikt, weil die Anzahl der erlaubten Demodurchläufe abgelaufen ist, und jetzt soll man sich die Vollversion kaufen.

    Die einzige: "Verzerrung", die ich da sehe, sind die ganz normalen Halbbilder des Zeilensprungverfahrens, wo man Bildzeilen bei Bewegungen sieht. So sieht analoges Video halt aus.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zeilensprungverfahren

    http://www.100fps.com/

    Auf Fernsehern sieht man die Halbbildzeilen nicht, weil die automatisch deinterlacen (krude Halbierung der sichtbaren Zeilen, indem eine Hälfte der Zeilen weggeschmissen wird, bzw. der Fernseher zeigt abwechselnd 50mal pro Sekunde mal das obere, mal das untere Halbbild mit Wegschmeißen der anderen Hälfte der Zeilen an). Ich nehme stark an, daß das Magixteil dieselbe Billigmethode zum Deinterlacen wie ein normaler Fernseher benutzt (vor allem, wenn das Magixding keine vollen 720 x 576 Pixel capturen kann).

    Mit VirtualDub kannst du Video auch deinterlacen, und zwar besser als Fernseher. Wenn du die typisch häßlichen Videobewegungen behalten willst, wie Videomaterial auf Fernsehern aussieht (aufgrund spezifisch niedriger Menge an Bewegungsunsschärfe), nimmst du in VDub die Deinterlacingmethode Interpolate.

    Wenn du dagegen die harmonischeren Bewegungen von Film (mit der charakterischen Bewegungsunschärfe von 24p, oder von 25p durch modernes, progressives Video) haben willst, nimmst du stattdessen die Methode Blend fields, um zumindest beim Abspielen des Videos in voller Geschwindigkeit den Grad von Bewegungunschärfe von progressiven 24p- und 25-Aufnahmen zu simulieren. (Im Standbild sieht's natürlich nicht hundertprozentig echt aus, aber es geht eben um den Bewegungseindruck beim Abspielen.)

    Wie gesagt: Das hat mal wunderbar funktioniert. Und jetzt funktioniert es nichtmal mehr bei genau denselben Videos, wo's in den ersten 10 Durchläufen noch geklappt hat. Als wenn Deshaker nur eine Demoversion wäre, wo nur eine Anzahl x an Ausspielungen funktioniert und dann streikt das Programm, damit man die Vollversion kauft.

    Hier jedenfalls das Video, das ich aktuell zu stabilisieren versucht habe: https://filehorst.de/download.php?file=dxymuhJw Aber es ist eben nicht das einzige Video, wo Deshaker nicht mehr will, sondern auch die Videos, die Deshaker vorher noch problemlos stabilisieren konnte.

    Das hat ja früher alles mal wunderbar mit Deshaker funktioniert. Aber nach rund 10 Durchläufen funktioniert es überhaupt nicht mehr. Selbst dasselbe Material, was es früher mal problemlos stabilisiert hat, stabilisiert es jetzt überhaupt nicht mehr.

    Ich habe mir mal die Logdatei angekuckt, und da war der Fehler zu sehen: Sämtliche Einzelbilder werden jetzt von Deshaker völlig ignoriert! Und das schreibt er sogar so ins Log: Skipped, skipped, skipped, skipped, skipped....bis zum Ende des Videos bei sämtlichen Einzelbildern!

    Da hat auch das Verstellen sämtlicher Werte in den Deshaker-Einstellungen einzeln und in Kombination null geholfen. Genausowenig wie die Tips auf der original Deshakerseite, daß man im Menü die Punkte Sync to audio und Drop frames when behind ausschalten soll, was auch null gebracht oder geändert hat.

    Die seit dem obigen Post erfolgte Odyssee:

    Habe mein altes Discreet/Autodesk Combustion wieder ausgegraben, das im Vergleich zu diversen Onlinetools und Deshaker für VDub mein Material tatsächlich stabilisieren kann. Das dumme: Der alte Registrierungsserver von Autodesk ist abgeschaltet worden, so daß ich das Ergebnis nur mit nervigem, knallroten Wasserzeichen ausgeben konnte.

    Daraufhin erst stundenlang versucht, eine Maske in Form des Wasserzeichens im Zusammenhang mit diverse Logoentfernungsplugins für VDub zu nutzen, um das Wasserzeichen zu entfernen. Was aber alles überhaupt nichts gebracht hat, weil das Wasserzeichen die Form von einem riesigen X übers ganze Bild hat, die Entfernungsplugins von Haus aus aber nur Flächen in Form von Quadraten und Rechtecke entfernen können, und Masken nur als BMPs ohne Alphakanal lesen können (mit Alphakanal haben sie dann sofort gemeckert, daß der Dateityp angeblich inkompatibel wäre). Was also dann auch nur wieder Quadrate und Rechtecke waren.

    Danach dann stundenlang versucht, eine X-förmige Maske mit Alphakanal in Premiere Pro (CS2) dafür zu nutzen, nur den Bereich des X-förmigen Wasserzeichens anzuzeigen und diese eigene Ebene/Spur dann manuell zu blurren, mit demselben Video auf der Spur darunter, um eben nur den Bereich des X-förmigen Wasserzeichens zu blurren. Auch völlig erfolglos, da Premiere, anstatt den Alphakanal der X-förmigen Maske für irgendwas zu nutzen, ständig und stundenlang nur schwarze oder weiße Rechtecke auf meinem Material angezeigt hat.

    Danach war ich dann so verzweifelt, daß ich weitere Stunden nach einer Desktopapp zum Stabilisieren gesucht habe, die kein Wasserzeichen auf das Material klatschen. Auch hier wieder diverse Fehlschläge, weil diverse Programme das Material überhaupt nicht stabilisieren, völlig unbearbeitet wieder aussprucken und oft sogar rieisgen Blockartefakte einbauen.

    Bis mir dann endlich jemand (nach dem Besuch seit Wochen und Monaten völlig toter IRC-Channel und Discordserver für Videoebearbeitung und Premiere, wo stundenlang auch kein Mensch geantwortet hat) Hitfilm Express empfohlen hat: Das einzige Programm außer Combustion, das mein Material wenigstens ansatzweise stabilisieren kann!

    Ich würde sagen, die Qualität der Stabilisierung bei Hitfilm ist etwa zu 80% so gut wie bei Combustion; allerdings hat Hitfilm zusätzlich die blöde Angewohnheit, zwar in X- und Y-Richtung zu stabilisieren, gleichzeitig aber eine stetige, gleichmäßige Abwärtsbewegung des stabilisierten Objekts inkl. des gesamten Bildes einzufügen, die ich dann hinterher in Premiere durch Bewegungskeyframes wieder kompensieren muß.

