Hi!
Da drückt mir doch glatt einer meiner Schüler den Titel „Scooby Doo“ in die Hände und glaubt mir damit einen Gefallen zu tun. Reicht es nicht aus, dass ich im Unterricht kurz angedeutet habe, dass ich vor Aufnahme in das Lehramt in einem TV-Videostudio gearbeitet habe und beruflich mit CGI zu tun hatte. Nein, schon erhoffen sich einige Kids bessere Noten im Kunstunterricht, indem sie versuchen, mir Beispiele zu präsentieren, die ihrer Meinung nach gut gemacht sind. Nur, was haben Effekte mit einem guten Film zu tun? Aber weil ich Designer und Pädagoge bin, musste ich gute Miene zum bösen (Schau)spiel machen und habe versprochen, in den Streifen mal reinzuschauen. Das war bitter. Geradezu ein Jammertal, dabei sollte es eine Komödie sein! Hilfe! Was bekomme ich von den Kids aus der 6. Klasse wohl als nächstes präsentiert? Nun, immerhin hat es der Film(?) bei mir direkt auf den 1. Platz aller sinnfreien Filme geschafft:
- Scooby Doo (lohnt sich nicht mal zu Einschlafen)
- Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen (Schnarch!)
- Resident Evil (Gähn!)
- Alone in the Dark (lieber am PC spielen)
- van Helsing (Never again)
- Swimming Pool (lieber Freibad)
- King Arthur (Lass stecken, Kumpel)
- Troja (hatte Wolfgang Fieber?)
- Unbreakable (Bruce war noch nie krank?)
- Terminator 3 (Oh je!)
- (T)Raumschiff Surprise (für Komapatienten)
- Kill Bill (Tschüs)
- Mission Impossible 2 (Tom, go home!)
- Scary Movie (ich will mein Geld zurück!)
- Spy Kids (nicht mal für Kinderpsychologen)
- Ali (K.O. in den ersten 30 Sekunden)
- Cast Away (bleib auf der Insel, Tom)
Ach, hören wir hier auf, denn die Liste ist endlos! Was in den letzten Jahren über die Kinoleinwand flimmerte, dreht jedem Filmfreund den Magen um. Die wenigen Perlen im Business, die man sich auch Jahre später noch anschauen würde, kommen – so geht es wenigstens mir so – aus den 70er und 80er Jahren, wo die Computer noch heilig waren und nicht für jeden Mist eingesetzt worden sind um von der Story abzulenken!
Es lohnt sich wirklich nicht, sich über schlechte Filme Gedanken zu machen, denn wer interessiert sich noch für den Hausmüll von gestern, der längst in der Tonne ist?
Solange Zuschauer mit 2,7 Promille weiter Kinokarten kaufen oder sich Kriminelle auf der Flucht vor der Polizei in den Kinos verstecken, produziert die Industrie weiterhin Müll von der Stange, weil sie glaubt, damit den Nerv der Zielgruppe getroffen zu haben.
Womit sie Recht haben. Die o. a. Filme gehen einem wirklich auf die Nerven!
In diesem Sinn, schöne Pfingsten wünscht
Caruso