Hallo zusammen,
um Video8- und Hi8-Kassetten ordentlich zu digitalisieren habe ich eine Blackmagic Intensity Pro und einen Panasonic DMR-EH495 erstanden. Leider ist wie befürchtet der Luminanzkanal merklich übersteuert. Für die bestmögliche Qualität kommt nur die Übertragung per S-Video infrage. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und ein S-Video-Kabel schlachten. Ein einfacher Spannungsteiler mit einem Poti kann problematisch werden da die Videosignale mit 75 Ohm Eingangs- und Ausgangsimpedanz übertragen werden. Es handelt sich um Signale mit mehreren Megahertz die bei schlechter Impedanzanpassung leicht reflektiert werden und sichtbare Bildfehler verursachen. Die Lösung ist ein für 75 Ohm ausgelegtes Dämpfungsglied. Ich habe es als Pi-Schaltung mit 0805-Widerständen auf Streifenrasterplatine aufgebaut um ungewollte Induktivität/Kapazität möglichst gering zu halten:
-5,6dB Dämpfung (Pi-Schaltung mit 2x240 Ohm zwischen Y und Y- und 51,7 Ohm in Serie mit dem Luminanzsignal Y) haben sich bei mir als optimal erwiesen für gut ausgesteuertes Video. Es gab keine Schwankungen zwischen den Kassetten, egal ob Video8 oder Hi8. Alle Kassetten wurden einem Hi8-Camcorder abgespielt. Der Chrominanzkanal muss nicht angepasst werden, er wird ohnehin mit niedrigerer Spannung übertragen. Trotz des abgesenkten Luminanzpegels kommt es nicht zu übersättigten Farben. Hier noch ein Beispiel: Hi8-Standbild mit Waveform-Anzeige für Y, Cb und Cr:
Es sind zwar noch vereinzelte Spitzen im „verbotenen“ Superweißbereich vorhanden – aber eine stärkere Dämpfung bringt keine weiteren Bildinformationen hervor weil diese Bildstellen schon bei der Aufnahme überbelichtet waren. Ich habe es ausprobiert mit noch stärkerer Dämpfung zu digitalisieren. Ergebnis waren graue Spitzlichter und ungenutze Auflösung der Helligkeitswerte.
Auch wenn dieser Thread schon einige Jahre auf dem Buckel hat, vielleicht kann dieser Beitrag jemandem helfen wertvolle Erinnerungen auf Kassette besser zu digitalisieren.