    Ich habe das Gefühl, das DeShaker-Plugin für VDub scheint nur eine Art Demo zu sein. Rund zehn Durchläufe lang hat das Plugin funktioniert und seitdem streikt es. Selbst exakt dieselben Videos, die vorher noch funktioniert haben, werden seitdem einfach völlig unbearbeitet ausgespuckt. Es werden zwar im Pass 1 nachwievor dieselben alten Vektoren angezeigt, aber Pass 2 weigert sich inzwischen partout, sie zu nutzen.

    Was mache ich falsch? Kann es sein, daß die Logdatei voll ist? Löschen der Logdatei und eine neue erstellen bringt auch nichts. Weder bei den alten AVIs, wo das die ersten 10 Durchläufe noch gefunzt hat, noch bei der BMP-Sequenz, die ich gerade am Wickel habe.

    Das interessante ist aber auch, daß laut der auffindbaren Tutorials die Leute das Plugin auf tausend verschiedene Arten benutzen. Manche Leute spielen mit Pass 1 und Pass 2 jeweils eigene AVIs aus, andere lassen VDub für Pass 1 nur eine Videoanalyse machen und schon funzt Pass 2 einfach durch Nutzung des Play-Null-Buttons (Effektvorschau), oder sie erstellen jeweils eigene Batchjobs für Pass 1 und Pass 2 (wodurch natürlich auch zwei verschiedene Videos entstehen). Nichts davon funktioniert bei mir mehr.

    Danke! Ich benutze diese Karte noch heute wegen der sauberen Aufnahme und weil mein neues Board kein Firewire hat.
    Der Mann ist nicht mehr zu retten, ein blanker Theoretiker! Von mir aus soll er sich hier austoben.

    Du hattest mehrmals behauptet, daß die Storm im Grunde gleichwertig zum Nachfolger NX wäre. Die Storm hat aber keine derartigen hardwareseitigen Echtzeit-Filtermöglichkeiten beim Capturen, die separat beim Luma- und Chromasignal ansetzen, wo Chroma und Luma separat in mehreren manuell einstellbaren Stärken entrauscht und stabilisiert werden können, und das war gemeint. Wie gut die Jitterkorrektur der Storm war, könnte ich nach knapp über einem Jahrzehnt nicht mehr sagen.

    Und wieso hast du ausgerechnet rot angestrichen, daß die Storm Echtzeiteffekte für Filmeffekte besaß? Damit konnte man in Echtzeit Filmkorn, bestimmte: "filmisch wirkende" Farb- und Kontrasteffekte, Hotspot, Vignette, Flimmern, wandernde Bildstriche/Kratzer, Dreck und ein Auf- und Abhüpfen des Bildes simulieren. Das kam mir bei einem Projekt zupaß, wo ich einen Stummfilm der 20er simuliert habe. Damit war nicht gemeint, daß die Storm grundsätzlich beim Capturen Defekte reinrechnen würde, sondern das waren Echtzeiteffekte, die man in Premiere auf Clips in der Timeline anwenden konnte.

    Ich glaube, mit der Meinung, dass der ADVC 300 besonders gut ist (das bezieht sich auf den vom Hersteller sogenannten TBC und die Filter), stehst du ziemlich alleine da. Vielleicht war er das vor >10 Jahren, verglichen mit dem, was man damals an Alternativen hatte. Aber heute sieht das ganz anders aus.

    Der Wandler, TBC und die Restaurationsmöglichkeiten sind, wie Gubel selber mehrmals wiederholt hat, spätestens ab dem 2005/06er Modell identisch mit der NX, rein theoretisch auch mit dem ES10, bei dem Panasonic sind aber keine solchen Feineinstellungen wie mit dem ADVC und der NX möglich. Und wie Gubel und Goldwingfahrer in diesem langen Thread selber festgestellt haben, sind NX und alte DMRs die beste Möglichkeit überhaupt, nur den ADVC haben sie nirgends getestet (und Goldwingfahrer hat die identischen Korrekturmöglichkeiten an seiner NX offenbar nie ausgereizt). Deshalb habe ich ja auch geschrieben, daß ich mit dem ES10 annähernd wieder so eine gute Korrektur wie mit dem ADVC 300 bekommen könnte, nachdem ich die Beispiele mit und ohne ES10 gesehen habe, weil das annähernd der Restaurationsqualität entsprach, die ich vom ADVC gewohnt bin.

    Die Korrekturen, für die man rein theoretisch 4:2:2 brauchen könnte (nämlich zur Korrektur extrem überstrahlter Vidicon-Kameras), werden vom ADVC 300 schon über den echten Proc-Amp vor der Umwandlung zu DV erledigt. Auch Color shift und Color drooping gibt's mit dem 300er nicht, aufgrund der sauberen Y/C-Trennung selbst bei FBAS-Zuspielung.

    (Auf Wunsch von Rübezahl aus dem großen Capturethread ausgegliedert.)

    Zitat

    Jeder Spielfilm im Fernsehen seit 1950 ist progressiv, jeder Spielfilm auf VHS-Kaufkassette ist progressiv

    Na, das kenn' ich aber deutlich anders! Spielfilme wurden und werden zu mindestens 50% im TV und auf VHS per zeitlichem Halbbildversatz interlacet gesendet bzw. auf VHS gebracht. Also genau das, was Goldwingfahrer mit deinem Material offenbar gemacht hat. Es gibt noch diverse ältere Fernsehtechniker- bzw. MGBT-Literatur, wo behauptet wird, daß Spielfilme über PAL garnicht progressiv gesendet werden könnten (ob terrestrisch oder durchs Kabel), sondern nur durch den Halbbildversatz, so daß bei Bewegungen sichtbare Halbbildzeilen entstehen (das das mit Goldwingfahrers Beobachtung zu tun hat, daß es bei progressivem Ausspielen auf VHS furchtbar flimmert?).

    Aufgrund dieses früher obligatorischen Halbbildversatzes gibt's bei heutigen HD-Dokus auch extreme Probleme, wenn TV-Nachrichten bzw -Dokus aus den 70ern eingespielt werden, wo auf 16mm gedreht und halbbildversetzt auf PAL abgetastet wurde (und der dumme Zuschauer denkt sich immer nur: "Höho, so beschissen sah Film/SD halt aus..."). Genau diese Strategie ist ja auch der Grund, weshalb's heute für VDub Field-Reorder-Plugins gibt, wo man die Vollbilder aus dem Halbbildversatz rekonsturiert.

