Nochmal was grundsätzliches:
Ich versuche gar nicht, die c't in irgendeiner Form zu verteidigen, mir geht es wirklich hauptsächlich darum, dass man sich auch mal ein paar Gedanken zu den Tests machen sollte.
> Als "alter Hase" hättest Du Dir diesen Satz wirklich sparen können.
Nein, konnte ich nicht. Aber ich sehe schon, der Satz wurde nicht so verstanden, wie er gemeint war.
Richtig ist, dass man schneller und besser encoden kann als das beim Testaufbau der Fall war. Richtig ist auch, dass die diesbezügliche Info in den Test mit hineingehört hätte. Richtig ist aber auch, dass die c't beim Test auf einen 100% verifizierten Testaufbau zurückgegriffen hat, der einiges an Sicherheit bietet, was die statistische Verteilung von Unsicherheiten des Testaufbaus als solchem bietet.
Richtig ist ebenfalls, dass hier bei der Kritik zumindest Anfangs nur auf ein paar wenige Stellen eingegangen wurde, es aber nicht erkennbar war, dass sich irgendwer wirklich damit auseinander gesetzt hat. Kritik als solche definiert sich dadurch, dass man nicht nur sagt, da habt Ihr Mist gebaut, sondern dadurch, das man die schlechten Dinge beim Namen nennt und konstruktive Vorschläge macht, sie zu verbessern.
Was hier aber geschrieben wurde, war höchstens "hättet Ihr dies oder jenes getan" aber nicht "Damit wäre dies und jenes besser gewesen".
Ich persönlich halte übrigens gar nichts von solchen Vergleichen, was dabei heraus kommen kann, sieht man zu oft, nämlich, dass fast gar nichts bewiesen wird, egal wie sorgfältig man testet.
Vergleicht das doch mal mit der Vielzahl unterschiedlicher Guides zum Thema komprimieren von Videos. Jeder behauptet, sein Guide wäre der beste...
bb
> Wenn ich die Wahl habe, wie ich dem Codec das Material zu "Fressen" gebe, dann wähle ich im richtigen Leben doch die günstigste, nicht die, mit der auch viele andere Codecs klar kommen, die mich gar nicht interessieren.
Ein sehr guter Punkt, der auch gleich eines der Hauptprobleme bei solchen Tests zeigt.
Deine Argumente sind aus Anwendersicht absolut richtig. Aber: auf einer solchen Basis kannst Du gar keinen fairen Vergleichstest von Codecs machen, denn sie müssen alle exakt dieselbe Ausgangsbasis bekommen. Und das ist dann immer der kleinste gemeinsame Nenner. Unter den Tisch fallen dann natürlich die Dinge, die man hätte bei Codec X verbessern können, bei Codec Y aber zu Problemen führen.
So, ich hoffe, nun ist klar geworden, was ich mit der kritisierten Bemerkung meinte. Wer einen Test als solchen kritisiert, sollte versuchen, beide Seiten zu sehen. Nämlich 1. die Anwenderseiten und 2. die des Testers, der immer versuchen wird, allen eine gleiche Ausgangsbasis zu geben.
Man hätte den Codec-Test auch anders aufziehen können, z.B. so holen Sie die optimale Qualität heraus bei Anwendung xy und Codec yz, das wäre dann aber KEIN Vergleich der Codecs gewesen.