Hallo Hans:
Du wirst sicherlich ein paar professionelle, detaillierte Kommentare bekommen, aber hier mal meine 2 Cent:
generell solltest Du vorher entscheiden, *wie* wichtig die Digitalisierung ist, *wie gut* die Qualität sein soll und was einem das wert ist, sprich: was es kosten darf. Mein Anspruch wäre dabei, "so gut wie möglich" (und dabei bezahlbar), um die Sachen der Nachwelt zu erhalten. Irgendjemand freut sich vielleicht irgendwann, wenn Du da etwas akribischer herangegangen bist.
mir ist die Aufgabe übertragen worden die hinterbliebenen Videoaufnahmen zu digitalisieren. Zu den Kassetten zählen einige DV Tapes, VHS Kassetten, jede Menge Video8 Kassetten und einige Super8 Aufnahmen.
Die DV-Tapes habe ich schon mittels Firewire PCIe Karte übertragen. Auch mit den VHS Tapes bin ich soweit zufrieden, da ich diese mittels geerbten LG RCT699H DVD-Recorder auf DVD brenne und anschließend als .mkv speichere. Die Super8 Aufnahmen werde ich wahrscheinlich zum digitalisieren einschicken.
DV ist per Firewire eigentlich am einfachsten, da entscheidet sich die Qualität dann höchstens noch in der Codierung des Endformats (beim Rest natürlich auch). Vom Weg VHS > DVD Brenner halte ich persönlich nichts, zumal Du damit die Kodierung (mpg2?) recht unkontrolliert in die Hände des Gerätes legst.
Nachdem ich -vor 15-20 Jahren- teils obskure Abfilmversuche unternommen habe (die irgendwann sogar eine ordentliche Qualität hatten), gebe ich Super8/Film immer in externe Hände und lasse das (in HD) scannen. Ich habe das immer zu den Filmrettern geschickt, mittlerweile wohne ich tatsächlich zwei Orte weiter
Aktuell machen mir nur die VIdeo8 Kassetten Bauchschmerzen. Eigentlich war ich mit allen Video8 Kassetten bereits durch. Habe dazu alle Aufnahmen mittels USB Video Graber digitalisiert.
Nun, wie Du wohl herausgefunden hast: diese USB-Grabber sind tatsächlich .... erbärmlich.
Das Tutorial von Gubel habe ich mir bereits durchgelesen, bin aber zum Entschluss gekommen, dass mir das zu Aufwendig ist.
ehrlich gesagt, wenn Dir das zu aufwendig ist (Du musst Dich halt mal einen Nachmittag hinsetzen, lesen und einrichten), dann ist wohl der ganze Vorgang nicht wirklich was für Dich. Das Tutorial ist eigentlich sehr gut geschrieben und eine einfache, von selbst und sofort funktionierende Lösung gibt es für das, was Du vorhast, nicht. Im Zweifel hast Du irgendwann doppelte Arbeit (hast Du ja schon, siehe oben), also solltest Du von Anfang an "gut" arbeiten.
Letzte Frage: Beim digitalisieren der Video8 Aufnahmen musste ich teilweise 20 Mal Play/Stop drücken, weil der Camcorder das Video nicht "gefunden" hat, sodass ich ziemlich oft sehr starke Bildstörung hatte. Ist das ein bekanntes Problem, wenn Aufnahmegerät und Abspielgerät nicht identisch sind? Oder hat der Blaupunkt Camcorder seine besten Tage bereits hinter sich?
Da ist nun die Frage: wie sieht das genau aus, wenn das "Video nicht gefunden" wird? Es kann an allem möglichen liegen: Bänder sind durch, Gerät ist durch, Gerät und Bänder wollen nicht zusammen .... hast Du die Möglichkeit, mal ein anderes Gerät zu testen? Wenn das bei jedem Band so ist, würde ich aus der Ferne eher auf den Camcorder tippen.
Zusammengefasst:
überlege Dir, was Du an Aufwand (finanziell/Zeit) betreiben möchtest. Eine vernünftige Ausstattung an (gebrauchten) Geräten kann und wird schon mal eine gute Basis für erfolgreiches Digitalisieren sein. Wenn Du mit den DV Aufnahmen zufrieden bist, käme übrigens auch ein Digital8 Camcorder infrage. Der spielt dann auch analoges Video8 ab und schickt das Signal A/D gewandelt per Firewire raus. Ich hatte mir vor Jahren genau für solche Fälle einen Sony TRV480E gekauft und war damit zufrieden. Schau halt mal, was der Gebrauchtmarkt hergibt - und ggf. kannst Du Equipment ja nach der Arbeit wieder veräußern.
Du solltest auch tatsächlich immer mit S-Video statt Composite arbeiten, sofern möglich.