    Es gab sogar bis in die frühen bis mittleren 2000er einige Billiglabels, die Spielfilme noch mit so deutlich sichtbaren Halbbildzeilen interlacet rausgebracht haben, weil sie einfach direkt die interlacete Abtastung von VHS bzw. Beta/uMatic digitalisiert haben. Die MCP-DVD von: "Der Mann, der vom Himmel fiel" (1976) war z. B. so ein krimineller Fall. ICESTORM digitalisiert bis heute auch einfach nur die alten Bänder der Ostblock-Klassiker, aber da setzen sie wenigstens Field reorder zur Rekonstruktion der Vollbilder ein.

    Zitat

    Die HiFi-Spur bekommst du nur mit dem Original-Aufnahmegerät (bzw. einem aus der (bau-)gleichen Serie) 100%ig perfekt rekonstruiert. Bei einem Aufnahmegerät, das nicht sehr weit von der Norm liegt, auch zu 95% mit einem passenden anderen, aber dafür bäuchte es Test-Töne, aufgenommen mit dem Ursprungsgerät...

    Ahaaaaa! Ich wundere mich seit Jahren, weshalb zwei Stereoaufnahmen vom damaligen Videorecorder meines Vaters ("Schindlers Liste" von Pro7 und: "Ein Spezialist" vom WDR) auf dem heutigen LG nie in Stereo wiedergegeben werden konnten, obwohl der LG bei Kauf-VHS problemlos stereo wiedergibt. Die beiden Aufnahmen vom Videorecorder meines Vaters kamen immer nur in mono und mit einem unheimlich hohen Rauschpegel aus dem LG raus.

    Zitat

    Du benutzt die NX - die ist in Sachen Jitter-Korrektur mit einem direkten Band-Signal auf dem gleichen Niveau der "neuen" DMRs (also schon besser als vieles andere, aber nicht perfekt).

    Nein, die Framedrops und das bunte Flimmern im nächsten Frame kamen rein, als Goldwingfahrer dem DMR gerade *OHNE* die NX benutzt hat. Wie du selber immer wieder betonst: In der NX sind dieselben Wandler wie in den alten DMRs und wie im ADVC 300. Es sind die neuen DMRs, die einen späteren Wandler drin haben, der etwas behutsamer dran geht und mehr Fehler drinläßt.

    Auch in keinem der vorigen Praxistests von dir oder sonstwem kam in diesem Thread die Behauptung vor, daß die NX eine schlechtere Jitterkorrektur als die alten DMRs hätte, nur ab diesem einen Post mit dem letzten Zitat drin hast du's plötzlich behauptet. Bis dahin hast du noch selber gesagt, daß die Jitterkorrektur alte DMRs-NX identisch ist, und dir ist nur einmal aufgefallen, daß das Bild (wenn auch wohl aus anderen Gründen) bei der NX sogar schärfer war, ohne daß Fehler hervortreten. Zudem muß man auch fairerweise dazu sagen, daß Goldwingfahrer die Korrekturmöglichkeiten der NX nie so ausgereizt hat wie von mir oben beschrieben, auch wenn das nicht speziell den Jitter betrifft, der ja schon vom Eingangs-TBC erledigt wird.

    Aber gut, ich sehe gerade, einige Posts später, wo ihr direkt alten DMR kontra NX getestet habt, habt ihr ja ganz richtig festgestellt, daß die NX eben *NICHT* schlechter ist als die alten DMRs...

    Zitat

    100%ige Jitter-Korrektur schaffen _ausschließlich_ die Wandler in den 1.-Generation-Panasonic-DVDRs (ES10, usw.) und die internen "TBC"-Wandler der (Semi-)Profi-Recorder von JVC und Panasonic.

    Hä?! Wenige Zeilen im selben Post vorher hast du noch gesagt, daß die NX und der alte DMR den Jitter exakt gleich korrigiert und die NX krumme Linien, Wabern und Wellenlinien sogar marginal besser korrigiert. Ah, jetzt seh' ich's...ihr habt die NX ausschließlich explizit gegen den 595er getestet, und nie explizit gegen den ES10. Dann ist auch verständlich, warum die NX bei Jitter, Wabern und Wellen besser abschneidet als der 595er: Weil der Wandler in der NX und im ES10 ganz einfach identisch ist.

    Zitat

    Da gäbe es nur folgendes: Man schneidet auf's 1. Frame passend bei "0", und sucht im "Intervallverfahren" so lange beide Files ab, bis das erste ausgelassene Frame gefunden ist. Dann muss man den Clip dort teilen. Weiter zum nächsten...wieder teilen.
    Wenn man dann alle durch hat, und entsprechend viele Teile, kann man bei denen die WAV-Tonspuren austauschen und am Ende alle Einzelteile wieder zusammensetzen...
    PUH - DAS kann ganz schön Arbeit werden...

    Sowas mach' ich häufiger, wenn ich internationale neue Abtastungen mit der Tonspur der deutschen DVD/VHS zusammenbringe, die noch einfach nur von der alten Beta/uMatic gezogen wurde. Da bei den internationalen Neuabtastungen oft aufs ungeschnittene Originalnegativ zurückgegriffen wurde, kann es an den originalen Filmschnitten zu einem bis maximal fünf Frames Versatz kommen, wo man auch sieht, daß kein Framedrop schuld ist, sondern einfach wirklich nicht framegenau die alte Kinofassung nachgeschnitten wurde.

    Zitat

    Also ich habe noch keinen DVD-Recorder "erlebt", der eine AV-Synchronität verursacht hätte, egal was für ein "Signalmist" man während der Aufnahme da reingefüttert hat (VHS, Schnell-Spulen, Tuner-Rauschen, Pause, ...) - das wäre da Fatal!
    Auch bei den Panas habe ich das noch nicht erlebt...

    Ich weiß nicht, ob das jetzt speziell mit DVD-Recordern zu tun hatte, aber ihr habt doch selber gemerkt, daß bei Schnee wegen unbespieltem Band zwischen zwei Aufnahmen der Ton verrutscht.

    Zitat

    Und noch 'ne Anmerkung zu MediaExpress: Die schöne "Klicki-Bunti"-Audiopegel-Anzeige in ME zeigt falsch an (ca. 6dB zu hoch). Deswegen zeigt die bei 0dBFS von der Test-DVD auch "clipping" an, obwohl da gar nichts clippen kann! Und tatsächlich - die WAV-Spur im Capture entspricht nachher Bitidentisch dem Original-Stream

    Das muß nichts heißen. Das klingt so, als wenn ganz einfach statt dBFS eine unter den vielen tausend dB-Sorten angezeigt wird, die auch positiv ausschlagen kann und eben einen 6-dB-Versatz zu dBFS hat.

    Zitat

    Analoges Kabel-TV (per VCR-Tuner) ebenfalls nicht (mehr).

