Beiträge von scharfis_brain

    Ich nutze mittlerweile einen Panasonic NV-HS1000 (EDIT: Passive / TBC: Off) mit einem durchgeschliffenen DMR-ES10.

    Zwischen HS1000 und ES10 ist zusätzlich ein Dämpfungssteller (Poti) im Luma-Signal der S-Video Verbindung, um das Clipping der hellen Bereiche zu verhindern.

    Das Capturing nehme ich mit einer uralten SAA7134-basierten Terratec- Cinergy400 TV Karte vor.

    Da der ES10 in meiner Kombination Frameskips erzeugt (wahrscheinlich ist die Zeitbasis des HS1000 einen Tick zu schnell) nehme ich jedes Tape dreimal auf.

    Dadurch habe ich zwar erneut Frameskips, aber an anderen Stellen.

    Dann lege ich die übereinander und fummele die verlorenen Frames wieder zusammen. (Meist ca. 10 Schnitte pro Stunde Video).

    Den Rest der Frames überlagere ich mit dem Median-Filter. So reduzieren sich Störungen, die durch die Übertragungskkette entstanden sind, ganz erheblich.

    Das Ruckeln entsteht erst im Playout der Öffentlich Verächtlichen Sendeanstalten wenn aus dem Produktionsformat (1080i50) das Distributionsformat (720p50) erzeugt wird.

    Bei der Wandlung 1080i -> 720p wird zweigleisig gefahren:

    a) Fullrate-Deinterlace von 50 Halbbildern/sec auf 50 Vollbilder/sec

    b) Film-Mode-Erkennung (25 PsF) von 25fps Filmen mittels Film-Kadenz-Erkennung aka Field-Matching und anschließender Kombination zweier Halbbilder zu einem Vollbild ohne Deinterlacing. Dann hat man im Output je zwei identische aufeinander folgende progressive Frames.

    Zugugter letzt wird entschieden, ob a) oder b) ausgespielt wird, damit man bei Filmen nicht unnötig Methode a) verwenden muss.

    Wenn nun zuwenig Bewegung in dem Frames ist, oder die Erkennung rumzickt, dann Ruckelt es, weil eigentlich als interlace 50i vorliegendes Video wie Film behandelt wird.

    Das ist einer der Aspekte, warum die Ausspielung der ÖR in 720p50 so mies ist.

    Jeder gescheite Fernseher bekommt das Deinterlacing und die Film-Mode-Erkennung von 1080i besser hin, als die ÖR.

    Das bei mir die Schrift verschmiert wird, habe ich noch nicht gesehen. Vermutlich sind bei deinem JVC einige ELKOs defekt.
    Normalerweise entwackelt man direkt mit einem Bildstabilisierungs-Filter des Schnittsystems.


    Ich habe nicht "Text" sondern "Textur" geschrieben.
    Damit meinte ich, dass Strukturen, wie z.B. Holzmaserungen, Asphalt oder Raufasertapen im Bild durch den Rauschfilter verschmiert werden. Damit wird ein Deshaking unmöglich, weil diese Strukturen dann entgegen der Entwacklung im Bild umherschwingen:
    Die Hauptmerkmale des Bildes sind dann stabil und die Strukturen/texturen waber umhern. Sehr unschön.


    Zitat

    Das Fett auf jeden Fall ersetzen und den Bandzug nachjustieren.


    Ich muss erstmal wieder Tapes finden, die ich knittern darf.
    Wir haben letztens alles 'wiederbringliche' (TV-Aufzeichnungen) vernichtet.

    Zitat

    Aber man kann Verschlimmbesserungen stark reduzieren, wenn man Y-DNR auf „OFF“ schaltet.
    Auch den C-DNR-Filter auf „OFF“ stellt. Da muss sicherlich eine System-Phase am Gerät abgeglichen werden, bis die Werte wieder passen.

    Zur Auswahl stehen ja sowieso 2 Stufen.
    Die 1. Stufe unterdrückt 3 dB, und die 2. Stufe 5 dB. Die Y- und C-Filterung, kann man glücklicherweise getrennt einstellen.
    Ich arbeite aber bei beiden Möglichkeiten mit den OFF-Einstellungen.

    Wenn beide Filtereinheiten auf „Off“ stehen, dann findet überhaupt keine Rauschunterdrückung statt. Auch nicht ein wenig Rauschfilterung.


    Ich wüsste gerne, wie ich das bei den HR-S9500 abschalten kann. Diese Menüpunkte sind mir gänzlich unbekannt.

    Zitat

    Edit-Mode ist die optimale Einstellung, da das Bildsignal direkt von den Bildköpfen abgenommen wird. Somit keine zusätzliche Bildelektronik durchläuft. Das Bild rauscht halt etwas stärker.


    Ich weiß. 'zusätzliches' Rauschen ist mir egal. das kann man im Rechner eh viel besser filtern, als das Abspielgerät.

    Zitat

    Den „NORM-Schalter“, kann man z. Bsp. auch einsetzen, um rotes Bildrauschen zu entfernen. Bis zu einer gewissen Intensität versteht sich.
    Habe da schon einige Aufnahmen gerettet, die über ein schlechtes analoges Antennensignal aufgenommen wurden.


    so einen schalter hat der S9500 nicht.

    Zitat

    Interessant; dass Du schreibst, dass sich manchmal die Feldreihenfolge der Bilder ändert. Das habe ich zurzeit auch, komischerweise war das früher aber nicht.


