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Es ist schon stereo. Ich habe den gesonderten Mikro-Verstärker aber durch die "0-Stellung" weitgehend unschädlich gemacht. Den "Mixer" (oder wie auch immer der weitere Verstärker richtig heißt) habe ich trotzdem zur Aussteuerung der Aufnahme verwendet.
Der Windows-Mixer ist purer HOAX!
Die A/D-Wandler bei Realtek und Konsorten (Line-In / blaue Buchse) wandeln mit 24 Bit und im Desktop-PC bei einen Referenzpegel von ~1,6V RMS -> 0dBFS.
Am Mixer gibt es genau EINE Stellung (irgendwo "krumm" bei ca. 40%), wo die 1:1 durchgereicht werden. "Darüber" wird im Kernel-Mixer digital 24-bittig "verstärkt", und "darunter" ist VÖLLIGER UNSINN, weil da wird dann digital abgesenkt, was nur den 0dBFS-Punkt herabsetzt, aber trotzdem alles darüber clippt, weil der Wandler nichts >1,6V RMS erfassen kann...
Deswegen habe ich IMMER erst den 1:1-Punkt herausgetüftelt (indem ich den Wandler vom extrem laut gedrehten Kopfhörer-Ausgang eines Stereo-Receivers ins Clipping gefahren habe, und dann so lange hochgeregelt, bis die "Wurst" im Wave Editor bei 0dBFS anschlägt). Dann exakt so stehen lassen, mit 24 Bit digitalisieren, und die Pegelanpassung dann im Wave Editor machen...
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Wenn man Verstärker bei der Digitalisierung prinzipiell vermeiden möchte, muss man gut ausgesteuerte Vorlagen haben. Ich glaube nicht, dass die digitale Anhebung der Amplitude da besser ist als eine Zwischenverstärkung.
Bei nem Kassettendeck braucht man keine "Verstärkung" - da kommen hinten ganz normale Line-Signale raus...
Die "Norm" für Line-Signale (Cinch/Klinke) liegt bei 500mV RMS für "0dB".
Digital (bei CD-/DVD-/MD-/DCC-/DAT-Decks...Receivern, usw. mit Cinch-Line-Outs) hat man früher "-12dB" als "0dB-Referenz" definiert (mit 12dB "Headroom").
+6dB sind doppelte Spannung, +12dB die 4-fache...
Deswegen kommen bei einem voll ausgesteuerten Sinus (0dBFS!) dann 2V RMS aus einem CD-/DVD-/MD-...usw. -Player hinten raus.
Fazit bei Line-In/-Out: 2V RMS analog = 0dBFS.
...ist auch bei normgerechten Line-INs von z.B. DVD-Recordern so...
Bei nem (analogen) Kassettendeck sollte die 0dB-Marke auch ca. 500mV liefern - aber da weichen die Hersteller gerne mal bissel von ab, bzw. ist die 0dB-Marke am Deck etwas "Definitionssache"...
Mein Kenwood-Deck hält sich einigermaßen dran! Da lag ich bei völlig übersteuerten Tapes (bis +8 dB) an der Realtek (1,6V RMS max.) grade ganz oben an...
Beim Aufnehmen AUF Kassette brauchte man theoretisch am Pegel-Regler auch nur 2 fixe Markierungen: Digital-Quelle (2V RMS) und Radio - sodass das oben bei +3dB~+6dB anschlägt ...(es sei denn, irgendwas war wirklich untersteuert)
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Sonderfälle- Familienaufnahmen
Bei irgendwelchen Sprachaufnahmen mit Porti-Recordern ist man beim Pitch natürlich komplett aufgeschmissen...
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alte Funkkolleg-Aufnahmen (ich bezweifele, dass da ein 19 kHz Ton noch zu finden ist)
Kommt drauf an! Wenn die mit nem (alten!) Radiorecorder/Kompaktanlage (der nen halbwegs brauchbares Aufnahme-Deck mit gescheiter Vormagnetisierung hatte) gemacht wurden, mit ziemlicher Sicherheit!
Wenns allerdings auf der großen alten HiFi-Anlage mit Boliden-Tuner aufgenommen wurde, hat der Tuner den 19kHz-Pilot sicher ausgefiltert - dann nicht...