    Was da im analogen Kabel ausgestrahlt wird, ist auch schon seit rund 10 Jahren nurnoch ein Verbrechen. Schnee wie beim furchtbarstem Kabelbruch, mit unterschiedlicher Intensität je nach Sender. Ich habe hier noch VHS-Aufnahmen von Kabel aus den 90ern, die heute auch auf Bildschirmen mit über einem Meter Bilddiagonale ganz ohne Bildstabilisierung/TBC usw. noch um Längen besser als das aussehen, was heute aus der analogen Kabelbuchse kommt. Das fing ziemlich genau mit diesen öffentlichen SD/HD-Vergleichsdemos in Elektromärkten an, wo auf allen SD-Bildschirmen immer nur dieses furchtbare Kabelbruchschneegestöber zu sehen war.

    Zitat

    Vorsicht: Auch beim anschließenden Encodieren der Audio-Spur nach AC3/AAC/MP3 kann es nochmal innerhalb des Audio-Codecs zu Abweichungen kommen!

    Aber nur bei VBR.

    Zitat

    Schwierig wird es mit alten Fotos die vom Kleinbild gescannt wurden, oder eben mit uralten VHS-Camcorderaufnahmen, wo nicht zufällig das Datum eingeblendet worden ist

    Heute steht ja hinten wenigstens das Datum drauf, wann man den Film zur Entwicklung abgegeben hat. Nachdem ich aber die Negativsammlung meiner Großeltern durchgegangen bin, habe ich auch bei meinen eigenen Photos angefangen, ebenfalls Aufnahmedatum und Inhalt mit dickem schwarzen Filzer auf dem Photoumschlag zu vermerken.

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    Mit Deinem Röhrenfenseher machst Du Dir das Leben schwer, zumal es auch bei H264 um HD geht. Dein Nikname spricht eigentlich für den Besitz von Full-HD-TV.

    Öhm, nein. Auch der digitale Mitschnittdienst meiner Wahl liefert sämtliche TV-Aufnahmen von SD als x264.

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    Irgendwann wird die Röhre sterben und dann ärgerst Du Dich,
    dass Du es für die Röhre und Ihren overscan etc. optimiert hast.

    Auch digitale Flachbilschirme haben Overscan. Habe ich mal monatelang bei KAISER'S in Berlin gesehen, wo über der Kasse immer speziell Werbung lief und die Texteinblendungen auf eigens designten Texttafeln konnte man wegen des Overscans garnicht lesen.

    Zitat

    Ich habe oft den Eindruck, viele definieren ihre CRT-Maßstäbe nur nach diesen schlechten Röhren und nicht dem, was möglich war.

    SD und Röhre werden heutzutage für identisch gehalten. Dazu der penetrante Kabelbruch und die viel zu niedrige Datenrate bei digitalem SD, die sich offenbar HD-Karketingabteilungen ausgedahct haben, und so sieht heute die Erinnerung der meisten Leute an: "SD" aus. Kenne ich so auch von Schmalfilm, wo bei: "Super8" die Leute heute auch nur an die diversen Videodefekte denken, die damals zustandegekommen sind, indem seit den 80ern Videolobbyisten einfach mit einer Videokamera von der Leinwand abgefilmt haben, um dann ihr ach-so-tolles Video8 oder VHS-C danebenzuhalten.

    Zitat

    Digital-S - habs mal nachgeschaut: Hatte ich noch nie von gehört, heißt ja wohl eigentlich "D9"...DV-Kompression bei 50 MBit/s, aber in 4:2:2

    Das klingt aber verdammt nach DVCPRO 50.

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    Ob die [DV-Storm] die selben Wandler wie die NX hat, kann ich nicht genau sagen.

    Ganz klar nein. Wir hatten die Storm in der ersten Ausbildung, und die hatte null Korrektur für VHS oder Hi8-Material. Die bot nur von Haus aus ein paar interessante Echtzeiteffekte, um Videos wie alten Film aussehen zu lassen, die besser aussahen als viele Billigheimerversionen solcher Effekte.

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    Sich mit Edius, auch wenn es nur eine Demo von Neo oder Pro ist, zu beschäftigen lohnt sich. Sämtliche Aufnahmen über Edius, egal welcher Version, können auf einen selbst bestimmten Ordner auf einen selbstgewählten Ort einer Festplatte erfolgen.

    Und das ist was besonderes? Das macht jedes Captureprogramm.

    Dieses japanische DePulse-Ding sieht interessant aus. Ich habe noch viele alte Aufnahmen von schlechtem Sat-Empfang, wo ich das Teil gut brauchen könnte.

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    Was mir noch aufgefallen ist, diese [Noise-]Effekte treten vor allem in dunkleren Szenen auf. Bei Tageslicht gefilmte Szenen sehen wesentlich besser aus. Könnte es nicht auch sein, dass die damalige Kamera (und das war definitiv ein Consumer-Modell in der eher unteren Preiskategorie) einfach mit low-light Bedingungen nicht gut umgehen kann

    Typisches Autogainverhalten von Billigcamcordern.

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    Schade, dass es keine technische Möglichkeit für ein externes USB3.0 -> PCIe-Gateway gibt. So könnte man PCIe-Karten (z.B. eine Canopus NX) quasi "extern" auch an einem USB3.0-Laptop verwenden...

    Ja, sowas wünschte ich mir für meinen demnächst geplanten Rechnerkauf auch. Dann würde ich einfach eine NX kaufen und bräuchte weder einen DMR, noch eine separate Video-I/O-Box. Da hätte ich das Geld für die NX direkt wieder drin.

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    PCIe-an-Thunderbold gibt es tatsächlich!

    WAAAAAAAAAS?! Das wäre für meine Zwecke ideal! Habe jetzt etwas deshalb gegoogelt, dabei aber rausgefunden, daß die meisten solchen Adapter nicht unter Windows funzen, weil der nötige Delay-Switch fehlt. Ein Ami hat sich offenbar eine eigene Kette gebastelt, indem er einen Thunderbolt-ExpressCard-Adapter mit einem ExpressCard-PCIe-Adapter verbunden hat, und irgendwo muß dann noch ein externes Netzteil angeschlossen werden, um die PCIe-Graphikkarte zu versorgen, und schon konnte er seine PCIe-Karte trotz bloßen Thunderboltanschlusses unter Windows betreiben. Das soll sogar wesentlich billiger sein als eine direkte PCIe-Thunderbolt-Box. Sowas wie Thunderbolt-ExpressCard-Adapter habe ich aber beim Googeln nicht finden können.

    Wenn eine solche PCIe-Thunderbolt-Lösung für maximal 500 Euro funzen würde, würde ich mir tatsächlich eine NX besorgen, zumal die NX wohl wieder die original feinen Einstellmöglichkeiten wie der ADVC 300 bietet, aber wohl wesentlich länger halten dürfte.

