[DVD-Player] Philips DVP5140

  • Philips DVP5140 (ME)


    Bei den DVD-Playern entscheidet sich die große Masse der Käufer für Geräte der 50 Euro-Klasse oder sogar noch darunter. Bei kaum einer anderen Gerätegattung der Unterhaltungselektronik gab es in den letzten Jahren einen derart großen Preisverfall. Die meisten Käufer sind heute auch nicht bereit für einen DVD-Player mehr als die oben angeführten €50,00 auszugeben. Schließlich hat man sich mittlerweile daran gewöhnt, dass DVD-Player nicht mehr kosten dürfen. Für die Markenhersteller lohnt sich deshalb das Geschäft mit den DVD-Playern in der Einstiegsklasse kaum noch.

    Der DVP5140 gehört preislich gesehen zu den Basisplayern bei Philips. Im Fachhandel wechselt dieses Gerät für ca. €75,00 bis €90,00 den Besitzer. In Österreich gibt es für diesen Player die für Unterhaltungselektronik üblichen 2 Jahre Garantie. Gefertigt wird der DVP 5140 bei unseren Nachbarn in Ungarn und unseren etwas weiter entfernten Nachbarn in China. Die mir vorliegenden Geräte stammten ausnahmslos aus Ungarn.


    Lieferumfang:

    - Fernbedienung
    - dazupassende Batterien
    - Bedienungsanleitung

    Das Netzkabel ist fix montiert. Noch weniger geht kaum, lediglich die Batterien könnte man vielleicht noch einsparen. Früher war Philips mal vorbildlich und legte neben den üblichen Audio und Videokabeln (Cinch) sogar ein hochwertiges Scartkabel bei. Angesichts des Preisdrucks haben die Holländer (fast) alles eingespart was nur möglich ist. Passende Verbindungskabel muss man sich also selbst besorgen (kaufen).


    Design/Optik

    Am besten von jedem selbst anhand der „angehängten“ Abbildung zu beurteilen. Der DVP5140 ist eine „flache Flunder“ und nur knappe 4cm hoch. Mir persönlich gefällt das Design dieses Players recht gut, macht auf mich einen gediegenen und eleganten Eindruck.


    Verarbeitung

    Hochwertigste Materialien darf man in dieser Preisklasse nicht erwarten. Der Player ist aber für die Preisklasse sehr gut verarbeitet und solide verschraubt. Philips hat die Kabelwege sehr kurz gehalten und diese ordentlich verlegt und befestigt. Die Verarbeitungsqualität der einzlnen Platinen macht ebenfalls einen recht guten Eindruck, das für einen Player der Einstiegsklasse überdimensionierte Netzteil wirkt vertrauenerweckend. Auffallend ist das der Chipsatz, dem wohl einiges an Rechenleistung abverlangt wird, mit einem passiven Kühler bestückt ist.


    Anschlüsse

    - Scart mit RGB und FBAS-Beschaltung
    - Komponentenausgang
    - Cinch Audio und Video out
    - Coaxialer Digitalausgang

    Die heute üblichen Anschlüsse sozusagen. Der Komponentenausgang zählt bei den heutigen Playern eigentlich schon zum Standard. Ein optischer Digitalausgang ist ebenso wie S-Video nicht vorhanden. Der Philips kann S-Video übrigens auch über Scart nicht ausgeben.


    Wiedergabeformate:

    - DVD-Video
    - DVD-R/RW, DVD+R/RW
    - DVD+R DL (mit Booktype DVD-ROM)
    - CD-R, CD-RW
    - Kodak Picture CD, JPEG-Wiedergabe
    - MP3 und WMA-Wiedergabe (auch von DVD)
    - VCD, SVCD
    - MPEG1, MPEG2, MPEG4
    - DivX DivX 3.11, DivX 4.x, DivX 5.x, DivX 6.0, DivX Ultra
    - Xvid


    DVD-R DL und DVD-RAM mag der Philips nicht. Hinsichtlich der DivX und Xvid-Wiedergabe ist der DVP5140 sicher einer der zur Zeit diesen Formaten am meisten entgegenkommende Markenplayer. Der Player beherrscht alle gängigen DivX- und Xvid-Formate. Als besonderen Bonus beherrscht der Philips auch DivX Ultra. Damit sind interaktive Videomenüs, Kapitel, mehrere Tonspuren und Untertitel direkt in der Datei verankert möglich. Quarter Pixel und GMC stellen den Player auch nicht vor Probleme. An Bitraten von DVD schafft der DVP5140 ca. 10000kps, bei CD sind es immerhin noch beachtliche 5000kps.