Hab das mal an der Soundkarte getestet:
- Smartphone mit FM-Radio: Pilot voll da
- Einfacher "Ghettoblaster" mit KH-Out: Pilot voll da
- AIWA 90er-Jahre-Kompaktanlage: Pilot da
- Line-Out von meinem Yamaha RX-E400 HiFi-Stereo-Receiver: NIX !! (so solls ja "eigentlich" sein)
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Ja, sowas ist ÜBEL!
Theoretisch hätte man dafür früher auch 2 hochwertige Tapedecks gebraucht, und hätte zuerst den Azimuth des Wiedergabegerätes genau justieren müssen, um dann auf ein ebenfalls gut justiertes Aufnahmegerät zu überspielen...
Des hat nur damals niemand gemacht...:ani_lol:
Da wurden die Tapes in Oma's "Clatronic billig Plastik-Kompaktanlage mit Doppel-Deck und Permanent-Löschkopf" gesteckt und mit High-Speed-Dubbing überspielt...*kotz*
Falscher Azimuth bewirkt ja in erster Linie eine Phasenverschiebung zwischen L/R, und erst wenns ganz brutal wird einen Höhenverlust...
Wenn jetzt das Quell-Tape mit falschem Azimuth wiedergegeben wurde, und man nun das Ziel-Tape wiedergibt, kann man per Mono-Schaltung nicht mehr den korrekten Azimuth des Ziel-Tape-Aufnahmegerätes treffen, weil ja die Phasen-Fehler des Wiedergabegerätes dazukommen!
Da hilft es dann nur, den Azimuth (OHNE Mono-Schaltung!) im Stereo-Modus (!) nach Gehör auf maximale Höhenwiedergabe zu justieren, und die Phasenfehler dann anschließend digital zu korrigieren...!
Der Pitch-Fehler bei Mehrfachkopien ist einfach nur die "Summe" an Abweichungen aller beteiligten Tapedecks...
(Und klar..die Gleichlaufschwankungen und der "wow & flutter" addieren sich natürlich auch...)
Habe damals auch ein paar "gute" Kopien hinbekommen. Mit 2 guten Decks, und dem ursprünglichen Aufnahmegerät als Wiedergabe-Quelle (mit korrektem Azimuth) auf das andere gute Deck...so ging's!
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Ich habe Cassetten nie als hochwertige Tonträger betrachtet
Ansichtssache. Das CC-System an sich hätte VIEL mehr Potenzial gehabt! Philips hatte da mal was mit 2 Bandführungsschienen am Lese-/Schreibkopf erfunden, was sich nie durchsetzen konnte - dann wären alle Azimuth-Probleme aus der Welt gewesen. Dann hätte auch Dolby-NR viel besser funktioniert.
Dann vielleicht noch eine strengere "Normung" von Pegeln und Frequenzgängen - und ein "Verbot" von Billig-Laufwerken. Und nur gute CrO2-Tapes...
Wenn ich mir so manche astreine Aufnahme von einem guten Deck anhöre, auf einem guten Band, korrektem Azimuth, dann könnte man teils vergessen, dass das Tape ist! Es geht also auf jeden Fall!
Wenn man dann noch (korrekt abgestimmtes!) Dolby C oder gar -S dazu nimmt - absolut HiFi-tauglich!
...nur mit den ganzen Schwachpunkten...kommt oft eben nur "MÜLL" bei raus... "Analog-Unfall"...
Naja, auch heute bei MP3, AAC und co. muss man wissen, wie man die Encoder richtig einstellt...
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Meine LPs habe (und höre) ich noch ohne daraus ein Fetisch zu machen.
Ich fang da heute gar nicht mehr mit an, auch wenn ich das "Feeling" schon geil finde...und die Haptik...das ist es eben...
Die Audio-Qualität kann schon recht hochwertig sein, aber sicher nicht "besser" als 44/16...
WENN die Leute sagen, die LP-Alben "klingen" besser als CD/MP3/Streaming, dann wohl deshalb, weil ein anderes Mastering draufgepresst wurde! (In solchen Fällen lohnt es sich dann auch mal ne LP zu digitalisieren)...