    Die Temporale Reihenfolge bleibt erhalten. Vielmehr habe ich einen vertikalen Shift der Fields um ca. 3 oder 5 Zeilen nach oben.
    Wenn man mit dem Deshaker arbeitet ist das nicht so schlimm. der richtet das wieder.

    Zitat

    Die Bildrauschunterdrückung mache ich mit VDub, mit dem temporären Smooth-Filter.
    Der „nur“ Smooth-Filter funktioniert bei mir nicht richtig, da dieser an den Hartschnittübergängen viele Pünktchen erzeugt.
    Von wo das herkommt, weiß ich leider nicht. Einen Installationsfehler schließe ich aus.


    Das würde ich nicht so machen. Dieser Filter ist eine gefühlte Dekade alt. Dieser Filter schmiert mehr breit, als er nützt.


    Vor etlichen Jahren habe ich für einen Bekannten ein NTSC-Video mit dem S9500 digitalisiert und einen Vergleich gemacht.

    Hier das Bild:
    VCRs.png

    Man sieht deutlich, dass der S9500 mehr rauscht (trotz temporalem Noise-Filter), als ein Consumergerät (Grundig).
    Dafür arbeitet der S9500 feines Detail auch wesentlich besser heraus.

    Ich hatte mir einen vor ca. 6 Jahren aus der Bucht besorgt.
    Grundlegend sind die Dinger garnicht so schlecht:
    - EDIT-Mode, zur Deaktiverung der Chroma-Delay-Line und diverser anderer Verschlimmbesserer
    - TBC zur Verbesserung der Bildstabilität
    - gutes Signalverhalten generell

    Negativ:
    1) der Temporale Rauschfilter lässt sich NICHT deaktivieren:
    3DNR ON: Viel Rauschfilterung
    3DNR OFF: Wenig Rauschfilterung
    D.h. wenn man im Nachgang irgendwie filtern will, z.B. Entwackeln, dann geht das wegen umherschmierender Texturen voll in die Hose.

    2) wenn man den TBC aktivert ist das Bild zwar Jitterfrei, aber gelegtlich hat man einen Fieldswap im Capture. Irgendwas ist mit dem TBC faul.


    Aufgrund dieser zwei hervorstechenden Schwierigkeiten lohnt sich das Capturing nur unter zwei Bedingungen:
    1) Man muss eh manuell bei und kann dann die Fieldswaps korrigieren.
    2) man muss nicht extrensiv filter
    beides schließt sich irgendwie aus.

    Mein JVC hat nach 3 Jahren Standzeit im Keller nun mehrere VHS gefressen, weil der Bandeinzug kraftlos geworden ist und eine Enderkennung nicht sauber greift.
    Wahrscheinlich ist das Fett verharzt.

    deswegen schalte ich immer das coring aus:
    levels(a,b,c,d,e,coring=false)
    gleiches gilt für tweak()

    nur so kann man z.B. Schwarz abgesoffene oder Weiß übersättigte Bildbereiche evtl. retten.
    Beispielsweise nach Analog-Captures.

    Du kannst ja einen komprimierten Ordner auf deiner Festplatte anlegen. Dann hast Du ein unkomprimiertes AVI im Komprimierten Filesystem.

    Ich erstelle mir aber auch immer als erstes von den interlaced Rohdaten eine 50p Arbeitsversion mit QTGMC.
    Das ist dann schön entrauscht un kann gleich mit allen anderen Werkzeugen ohne Interlacing-Gedöhns weiterverarbeitet werden.
    Zur allergrößten Not wirds dann später für DVD o.ä. Re-Interlaced.
    Der Weg ist allemal besser (aber auch Zeitaufwändiger) als Interlaced-Material nativ durch alle Filter zu schleifen.

    ich nutze den Aud-X decoder, indem ich ihm nur PCM las input erlaube.
    im MPC setze ich dann ffdshow audio und aud-x auf preferred.
    dann habe ich die reihenfolge, dass ffdshow das audio dekodiert, und aud-x hinterher den upmix vornimmt.
    Aud-X hat aber einen Bug mit den Audiolevels, d.h. er übersteuert laute tonanteile. Deswegen lasse ich das Audio von ffdshow vorher um ca. 8dB leiser machen.
    Die von mir verwendete Aud-X version ist 1.24
    Den ProLogic-2 Upmix von ffdshow kann man getrost in der Pfeife rauchen. Denn der knarzt und verzerrt recht stark.

    Nicht zu vergessen, dass man mit DGDecNV auch den PureVideo Deinterlacer (der IMHO garnicht mal so schlecht ist!) benutzen kann,
    als auch schon den Resizer der Grafikkarte nutzen kann.

    D.h. man könnte 1080i60 mit dgdecnv in 720p60 umwandeln. Komplett ohne CPU-last!
    Das kann man dann an einen Encoder der Wahl schicken, der sich dann genüsslich über die CPU hermachen kann.

    zum stabilisieren von Video würde ich nur (und ausschließlich) Deshaker verwenden.
    Der ist der einzige, der ein halbwegs brauchbare, durchgängig sinnvolles resultat erzeugt.
    Das erkauft man sich dann aber auch mit einem two-pass verfahren, bei dem man vor dem zweiten pass nochmal Hand ans Logfile legen muss.
    Dafür sind die Resultate ordentlich und CMOS-Rolling-Shutter kann er obendrein korrigieren!