    Goldwingfahrer: Arbeitet die auch brav mit Premiere Pro zusammen, um eine Videoausgabe auf den Kontrollmonitor zu bringen?

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    Erst nach einer Nachtruhe und mit kaltem Rechner trat dann das Tonproblem auf.

    Das erinnert mich stark an meine Heimnetzwerkprobleme vor Jahren, wo ich einen Windows-7- mit einem XP-Rechner verbunden habe. Das funzte immer nur solange, bis einer der beiden gebootet wurde. Dann war wieder alles hin und ich mußte an irgendeiner Stelle irgendwo tief im System, die ich kaum jemals wiedergefunden habe, bei beiden Rechnern eine Nummer eingeben, die sich jedesmal total geändert hat und die ich nur durch fremde Hilfe rausfinden konnte. Das war mir alles viel zu kompliziert, darum hab' ich's nach ein paar Wochen aufgegeben und hab' Sachen wieder ganz altmodisch per Festplatte zwischen den beiden Rechnern hin- und hergetragen.

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    Im Gegensatz zu den Tonaufnahmen über HDMI kommt der Kanal 2 deutlich leiser an, als Kanal 1. Das kann aber auch an dem Original liegen, das vor 25 Jahren entweder gar nicht Stereo aufnahm oder aber nicht richtig von der Kamera auf Kassette überspielt wurde. Mit einem Ton in Mono kann ich aber locker leben.

    Consumerkameras, die in Stereo aufnehmen konnten, gab es nie. Wenn man eine Hi8-Kamera mit Mono-Ton über Cinch nur an einen der beiden Tonkanäle an einem externen Aufnahmegerät (z. B. VCR) anschließt, bekommt man ein Monosignal auf beiden Ohren. Schließt man dann auch das zweite Cinchkabel an das Aufnahmegerät an, hört man den Ton nurnoch auf einem Ohr und auf dem anderen nichts. Wenn man dann doch was hört, ist das aller Wahrscheinlichkeit nach bloßes Übersprechen, weil irgendwo im Signalweg was nicht richtig abgeschirmt ist.

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    "rechte Hälfte mit der NX aber zusätzlich noch mit Avisynth den Bildanteil etwas beruhigt

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    Wie das? Also den Jitter per "De-shaker" rausgerechnet? Ohne Filter wäre es spannender gewesen...

    Es gibt einen eigenen DeJitter-Filter für Avisynth: http://www.avisynth.nl/users/vcmohan/DeJitter/DeJitter.htm

    Hi-8 capture ich noch, nachdem mir mein ADVC 300 abgeraucht ist (nutze ja jetzt den 110er), weil ich das mit so ziemlich der letzten Hi-8-Kamera mache, die ca. 2003 auf den Markt gekommen ist und, wie auch die Bedienungsanleitung betont, die diese ganzen Restaurationsmöglichkeiten standardmäßig aufweist (ist aber eindeutig keine Digital8, also nur analoge Ausgänge): Die Samsung VP-L900. Damit sehen Hi-8-Videos über die Y/C-Ausgabe schon wie DV aus: Keine Farbsäume, keinerlei Rauschen, extrem scharfes, stabiles und detailreiches Bild usw. Das ist eine Qualität, die ich bei Hi8-Bändern, die mit anderen Kameras auf VHS überspielt wurden, nichtmal mit dem ADVC 300 rausholen könnte.

    Nur das Tracking macht mir bei der Samsung hin und wieder Probleme (muß dann immer ewig lange den entsprechenden Hebel betätigen), und zum Spulen muß ich eine andere Kamera nehmen, weil der Antriebsmechanismus zum Spulen offenbar nicht mehr recht will und dann immer wieder Bandsalat produziert. Um das A/V-Synchroproblem bei leeren Stellen mit Schnee ohne TBC am ADVC 110 zu lösen, stoppe ich die Aufnahme bei der ersten Einstellung der nächsten Szene, spule dann in der anderen Kamera zurück, spiele wieder ab und nehme ab der ersten Einstellung wieder auf, so daß ich optisch und akustisch genug Fleisch und Referenzmaterial zum Schneiden und Tonverschieben habe. Solange ich erst nach Ende des Schnees wieder auf Aufnahme drücke, habe ich dann auch keinen A/V-Versatz mehr.

    Erstmal hallo von einem langjährigen ADVC-Nutzer, der sein Gerät 2006 gekauft hat. Es wurde ja angefragt, was der ADVC300 mit dem eingebauten TBC so kann. Goldwingfahrer hat mit der Bedienung von der NX-Karte eigentlich so ziemlich 100% die Bedienung vom ADVC verlinkt (nur graphisches Layout sah unter XP immer etwas anders aus). Für die Levels hatte ich nie Verwendung, da ich da eigentlich optisch beim Ergebnis nie Probleme gesehen habe (wahrscheinlich, weil ich damals eigentlich nur 1. Generation VHS und nix von ominösen Amateur-1-Chip-Kameras digitalisiert habe).

    Herzstück der ganzen Korrektur vom ADVC 300 sind neben dem beidseitigen TBC (also Eingang *UND* Ausgang) die 2D- und 3D-Filter, die bei Goldwingfathers Screenshot etwas bedienfreundlicher benannt sind. Beim ADVC hießen die räumlichen Filter Luminanz und Chroma, bei der NX offenbar bedienfreundlicher Helligkeitsrauschen und Farbrauschen. Luminanz hatte ich meistens auf Low (ist ja auch der schärfste Kanal und für den optischen Schärfeeindruck am wichtigsten, weshalb man da vorsichtig sein muß), dafür Chroma je nach Ausgangsmaterial auf Medium oder Strong. Der 3D-Filter hieß beim ADVC ganz offiziell Y/C-Trennung und setzt dann noch zusätzlich zeitliches Denoising im ausgewählten Bereich ein: Mid-to-low (Schatten), Mid (Mitten), Mid-to-high (helle Bereiche).