    XVCD, XSVCD, KVCD, MVCD und RSVCD sind auch tadellos abspielbar. Bezweifle aber mittlerweile, dass diese exotischen Sonderformate heute noch Bedeutung haben.


    Fehlerkorrektur

    Auch hier kann man Gutes berichten, die Fehlerkorrektur des Players weiß absolut zu überzeugen. Der DVP5140 ist durch kaum etwas am fehlerfreien Abspielen zu hindern. Selbst stark verkratzte DVDs laufen absolut fehlerfrei durch. An den höheren Laufwerksgeräuschen merkt man aber, dass der Player sich bei Problemscheiben merkbar „anstrengen“ muss. Pluspunkte sammelt der Philips auch bei schlecht und sogar sehr schlecht gebrannten (extrem hohe Fehlerwerte) DVD-Rohlingen. Die Mediatek-typisch sehr gute Fehlerkorrektur war nur in Extremfällen aus dem Tritt zu bringen und die Qualität des verwendeten Laufwerkes tut hier ihr übriges. Selbst meine in Sachen Brennqualität übelst aussehenden beiden Ritek-DL-Rohlinge werden fehlerfrei abgespielt. Mit max. 1200 PI-Fehlern und max. 47 PIF-Fehlern ist das auf jeden Fall eine lobende Erwähnung wert.


    Bedienung

    Die Bedienungsanleitung ist im Rahmen des üblichen bei den Markenherstellern. Sie ist ausreichend ausführlich und sollte selbst für den Einsteiger kaum offene Fragen zurücklassen. Wie von Philips leider gewohnt ist das ganze sehr trocken und scheinbar so langweilig wie nur irgend möglich verfasst.

    Pluspunkte sammelt der Philips mit dem dimmbaren Display und dem Sleeptimer. Das Display ist im üblichen Taschenrechner-Look und auch aus größerer Entfernung noch sehr gut ablesbar. Erfreulicherweise wird nicht nur die Laufzeit, sondern auch die Tracknummer angezeigt. Bei der Verwendung als CD-Player ein sehr nützliches und sinnvolles Feature. Einen Sleeptimer boten bislang nur einige Panasonics, nun gibt es dieses nützliche Extra auch von Philips.

    Die Holländer haben leider nicht darauf verzichtet auch eines dieser modischen Slimline-Laufwerke zu verbauen. Zumindest macht das Teil einen einigermaßen stabilen Eindruck. Die Laufwerkslade fährt nicht ganz vollständig aus, das Einlegen und Entnehmen der Scheiben wird aber glücklicherweise noch nicht zur Fingerübung.

    Beim DVP5140 kommen (leider) zwei verschiedene Chipsätze zum Einsatz. Während der laufenden Produktion hat man von Mediatek zum Zoran Vaddis 886 umgeschwenkt. Ursprünglich war der ZV für diesen Player vorgesehen, zu Produktionsbeginn waren aber die neuen Chipsätze von Zoran kaum verfügbar. Die meisten 5140 sind daher mit einem Chipsatz von Mediatek bestückt sein. Als Pluspunkt für den Zoran kann die Wiedergabe von DVD-R DL gelten. Ansonsten sind die Player durchaus als gleichwertig zu betrachten.

    Dem Mediatek-Modell hat Philips eine umfangreiche Überarbeitung der sattsam gewohnten Standardmenüs spendiert. Die Holländer verwenden andere Symbole und die Menütafeln sind in elegantem Dunkelblau gefallen. Die Konfiguration sollte wohl niemanden vor große Rätsel stellen. Der Dateibrowser zeigt leider nur 14 Zeichen an was für meinen Geschmack viel zu wenig ist. Der 5140 mit Zoran kann es leider auch nicht viel besser, hier werden 15 Zeichen angezeigt. Positiv zu erwähnen ist, dass ID3-Tags angezeigt werden. Der Layerbreakt bei DVDs ist in den meisten Fällen kaum bemerkbar. Es gab lediglich vereinzelt ganz kurze Tonaussetzer.

    Der DVP5140 wird mit Regionalcode 2 ausgeliefert. Mittels Fernbedienung kann er aber je nach Serie problemlos und unkompliziert „Codefree“ schaltbar. Dies betrifft aber nur die ersten Serien, der letzte 5960/12 ist nach jetzigem Wissenstand noch nicht "Codefree" schaltbar.

    Die Fernbedienung hinterlässt Licht und Schatten. Sie ist sehr handlich und übersichtlich und liegt ausgesprochen gut in der Hand. Philips hat wie gehabt bei der Tastenbelegung seine eigene Logik und viele Tasten sind doppelt belegt. Zumindest etwas gewöhnungsbedürftig. Ärgerlich ist, dass die Tasten sehr „weich“ sind und keinen wirklichen Druckpunkt haben. Um Wirkung zu erzielen sollte man die Fernbedienung in Richtung des Players halten. „Goto“-Taste gibt es leider keine. Dies wird vor allem die Fans von DivX und Konsorten treffen.


