Hallo nochmal
Anhand meiner bisher gesammelten Infos habe mal was zusammengeschrieben, das ich euch gerne mal vorlegen möchte, um eure Expertenmeinung dazu einzuholen
Bitte korrigiert mich, wenn ich total falsch liege - besten Dank!
1 Einleitung
Zur Erläuterung des unscharfen Begriffs "AV-Formate" zunächst die in diesem Zusammenhang relevanten Stichworte:
Videonorm bezeichnet den beim analogen oder digitalen Videosignal verwendeten Standard, z. B. PAL oder NTSC.
Dateiformat ist das Containerformat einer AV-Datei, z. B. AVI oder Windows Media, normalerweise durch die Dateinamenserweiterung (wie .avi oder .wmv) zu erkennen.
Codec steht als Abkürzung für Codieren und Decodieren. Ein Codec definiert das Verfahren zur Komprimierung einer Videodatei.
In einem Containerformat können unterschiedliche Codecs verwendet werden, z. B. DV, DivX oder MPEG-1 für Video und z. B. mp3 oder raw für Audio. Je nach Codec gibt es eine Vielzahl verschiedener Parameter für die Komprimierung wie z. B. Auflösung oder Bitrate.
Kompressionsverfahren
An dieser Stelle sollen die gängigen Kompressionsverfahren kurz vorgesellt werden.
1.1 Real Media
Der RealEncoder dient sowohl zur Erzeugung von Dateien, als auch zur Kodierung von Live-Streams für Dateien oder die Live-Übertragung über einen Real-Server.
Als Encoder stellt Real Networks den RealProducer zur Verfügung, der in der eingeschränkten Basis-Version kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Die uneingeschränkte Plus-Version kostet ca. 200 Euro.
Real-Dateien können grundsätzlich nur wiedergeben werden, wenn der RealPlayer (Decoder) installiert ist, der in der Basis-Version kostenlos erhältlich ist.
Mit Real Video komprimierte Dateien sind verlustbehaftet. Die Qualität von Real Video Dateien ist im Allgemeinen bei hohen Komprimierungen vergleichsweise gut, bei geringen Komprimierungen im Vergleich mit z.B. MPEG schlecht.
1.2 Windows Media
Das von Microsoft entwickelte Kompressionsverfahren erzeugt komprimierte Dateien, mit denen auch Live-Streams ermöglicht werden.
Zur Herstellung von WMV-Dateien stellt Microsoft kostenlos den Windows Media Encoder zur Verfügung. Der entsprechende Decoder ist im Windows Media Player integriert, der mit den Microsoft Betriebssystemen ausgeliefert wird.
1.3 MPEG (Motion Picture Expert Group)
MPEG wurde als internationaler Standard für Videoformate verabschiedet und definiert verschiedene Arten der Videokompression. MPEG-1, MPEG-2 und MPEG-4 sind die am meisten verwendeten Kompressionsverfahren.
MPEG-4 hat sich mittlerweile als Standard für die Komprimierung von Videofilmen im DVD-Bereich durchgesetzt, da es hohe Kompressionsraten bei guter Qualität ermöglicht.
Basierend auf den einzelnen Standards sind verschiedene Codecs entwickelt worden, z.B. der DivX-Codec, der auf MPEG-4 basiert.
2 Dateiformate
Die erzeugten Publikationsformate lassen nicht immer auf das verwendete Kompressionsverfahren schließen. Die folgende Übersicht soll dies verdeutlichen.
2.1 AVI (Audio Video Interlaced)
AVI ist ein von Microsoft geschaffenes Videoformat, das mit Windows 3.1 eingeführt wurde. Es bildet ein Grundformat für verschiedene Kompressionsalgorithmen. Dateien im AVI-Format beinhalten eine Video- und eine Audiospur, beide können unabhängig voneinander komprimiert sein. Bildqualität und anfallende Datenmenge hängen von der Komprimierung und dem eingesetzten Codec ab.
Beispielsweise werden MPEG-4-Dateien, die mittels DivX-Codec komprimiert wurden, als AVI gespeichert.
AVI ist das am weitesten verbreitete Format und lässt sich mit den gängigen Playern wiedergeben.
2.2 QM (Quick Time)
Quick Time ist ein von Apple entwickeltes Containerformat, das entwickelt wurde um unterschiedliche Medienformate zu unterstützen. Als Kompressionsverfahren kommt hier MPEG zum Einsatz.
Quick Time kommt häufig auf Präsentationsmedien, wie z.B. Werbe-CDs zum Einsatz. Zur Wiedergabe dieses Formates stellt Apple den Quick Time Player kostenlos zur Verfügung. Der Player kann durch den Erwerb einer Lizenz (ca. 30 Euro) zum Encoder upgegradet werden. Vergleichstests mit anderen Codecs zeigten grundsätzlich schlechtere Ergebnisse, was u.a. zu einer geringen Verbreitung dieses Formates geführt hat.
2.3 WMV (Windows Media)
Dateien, die mit Windows Media komprimiert wurden, erkennt man grundsätzlich am WMV-Format. Aufgrund der ständigen Entwicklung sind verschiedene Codecs zum Einsatz gekommen, die untereinander nicht kompatibel sind. So kann beispielsweise der Windows Media Player in der Version 6 keine WMV-Dateien abspielen, die mit dem Windows Media Encoder der Version 9 erstellt wurden.
2.4 RM, RA (Real Media)
Auch Dateien, die mit dem Kompressionsverfahren von Real Networks erstellt wurden, lassen sich eindeutig identifizieren. Mit RA werden Audio-Dateien gekennzeichnet. Videodateien erhalten die Endung RM.
2.5 MPG (Motion Picture Expert Group)
Dateien, die nach den festgelegten MPEG-Standards komprimiert wurden, werden als MPG gespeichert.