    Zusammen mit dem Hardware-TBC wirkte sich das so aus, daß instabiles Bild, Farbsäume vom zu matschigen oder verschobenen Chroma, Dotcrawls, Rainbow swirls und Drop outs für mich damit völlig unbekannt waren (die Restaurationseffekte waren aber auf dem CRT immer deutlicher zu sehen als auf dem PC-Monitor, genau wie bei den MSU-Plugins für VDub). Das einzige, was bei schlimmstem Material noch übrigbleiben konnte, war kaum wahrnehmbares reines Helligkeitsrauschen auf Flächen (kein Flimmern, sondern die einzelnen Rauschpixel unterschieden sich nur in der Helligkeit untereinander, also kein RGB-Noise). Und das schon allein über den FBAS-Cincheingang, denn den Y/C-Eingang habe ich nie richtig zum Laufen gekriegt: Den Videorecorder konnte ich zwar über S-VHS-Kabel anschließen, das Ergebnis war dann aber immer ein schwarzweißes Bild mit grausligem Moire. Der Recorder hat zwar einen S-Video-Ausgang, aber es kommt offenbar kein Y/C da raus, und man kann auch im Menü nichts dergleichen einstellen. Die Hi8-Kamera gibt aber über S-Video-Kabel auch wirklich Y/C aus.

    Als Videorecorder nutze ich einen LG-LV4747, Standardeinstellung scharf, um den Rest hat sich dann immer der ADVC gekümmert. Ohne ADVC-Filter: Scharf, aber furchtbar dreckig, mit Filter: Scharf, sauber und trotzdem noch detailreich. Null Jitter, so oder so, aufgrund des ADVC-internen TBCs. Schwarzflackern hatte ich nie, und ich würde sogar merken, wenn nur ein Frame plötzlich schwarz wäre.

    Ansonsten hätte ich noch eine Lösung wegen eurer Synchro- und Tonpegelprobleme beim Capturen: Genau wie Y/C bei VHS habe ich nämlich auch den Audioeingang beim ADVC nie zum Laufen gekriegt. Also habe ich ganz einfach den Audiocinchausgang vom Videorecorder direkt mit meiner Soundkarte verbunden und dann das Tool VirtualVCR genommen. Mit VirtualVCR kann man Bild- und Tonquelle separat einstellen und es hat eine A/V-Synch-Funktion, die der von VDub weit überlegen ist (man darf beim Capturen nur kein anderes Programm nebenher laufen haben, dann laufen Bild und Ton doch auseinander, ganz ohne Framedrops). Einziger Nachteil von VirtualVCR: Festplatten, wo noch mehr als 1 TB drauf ist, erkennt das Programm nicht bzw. hält es für voll.

    Den Lautstärkepegel regelt man dann ganz einfach über den Windows Mixer. Ich muß den Eingang schon immer äußerst leise stellen, weil der Ton vom Videorecorder extrem laut reinkommt, aber grundsätzlich ohne Verzerrung (außer, ich stelle den Eingangspegel am Mixer zu hoch ein, fragt mich nicht, wieso), weil ich nämlich die Lautstärke eben auch schon am Videorecorder auf Maximum stelle. Der Eingangs-TBC vom ADVC 300 sorgt sogar dafür, daß Bild und Ton nichtmal an den Schnittstellen auseinanderlaufen, wo weißes Rauschen zu sehen ist. Einen Audioversatz bei der Aufnahme gab's nie, obwohl ich den Ton analog abgegriffen habe; offenbar hat der ADVC 300 dem Eingangssignal noch vor der Umwandlung immer einen diskreten Timestempel verpaßt, der dann von VirtualVCR genutzt wurde. Dann wird während des Capturens ein Versatz angezeigt, der aber von VirtualVCR beim Schreiben in die Datei korrigiert wird.

    Leider ist mir der ADVC vor rund zwei Jahren kaputtegegangen und man kriegt ihn überhaupt nicht mehr. Man kriegt höchstens noch statt des 300er den 110er ohne TBC und Restaurationsmöglichkeiten. Seitdem capture ich keine VHSsen mehr, aber der große Capture-Thread hier macht mir wieder Hoffnung, mit dem Panasonic laut der Beispiele vom Reinigungsergebnis her in diesem Thread annähernd eine vergleichbare Quali wie mit dem guten alten ADVC 300 zu erzielen. (Eine NX wäre mir für einen halben Tausender erstmal zu teuer, zumal ich die Kompatibilität zu meinem unmittelbar gleichzeitig als Neukauf angesteuerten Gerät nicht kenne.) 704 Pixel juckt mich wenig, zumal ich auch nur über den Y/C-Ausgang capturen werde (gegens Helligkeitspumpen werden ich dann einen SCART-S-VHS-Adapter nehmen), da sind mir die Restaurationsmöglichkeiten vom Panasonic viel wichtiger.

    Da der 110er auch keinen TBC hat, entstehen jetzt bei Schnittstellen mit Bildschnee die oben beschriebene Synchroprobleme, sogar mit VirtualVCR, und auch bei Digitalisierung von Hi8. Und deshalb kann ich jetzt auch nichtmehr beim blauen: "Testbild" vom LG-Recorder schon die Aufnahme starten, sondern erst, wenn das Bild schon läuft. Und natürlich habe ich jetzt auch furchtbare Farbsäume, wenn ich mir einfach nur das blaue Testbild vom Videorecorder ankucke, die bei Texteinblendungen ("Play", "Stop", TC usw.) sichtbar sind, um die sich der 300er früher auch gekümmert hat.

    Okay, dann gliedere ich mal meine langen Posts, je nach Thema, mal in drei verschiedene Threads aus. Hoffentlich wirkt das ganze dann auch weniger konfrontativ, als wie das offenbar rüberkam. Ich war ja eigentlich nur auf den blöden CIAO-Rezensenten sauer. Jedenfalls: Selbst, wenn das der gewisse Volker S. sein sollte, hat ja schon Gubel erwähnt, daß Volker S. z. B. garnicht begriffen hätte, was TBCs eigentlich sind.

    Ach ja, und Tonbearbeitung mache ich in Adobe Audition:

    1.) Normalisieren
    2.) Falls nötig: Entknacken oder limiting, falls kurze Störgeräusche den Pegel und damit das Normalisieren insgesamt durcheinanderbringen
    3.) Ein- oder zweimal Rauschentfernung per Störgeräuschminderung (der Noiseprint, den man damit nehmen kann, ist besser als bei der adaptiven Rauschfilterung)
    4.) Falls nötig: Normale Rauschentfernung, falls doch noch Rauschen übriggeblieben sein sollte
    5.) Rekonstruktion der durch die Aufnahmetechnik oder jahrelanges Abnudeln verlorengegangenen Bässe und Höhen mit dem FFT-Plugin SEND

    Der Rest optional:

    6.) Mittleres Entklirren über die Dynamikverarbeitung
    7.) Broadcast-Remastering-Filter
    8.) Nochmal entklirren
    9.) Letzte Entrauschung über das FFT-Plugin Denoiser

    Fürs Wiederreinladen in Premiere muß das ganze auf -1 bzw. -3 dB normalisiert werden, da alles darüber nach der Ausgabe aus Premiere clippt.