    Bildqualität

    Diese hängt in erster Linie vom verwendetem Chipsatz, der restlichen Hardware und vor allem kompetenten Ingenieuren ab. Die Philips-Ingenieure haben den hier eingesetzten MTK1389DE hinsichtlich der Bildqualität bis zum letzten ausgereizt. Mit einem 12bit/108Mhz-Wandler bestückt liefert der Player über RGB ein absolut fehlerfreies, farbstarkes, gestochen scharfes und trotzdem noch sehr rauscharmes Bild ab.

    Die sehr gute Tiefenschärfe des Players weiß ebenfalls zu gefallen. Die Bildqualität ist insgesamt sehr ausgewogen und harmonisch. Der DVP5140 leistet sich bei der Bildwiedergabe keinerlei Schwächen und zeigt selbst bei technisch schlechten DVDs noch eindrucksvoll seine Qualitäten. Im Gegensatz zu vielen Budget-Playern mit Mediatek zeigt der Philips was mit dem 1389DE möglich ist. Lediglich der Panasonic DVD-S42 bringt hier in der gleichen Preisklasse mit eigenem Chipsatz noch etwas bessere Ergebnisse.

    Beim DVP5140 ist die Bildqualität beliebig dem eigenen Geschmack anpassbar. Philips-typisch ist auch das „Smart-Picture“, wo einem verschiedene Bildvoreinstellungen geboten werden.

    Die Bildausgabe über den Komponentenausgang bekommt der DVP5140 recht ordentlich hin. Für etwas höhere Ansprüche taugt das aber nicht. Zumindest ist Progressiv Scan mit einem durchaus akzeptablen Ergebnis nutzbar, das ist bei den meisten Einstiegsplayern leider nicht der Fall. Eine manuelle Einstellmöglichkeit fehlt und man muss sich auf eine korrekt funktionierende Automatik verlassen. Das verdient einen Minuspunkt.


    Tonqualität

    Abgesehen von den eher bescheidenen analogen Tonausgängen gibt es hier keine Beanstandungen. Ganz im Gegenteil. Der Heimkinoton über den Digitalausgang weiß zu gefallen. Kraftvoll, dynamisch und sehr fein aufgelöst. Audio-CDs und MP3 ist über den Digitalausgang auch sehr genießbar. Die analogen Tonausgänge sollte man möglichst nicht verwenden, denn hier klingt´s eher traurig. Angesichts des Kaufpreises wenig verwunderlich.


    Mein Fazit

    fällt insgesamt überwiegend positiv aus. Der Philips DVP5140 bringt eine umfangreiche Formatkompatibiliät mit und vor allem bei DivX und Konsorten dürfte ihm so schnell kein anderer Player was vormachen. Die Wiedergabe von DivX-Ultra beherrschen bislang nur wenige Player. Die Fehlerkorrektur ist überragend und die sehr gute Bild- und Tonqualität (zumindest über den Digitalausgang) zeichnen diesen Player besonders aus.

    Es sind eigentlich Kleinigkeiten die am Philips stören. Dazu zählen für mich in erster Linie die Fernbedienung. Tasten mit einem fest definierten Druckpunkt und ein ordentlicher Aktionsradius sind für mich selbstverständlich. Die Fernbedienung dieses Players kann damit leider nicht dienen. Zudem hätte man sich bei der Tastenvergabe nicht so sparsam zeigen sollen, an die Philips-Logik muß man sich auch erst gewöhnen.

    Der Dateibrowser mit seinen bescheidenen 14 Zeichen bringt in der Praxis teilweise erhebliche Einschränkungen mit sich. Wer auf längere Dateinamen Wert legt, ist hier auf modifizierte Firmwareversionen angewiesen. Betrachte ich auch nicht als empfehlenswert, da man durch das Aufspielen derselben automatisch die Garantie verliert. Philips sollte also selbst ein Firmwareupdate anbieten, welches lange Dateinamen bei diesem Player möglich macht. Letzteres halte ich aber leider für ziemlich unwahrscheinlich.

    Das war´s. Trotz kleiner Schwächen ein sehr überzeugender Player. Wem es auf gute Bild- und Tonwiedergabe sowie umfassende Formatkompatibilität zu einem sehr fairen Preis ankommt, der kann mit dem Philips DVP5140 durchaus richtig liegen. Zumindest wenn die oben angeführten Kritikpunkte nicht zu sehr stören...

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