Ich muss mich nochmal zu Wort melden, nachdem ich einige Versuche nach euren Ratschlägen gemacht habe.
Um es mal gleich mit Zahlen auszudrücken:
Ich streame (DVB-C) oft Serien von RTL und VOX. Die daraus resultierenden mpeg-Dateien haben bei einer 40-minütigen Serie eine Größe von etwa 1,0 +/- 0,1 GB, das sollte so einer Bitrate von 3000-3200 kbits entsprechen.
Daraus habe ich bislang xvid-avi's erstellt, und zwar über Staxrip, und zwar mit 1Pass und der Einstellung auf Bitrate von 1520-1550 kbits. Die Serienfolgen hatten dann noch eine Größe von ca. 500 MB. Und ich muss eines sagen: Die Qualität dieser avi's ist bei Betrachtung an meinem 32''-LCD-TV (sitze so 2-3 m davor) sehr gut, praktisch sind Unterschiede zwischen den mpeg-Dateien und den xvid-Videos fast nicht zu sehen. Auch am PC habe ich an den avi's eigentlich nichts zu beanstanden.
Nun bin ich jedoch mal auf eure Ratschläge eingegangen und habe ein Test-mpeg-Datei von 6min Dauer erstellt, hat etwa 175 MB. Das von mir mit der bisherigen Methode erstellte Video hat eine Größe von etwa 75 MB.
Das entspricht etwa meinen Erfahrungen, dass ich die mpegs auf ca. 45% durch xvid komprimiere. So gehen auf einen DVD-Rohling einerseits 4 mpeg-Dateien, andererseits aber 8-9 avi-Dateien. Dieses Verhältnis betrachte ich durchaus als lohnenswert, was die Umwandlung nach Xvid betrifft.
Nun habe ich dasselbe mal statt mit Bitrateneinstellung mit Target-Quantizer =4 probiert (was nach eurer Meinung ja eher schon schlecht sein soll). Das 6-min Video wurde auf diese Weise zu einer 83 MB-Datei, also größer als mein bisheriges Ergebnis. Im XVid-Encoder war dabei (vor-)eingestellt "B-FrameRatio: 1,5 und Offet = 1.0". Wenn ich nun entsprechend eurer Empfehlungen diese Einstellungen auf B-Frame-Ratio = 1 und Offset = 0 verstelle und alles wiederhole, komme ich auf eine Dateigröße von 115 MB (!). Die Datei ist also erheblich größer als nach meinem bisherigen Verfahren. Während bislang die avi's etwa 45-50% der Größe der mpeg's entsprach, wären das mit einem Quantizer=4 und mit den für notwendig erachteten Einstellungen für B-Frame-Ratio und Offset immerhin über 70% der Größe der mpeg-Datei (!). Und dabei soll Q=4 noch schlecht sein, bei kleinerem Quantizer dürfte die Datei noch größer werden und sich der Größe der mpeg-Datei immer mehr annähern.
Eine Veränderung Quantizer um jeweils 0,1 verändert sich die Dateigröße im Übrigen um etwa 3,3%.
Nach diesen Ergebnissen bin ich natürlich jetzt etwas unzufrieden. Wenn eine Kompression einer mpeg-Datei durch xvid nur auf Werte von 70-80% seiner Ursprungsgröße möglich ist, finde ich, dass man die Notwendigkeit dieses Vorgangs dann langsam bezweifeln. Wenn ich auf einen Rohling statt 4 mpeg's vielleicht allenfalls 6 avi's bringen kann, lohnt sich unter Beachtung der heutigen Preise der Rohlinge oder von HDDs der ganze Aufwand wohl kaum noch.
Ihr werdet zwar einwenden, ich könne ja 2-Pass-Encodierung betreiben, aber da gilt einzuwerfen, dass dadurch ja die gesamten Encodierungszeiten nach meinen Messungen um etwa 70% steigen. Bei einem guten Film, den man lange behalten will und noch mehrfach sehen will, kann man das ja machen - man macht's ja auch nicht jeden Tag. Aber beim Umwandeln von TV-Serien, um sie ggf. später oder später nochmal zu sehen, lohnt sich aus meiner Sicht der zeitliche Aufwand einer 2Pass-Encodierung nicht. Der Computer wird stundenlang blockiert - und einen neuen will ich mir eigentlich nur aus diesem Grund nicht kaufen.
Ich muss nun eben irgendwie einen Kompromiss finden. Entweder machen wie bisher oder aber vielleicht doch mit const. Quantisierung um die 4, dann aber nicht extra noch B-Frame-Ratio auf 1,0 und Offset auf 0,0 herunterstellen, denn letztere Einstellungsveränderung ist der Hauptanteil an der doch erheblichen Vergrößerung der Dateien.
Ich ziehe den Hut vor euren tiefgreifenden Kenntnissen (wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mich auch noch mehr damit beschäftigen) - und ich lasse mich auch gern eines besseren belehren.
Letztlich ist der Eindruck von einem fertigen Video, abhängig von den benutzten Wiedergabegeräten, immer subjektiv - und so viel besser können meine bisherigen avi's eigentlich gar nicht werden, wenn ich die Dateien so vergrößere, wie ermittelt. Intensive Untersuchungen am PC, indem man unmittelbar davor sitzt und sich das alles noch im Slow-Motion anguckt, will ich eigentlich nicht machen; mich interessiert, wie es real vor dem TV aussieht.