    Erstmal ist das Wegschneiden der Flimmerzeile unten (durch Ersetzung per schwarzem Balken), wie Trancediver es oben beschrieben hat, sehr sinnvoll. Das mache ich meist direkt nach dem Capturen, nämlich beim Schnitt des Gecaptureten in Premiere.

    Meine darauffolgende Filterchain in VDub sieht in der Regel so aus:

    1.) Dotcrawl Comb Filter von Tacosalad
    2.) MSU Smart Sharpen
    3.) MSU Denoiser 1.6.1
    4.) MSU Deblocking 2.2

    1.) Der Dotcrawl-Filter von Tacosalad ist eigentlich nur für Dotcrawls und Rainbow swirls bei NTSC gedacht. Aber bei PAL ist er interessanterweise noch als genereller Denoiser recht gut zu verwenden, der nur die Flächen entrauscht und gleichzeitig die Kanten schärft. Die Einstellung für den Dotcrawl sind sowohl im zeitlichen, als auch im räumlichen Kästchen immer die untersten von den auswählbaren Möglichkeiten: Trellis correlation und Multi-path minimum delta.

    2. & 3.) MSU Smart Sharpen und MSU Denoiser arbeiten immer in Kombination und müssen aufeinander abgestimmt werden, wobei der Smart Sharpen dafür sorgt, daß nach dem Denoising noch Details erhalten bleiben. Beim MSU Smart Sharpen gibt es eine Reihe von verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten für Schärfungsart (Flächen ODER Kanten, Flächen UND Kanten) und Schärfungsstärke. Beim MSU Denoiser habe ich nie die neuere Version als 1.6.1 zum Laufen gekriegt. Standardeinstellung vom MSU Denoiser sind 30 bei temporal und 4 bei spatial; das ist praktisch die Einstellung SANFT. MITTEL (was ich bei 90% der Fälle verwende) sind 30 bei temporal und 40 bei spatial. In ganz seltenen Fällen (meistens bei sehr dunklen Camcorderaufnahmen, wo der Autogain das Bild total verrauscht hat und wo sich nicht zuviel bewegt) die Einstellung STARK: 300 bei temporal und 40 bei spatial.

    4.) Zum Schluß wird das ganze noch mit dem MSU Deblocking endpoliert. Der entfernt nicht nur Kompressionsblöcke, wenn man mit bereits komprimiertem Material arbeitet, sondern kümmert sich auch nachträglich um einige Bewegungsschlieren, die durch den Dotcrawl-Filter entstanden sein können. Die fallen übrigens im Standbild generell auffällger aus als in Bewegung.

    Wenn ich nicht auf einem Mac mit BootCamp arbeiten würde, würde ich aus VDub mit DV rausgehen, was auch seit einem Jahrzehnt mein Eingangscodec beim Digitalisieren ist. Der Mac macht aber was ganz komisches: Aus Premiere Pro gibt's mit DV keine Probleme, aber wenn ich DV aus VDub rausgebe, spielt er dann immer ganz komisch am Gamma rum. DV-Datei öffnen ist mit VDub kein Problem, nur eben die Ausgabe. Deshalb gehe ich dort immer mit Div3 ("Low-Motion") raus, mit beiden Qualireglern auf Maximum. Das ist für mich ein akzeptabler Kompromiß zwischen Qualität und Dateigröße. Bevor ich das Ergebnis wieder in Premiere reinspiele (wenn das überhaupt nötig ist), mache ich mit XMedia Recode wieder DV draus, das das Gammaproblem nicht hat.

    Für die Endkompression mache ich, wenn ich das nicht in DV bzw. DivX3 lasse, entweder mit Nerovision eine MPEG-2-DVD oder mit einem n-pass-Mencoderscript x264 mit mp3-Ton draus. Die x264-Encodierung ist damit effizienter als mit VDub (höhere Qualität bei kleinerer Dateigröße), und vor allem kann man über den Mencoder sogar einer AVI ein spezielles Seitenverhältnis zuweisen. 720x576 sind ja eben nicht 4:3, sondern 5:4, weshalb es schon praktisch ist, ein spezielles Seitenverhältnis zuweisen zu können. Und bei 16:9-Material sowieso (kann ja z. B. auch bei letterboxtem VHS-Material vorkommen).

    Und zum Schluß noch ein Wort zum Deinterlacing: Was Halbbildzeilen aufweist, wird von mir gnadenlos und in jedem Fall deinterlacet, bevor überhaupt die obige VDub-Filterchain greift. Allein schon wegen des fürchterlichen Shuttereffekts durch die geringere Belichtungszeit von 50 Halbbildern gegenüber 25 Vollbildern. Und vor allem wird das Material so 1a futureproof, weil dieses dämliche Halbbildzeug nur eine Notlösung für die Technik der 20er Jahre war, als es noch keine brauchbaren Transformatoren gab, um von 25 Bildern auf die 50-Hz-Netzspannung zu kommen. Auch Bandbreiten und Speicherplatz für Vollbilder (ob nun mit 24, 25, 30, 50 oder 60 B/s) sind heute längst gegeben. Alles Gründe, weshalb sich die Videostandards spätestens mit Rec 2020 sowieso von Halbbildern verabschiedet haben. Jetzt geht es nurnoch darum, wie man das veraltete Halbbildmaterial anständig zu Vollbildern umgewandelt kriegt.

    Dazu muß man wissen, daß es grundsätzlich fünf verschiedene Methoden zum Deinterlacen gibt, die jede ihren ganz eigenen Zweck hat: 1.) Interpolation, 2.) Blending, 3.) Field reorder, 4.) Bob, 5.) inverses Telecining. Wer das nicht weiß, kriegt mit der falschen Methode auf dem falschen Material nur Müll dabei raus. Daher kommen dann solche Aussagen von Amateuren, daß man mit Deinterlacing nur Sachen kaputtmachen könne und daher am besten garnicht deinterlacen sollte. Das, was dabei schlimmstenfalls verschwindet, wenn man's richtigmacht, war auf der TV-Röhre sowieso nie zu sehen, weil die standardmäßig per Methode 1.) oder 4.) deinterlacet hat.

    Um das aber mit dem Deinterlacen aufzudröseln, bräuchte es aber einen ganz eigenen Thread. Hier ist nur noch kurz anzufügen, daß Premiere, wenn man in einem Vollbildprojekt arbeitet und man über die Option Halbbildreihenfolge deinterlacet ("Halbbilder immer zusammenfügen"), sich automatisch richtig zwischen Methode 2.) und 3.) entscheidet, wenn nur zwischen den beiden ausgewählt werden muß. Um aber generell damit umgehen zu können und ggf. auch in VDub die richtige Methode auszuwählen, sollte man sich generell mit den fünf verschiedenen Methoden und ihrem jeweiligen Zweck beschäftigt haben. Aber wie gesagt, das würde ein ganz eigenes Tutorial bedingen.

    Ansonsten gibt es einige sehr vielversprechende Filter für Avisynth, wo ich aber bis heute nicht in der Bedienung durchsteige. Ich habe erst dieser Tage AvsPmod entdeckt, womit Avisynth möglicherweise von der Bedienung her sowas ähnliches wie VDub light wird. Auf jedenfall hat Avisynth hochinteressante Filter u. a. gegen Bandspratzer, Fische durch schlechten Sat-Empfang, Bildinstabilität mit Verfärbungen durch schlechte Bandauflage auf dem Lesekopf, Moire, flimmernde Kanten und Dotcrawls/Rainbow swirls durch Übersprechen vom Farb- in den Helligkeitskanal und umgekehrt.

    Und nochmal zu deiner Frage, wo ich in den letzten Jahren war, Rübezahl: Ich wußte garnichtmehr, daß dieses Forum überhaupt existiert. Ich hatte nur ein einziges Mal während meiner ersten Ausbildung 2004 hier eine Frage bezüglich meiner Ausbildung gepostet. Daraufhin bin ich dann von den damaligen Leuten hier eher verhohnepiepelt worden, die meinten, das Phänomen, mit dem ich damals Probleme hatte, gäbe es doch garnicht, anstatt daß mir irgendwie geholfen wurde. Was der Grund war, weshalb es damals auch bei dem einen Post blieb.

    Ich bin erst wieder vor drei Tagen durch Zufall wieder auf dieses Forum und diesen Thread gestoßen, als ich versucht habe, mich per Googeln über Avisynth schlauzumachen. Da hat mich Google u. a. direkt auf diesen Thread verlinkt, den ich jetzt die letzten drei Tage durchgelesen habe.

    Ich habe nirgends behauptet, daß es von der Bildqualität her besser geht (mit der Ausnahme der Feineinstellungen an der NX und am ADVC 300). Ich habe nur gesagt, daß die beiden so, wie es hier im Thread steht, niemals die NX explizit gegen den ES10 getestet haben, und daß sich beide bezüglich des ADVC 300 auf eine CIAO-Rezension verlassen haben, die offensichtlich Blödsinn verbreitet hat. Goldwingfahrer sagt selber, daß er keineswegs die ständigen Framedrops beobachtet hat, über die der CIAO-Rezensent so herzieht.

    Ansonsten: Ist es so schlimm, auf eine Möglichkeit zum besseren A/V-Synch hinzuweisen?

    Und was es sonst noch an Meinungsverschiedenheiten gibt, sind wir beiden übrigens einer Meinung, Rübezahl: Nämlich, was DV angeht. Deshalb habe ich mich ja auch genau auf dich berufen.

    Und was von mir noch nicht freigeschaltet wurde, sind einerseits Fragen von mir an Gubel und Goldwingfahrer, und andererseits Antworten auf Fragen, die sich die beiden oder andere Leute hier im Thread gestellt haben. Und ich habe gesagt, welche Anregungen mich aus diesem Thread besonders interessieren. Zum Beispiel dieser DePulse-Filter für Avisynth gegen Fische von schlechtem Sat-Empfang.

    "nein die meisten der hinlänglich Bekannten."

    Ja, aber da sind sie primär für NTSC gedacht. Aus den genannten Gründen.

    "versetzt...nein denn man hat ja ab hinterem Ausgang,V+A an dem prof.Studiokontr.Monitor angeschlossen"

    Das war im Bezug auf die Ausgabe aus Premiere raus auf den Kontrollmonitor gemeint. Im Vergleich zu dem, was in der Timeline läuft, existiert normalerweise ein Versatz von ca. einer halben Sekunde. Das wirkt sich besonders aus, wenn man, wie in meinem Fall, weder den Audioein-, noch den -ausgang des 300ers je zum Laufen gekriegt hat. Daher der Workaround mit zweimal rückwärts und dann vorwärts, der den Versatz eliminiert hat.

    "In diversen Tests,auch im bekannten USA Forum sind die ADVC300 der ersten Generation durchgefallen.
    Den ersten hatte ich anno 2002 oder 2003"

    Dann reden wir beide und der CIAO-Idiot also von ganz unterschiedlichen Geräten, da mein 300er auch von 2006 stammt, der CIAO-Idiot redet dagegen von der Perspektive von 2010 aus über den angeblichen Stand von 2008 und behauptet zusätzlich, daß 2010 noch neue Geräte hergestellt worden wären.

    "Das mit dem "Ciao-Mitarbeiter" siehst Du falsch.....Volker S kenn ich schon über 13 Jahre,er hat schon das Richtige studiert und auch ich habe schon von seinem Wissen"

    Erstens nennt sich der Mensch da Thunderbird Elite (und scheint ein ganz gewöhnlicher Kundenrezipient unter tausenden wie bei Amazon zu sein, dem seit 2005 gerademal ganze zwei CIAO-Kunden vertrauen), und zweitens ist es ganz egal, wer das ist, es bleibt ganz einfach Schrott, was er da abgeliefert hat.

    "dann verrate mir mal wie Du am ADVC300 den int.TBC abschalten kannst."

    Ganz einfach: Schalterreihe 2, Nr. 8. Damit schaltet man den internen TBC ab und der 300er verläßt sich allein auf den externen Sync des Zuspielers. Steht auch genauso im gedruckten Manual, daß damit der interne TBC abgeschaltet wird.

    "musst Du ja auch nicht verstehen,wir beide haben mehrere Snell & Wilcox Geräte,heute nicht mehr so schweineteuer wie früher.
    Sie erwarten aber saubere und zeitkonstante Signale,was Geräte
    mit schlingernder Kopftrommel eines irgendwo in der Pampa rumstehenden Recorders,nie liefern können.
    ich kenne keinen Consumer VHS Recorder der ein sauberes und zeitkonstantes Signal liefern kann."

    Was ja auch genau der Grund ist, weshalb der CIAO-Rezensent einfach nur Blödsinn geschrieben hat: Sein Test bezieht sich auf die Bildstabilität und Restaurationsqualität bei VHS-Zuspielung. Das können die S/Ws garnicht, die können nur ein sauberes Profisignal annehmen. Von daher ist es einfach Blödsinn, daß er für genau diesen Zweck, VHS zu restaurieren, den S/W dann Bestnoten gibt und sie als das tollste unter der Sonne im Rahmen des Tests anpreist, weil die das ganz einfach garnicht können.

    Und nochmal ein Hallo an den freundlichen Moderator: Zwei Posts von mir müßten in diesem Thread noch freigeschaltet werden.